Lauren Weisberger: Die Rache trägt Prada / Revenge Wears Prada

  • Die Autorin:
    Lauren Weisberger hat an der Cornell University studiert und danach für die Modezeitschrift Vogue gearbeitet. Sie war dort die persönliche Assistentin der Herausgeberin Anna Wintour. Ihr von eigenen Erfahrungen bei der Vogue inspirierter Debütroman „Der Teufel trägt Prada“ machte die junge Autorin über Nacht zum Star, und auch die Verfilmung des Buches mit Meryl Streep und Anne Hathaway in den Hauptrollen wurde zum Welterfolg. Es folgten die Bestseller "Die Party Queen von Manhattan", "Ein Ring von Tiffany", "Champagner und Stilettos" und "Die Rache trägt Prada" – die brillante Fortsetzung ihres Debütromans. Lauren Weisberger lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in New York. (amazon.de)


    Klappentext:
    Der Teufel ist zurück ...
    Acht Jahre sind vergangen, seit Andrea Sachs dem glamourösen Modemagazin Runway und vor allem dessen teuflischer Chefin Miranda Priestly den Rücken kehrte. Inzwischen ist Andrea Herausgeberin von The Plunge, dem derzeit angesagtesten Brautmagazin, und arbeitet dort mit ihrer ehemaligen Konkurrentin und derzeitigen besten Freundin Emily zusammen. Alles könnte so schön sein, zumal auch noch Andreas Hochzeit mit dem umwerfenden Max, Spross eines einflussreichen Medienunternehmers, bevorsteht. Doch ihre Zeit bei Runway verfolgt Andrea noch immer. Und sie ahnt nicht, dass all ihre Versuche, sich ein neues Leben aufzubauen, sie direkt in ihr altes zurückführen – und in die Arme von Miranda Priestly.


    Inhalt:
    Zehn Jahre ist es her, dass Andy ihren Job bei Miranda Priestley hingeschmissen und das Magazin “Runway” verlassen hat. [Edit: Ich sehe, dass der Klappentext von acht redet, aber ich meine, im Roman ist von zehn die Rede.] Inzwischen ist ihre einstige Gegnerin Emily ihre beste Freundin, und die beiden leiten zusammen ein erfolgreiches Magazin rund ums Thema Heiraten. Andy ist stolz auf das, was sie geschafft hat, und sie ist glücklich in ihrer Beziehung zu Max, dem Erben eines großen Unternehmens. Als sie am Tag ihrer Hochzeit erfährt, dass sich ihre Schwiegermutter eigentlich eine andere Schwiegertochter gewünscht hätte – und das verunsichert sie natürlich.
    Überhaupt ist plötzlich irgendwie alles schwierig. Die Beziehung zu Max ist nicht mehr so einfach wie vor der Hochzeit. Andy fragt sich plötzlich, ob sie ihrem Mann überhaupt vertrauen kann, und ob sie beide überhaupt dieselben Vorstellungen vom Leben haben – und dann stellt Andy fest, dass sie schwanger ist. Das wirft alles über den Haufen und bringt wiederum alles durcheinander.
    Auch mit Emily waren Dinge schon mal einfacher, denn plötzlich – nach all der Zeit – steht Miranda plötzlich wieder im Leben der beiden Freundinnen. Sie und ihr Verlagshaus möchten das Hochzeitsmagazin von Andy und Emily kaufen – und das zu einem ganz unglaublichen Angebot. Aber gleichzeitig würde das bedeuten, wieder für Miranda zu arbeiten, und das kann sich Andy eigentlich überhaupt nicht vorstellen. Sie hat nicht vergessen, was sie durchgemacht hat, als sie für diese Frau gearbeitet hat. Und das soll sich jetzt einfach alles so wiederholen dürfen? Denn Miranda hat sich, findet Andy, überhaupt nicht verändert. Warum das keiner außer ihr zu verstehen scheint, weiß sie auch nicht. Und dann ist da noch ihr Exfreund Alex, der ihr immer öfter im Kopf herumspukt. Wo soll das alles nur hinführen?


    Meine Meinung:
    Und wieder mal ein Buch, bei dem man sich fragt, wie es zu seinem Titel gekommen ist. “Revenge Wears Prada”, das ließ mich vermuten, dass Miranda Priestley im Vordergrund der Handlung stehen würde und vor allem, dass es um das Thema Rache gehen würde. Würde Miranda in diesem Band nun versuchen, es Andy heimzuzahlen, dass sie sich Jahre zuvor in Paris so urplötzlich aus dem Staub gemacht hat? Nö.
    Es ist mit diesem Buch so: Es ist keine schlechte Fortsetzung der Geschichte. Es geht recht glaubwürdig weiter; dass Andy sich als Figur weiterentwickelt und dass ihr Leben alles Andere als einfach verläuft, ist interessant und war für mich stimmig. Andy als Figur fand ich ganz sympathisch, aber nicht besonders interessant. Das ist ja häufig so, wenn Figuren so angelegt sind, dass man sich möglichst mit ihnen identifizieren soll.
    In einer Szene in diesem Roman blickt Andy zurück auf das, was sie erreicht hat, und sagt, dass sie nie gedacht hätte, dass sie mit 35 das erlebt haben würde, was sie erlebt hat. Das fand ich interessant und es hätte für mich Potenzial, wenn das der Aufhänger des Romans wäre. Dass aber damit geworben wird, dass Miranda hier eine zentrale Rolle spielen würde und dass diese Frau dann eigentlich nur eine Nebenfigur ist, über die insgesamt dann auch noch mehr geredet wird, als dass sie selbst mal auftauchen würde, das war dann schon eine Enttäuschung. Immerhin ist das Buch ganz anders aufgemacht und der englische Untertitel besagt dann auch noch: “The Devil Returns”. Miranda ist jedoch nur eine Person, die Andy Sorgen macht, und ich persönlich habe den Handlungsstrang um Max, Andy und ihre Ehe als sehr viel präsenter empfunden.
    Insgesamt ist der Roman ganz nett zu lesen, aber leider nichts Besonderes. Das Ende fand ich recht vorhersehbar und auch bis dahin geschehen wenig Dinge im Verlauf der Handlung, die wirklich überraschen. Man bekommt ziemlich genau das, was man von einem Roman dieses Genres erwartet, aber nicht das, was der Titel verspricht, der auch schon das reißerischste an der ganzen Geschichte ist. Wenig aus der Fortsetzung gemacht. Ganz nett, mehr aber auch nicht.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Nachdem mir der Vorgänger dieses Romans vor vielen Jahren ganz gut gefallen hatte (Keine große Weltliteratur, aber doch kurzweilig), besorgte ich mir vor Kurzem auch den Nachfolger "Die Rache trägt Prada".
    Kurz gesagt: Es gibt manche Geschichten, die nicht fortgesetzt werden sollten. Der erste Roman war als abgeschlossenes Buch wunderbar. Im zweiten Teil hatte ich oft das Gefühl, dass die Geschichte sehr gezwungen war. Die Figur der Andy wirkte auf mich alles andere als authentisch und erinnerte mich gar nicht mehr an die junge Frau, die damals bei Runway arbeitete. Die erste Andy wirkte bodenständig und man konnte sich mit ihr identifizieren, mitleiden und mitfühlen. Die Andy des zweiten Teils hatte ich meiner Meinung nach selbst in so ein Modepüppchen verwandelt. Komplette Absätze wurden Outfits und Personen beschrieben. Im ersten Buch wurde die "Runway"-Zeit als Notwendigkeit beschrieben, um zum New Yorker zu kommen, nicht um über Hochzeiten zu schreiben.
    Auch die Beschreibung ihres Privatlebens wirkt ziemlich überzeichnet. Großes Hochzeitsdrama, nur weil ihr Verlobter vor Kurzem zufällig seine Ex-Freundin getroffen hat? Das war doch etwas sehr übertrieben und hat bei mir mehrfach Augen-rollen ausgelöst.
    Die geschäftlichen Punkte der Geschichte zogen sich endlos in die Länge und langweilte mich ehrlich gesagt zu Tode.


    Ich befürchte, dies wird mein letzten Buch von Lauren Weisberger gewesen sein.