Christopher Ransom - Böse Träume/The People Next Door

  • Klappentext:
    Es gibt sie, die perfekten Nachbarn. Mitten in der amerikanischen Vorstadtidylle schließen Mick, seine Frau Viola und die Kinder Freundschaft mit den neuen Nachbarn. Die Renders sind attraktiv, freundlich und großzügig. Und gefährlich. Sie hüten ein Geheimnis. Ein tödliches Geheimnis. Doch als Mick und seine Familie das merken, ist es fast zu spät. Sie sind in die Falle gegangen. Und es gibt keinen Ausweg mehr. (Quelle: ullsteinbuchverlage.de)


    Autor:
    Christopher Ransom hat Literaturwissenschaft studiert und in New York und Los Angeles als Drehbuchautor gearbeitet. Schon als Kind verschlang er die Bücher von Stephen King – eine Leidenschaft, die bis heute anhält und sich in seinen Thrillern widerspiegelt. (Quelle: ullsteinbuchverlage.de)


    Aufbau / Allgemeines:
    "Böse Träume“ ist bei Ullstein im Juli 2013 erschienen. Das Buch ist in 3 Teile gegliedert, die aus insgesamt 65 durchnummerierten Kapiteln bestehen. Erzählt wird in der dritten Person. Zusätzlich gibt es einige, in der Ich-Form erzählte, eingeschobene Abschnitte, die einen Rückblick in die Vergangenheit darstellen.
    Das Original „The People Next Door“ erschien 2011.


    Inhalt:
    Nach einem sehr spannenden Prolog, auf den dann leider lange Zeit kein Bezug genommen wird, erleben wir den Alltag einer Durchschnittsfamilie in einer normalen amerikanischen Vorstadt. Die Tochter Briela pubertiert (mit 8 ist zwar vielleicht ein bisschen früh, aber was soll’s), der Vater Mick versucht sein Restaurant zu retten, die Mutter Amy ärgert sich mit Nachhilfeschülern herum. Sympathieträger der Geschichte ist der Sohn Kyle, der der einzige einigermaßen Normale in dieser Familie zu sein scheint. Mit seiner jugendlichen Verliebtheit bringt Ransom ein Stückchen Normalität in die sonst recht abgedrehte Handlung.


    Spannend wird das Ganze, als die neuen Nachbarn den Plan betreten. Plötzlich geschehen unheimliche Dinge. Menschen, die den Nashs Böses wollen, kommen auf unheimliche Art zu Tode. Briela hat merkwürdige Visionen, in denen sie ihren Vater in Gefahr sieht und tickt auf ihrer Geburtstagsparty völlig aus. Amy und Mick haben immer wieder merkwürdige Aussetzer in ihrer Erinnerung. Und was immer geschieht, stets sind die netten Nachbarn hilfreich zur Stelle...


    Meine Meinung:
    1. Tipp: Klappentext lesen (oder auch nicht) und ganz schnell wieder vergessen. Da bekommt Micks Frau Amy plötzlich einen neuen Namen und auch sonst ist der Text eher fragwürdig.
    2. Tipp: nichts auf die Einordnung „Thriller“ geben – es handelt sich hier um einen Horror-Roman.
    3. Tipp (an den Verlag): einen Lektor suchen, der auch in der Lage ist, Fehler zu finden und einen „Klappentext-Autor“, der das Buch gelesen und auch verstanden hat.


    Aber da ich hier nicht den Verlag bewerten möchte, sondern das Buch und den Autor, nun mal zum Wesentlichen :wink:
    Ransom hat also eine Vorliebe für Stephen King – da kann man als Leser ja schon mal erahnen, in welche Richtung die Handlung geht. Dass er dem Meister nicht das Wasser reichen kann, wird beim Lesen aber auch klar. (Doch welcher Autor kann das schon?)
    Im Prolog wird eine unheimliche Spannung aufgebaut, die aber leider dann irgendwie verloren geht. Es schließt sich der mehr oder weniger normale Alltag einer amerikanischen Familie in einem amerikanischen Vorort an. Nach und nach schleichen sich dann aber doch ein paar merkwürdige Dinge in die Handlung und der Leser fragt sich, ob wohl die neuen Nachbarn dahinter stecken. Diese kamen mir übrigens nie nett vor, sondern ziemlich unheimlich.


    Durch die erste der eingeschobene Rückblenden wird dann relativ schnell klar, in welche Richtung sich die Story entwickeln wird – und das fand ich persönlich gut, weil ich nun wusste, woran ich mit diesem „Thriller“ bin. Spannung wird hier dadurch erzeugt, dass dem Leser nicht ganz klar wird, wer hier über seine Vergangenheit erzählt. In der zweiten Hälfte ist es dann ein echter Horror-Roman mit Vampiren, Zombies und allem was dazugehört :mrgreen: Leider ist das Ende dann doch ein wenig zu dick aufgetragen, wenn es auch ein logischer Schluss ist. Da sollte wohl nochmal ein Knalleffekt her, der nicht hat sein müssen. :roll:


    Alles in allem hat mich Ransom aber dennoch gut unterhalten. Die kurzen Kapitel treiben den Leser durch das Buch und auch die Neugier, wie denn alles so kam, wie es gekommen ist. Die Idee ist sicher nicht neu, aber die Umsetzung gut.
    Inhaltliche Fehler (ein Blackberry, das plötzlich zum iPhone mutiert z.B.) rechne ich nicht dem Autor an. So etwas muss ein Lektor bemerken.
    Somit gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.


    Fazit:
    Wer sich mal wieder ein oder zwei Tage von Zombies, Blut und Gemetzel unterhalten lassen möchte, darf hier gern zugreifen. Fans echter Thriller lassen besser die Hände von diesem Buch.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Die Leseprobe bei vorablesen hatte mich schon nicht so überzeugt und ich habe den "kein Leseexemplar"-Button gedrückt. Das war offenbar die richtige Entscheidung.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Die Leseprobe bei vorablesen hatte mich schon nicht so überzeugt und ich habe den "kein Leseexemplar"-Button gedrückt. Das war offenbar die richtige Entscheidung.

    Für dich würde ich sagen: auf jeden Fall! :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Die Leseprobe bei vorablesen hatte mich schon nicht so überzeugt


    Mich schon, ich fand die gut. Habe es dann auch gewonnen und musste feststellen, dass sie das Beste am Buch war. Es hat mir überhaupt nicht gefallen, ich fand es wenig spannend und die Geschichte zog sich oft endlos...


    Hätte ich es mir gekauft, hätte ich mich geärgert über die Geldausgabe.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mick Nash wohnt mit seiner Frau Amy und den zwei Kindern in einer Kleinstadt und führt ein gewöhnliches Vorstadtleben. Sein Restaurant steht kurz vor dem Ruin und seitdem die neuen Nachbarn eingezogen sind, häufen sich viele Merkwürdigkeiten. Das Grauen beginnt.
    Das Buch beginnt sehr spannend und auch gruselig. Die Spannung nimmt stark ab und es treten viele Ungereimtheiten auf, was nicht so schlimm wäre, wenn diese zum Ende gut aufgelöst werden würden, was jedoch nicht geschieht. Die Idee der ganzen Geschichte und Handlung wäre grundsätzlich nicht schlecht und ist auch anfangs gut umgesetzt, der Schluss ist aber leider eine große Enttäuschung. Die Familie Nash ist für das Vorhaben des Nachbarn Vince Render nicht wirklich wichtig, somit frägt man sich, was denn der eigentliche Sinn des Buches ist und warum da ein Drama aufgebauscht wird.
    Am Anfang wird sehr viel zwischen den verschiedenen Familienmitgliedern gewechselt, dabei werden aber trotzdem allgemeine Gedanken in den Raum geworfen und man ist verwirrt von wem das kommt. Später kommt das weniger vor und man ist schon soweit in der Handlung, dass das dann nicht mehr stört. Ansonsten ist der Schreibstil gut und flüssig.