Joël Dicker - Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert/ La vérité sur l'affaire Harry Quebert

  • Diesen Thread habe ich bisher irgendwie übersehen, aber heute hat unsere Bücherei dieses Buch angeschafft.
    Ich lese normalerweise nicht gern Bücher von französischen Schriftstellern, aber der Klappentext klingt doch ganz interessant.

    Er ist ja nicht Franzose sondern Genfer. :wink:


    Ich bin jetzt echt neugierig geworden, falls mich das Buch in der Bücherei mal anlacht. Die Meinungen sind ja recht gespalten.............ich warte mal noch ein paar Rezensionen ab. 700 Seiten sind ja ein ordentlicher Wälzer.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Soll ich diesem Franzmann eine Chance geben?


    Einem Franzosen sollte man eigentlich immer und überall eine Chance geben (-- was hast du denn erwartet, was ich darauf antworten würde? :wink: )
    Ich könnte mir vorstellen, dass dir das Buch nicht schlecht gefällt, aber für fünf :bewertung1von5: reichts eher nicht. Wenn es dich nicht abschreckt, dass Marcus im ersten Drittel ständig seine Schreibblockade bejammert ... Es ist auf jeden Fall nicht mit den von uns geliebten Skandinaviern zu vergleichen. Auch mit den Engländern nicht. Ein bisschen amerikanisch, aber weniger stereotyp.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe es mir jetzt in der Bücherei vorbestellt, aber es sind noch fünf Leute vor mir dran. Das stört mich nicht weiter. Ich probiere es aus und wenn es mir nicht gefällt, bringe ich es ungelesen, bzw. angelesen zurück.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich habe mir das Buch aus der Bibliothek leihen können, das HC, nicht das Hörbuch - mehr als 20 Std. Hörzeit ist mir doch zu lang.
    Heute fange ich an zu :study::dance: .

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    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Dieses Buch ist, genau wie der Fall Harry Quebert selbst, ein schwieriger Fall: ernst gemeint oder eine Art Satire? Ich weiß nicht so recht … :-k


    Es geht um die komplizierte und äußerst langwierige Aufklärung eines Mordfalles an einer 15-Jährigen, in die außerordentlich viele Personen auf eine moralisch zweifelhafte Art verwickelt sind. Solche Fälle mit jahrelanger Aufklärung gibt es in den Vereinigten Staaten anscheinend einige, einer der bekanntesten Fälle dürfte der Mord an der 6-jährigen Schönheitskönigin JonBenét Ramsey an Weihnachten 1996 gewesen sein, sh. wikipedia. Die Medien zerrissen sich die Mäuler über viele Jahre hinweg in den wildesten und geschmacklosesten Spekulationen – meines Wissens ist dieser Fall jedoch bis heute nicht geklärt.


    Joël Dicker hat sich nun einen solchen Fall ausgedacht, in den er neben der Schreibblockade eines Schriftsteller-Shooting-Stars jede Menge Möglichkeiten zum Thema Moral des 15-jährigen Opfers auslotet – war sie ein naives und unschuldiges wunderschönes junges Mädchen, ein frühreifer, berechnender Vamp oder war sie gar vom Teufel besessen? Geschmacklosigkeiten über Geschmacklosigkeiten werden vom Autor in dick aufgetragener Melodramatik aneinandergereiht und ineinander verdreht. Das alles erschien mir so übertrieben abgeschmackt bei der Lektüre, dass ich mich wirklich frage, ob Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert nicht eine Art Persiflage auf die skandalverarbeitende Medienindustrie sein soll? (Wir kennen diese Art von Medienindustrie auch in Mitteleuropa, z.B. all die widerlichen Details im Fall Kachelmann, die monatelang auf jedem Titelblatt durch die Medien gingen.)


    Der Protagonist Mark Goldman beteuert in den ersten Kapiteln immer wieder, mit welch dramatischen Worten man ihm dauernd versichere, was für ein Genie, welch meisterlicher Schriftsteller er doch sei, man merke doch auf Anhieb, wenn man ihn zum ersten Mal sähe, was für ein schlauer Kopf er doch sei usw. Genauso dramatisch gibt er von sich, in welch hoher Schuld er Harry Quebert gegenüber stehe, denn ohne ihn wäre nie ein Schriftsteller aus ihm geworden. Herausragend widerlich empfand ich dabei die Szene, wie Goldman und Quebert sich auf dem Campus kennenlernen, nämlich auf demselben Level wie der Inhalt des gesamten Buches: mittels verbalem Schlagabtausch über Geschlechtsverkehr. Und genau auf dieser Linie wird Quebert nach wenigen Minuten verbaler Großtuerei klar, dass Goldman ein außerordentlich begabter junger Mann sein müsse? – alles klar, wir Leser können der Logik einer solch geistreichen Unterhaltung definitiv uneingeschränkt folgen! :-,


    Laut gelacht habe ich dann zum ersten Mal auf S. 130, als Goldman sich darüber empört, dass ihm vom Verlag abverlangt werde, einen Schundroman über Queberts Geschichte zu schreiben, mit Sex und anderen pikanten Details und so, weil … – also, Goldman will uns tatsächlich erzählen, dass er über so einem Niveau stehe, dass es ihm einzig und allein um Gerechtigkeit für Harry Quebert gehe – dass das nichts mit Sex und schmutzigen Phantasien zu tun habe, das glauben wir alle doch unbesehen, oder nicht? :wink:


    Alles im Buch ist voller pikanter Gerüchte, Lügen, schmachtender Geständnisse, striemenerzeugender Züchtigungen mit dem Lineal auf jüngferliche Mädchenbrüste mit den Worten der Mutter: „Du sollst mit 15 noch keinen Busen haben. Du bist zu jung dafür. Zieh‘ sofort Deinen BH aus!“ (oder so ähnlich, ich habe es aus dem Gedächtnis zitiert :lol: ), alles ist voller schmalztriefender Liebesbriefe und unglücklicher Gefühle eines grausam zum Krüppel geschlagenen Mannes. Es gibt Mütter, die die Verwandtschaft einladen, um die Verlobung ihrer Tochter mit einem Mann zu verkünden, mit dem diese genau ein Mal ausgegangen war, und ohne dass dieser Kenntnis über eine beabsichtigte Verlobung hat. Das ist mir alles viel zu dick aufgetragen, als dass es ernst gemeint sein könnte. Wenn Dicker so chaotisch und voll ins Melodramatische überzogen einfach alles ins Buch hineinpackt, inklusive Exorzismus, dann glaube ich eher an eine Kritik an die Medien und an alle, die sich gerne in den skandalträchtigen Details der pikanten Gerüchteküche suhlen.


    Auch den Erzählperspektiven-Mischmasch kann man eigentlich nur als eine einzige Dreistigkeit bezeichnen, das kann man nicht ernst nehmen, das erscheint unmöglich: da erzählt Mark Goldman in der ersten Person, dann gibt es Szenen mit ihm in der dritten Person, dann gibt es Ausschnitte aus irgendwelchen Veröffentlichungen und aus seinem noch nicht vollendeten Werk. Außerdem gibt es noch seitenweise Teile aus der Vergangenheit des Opfers und anderer Personen, die Goldman und sein Bullen-Kumpel gar nicht wissen können, die aber plötzlich in der fortlaufenden Handlung für den Mordfall als geklärt gelten.


    Ich muss einfach mal aus S. 254 zitieren, damit man einen kleinen Einblick davon bekommt, was einem bei dieser Lektüre geboten wird:

    Zitat

    »Er (34) wollte Nein sagen, aber sie (Anfang 20) ließ nicht locker. Also schlug er stattdessen den Wald vor: Der Strand gehörte Nola (15). Er parkte unweit der Side Creek Lane, und kaum hatte er den Motor abgestellt, warf Jenny sich auf ihn und küsste ihn ab. Sie hielt seinen Kopf fest und erstickte ihn fast mit ihrer Zunge, ohne sich darum zu kümmern, ob er das überhaupt wollte. Ihre Hände berührten ihn überall, und dabei stöhnte sie widerwärtig. Trotz der Beengtheit im Wageninneren kletterte sie auf ihn. Er spürte ihre harten Brustwarzen an seinem Oberkörper. Sie war umwerfend und lieb, sie würde eine vorbildliche Ehefrau abgeben, und nichts anderes wollte sie – von einer Frau wie Jenny träumten die meisten Männer. Aber sein Herz war vergeben, vier Buchstaben hatten es vereinnahmt: N-O-L-A.
    „Harry“, sagte Jenny. „Du bist der Mann, auf den ich immer gewartet habe.“
    „Danke.“«


    „Danke“ sagte auch ich, nachdem ich mich von meinem Lachanfall wieder erholt hatte – selten habe ich mich so über einen Schreibstil amüsiert. Und das Buch ist dick gespickt mit solch herrlich abgeschmackten Beispielen.


    Wenn Joël Dicker all dieses schlimme literarische Gekrampfe tatsächlich ernst gemeint haben soll, dann wäre das Buch eine ... (dafür habe ich keine Worte, die ich hier niederschreiben könnte). Ich nehme aber an (in dubito pro reo), dass das Buch nicht ernst gemeint ist, das geht einfach nicht für mich, es erscheint mir unmöglich, dass ein intelligenter Mensch so etwas ernsthaft zusammenschreiben würde.
    Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert eine Kritik an der auf Morbidität basierten medialen Haltung sein soll, an diesem wilden Herumspekulieren und den Vorverurteilungen durch die Medien und die Bevölkerung, von Menschen, deren Schuld noch längst nicht bewiesen worden ist: Fälle, deren letztendliche Wahrheit vielleicht nie an Licht kommen wird (sh.oben der Fall von JonBenét Ramsey).

    Doch auch wenn dieses Buch möglicherweise als eine Satire verstanden werden könnte, wäre ich nicht damit einverstanden, ein Buch auf Kosten der Lächerlichkeit einer anderen Nation zu schreiben. Jeder Kabarettist oder Comedian macht nicht nur Witze über eine andere Nation, sondern schafft einen diplomatischen Ausgleich dadurch, dass er auch oder vor allem das eigene Land auf die Schippe nimmt – für die Literatur sollte mindestens das Gleiche gelten. Es geht nicht an, dass ein Schweizer so über Amerikaner herzieht. Das finde ich nicht gut. Und für eine Art Satire ist das Buch außerdem viel zu voluminös, so etwas geht mit zunehmender Seitenzahl auf die Nerven.
    Ich habe versucht, Buchbesprechungen aus renommierten Zeitungen dazu zu finden, aber ich finde nicht viel mehr als Artikel mit kurzen Inhaltsangaben zum Buch. Egal, wie das Buch letztlich vom Schriftsteller intentioniert wurde, es ist meiner Meinung nach nicht viel wert, mir ist es definitiv zu abgeschmackt, zu melodramatisch und deshalb für mich einfach zu langweilig: :bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

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    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

    2 Mal editiert, zuletzt von Hypocritia ()

  • Nach Hypocritias detaillierter Schilderung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich dieses Buch eher nicht lesen möchte und habe meine Vorbestellung (Bücherei) gerade storniert.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Schade, €nigma, vielleicht hätte dir das Buch ja auch gefallen. Jeder Leser empfindet das doch anders. Ich habe gestern zum Beispiel die ersten 120 Seiten des Buches an einem Stück gelesen und bin begeistert. :wink: Hypocritias Rezi habe ich noch nicht gelesen, das mache ich erst, wenn ich meine Lektüre beendet habe. :ergeben:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Na eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr einklicken, weil die Hauptdiskussion in meinem Urlaub stattfand und ich nicht hinterherhinken wollte. Aber 2 Sterne das tut dann doch weh.


    ist für mich interessant, da ich Spannungsromane mag und typische "literaturpreis-ausgezeichnete" Bücher nicht immer so schätze wie andere Leser.


    Das sehe ich auch so. Einen Literaturpreis hätte ich nicht verliehen und es schon gar nicht in diese Kategorie aufgenommen.
    Für mich ist es ein Spannungsroman, nicht mehr und nicht weniger. Ich nehme es auch nicht ernst, sondern denke der Autor nimmt sich und den Literaturbetrieb mit viel Witz, Ironie und Satire auf die Schippe.
    Ob ich das so falsch sehe... :roll: Ok Geschmäcker sind wie immer verschieden.


    €nigma, du willst das Buch nun nicht mehr lesen, schade, aber wahrscheinlich würdest du nach so viel Negativem dem Buch auch zu kritisch gegenüber stehen. Ich hätte nämlich geschworen, es gefällt dir.
    Ich kann nur hoffen, dass sich hier auch noch Begeisterte einfinden.

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Mich machen die gegensätzlichen Meinungen neugierig (habe auch eine Kollegin, die begeistert war von dem Buch), und der Roman ist auf meiner Wunschliste nach oben gerutscht :)

    :study: John Steinbeck - East of Eden

    :study: Frank Witzel - Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969

    :montag: Veronica Roth - Rat der Neun

    :musik: Claire North - Die vielen Leben des Harry August


    "There is freedom waiting for you, on the breezes of the sky, and you ask 'What if I fall?'
    Oh but my darling, what if you fly?"
    (Erin Hanson)

  • Schade, €nigma, vielleicht hätte dir das Buch ja auch gefallen.

    €nigma, du willst das Buch nun nicht mehr lesen, schade,

    Die Bücherei wird das Buch (doppelt angeschafft) noch einige Jahre im Angebot behalten. Vielleicht werde ich es später mal mitnehmen, wenn die ganzen Vorbestellungen abgehakt sind.
    Generell habe ich ein Problem mit französischsprachigen Autoren, selbst wenn diese sehr populär sind (Fred Vargas [-( ).Ich war also ohnehin schon skeptisch - und dann noch mehr als 700 Seiten! :shock:
    Da ich zur Zeit auch viele Neuanschaffungen (London!) habe, die mich reizen und außerdem von vorablesen ein 944 Seiten-Buch erwarte, werde ich dieses Buch erstmal vertagen.

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    (Francis Bacon)
    :study:
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  • @ €nigma:


    Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, wie man so schön sagt. :wink:

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  • Schade, €nigma, vielleicht hätte dir das Buch ja auch gefallen. Jeder Leser empfindet das doch anders. Ich habe gestern zum Beispiel die ersten 120 Seiten des Buches an einem Stück gelesen und bin begeistert. :wink:

    :thumleft: Genau so sehe ich das auch. Man kann meine Erachtens wirklich nie mit Sicherheit vorher wissen, ob man ein Buch mögen wird oder nicht.


    Für mich ist es ein Spannungsroman, nicht mehr und nicht weniger. Ich nehme es auch nicht ernst, sondern denke der Autor nimmt sich und den Literaturbetrieb mit viel Witz, Ironie und Satire auf die Schippe.
    Ob ich das so falsch sehe... Ok Geschmäcker sind wie immer verschieden.

    Nein Wirbelwind, Du siehst das mit Sicherheit nicht falsch. Jeder kann ein Buch so lesen, wie er es empfindet und wie es auf ihn wirkt. Hier geht es ja nur um den Meinungsaustausch, und ich finde es eigentlich gut, wie unterschiedlich man so etwas aufnehmen kann. Man sieht doch auch auf amazon.de, wie unterschiedlich über das Buch geurteilt wird. Was mir dort nicht gefällt, ist die Art, wie man innerhalb der Kommentare einzelne Rezensenten angreift. Wenn Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert einzig und allein als Satire gelesen werden sollte, dann hätte der Verlag das doch sicher im Klappentext als solche gekennzeichnet. Aber ein Verlag hat nun mal mehr Verkaufsmöglichkeiten, je breiter das Publikum ist, das er mit ein- und demselben Buch anspricht. Also kann das Buch genauso richtig und zu Recht als ernsthaft, als Thriller, als Buch voller Lebensweisheiten und was weiß ich noch gelesen werden.
    Dass ich das nicht ernst nehmen konnte und mir der Humor vorkam, als wäre er mit der Dampframme in die Seiten gekarrt worden, ist eben meine Meinung, nichts weiter.


    Mich machen die gegensätzlichen Meinungen neugierig (habe auch eine Kollegin, die begeistert war von dem Buch), und der Roman ist auf meiner Wunschliste nach oben gerutscht

    Richtig so, daniii! Selbst lesen ist die Frau! :wink: Und ich bin gespannt auf Deine Meinung. :dance:


    Die Bücherei wird das Buch (doppelt angeschafft) noch einige Jahre im Angebot behalten. Vielleicht werde ich es später mal mitnehmen, wenn die ganzen Vorbestellungen abgehakt sind.
    Generell habe ich ein Problem mit französischsprachigen Autoren, selbst wenn diese sehr populär sind (Fred Vargas ).Ich war also ohnehin schon skeptisch - und dann noch mehr als 700 Seiten!

    Liebe €nigma, die 700 Seiten lesen sich total schnell runter, so schnell wie ein Winkelmann allemal (meine Meinung, wie immer ohne Gewähr 8-[ ). Du solltest Dir definitiv Deine eigene Meinung bilden, Joël Dicker und Fred Vargas haben nichts gemeinsam, außer der Sprache der Originalausgabe, möchte ich meinen. Lösch' Deine Vorbestellung noch nicht, überleg' Dir das bitte erst nochmal. :-k

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    in Herzog

  • Liebe €nigma, die 700 Seiten lesen sich total schnell runter


    Das habe ich gestern auch gemerkt. Die Seiten sind zwar eng beschrieben und das hat mir auch erst etwas Sorge gemacht. Aber der Schreibstil ist meiner Meinung nach klar und flüssig und für die 120 Seiten habe ich gestern nicht länger gebraucht als für andere Bücher, die ich sonst so lese.

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  • mir ist es definitiv zu abgeschmackt, zu melodramatisch und deshalb für mich einfach zu langweilig: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    Das hat mir vor allem zu denken gegeben.


    Und auch dies:

    Wenn es dich nicht abschreckt, dass Marcus im ersten Drittel ständig seine Schreibblockade bejammert ...

    kommt mir zäh vor und könnte mich langweilen.

    Lösch' Deine Vorbestellung noch nicht, überleg' Dir das bitte erst nochmal. :-k

    Ich habe sie schon gelöscht, aber es gibt keinen Grund, warum ich mir das Buch im nächsten Frühjahr nicht mal mitbringen könnte.
    Dann spare ich mir sogar die Reservierungsgebühr von 50 Cent. :mrgreen:

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  • Ich habe sie schon gelöscht, aber es gibt keinen Grund, warum ich mir das Buch im nächsten Frühjahr nicht mal mitbringen könnte.
    Dann spare ich mir sogar die Reservierungsgebühr von 50 Cent.

    Oh, das habe ich nicht bedacht, weil in unserer örtlichen Bibliothek keine Reservierungsgebühr erhoben wird - bei 10 Vorbestellungen sind das schnell mal 5€ (10 Bücherreservierungen sind in zwei Monaten locker drin, wenn man viel liest. Das wären im Jahr 30€. Außerdem glaube ich nicht, dass bei Euch der Jahresbeitrag bei 8€ pro Erwachsenem liegt wie bei uns, Onleihe inklusive) . Aber gut, wenn Du es Dir später mal zu Gemüte führst. Deine Meinung werde ich hinterher definitv dazu lesen.

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  • Stimmt Hypocritia der Verlag hätte einen Hinweis auf Satire geben können. Ich habe es jedenfalls so empfunden, denn vieles ist so überzogen, dass es fast keine andere Lösung zulässt, es sei denn der Autor wäre...... nee den Gedanken will ich nicht weiterspinnen.
    Aber über Klappentexte stolpere ich häufig und würde mich nicht wundern, wenn diejenigen das Buch nie gelesen haben. Nur so lassen sich enorme Fehler bei der Inhaltswiedergabe erklären außer noch der absolute Wille die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben. Das nur nebenbei, ich fasse mir da öfters an den Kopf.
    Verschiedene Meinung sind völlig ok und hier auch sehr willkommen. Die Rezis sind reine Empfehlungen des einzelnen Lesers, keine Garantie. Die Entscheidung es zu lesen muß jeder für sich treffen. Ist doch gut, wenn nicht alle gleich ticken, sonst wäre es ja langweilig. Auf weitere Meinungen bin ich somit gespannt.
    Mich hat ehrlich gesagt nur gewundert, dass du es überhaupt gelesen hast. Ich dachte es wäre so gar nicht dein Beuteschema, was sich ja nun im Nachhinein ja auch bestätigt. Aber klar erst lesen, dann urteilen, wobei wir wieder bei der kunterbunten Beurteilung des Buches sind. :lol::D

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    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Eine Vorbestellung kostet bei uns 50 Cent, davon mache ich regen Gebrauch. Jetzt warte ich gerade auf "Vogelweide".

    Außerdem glaube ich nicht, dass bei Euch der Jahresbeitrag bei 8€ pro Erwachsenem liegt wie bei uns, Onleihe inklusive)

    Die Jahresgebühr beträgt bei uns 15 € und ist ab einem Alter von 15 Jahren zu entrichten. Es gibt Familienkarten für 20 €. Eine solche habe ich genommen, weil der jüngste Sohn, der im Dez. 16 Jahre alt wird, auch allerhand Bücher aus der Bücherei bezieht.
    Angesichts der Mengen, die wir aus der Bücherei wegschleppen, ist das wirklich eine Mini-Gebühr. :wink:

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  • Anscheinend haben wir uns alle mit diesem Buch gut unterhalten. Spätesten beim Lesen von Hypocritias Rezension :ergeben: .

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Dieser Satz aus dem Buch hat mich während des Lesens nicht mehr losgelassen. - Er passt aber ebenso zu dem über-700-Seiten-Wälzer von Joël Dicker.
    Grandios, überraschend, unvorhersehbar und überzeugend sind die Wörter, die das Buch meiner Meinung nach treffend beschreiben würden.
    Ein Buch über Betrug, Mord, Eifersucht, Freundschaft und Liebe. - Von allem war etwas dabei.


    Harry Quebert war für mich die am bemerkenswerteste Person in diesem Roman. Es kam mir, wenn er am Reden war, oft so vor, als würde ich ihn direkt aus dem Buch "heraushören". - Der Autor hat ihm eine >starke< Stimme verliehen. - Ich habe sie immer noch in meinem Kopf.


    Für mich blieb's bis zum Schluss spannend. Nichts, was den Ausgang des Buches betrifft, hab ich wirklich erahnen können. Das macht für mich aber ein gutes Buch aus. - Gut durchdacht, nirgends widersprüchlich, fesselnder Schreibstil und immer wieder tolle, zum Nachdenken bringende Zitate zwischendrin haben das Ganze perfekt abgerundet.


    Ich habe ausschließlich lobende Worte. Einfach grandios. Hier bedaure ich es wirklich, das Buch ausgelesen zu haben. Die Protagonisten werden mir fehlen. ;-)


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir.

  • Ich lese es gerade und denke, einen kurzen Zwischenbescheid kann ich schon abgeben:
    Flott lesen lässt es sich, das stimmt, dennoch habe ich ein paar Kritikpunkte, unter anderem folgende:
    Der Autor trägt viel zu dick auf, ob bei der Liebesgeschichte oder auch bei Marcus, der offenbar ein toller Hecht ist, genannt "Der Fabelhafte", dies wird immer wieder erwähnt.
    Die ständigen Wiederholungen bzgl. der Schreibblockade oder eben, was für ein toller Schriftsteller Marcus doch ist, stören mich ziemlich.
    Widersprüchliches meine ich entdeckt zu haben. So heißt es auf S. 90, Marcus sei zu ängstlich/scheu, um ein berühmter Schriftsteller zu sein (und damit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen) und auf S. 91 steigt er in einem gut besuchten Hörsaal auf einen Stuhl, um die Frage zu bejahen, wer denn den Blowjob gerne hat.
    Ich könnte noch etwas mehr anführen, aber diese wurden eigentlich schon erwähnt.
    Dennoch bin ich gespannt, wie die Geschichte sich weiterentwickelt.