Sabine Kornbichler - Das Verstummen der Krähe

  • Kurzmeinung

    Libby
    Spannend, überraschend, gut geschrieben
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Kurzmeinung: WOW...ein tolles Buch
  • Inhalt:
    Kristina Mahlos genannt Kris ist Nachlassverwalterin. Sie bekommt einen außergewöhnlichen Auftrag. Es gibt 5 Erben die aber nur begünstigt werden wenn keiner von Ihnen der Mörder der Verstorbenen ist. Kris möchte schon ablehnen als sie einen Hinweis auf ihren verschwundenen Bruder findet...


    Meine Meinung:
    Dies ist mein erster Krimi von Sabine Kornbichler, aber wie so oft hat mich die Kurzbeschreibung geködert, auch das Cover sah vielversprechend aus.


    Zu Beginn sei gesagt das dieser Krimi vollkommen unblutig ist. Das ist etwas was ich sehr selten lese und mich dann auch wirklich mit der Geschichte fesseln muss. Das hat die Autorin hier auf jeden Fall geschafft. Es ist alles recht verworren und wirkt aussichtslos. Schließlich konnte die Verstorbene, trotz das der Fall schon mehrere Jahre her ist, kein Licht ins Dunkel bringen. Wie soll es Kris gelingen wo sie "nur" eine Nachlassverwalterin ist und nur beschränkte Möglichkeiten hat.


    So baut sich auch recht schnell eine Spannung auf, nur aus Neugier wer denn nun der Täter ist, wenn überhaupt einer der möglichen Erben es ist und was Kris Bruder Ben mit dem Ganzen zu tun hat.


    So lernt man gerade am Anfang erst einmal die ganze Protagonisten kennen und das sind nicht wenige. Diese haben aber alle ihre eigene Geschichte so das sie haften bleiben. ich kam hinterher nicht mehr durcheinander. Und zu Beginn nur was die Erben angeht.
    Da ist Kris, die Nachlassverwalterin und Schwester von Ben, sie vermisst ihren Bruder wie seine ganze Familie alles dreht sich auch so viele Jahre nach seinem Verschwinden noch um ihn. Durch sein Verschwinden haben sich ihre Berufspläne geändert aber sie macht ihren Job gerne und geht darin auf. Sie hat einen Freund und einen Kinderwunsch. Sie ist sehr ehrgeizig und arbeitswütig, das Privatleben bleibt da eher auf der Strecke.
    Dann sind da die Eltern von kris und Ben, getrennt weil das Schicksal zugeschlagen hat verständigen sie sich beide nur über Zettel am Briefkasten. Beide leiden drunter den Schritt aufeinander zu will aber so richtig keiner gehen.
    Auf diesem Hof wohnt noch Simon, der Freund von Kris und Weinhändler. Er hängt sehr an Kris und wünscht sich mehr gemeinsame Zeit.
    Henrike hat ihren Trödelladen auf dem Hof, sie ist recht geheimnisvoll, denn von ihrer Vergangenheit weiß keiner was sie kam irgendwann an und blieb.
    Die Erben sind sehr unterschiedlich. Es waren alles Freunde und sind es wohl auch heute noch. Jeder hat seine "Leiche" im Keller und so ist es wirklich schwer sie ein zu schätzen.


    Der Plot ist wirklich interessant und gut gewählt. Es gibt kein Blut vergießen, der Mord und auch das Verschwinden geschah schon vor vielen Jahren. Die Verstporbene setzt quasi ein Kopfgeld aus und so versucht jeder gut da zu stehen. Sabine Kornbichler beschreibt die natürlichen Verhaltensweisen eines Menschen. Es ist nie unlogisch. Ich denke in der Situation reagiert jeder Anders aber bestimmt ähnlich wie einer der Erben. Das ist ein Krimi der an die Psyche geht. Nachdenken ist Pflicht und trotzdem ist er undurchschaubar bis zum Schluss.


    Am Ende dann löst sich alles auf. Egal ob das Verschwinden von Ben oder auch ob einer der möglichen Erben der Mörder war. Es bleiben keine Fragen offen die den Fall betreffen und so ging ich als zufriedener Leser raus. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Kristina Mahlo sieht sich selbst als Anwältin der Toten. Als Nachlassverwalterin hat sie es stets mit unterschiedlichen Fällen, Testamenten und Erben zu tun. Daran ist sie gewöhnt. Doch das neuste Testament ist selbst für sie eigentümlich. Mahlo bekommt den Auftrag das beträchtliche Vermögen einer Verstorbenen an fünf ihrer Freunde zu verteilen, jedoch nur, wenn es ihr gelingen sollte zu beweisen, dass keiner der Fünf den Mord verübt hat, für den der Ehemann der Verstorbenen vor etlichen Jahren verurteilt wurde. Mahlo weiß nicht, wie sie dieses bewerkstelligen soll, zumal der Fall für die Polizei abgeschlossen ist. Aus einem sehr persönlichen Grund wagt sie es jedoch nicht, diesen Auftrag abzulehnen.


    Sabine Kornbichler geht nun endlich in Serie und zwar mit der sympathischen Protagonistin Kristina Mahlo. "Das Verstummen der Krähe" ist der erste Roman dieser Reihe, aber Weitere sollen folgen. Ich kann jetzt schon vorweg nehmen, dass ich mich darauf freue, denn die Figur der Kristina Mahlo finde ich wirklich sehr gelungen. Eine Nachlassverwalterin als Hauptfigur zu nehmen ist meiner Meinung nach genial. Mir sind bisher keine Romane eingefallen, die ebenfalls auf diese Berufsgruppe setzen, obwohl ich durchaus glaube, dass dieses Feld viele interessante Fälle zu bieten hat. Des Weiteren gefällt mir Mahlo soziales Umfeld, ihre Charaktereigenschaften und die heimelige Atmosphäre auf dem Hof, auf dem sie zuhause ist. Sie ist, im Gegensatz zu vielem Kriminalbeamten, nicht alkohol- oder tablettenabhängig, hat ihr Leben stattdessen im Griff, auch wenn sie natürlich auch ihre Päckchen zu tragen hat.


    Der Autorin ist es richtig gut gelungen viele verschiedene Themen in ihren Kriminalroman einzubauen, ohne diesen dabei konstruiert oder überladen wirken zu lassen. Die Handlungsstränge laufen lange parallel und werden erst gegen Ende zusammen geführt. Lediglich die Namen der fünf Freunde konnte ich nicht immer auseinander halten, aber das hat mich nicht sonderlich gestört. Es war ein geschickter Schachzug von Sabine Kornbichler den aktuellen Fall mit einem persönlichen Ereignis von Kristina Mahlo zu kombinieren. Dadurch hat der Fall gleich an Brisanz zugenommen.


    Kornbichlers Schreibstil gefällt mir sehr. Das Buch lässt sich flüssig lesen und der Inhalt ist interessant und facettenreich. Wer unblutige Krimis mag, der ist hier genau richtig. Für meinen Geschmack hätte der Roman noch etwas spannender sein können, aber das ist in diesem Fall "Meckern auf hohem Niveau". Deshalb erhält der Roman 4 sehr gute Sterne von mir.


    Fazit: Kornbichler ist einer toller Serienauftakt mit einer facettenreichen Geschichte gelungen. Kristina Mahlo macht definitiv Lust auf mehr. Verlebte Kriminalkommsissare und verbrauchte Ermittler macht den Weg frei - jetzt kommen die Nachlassverwalter! 4/5 Sterne.


    • Taschenbuch: 432 Seiten
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Wer weitere Informationen über den Roman erhalten möchte,

  • Nachlassverwalterin Kristina Mahlo, deren Bruder Ben vor sechs Jahren spurlos verschwunden ist, lebt auf einem Hof in der Nähe von München zusammen mit ihren Eltern, ihrem Freund und Weinhändler Simon und ihrer Freundin und Trödelhändlerin Henrike. Als Kristina den Auftrag bekommt, den Nachlass der reichen Theresa Lenhardt zu verwalten, ist an dieses Testament ein merkwürdiger Auftrag geknüpft. Der verstorbene Ehemann der Toten war des Mordes angeklagt und verurteilt worden, doch die Verstorbene glaubte bis zum Ende an seine Unschuld und hatte einen ihrer Erben im Verdacht, die Tat begangen zu haben. Nun soll Kristina zweifelsfrei beweisen, dass keiner der fünf Erbberechtigten mit dem Mord zu tun hat, bevor sie die Erbschaft freigeben darf. Erst möchte Kristina den Auftrag ablehnen, aber die Tote gibt ihr in einem Brief den Hinweis, dass auch das Verschwinden ihres Bruders Ben mit dem Mord zusammenhängen könnte. Grund genug für Kristina, sich mit den Erben zu beschäftigen. Bei den Nachforschungen erfährt Kristina, dass jeder von den Erben Leichen im Keller hat und begibt sich dabei selbst in Gefahr, als sie dem Täter zu nahe kommt.


    Sabine Kornbichler hat mit ihrem neuen Roman „Das Verstummen der Krähe“ einen tollen Psychokrimi vorgelegt, der auch ohne großes Blutvergießen seine Wirkung beim Leser nicht verfehlt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bereits ab der ersten Seite begleitet man die smarte Protagonistin bei ihren Gedanken und ihren Nachforschungen. Die einzelnen Charaktere sind alle sehr vielschichtig angelegt, man kann seine Sympathien also gut verteilen. Neben den Erben sind auch der Familien- und Freundeskreis von Kristina interessant aufgebaut, man lernt sie alle mit ihren Geheimnissen, Sorgen und Nöten erst so nach und nach kennen, was die gesamte Geschichte noch viel spannender macht und dem Leser die Möglichkeit gibt selbst zu rätseln, was es mit jedem Einzelnen auf sich hat. Bis zum Ende des Buches kann man als Leser nur Vermutungen über die Umstände und den Täter anstellen, was dieses Buch besonders reizvoll macht. Die Handlung ist dicht gestrickt, wunderbar durchdacht und der Schluss teilweise doch sehr überraschend, jedoch in sich rund, ohne Fragen offen zu lassen.So zu schreiben ist eine Kunst, die die Autorin hervorragend beherrscht. Sie spielt mit der Phantasie ihrer Leser und macht sie zu Mitwirkenden in ihrer eigenen Geschichte. „Das Verstummen der Krähe“ ist der Auftaktroman um die Protagonistin Kristina Mahlo. Man muss nun leider gespannt auf den zweiten Teil warten. Bitte ein wenig Beeilung – nach solchen Büchern wird man süchtig!


    Ein ganz tolles Buch, unbedingt lesen – es lohnt sich wirklich!!!


    Von mir gibt es glatte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: !!!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Das Verstummen der Krähe - Sabine Kornbichler


    Kurzbeschreibung Amazon:



    Kristina Mahlos Auftrag als Nachlassverwalterin hat es in sich. Eine Verstorbene vererbt ihr beträchtliches Vermögen ihren fünf besten Freunden, jedoch unter der Bedingung, dass es gelingt, den Mord aufzuklären, für den ihr Mann einst verurteilt worden war.
    Kris will den Fall ablehnen, doch dann entdeckt sie in der Wohnung der Toten einen Hinweis auf ihren eigenen Bruder Ben, der vor Jahren spurlos verschwand …

    Mein Leseeindruck:

    Erst eínmal wow..... das Buch hat mich absolut in den Bann gezogen.
    Vergleichen würde ich es mit einem modernen Hitchcock, genauso spannend und überraschend. Und mit einem absolut brisanten Thema:
    dem Erben.
    Was passiert wenn eine Freundes-Clique das Erbe einer der Mitgliederinnen dieser Gruppe antreten soll, jedoch einer davon ein Mörder ist und daher vom Erbe ausgeschlossen werden muss?
    Genau wie man es vermutet - die Gier der Erben beginnt - und damit dringt Frau Kornbichler in die Abgründe der jeweiligen Erben ein.

    Super nett und sympatisch kommen die Hauptprotagonisten dem Leser entgegen und man schließt einige der Figuren sofort ins Herz.
    Vor allem der Beruf von Kristina Mahlo macht Lust es selbst in dieser Berufsgruppe zu versuchen.
    Aber sie muß mehr als nur Ermittlungsarbeit für die Erbsache leisten, denn plötzlich sieht es so aus als wäre ihr vor Jahren verschwundener Bruder Ben mit in diese Erbschaftssache verstrickt.

    Spannung ohne Ende auf jeder Seite und als Leser das Gefühl, daß man das Buch gar nicht aus der Hand legen will..... genau das macht dieses Buch aus.
    Einige unvorhersehbare Wendungen halten dieses Level bis zum Ende - und man ist als Leser dann traurig daß man schon am Ende angelangt ist.

    Fazit:

    Ein absolut geniales Buch das mir großen Lesespaß bereitet hat und das ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann.
    Desweiteren eine Story die Lust auf eine Fortsetzung macht und fesselnde Lesestunden bereitet.
    Beim Erben kann man was erleben... vor allem wenn man Nachlassverwalterin ist. Einfach genial!

    5 Sterne für ein spannendes Lesevergnügen! Unbedingt lesen!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo bekommt es mit einem ungewöhnlichen Testament zu tun.
    Die Erblasserin Theresa Lenhardt, deren Mann Fritz vor 6 Jahren wegen Mordes am Journalisten und Freund Konstantin Lischka rechtskräftig verurteilt wurde und sich daraufhin in der Haft das Leben nahm, glaubte nie an die Schuld ihres Mannes und vererbt deswegen ihr beachtliches Vermögen ihren fünf Freunden mit der Bedingung, dass Kris den Verdacht ausräumt, dass der wahre Mörder von Lischka noch auf freien Fuß und unter den Freunden zu finden ist.
    Kris will zuerst ablehnen, als sie einen Hinweis auf ihren vor ebenfalls 6 Jahren spurlos verschwundenen Bruder Ben findet, der in Zusammenhang mit dem Fall zu stehen scheint.
    Der Ehrgeiz hat sie gepackt!
    „Das Verstummen der Krähe“ ist mein erstes Buch von Sabine Kornbichler und der erste Fall für die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig und man der Einstieg in die Geschichte fällt so sehr leicht.
    Die Idee, eine Nachlassverwalterin ermitteln zu lassen, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und mit Kristina Mahlo hat Kornbichler eine sympathische und authentische Protagonistin erschaffen.
    Ich kann nur sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Ich hatte Freude beim Lesen und habe mich zu keiner Zeit gelangweilt, obwohl mir relativ früh klar war, wie die Auflösung aussehen könnte.
    Zum Ende hin legte die Handlung noch ordentlich an Tempo zu und ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle mit Kristina.


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  • Fünf Freunde, ein Mord, ein verschwundener junger Mann, ein Selbstmord und der letzte Wille einer eines natürlichen Todes Verstorbenen bilden das Grundgerüst dieses Kriminalromans. Dazu kommt eine sehr ungewöhnliche Ermittlerin, als Nachlassverwalterin ist Kristina Mahlo die „Anwältin der Toten“. Es war erfrischend über diese ganz andere Form der Ermittlungen zu lesen. Auch kam dieser Krimi ohne Blutvergießen aus, weshalb er nicht weniger spannend war. Interessante Charaktere, menschliche Schwächen, persönliche Geheimnisse und ein guter Plot machten diesen Kriminalroman zu einem Leseerlebnis. Der Roman ist leicht und flüssig zu lesen, die Spannung ist von Beginn an gegeben und wird auch bis zum Ende hin gehalten. An keiner Stelle empfand ich Längen, was sicher auch der großen Themenvielfalt, zu verdanken ist. Trotz der diversen angeschnittenen Themen hatte ich nie das Gefühl, der Krimi wäre überladen davon oder gar unlogisch. Der Leser weiß nie genau, er kann nur ahnen, wie der Handlungsfortschritt sich gestaltet. Zum Schluss fügt sich alles schlüssig zu einem glaubhaften Ganzen.


    Sabine Kornbichler hat mit „Das Verstummen der Krähe“ einen intelligenten Kriminalroman vorgelegt, der der erste Teil einer Reihe um die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo sein soll. Eigentlich lese ich nur ungern Serien, in diesem Fall könnte ich mir aber gut vorstellen, auch noch weitere Teile zu lesen.

  • Kurzbeschreibung:
    Kristina Mahlos Auftrag als Nachlassverwalterin hat es in sich. Eine Verstorbene vererbt ihr beträchtliches Vermögen – jedoch nur unter der Bedingung, dass Kristina den Mord aufklärt, für den ihr Mann einst verurteilt worden war. Kris will den Fall ablehnen, doch dann entdeckt sie in der Wohnung der Toten einen Hinweis auf ihren eigenen Bruder Ben, der vor Jahren spurlos verschwand... *Quelle*


    Zur Autorin:
    Sabine Kornbichler, geboren 1957, wuchs an der Nordsee auf und arbeitete in einer Frankfurter PR-Agentur, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Schon ihr erster Roman, »Klaras Haus«, war ein großer Erfolg. Mit »Das Verstummen der Krähe«, ihrem ersten Kriminalroman um die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo, wurde sie für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Sabine Kornbichler lebt und arbeitet als Autorin in München.


    Meinung:
    Sabine Kornbichlers Kristina Mahlo-Reihe liegt schon länger auf meinem SuB, und da viele von der Serie begeistert sind, musste diese jetzt mal angefangen werden. Die Geschichte spielt im Münchner Raum, beginnt im September und dauert geschätzt einige Wochen.


    Die Protagonistin Kristina "Kris" Mahlo ist 32 Jahre alt und Nachlassverwalterin. Vor 5 Jahren verschwand ihr damals 24-jähriger Bruder Ben spurlos, was sie und ihre Eltern, die sich kurze Zeit danach trennten, aber immer noch unter einem Dach leben und sich nur über Notizzettel unterhalten, immer noch nicht loslässt. Ihr neuer Auftrag konfrontiert Kristina mit dem Testament von Theresa Lenhardt, die an Krebs verstorben ist und ein beträchtliches Vermögen hinterlässt. Nutznießer sollen die 5 besten Freunde Theresas sein, deren Mann Fritz des Mordes an einem von ihnen, Konstantin Lischka, verurteilt wurde, sich im Gefängnis das Leben nahm, den Theresa aber immer für unschuldig hielt. Bedingung für das Erbe soll allerdings sein, dass Kristina beweisen kann, dass keiner der Freunde Theresas am Mord von Konstantin schuldig ist, was sich bald als sehr schwierig herausstellt, denn es wird klar, dass auch Bens Verschwinden mit dem Auftrag zusammenhängt.


    Kris ist ein sympathischer Charakter, sie geht völlig in ihrem Beruf auf und sieht sich selbst als Anwältin der Toten. In ihrem Beruf ist Geduld, Ausdauer und Hartnäckigkeit gefragt, und so lässt sie sich von den drängelnden Erben, die natürlich schnell an die Hinterlassenschaft kommen möchten, niemals aus der Ruhe bringen. Selbst dann nicht, als sie merkwürdige anonyme Anrufe erhält, wobei es allerdings nicht bleiben soll.


    Erwähnenswerte Nebencharaktere sind u.a. Kris' beste Freundin Henrike (sie betreibt einen Trödelladen auf dem Hof von Kris und ihren Eltern und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite), Kris' Freund Simon (der ebenso auf dem Hof die Weinhandlung "Vini Jacobi" führt) und Funda Seidl (die 27-jährige wurde gerade von Kris als Mitarbeiterin eingestellt und ist eine resolute Person, die das Herz auf dem rechten Fleck trägt).


    Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Kristina erzählt, die ich immer gerne lese, da man hautnah an den Handlungen und Gedanken des Charakters beteiligt ist und man sich auch besser in ihn hineinversetzen kann.


    Trotz recht überschaubarer agierender Personen ist der Täter nicht schnell ausgemacht, denn die Verdächtigen haben allesamt gewisse Leichen im Keller, was sich nach und nach herausstellt. Gut gefallen hat mir, dass auch Kristinas Familie mit in den Fall involviert wird und nicht nur als schmückendes Beiwerk fungiert. Ein durchweg spannender Krimi, der am Ende schlüssig aufgelöst wird und dessen Motiv durchaus überraschen kann.


    Fazit:
    Sabine Kornbichler konnte mich mit dem Auftakt der Kristina Mahlo-Reihe sehr positiv überraschen. Der Kriminalfall, der verzwickter nicht sein könnte, in den auch Kristinas Privatleben integriert ist, bietet spannende Lesestunden und auch das Ende ist schlüssig und wirkt nicht konstruiert. Ein empfehlenswerter Reihenauftakt!


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein Krimi, der mir gut gefallen hat. Eine Ermittlerin „anderer Art“, persönlich verstrickt in den Fall, so dass ihre Nachforschungen glaubhaft begründet sind. Ebenso gefallen die Personen ihres nächsten Umfelds und die „Großfamilie“, mit der sie lebt.


    Bei Krimis macht es mir besonders Spaß, wenn ein alter Fall mit einem neuen verknüpft ist, so dass während der Ermittlungen in der Vergangenheit gegraben wird.


    Nur mit den Erben hatte ich Probleme, sie auseinander zu halten. Vor allem die Männer sind einfach zu ähnlich gestrickt.


    Leider muss ich einen Kardinalfehler bemängeln: „Tschechows Gesetz“ besagt: "Man kann kein Gewehr auf die Bühne stellen, wenn niemand die Absicht hat, einen Schuss abzugeben."


    Was den Täter angeht: Von Anfang an ist der Kreis eingegrenzt.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)