Gilles Legardinier - Julie weiß, wo die Liebe wohnt/Demain j'arrête

  • Klappentext:
    Julie Tournelle hat schon viele verrückte Dinge in ihrem Leben getan. Doch als sie sich in das Namensschild ihres neuen Nachbarn verliebt, wirft sie endgültig jede Vernunft über Bord. Tagelang bezieht sie Posten hinter dem Türspion, um einen Blick auf den Unbekannten zu erhaschen. Dumm nur, dass er gerade dann auftaucht, als ihre Hand in seinem Briefkasten festklemmt. Doch Ricardo befreit sie nicht nur aus der misslichen Lage, sondern lädt sie sogar zum gemeinsamen Joggen ein. Julie weiß, sie sollte zugeben, dass sie nur in Notfällen läuft – wenn es brennt, oder ein kleiner böser Köter sie verfolgt – statt zu behaupten, sie sei begeisterte Langstreckenläuferin. Aber eigentlich ist doch in der Liebe alles erlaubt, oder?


    Meine Meinung:
    Was für ein herzerfrischendes Buch! Julie ist eine Protagonistin, die man sehr schnell in sein Herz schließt. Nur Anhand des Namensschildes des neuen Nachbarn ist sie hin und weg und beschließt so ziemlich jede erdenkliche Dummheit zu machen, um ihn kennenzulernen.
    Natürlich wird Ric auch schnell auf sie aufmerksam und so entwickelt sich langsam aber sich eine zarte Liebesgeschichte. Viel zu langsam für Julie. Was dazu führt, dass sie noch mehr Dummheiten macht. Und dafür so ziemlich jeden einspannt, den sie kennt: die Bäckerin vom Viertel, ihre beste Freundin Sophie, ihren Sandkasten-Freund Xavier. Und obwohl es manchmal übertrieben scheint, was Julie alles ausheckt, scheint sie doch eine der Katzen zu sein, die immer auf allen Pfoten landen.


    Die Geschichte ist manchmal etwas übertrieben, man frägt sich durchaus, auf was für Ideen eine 28-jährige kommen kann. Dennoch hat Julie eine derartige Lebensfreude in sich, dass man sich einfach gerne mitreissen lässt.
    Der Schreibstil ist spritzig, erfrischend, herrlich. Man liest gerne weiter, vor allem weil die Kapitel so extrem kurz. Frei nach dem Motto "nur noch dieses eine Kapitel, dann lege ich es weg" - und schwupps, hat man das Buch durch. Endlich mal wieder ein Buch, bei dem ich auch wirklich lauthals gelacht habe und nicht einfach nur vor mir hergeschmunzelt habe! Dazu kommen hier und da einige Weisheiten vor, die unter das Herz gehen und so das Buch trotz Julies Naivität zu etwas Besonderem werden lassen!



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für ein etwas anderes Frauenbuch!!!

  • Durch das farblich schöne Cover bin ich auf die tollen Bewertungen zum Buch gestossen. Nach einigen Monaten auf meiner Wunschliste hab ich es mir vor den Ferien dann doch noch gekauft. Das hätte ich lieber gelassen. Ich fand das Buch enttäuschend: Julie benimmt sich wie eine pubertierende 15-Jährige und nicht wie eine erwachsene Frau. Sich in einen Namen zu vergucken ist das eine, und das ist wohl vielen unter uns auch schon passiert. Aber Julie lässt nichts aus. Nicht nur einmal, nein, immer wieder wieder tritt sie in alle möglichen Fettnäpfchen und wechselt sogar den Beruf um "ihm" nahe zu sein. Das ist schon recht exzessiv.


    Ich glaub, ich bin irgendwie zu alt für solch Teeniekram - und nein, ich hab nicht in der falschen Abteilung eingekauft: "Julie weiss wo die Liebe wohnt" ist kein Jugendbuch. Der Autor übertreibt und hat übersehen, dass er mit all den Aktionen übers Ziel geschossen ist.Obwohl ich weiss, dass wenn Liebe in der Luft ist, Frauen wie Männer oft nicht mehr rationell funktionieren, sind mir Julies Massnahmen um Ricardo Patatras kennen-zulernen und ihn für sich zu gewinnen, zu viel, zu anstrengend und zu überspannt.


    Eigentlich geht es im Roman auch um das Leben in einem Quartier, wo man - wenn man vor Ort aufgewachsen ist - meistens alle und alles kennt und selbst auch erkannt wird. Dass bei soviel "Kontrolle" niemand Julie zur Seite nimmt, verwundert. Gut erzählt ist der Zusammenhalt im Quartier und vor allem die Geschichte mit Julies kranker Nachbarin fand ich sehr schön. Da ging es auch ganz ohne übertriebene rosarote Brille auf den Augen vor lauter Liebe. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.
    3 Punkte.

  • Dieses Buch zu lesen, war ein Wechselbad der Gefühle.


    Ich war von diesem Schreibstil und von Julie phasenweise so genervt,das ich fast abgebrochen hätte.Das Verhalten von Julie konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen und hätte nie gedacht,das eine 28-Jährige Frau so denkt und handelt
    Andererseits hat mich Julie später im Buch stellenweise wieder sehr berührt-vor allem,als sie sich um ihre Nachbarin gekümmert hat.
    Und immerhin hat sie ja einige eigene Verhaltensweisen hinterfragt.
    Ich fand alle Protagonisten sympathisch und auch sehr gut beschrieben,besonders Sophie mochte ich sehr,weil mir ihr Humor und ihre direkte Art gefallen haben.


    Trotzdem gebe ich für dieses Buch "nur" :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: ,weil Gilles Legardiniers Nachfolger um Längen besser war und ich von dieser Geschichte viel zu oft beim lesen genervt war.Ich bin froh,das ich "Monsieur Blake und die Liebe" zuerst gelesen habe,denn ich bin mir nicht sicher,ob ich hiernach noch ein zweites Buch vom Autor gelesen hätte

  • Nanu, wie kommt dieses Buch denn in meine Hand? :-k Liebe … und dann noch witzig? Nee, gehört zweifach nicht in mein Beuteschema. [-(
    Und doch …


    Liegestuhl, Sonne, freier Tag und all die Erinnerungen an Zeiten, in denen ich mich aus Liebesgründen zum Affen gemacht habe. Na gut, ich war 16, 17 und nicht 28 Jahre alt wie Julie, aber wer weiß, vielleicht werde ich es mit 70 oder 75 wieder tun. Noch ist mein Leben nicht vorbei. :lol:


    Mit diesem Gefühl habe ich die ersten zwei Drittel des Buches gelesen. So schlimm wie in vielen Chick-Lit-Romanen sind die Peinlichkeiten und Fettnäpfchen nicht, bisweilen finde ich den Witz gelungen und, hach, dieses französische Frankophilen-Flair :love: (abseits der Realität, ich weiß, aber schööön :drunken: ).


    Natürlich kommt jetzt ein ABER:
    Warum bekommen die Autoren humoriger Liebesgeschichten die Kurve nicht? Warum glauben sie, immer noch eine Schippe Witz obenauf legen zu müssen? Warum reicht es ihnen nicht, eine nette Geschichte zu erzählen, ohne sie in Aberwitz, Absurdität und extremer Übertreibung münden zu lassen? ?(


    Schade. Hätte Legardinier am Ende seines Romans weniger dick aufgetragen, hätte mir endlich mal eine witzige Liebesgeschichte gefallen. So aber reicht es nur zu einer mittelmäßigen Bewertung. :|

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Vor ein paar Minuten habe ich das Buch ausgelesen und ich hätte nicht gedacht, dass nach dem holprigen Beginn noch 4,5 Sterne von mir für dieses Buch rausspringen :shock: Anfangs waren mir die Witze, die wie Gewehrsalven abgefeuert wurden, etwas zuviel des Guten und bei der Hauptprotagonistin Julie habe ich mich gefragt, ob sie statt "nur" tollpatschig evtl. doch komplett irre ist. Aber das Buch wurde immer besser. Der Humor wurde dosierter eingesetzt und hat genau meinen Nerv getroffen. Julie hat gezeigt, dass sie auch eine ernste Seite hat und wurde mir dann doch noch sehr sympathisch. Die Charaktere sind alle detailliert und liebevoll gezeichnet. Es gab einige sehr berührende Stellen in dem Buch, es war nicht nur witzig, der Autor hat auch ein paar ernste Töne angeschlagen. 5 Sterne kann ich nicht vergeben, da mir der Anfang etwas too much war und mir das Ende nach den ganzen Irrungen und Wirrungen und dem Bangen und Hoffen mit Julie etwas zu schnell und das Happy End (?) etwas zu kurz kam. Insgesamt aber ein ganz tolles Buch: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: Petra Hartlieb - Herbst in Wien

    "Why can't people just sit und read books and be nice to each other" (David Baldacci)

    "Fälle niemals ein Urteil über einen Menschen, in dessen Schuhen Du nicht mindestens einen Tag gelaufen bist" (Biyon Kattilathu)


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