Rowan Speedwell ~ Kindred Hearts

  • Kurzbeschreibung Amazon:
    Charming rascal Tristan Northwood seems to have it all: an ancient name, a noble inheritance, a lovely wife, and a son he adores. Women love him, men admire him, and it seems there is nothing he can’t do, whether it’s seducing a society wife or winning a carriage race. Little does Society suspect that the name means nothing to him, the fortune is in his father’s controlling hands, and he has no interest in his wife except a very distant friendship. Society bores him, and he takes dares because he only feels alive when he’s dancing on the edge... until his wife’s brother comes home from the wars.


    Decorated war hero Major Charles Mountjoy jerks Tris out of his despair by inspiring feelings of passion Tris had never suspected himself capable of. Almost as terrifying as those feelings for Charles are the signs Charles might return his affection—or, even worse, that Charles sees the man Tristan has been trying so valiantly to hide from the world.


    Inhalt:
    Zur Zeit Napoleons: Der wohlhabende Tristan Northwood ist ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen. Er lässt keine Party aus, trinkt unmäßig, hat nichtssagende Affären mit gleichgesinnten Ladies und spielt bei gefährlichen Mutproben mit seinem Leben. Schon vor langer Zeit hat er sich mit seinem Vater, Lord Ware, überworfen, und tut alles, um diesen weiter zu erzürnen, sei es durch seine leichtsinnigen Aktionen und dem ihm gegenüber demonstrierten Spott. Zu seinem Leidwesen macht der Vater dem verantwortungslosen Leben Tristans ein Ende, indem er eine Ehe mit der etwas unscheinbaren Charlotte arrangiert. Tristan fügt sich, und Charlotte wird ihm eine gute Freundin - mehr jedoch nicht. Sie verzeiht seine Seitensprünge, und trotz seiner Kinder, die aus der Ehe hervorgehen, wird Tristan nicht glücklich mit ihr. Die innere Leere wird immer größer, und mit ihr die Verzweiflung, keinen Sinn in seinem Dasein zu finden. Das ändert sich, als nach einigen Jahren Charlottes Zwillingsbruder Charles zu Besuch auftaucht - hochdekorierter Major in Wellingtons Armee. Anfangs verwirrt von seinen Gefühlen Charles gegenüber, beginnt Tristan durch ihn zu erfahren, was Akzeptanz und Liebe bedeuten.


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch mit wenig hohen Erwartungen begonnen, da ich einiges bereits gelesen habe, was mich nicht wirklich begeistert hat. Entweder kommt die Geschichte zu kurz, oder - fast schlimmer - die Protagonisten sind makellose Helden mit strahlendem Aussehen und einer übermäßigen Portion Selbstbewusstsein, die an Arroganz grenzt. Auch wenn Tristan anfangs so beschrieben wird, zeigt sich doch hinter der Fassade des überheblichen "Corinthians" eine verletzliche Seele, die sich nach Zuneigung und Anerkennung sehnt. Seine Frau Charlotte war für mich nie ganz nachvollziehbar - im Gegensatz zu ihrem Zwillingsbruder Charles wirkt sie dümmlich und kalt, fast frigid. Sie ist es, die Tristan schließlich indirekt mit Charles verkuppelt, da sie als Einzige von Charles' sexueller Orientierung weiß. Und stellt sich damit als doch recht clever heraus (trotzdem mochte ich die Figur am wenigsten).


    Ein wenig gedauert hat es schon, bis ich mit Tristan und Charles warmgeworden bin, aber der geschichtliche Hintergrund um die Schlachten von Waterloo und wirklich niveauvoll und gut geschriebene Erotikszenen (nicht zu kurz, nicht zu schwülstig) haben die anfangs mau flackernde Sympathie wieder wettgemacht. Gefallen hat mir, dass sowohl Tristan und Charles als Menschen mit Fehlern beschrieben werden - unzulänglich, unsicher über ihre Liebe, die sich beide nicht leichtfertig eingestehen. Für Tristan ist es eine neue Erfahrung, und Charles hatte seine letzte "Liebe" an einen despotischen Vorgesetzen verloren, der den jungen Soldat "entlarvt" und mit Demütigungen und der folgenden Verhaftung in den Selbstmord getrieben hat.


    Fazit: Trotz des Titels ist der Roman von Kitsch weit entfernt, und auch die geschichtlichen Ereignisse waren für mich nicht uninteressant zu lesen. Im Mittelpunkt stehen jedoch Tristan und Charles und ihre Beziehung zueinander, die mit psychologischem Geschick ausgearbeitet wurde. So unterschiedlich die zwei sind, kann vor allem Tristan viel von Charles lernen und entdeckt durch ihn sogar seinen wahren Charakter und seinen Berufswunsch. Den Schluss hätte ich mir persönlich ein bisschen anders gewünscht, vielleicht ein klein wenig dramatischer. Dennoch verspricht "Kindred Hearts" gute Unterhaltung für Fans dieses Genres. Und das ist mehr, als ich über die meisten "Gay Historicals/Romances" sagen kann.


    Bewertung:
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