Teil 3: Abschnitt 66 - 110 (Seiten 283 - 431)

  • Bis Seite 339:
    Amalia und Edward treffen sich nun regelmäßig in dem kleinen abgelegenen Cottage, immer noch ohne zu wissen wer der andere ist.
    Das zeigt doch mal wieder, dass eine gesunde Portion Neugier recht nützlich ist. So hätten die beiden sich zumindest eine böse Begegnung erspart.
    Das erste Treffen der Familien steht an. Am liebsten hätte Elisabeth Amalias Existenz verleugnet, aber da dies nun mal nicht möglich ist, nimmt sie Amalia ins Gebet nicht zu sprechen und sich im Hintergrund zu halten. Wieder eine Zurückweisung der Mutter, die schmerzt.
    Cathleen dagegen ahnt nichts, ist aufgeregt und voll freudiger Erwartung. Man hält richtig den Atem an.
    Und es kommt wie es kommen mußte. Als Amalia endlich versteht was hier passiert, ist sie entsetzt und rennt kopflos davon. Der Nachmittag wird zum Fiasko, denn Elisabeths Entschuldigung, plötzliche Übelkeit, für ihre Tochter klingt hohl.
    Und eine weitere Flucht ist angesagt.
    Melindas Zimmer wurde durchsucht, gestohlen wurde aber nichts. Das bestärkt sie im Glauben nochmals die Kellnerin Amy aufzusuchen, die vielleicht heute gesprächiger ist. Auf dem Heimweg wird sie überfallen und es wäre wahrscheinlich nicht so glimpflich abgelaufen, wenn sich George Clifford nicht als Retter entpuppt hätte.
    Er lädt Melinda zu sich zum Essen ein. Das wäre der ideale Zeitpunkt gewesen endlich Farbe zu bekennen und zumindest zu gestehen, dass er der Anwalt der Tennysons ist.
    Nein stattdessen läßt er es zu, dass sie sich ihm anvertraut. Und dann gipfelt das Ganze noch indem er sie allein im Zimmer zurückläßt, und sie entdeckt seine Unterlagen. #-o da möchte man am liebsten helfen, so viel unnötige Verwirrung!

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Das erste Treffen der Familien steht an. Am liebsten hätte Elisabeth Amalias Existenz verleugnet, aber da dies nun mal nicht möglich ist, nimmt sie Amalia ins Gebet nicht zu sprechen und sich im Hintergrund zu halten.


    Da habe ich mich wirklich gefragt, wie Elisabeth sich das vorgestellt hat. Beim Besuch der Hamptons wäre ja auf alle Fälle von Amalia erwartet worden, diese zu begrüßen. Ihre Taubheit wäre also auf jeden Fall offensichtlich geworden.


    Nachdem Edward nun kapiert hat, wer seine Geliebte ist, verfällt er auf den offensichtlichen Gedanken, statt Cathleen lieber Amalia zu heiraten. :applause: Das würde nichts daran ändern, dass die Hamptons mit dem Geld der Sherwoods saniert werden. Für Cathleen, die für ihren widerwilligen Verlobten schwärmt, wäre das natürlich Pech und der Schwiegerdrache Hampton ist ganz entsetzt beim Gedanken an eine taube Schwiegertochter.
    Ich fürchte nun allerdings, dass Amalia zu edelmütig sein könnte, um die Erwartungen ihrer Schwester und der beiden Familien zu enttäuschen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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  • Nachdem Edward nun kapiert hat, wer seine Geliebte ist, verfällt er auf den offensichtlichen Gedanken, statt Cathleen lieber Amalia zu heiraten. Das würde nichts daran ändern, dass die Hamptons mit dem Geld der Sherwoods saniert werden.


    Ja und das wäre doch die einfachste Lösung gewesen. Aber die Mütter beiderseits dachten darüber anders, wollten den Makel der Tauben in dieser Ehe nicht.
    Sorry bin schon ein bisschen weiter.
    Ziemlich passiv der Vater John. Mich wundert schon, dass er sich wenigstens damit durchgesetzt hat, Amalia an der Zusammenkunft teilhaben zu lassen.

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  • Melindas Zimmer wurde durchsucht, gestohlen wurde aber nichts. Das bestärkt sie im Glauben nochmals die Kellnerin Amy aufzusuchen, die vielleicht heute gesprächiger ist. Auf dem Heimweg wird sie überfallen und es wäre wahrscheinlich nicht so glimpflich abgelaufen, wenn sich George Clifford nicht als Retter entpuppt hätte.

    Was war Deiner Meinung nach der Sinn dieser dämlichen Überfall-Aktion? Tennyson, der seiner Mutter Rebecca in Bezug auf den miesen Charakter das Wasser reichen kann, konnte doch wohl nicht annehmen, dass er mit schwerer Körperverletzung (oder sogar Mord?) durchkommen würde?


    Durch Amalias vermuteten Tod sind sich Edward und Cathleen zumindest solidarisch näher gekommen. Jetzt wüsste ich wirklich gern, ob Amalia absichtlich verschwunden ist, oder ob jemand versucht hat, sie "loszuwerden".
    Interessanterweise verschwand sie bereits 1895, wurde aber erst 1896 schwanger (Geburt ihrer Tochter = Mutter von Melinda) erst 1897.
    Das spricht dafür, dass sie nach ihrem Verschwinden noch Kontakt zu Edward hatte. Andererseits scheint er wahrhaft getroffen von ihrem Verschwinden und weiß offenbar zunächst nichts davon, dass sie noch lebt.
    Ich bin jetzt auf Seite 387 und sehe, dass ich dringend weiterlesen muss, da sich jetzt merkwürdigerweise trotz der ganzen neuen Informationen, die meine Vermutungen bestätigen, immer neue Fragen auftun.
    Immerhin weiß ich jetzt auch, wer die alte Lady Barrington ist, deren Vorname geschickterweise erst vor kurzem genannt wurde. :wink:

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  • Was war Deiner Meinung nach der Sinn dieser dämlichen Überfall-Aktion? Tennyson, der seiner Mutter Rebecca in Bezug auf den miesen Charakter das Wasser reichen kann, konnte doch wohl nicht annehmen, dass er mit schwerer Körperverletzung (oder sogar Mord?) durchkommen würde?


    Ich fand die ganze Aktion von Tennyson schlichtweg stümperhaft und will gar nicht groß drüber nachdenken was dieser bösartige Kerl geplant hatte. Passt doch zur Mutter und Großmutter.
    Da ich den dritten Abschnitt fertig gelesen habe, kann ich nun nicht mehr spekulieren - ich kenn ja die Antwort. :lol:
    Also halte ich bis morgen noch die Klappe. :wink::-#

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  • Da ich den dritten Abschnitt fertig gelesen habe, kann ich nun nicht mehr spekulieren - ich kenn ja die Antwort. :lol:


    Ich bin ebenfalls mit dem dritten Abschnitt fertig.


    Inzwischen weiß ich auch, wie es zu Amalias Verschwinden kam und ich muss sagen, dass ich mir Elisabeth jetzt richtig gern mal vorknöpfen möchte. Mir ist es absolut unverständlich, dass ihr Mann nicht auf den Tisch haut und stattdessen seinen Frust mit Alkohol runterspült. Der gute John ist ein Pantoffelheld!


    Richtig übel ist es, dass der widerliche Mr. Beans wieder auftaucht. Es scheint mir ein bisschen unglaubwürdig, dass er noch nicht aus dem Verkehr gezogen wurde. Im Heim soll er sich bereits an zwei Schülerinnen vergangen haben und die Jahre zwischen seinem Rauswurf bei den Sherwoods und dem Dienstantritt im Heim hat er vermutlich auch seinen pädophilen Neigungen gefrönt. Bei einer einzigen Anschuldigung hätte er sich vielleicht noch rausreden können, aber bei den Aussagen mehrerer Mädchen oder auch eines Mannes (Gordon) gegen ihn, müsste es eigentlich schon für ihn eng werden.
    Mir hat die rebellische Atmosphäre im Heim gefallen, indem die Tauben sich über Verbote hinwegsetzen und sich durch Gebärdensprache verständigen. :wink:

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  • Vielleicht ist er nicht aus dem Verkehr gezogen worden, weil der Heimleiter den Mädchen nicht geglaubt hat. Er ist ja der Ansicht dass Taubheit mit Intelligenzverminderung einhergehe, und ich könnte mir vorstellen, dass der den Mädchen "Einbildung" untestellt und eher Mr. Beans als den Mädchen glaubt, denn Beans kann ja sprechen. Eine furchtbare Vorstellung.


    Mr. Beans ist ganz fürchterlic, und ich bin froh, ass Amalia in George einen Verbündeten findet, der ihr durch diese schwere Zeit hilt und ih hilft, sich im Heim zurecht zu finden, der sie auf eine für sie ganz neue Art versteht.

  • Der gute John ist ein Pantoffelheld!


    Ja das denke ich auch. Er leidet sichtlich, aber er tut nichts.
    Wie kann man nur die eigene Tochter einsperren! In diesem Heim haben die Tauben kaum noch Rechte, aber sie wissen sich zu helfen. Gordon erweist sich als Beschützer und er wird ihr auch zur Flucht verhelfen. Hoffentlich meldet er wirklich das Treiben von Mr.Beans. Ich möchte ihm nicht erneut begegnen.
    Ich seh schon im vierten Abschnitt passiert eine Menge. :lechz: weiterlesen. :lol:

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  • weil der Heimleiter den Mädchen nicht geglaubt hat

    Da könnte ich mir bei einem einzigen Mädchen vorstellen (Aussage gegen Aussage), aber nicht bei mehreren Mädchen und Gordon (Aussagen gegen Aussage). Der Heimleiter sollte doch ein Interesse am untadeligen Ruf seines Instituts haben. :-k

    Hoffentlich meldet er wirklich das Treiben von Mr.Beans.

    Leider haben Amalia und Gordon von dieser Idee Abstand genommen. Immerhin achtet Amalia bis zu ihrem Abgang darauf, nicht mehr allein in Fluren und Gängen unterwegs zu sein.

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  • Kapitel 66 - 88


    Amalia und Edward verbringen eine glückliche Zeit zusammen in dem einsamen Cottage, lieben sich, wissen aber immer noch nicht, wer der jeweils andere ist. Nach der Verlobung von Cathleen und Edward kommt es bei dem ersten Zusammentreffen der Familien zu einer peinlichen Situation, als Amalia ihn als ihren Geliebten erkennt. Sie ist bestürzt und rennt aus dem Raum, was von den meisten Anwesenden nur wieder als Beweis ihrer Unzurechnungsfähigkeit erkannt wird.


    Amalia ist hin-und hergerissen zwischen ihrer großen Liebe zu Edward und der innigen Loyalität und Verbundenheit zu ihrer Schwester. Ich kann ihre Bestürzung sehr gut nachvollziehen. Ein wirkliches Problem, denn damals in diesen Gesellschaftskreisen, konnte man auch eine Verlobung nicht so leicht lösen. Das hinterließ immer einen negativen Eindruck für die "entlobte" Frau und das wollte Amalia ihrer Schwester nicht antun. Nachdem Edward schon mit seiner Mutter gesprochen hatte und sie heiraten möchte, geschieht das Unglück? und sie verschwindet in einem Sturm im Moor.


    In ihrer Trauer um Amalia kommen sich Edward und Cathleen wieder näher, doch aus anderen Gründen, als ihre Familien denken. Und jetzt erfährt der Leser, dass die Gouvernante als Einzige alles durchschaut hatte!


    Ein ziemliches Durcheinander, was Amalia mit ihrem Verschwinden angerichtet hat! Doch ohne diese tragischen Verwicklungen wäre das Buch ja nur halb so unterhaltsam. Ich bin sehr gespannt, wie es nun weitergeht...

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.


    Abraham Lincoln


    :study: 2014 gelesene Bücher: 162


    :study: aktueller Lesestoff: Die Thronerbin / Karen Miller

  • Zitat von »Wirbelwind«
    Das erste Treffen der Familien steht an. Am liebsten hätte Elisabeth Amalias Existenz verleugnet, aber da dies nun mal nicht möglich ist, nimmt sie Amalia ins Gebet nicht zu sprechen und sich im Hintergrund zu halten.



    Da habe ich mich wirklich gefragt, wie Elisabeth sich das vorgestellt hat. Beim Besuch der Hamptons wäre ja auf alle Fälle von Amalia erwartet worden, diese zu begrüßen. Ihre Taubheit wäre also auf jeden Fall offensichtlich geworden.

    Ja, da hast Du Recht, deshalb hätte Elisabeth sie auch am liebsten versteckt, aber das hat sich John dann doch einmal gegen sie durchgesetzt.

    Zitat von »Buchfresser«
    weil der Heimleiter den Mädchen nicht geglaubt hat


    Da könnte ich mir bei einem einzigen Mädchen vorstellen (Aussage gegen Aussage), aber nicht bei mehreren Mädchen und Gordon (Aussagen gegen Aussage). Der Heimleiter sollte doch ein Interesse am untadeligen Ruf seines Instituts haben. :-k

    Erschreckenderweise war es - auch durch die damals sehr viel strengere Hierarchie - nur selten so, dass man Kindern oder Jugendlichen so etwas geglaubt hat und für ein taubes Mädchen war es ja doppelt schwierig ohne Beweise solche Anschuldigungen zu erheben. Ich stellte mir das auch ganz schrecklich vor. Du hast Recht, dass Gordons Aussage hier zwar zählen würde, aber er ist ja kein Zeuge im eigentlichen Sinne, sondern weiß es nur, weil die Mädchen es ihm erzählt bzw. gebärdet haben.

    Zitat

    Mr.
    Beans ist ganz fürchterlic, und ich bin froh, ass Amalia in George
    einen Verbündeten findet, der ihr durch diese schwere Zeit hilt und ih
    hilft, sich im Heim zurecht zu finden, der sie auf eine für sie ganz
    neue Art versteht.

    Gordon gehört auch zu meinen Lieblingsnebenfiguren. Manchmal gibt es diese Figuren - dazu gehört auch Miss Carrington - die beim Schreiben einfach in die Geschichte spaziert kommen und auf ihren Platz beharren, als hätten sie schon immer dorthin gehört. Gordon ist eine von ihnen. :)

  • aber er ist ja kein Zeuge im eigentlichen Sinne, sondern weiß es nur, weil die Mädchen es ihm erzählt bzw. gebärdet haben.


    Ich finde, dass er durchaus ein Zeuge ist. Als Mr. Beans Amalia auf dem Flur aufgelauert hat und im Begriff war, sie zu vergewaltigen, kam Gordon doch als Retter in letzter Minute dazu.

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  • Ich finde, dass er durchaus ein Zeuge ist. Als Mr. Beans Amalia auf dem Flur aufgelauert hat und im Begriff war, sie zu vergewaltigen, kam Gordon doch als Retter in letzter Minute dazu.

    Ja, das stimmt natürlich - ich hatte Dich missverstanden, ich dachte Du meinst die beiden anderen Mädchen, an denen sich Mr. Beans vergriffen hatte. Gordon ist natürlich ein Zeuge und es ist hier mehr die Befürchtung von Amalia und ihm, dass der Heimleiter ihnen wahrscheinlich nicht glauben würde, der sie davon Abstand nehmen lässt, von dem Übergriff zu erzählen ...

  • Jetzt bin ich mit dem Abschnitt auch durch und ich war total geschockt! Wie hinterhältig und gemein ist das denn, die eigene Tochter unter einem Vorwand in die Falle zu locken und in diese Schule abzuschieben! :evil: Und dann auch noch ihren Tod vorzutäuschen, um sie für immer aus dem Weg zu haben - Elisabeth kann ich beim besten Willen nicht mehr als Mutter bezeichnen. Ebenso missbraucht die Mutter von Edward sein Vertrauen und hintergeht ihn, obwohl sie doch jetzt weiß, wie sehr ihr Sohn Amalia liebt. Doch damals waren in diesen Kreisen den Müttern anscheinend alle anderen Dinge wichtiger, als das Glück ihrer Kinder :thumbdown:


    Ich dachte die ganze Zeit, dass Amalia aus Edelmut freiwillig gegangen wäre, um dem Glück ihrer Schwester und dem Aufstieg ihrer Familie nicht mehr im Weg zu stehen. Diese Wendung hat mich dann doch sehr überrascht, was auch gut ist, denn wenn alles schon so vorhersehbar wäre, wäre es ja langweilig...


    Das Heim ist trotz seiner schönen Ausstattung, wie ein Gefängnis mit all seinen Verboten und als wäre das nicht schon schlimm genug, taucht auch dieser Fiesling Mr. Beans wieder auf. Zum Glück findet Amalia in Gordon einen Verbündeten, der ihr auch bei der geplanten Flucht helfen will. Als Retter in der Not erweist er sich, als Mr. Beans Amalia vergewaltigen will. Ich hoffe sehr, dass er diesmal nicht so ungeschoren davonkommt, wie bei den anderen Vorfällen, als niemand den Mädchen geglaubt hat.

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  • Wie sich Elisbath Amalia's entledigt hat, war auch für mich ein Schock. So komplett hinenrum, mit einer Lüge, ohne ihr von vornherein die Wahrheit zu sagen, wird sie einfach abgeschoben und im Heim völlig entrechtet. Das muss ein Schock für Amalia gewesen sein, der ihr Vetrauen zu ihrer Mutter nachhaltig erschüttert haben muss. Ich kann Elisabeth jetzt auch nicht mehr als "Mutter" bezeichnen.

  • Könnten vielleicht alle bitte über ihre Beiträge die Seitenanzahl schreiben, bis zu der sie gelesen haben :pray: ? Ich wurde nämlich versehentlich gerade dick gespoilert :ergeben:

    Amalia (Bis Seite 322)

    Amalia und Edward treffen sich nun immer häufiger, sind total verliebt und schlafen auch miteinander. Amalia hat nun die rote Dame erhalten, die uns allen zu Beginn der Geschichte so ins Auge gefallen ist. Außerdem hat sie das Buch, in dem Melinda die Meldung über den Tod der beiden Schwestern gefunden hat, ebenfalls von Edward erhalten. Die Szenen der beiden im Wald sind wirklich schön geschrieben. Ich finde man merkt richtig, dass die Gefühle der beiden sehr tief gehen. Ich kann verstehen, dass Edward so fasziniert von Amalia ist. Sie ist wirklich eine beeindruckende Persönlichkeit, die mit ihrer Taubheit vorbildlich klar kommt.


    Die Hochzeit von Edward und Cathleen ist nun beschlossene Sache, auch wenn die Hamptons gar nicht fassen können, dass sie eine Verbindung mit den unangesehenen Emporkömmlingen schließen müssen. Cathleen weiß, dass Edward sie nie so lieben wird wie sie ihn und dass er sie nur aus Verpflichtung heiratet, aber sie verschließt die Augen davor. Sie hofft, dass diese Gefühle mit der Zeit noch kommen. Edward ahnt das und hat ein schlechtes Gewissen deshalb, denn für ihn ist die Hochzeit ein reines Geschäft. Dabei hat er ja bereits versucht Cathleen zu warnen. Ich finde, Cathleen hätte mehr Stolz zeigen sollen und nicht so überaus deutlich machen, wie sehr sie Edward vergöttert. Die Tatsache, dass er sie nicht liebt, zu verdrängen bringt schließlich auch nichts. Naja, aber irgendwie kann ich sie auch verstehen. Wer will schon einer Ehe ohne jedliche Liebe entgegensehen? Auch wenn ich natürlich weiß, dass Ehen früher zu 90 Prozent nur Geschäfte waren, fällt es mit immer noch schwer, mich in diese Gedankenwelt hineinzuversetzen 8-[ .


    Wie Elisbeth Amalia vor den Treffen mit den Hamptons behandelt hat, fand ich einfach nur schrecklich ](*,) . Als wäre Amalia eine Monströsität, für die man sich schämen muss. Einfach unglaublich! Beim Drama würde man das nun folgende wohl "Umschlag in die Katastrophe" nennen :lol: . Amalia und Edward begegnen sich bei dem Treffen, realisieren wer der jeweils andere ist und erkennen mit Entsetzen, was das bedeutet. Für mich war das auch ein richtiger Schockmoment. Amalia hat daraufhin aprupt das Zimmer verlassen. Die dämliche Rest-Familie Hampton meint natürlich gleich, sie sei nicht nur taub, sondern auch geistig behindert :roll: . Amalias Schmerz tat mir richtig weh, ich hätte sie gerne getröstet. Die Vorstellung denjenigen, den man liebt, die ganze Zeit als Ehemann der Schwester vor der Nase zu haben, ist doch einfach furchtbar!


    Wir wissen ja schon, dass Cathleen und Edward geheiratet haben, also wird es wohl nicht zu einer Hochzeit mit Amalia kommen, wie Edward sich das ausgedacht hat und wie es am einfachsten gewesen wäre. Aber auch ohne das Wissen hätte ich das nicht geglaubt. Zum einen würde Elisabeth das sicherlich niemald tolerieren und zu verhindern wissen und zum anderen könnte Amalia das ihrer Schwester nicht antun, so wie ich sie kenne. Sie weiß schließlich, dass Cathleen schon seit Jahren im Grunde in Edward verliebt ist. Ich wüsste auch nicht, ob ich mit dem Wissen Edward dann einfach heiraten würde. Allerdings lässt sich Liebe natürlich nicht erzwingen und auch wenn Amalia und er nicht heiraten würden, würde das nichts an der Tatsache ändern, dass Edward Cathleen niemals lieben würde. Schwierige Situation :-k


    Melinda (Bis Seite 339)
    Auch Melinda vermutet hinter dem Einbruch natürlich Trennyson. Diesen sieht man kurz mit seiner Tante Lady Barringtion reden. Jetzt habe ich erst verstanden (nach Melindas Gespräch mit Amy), dass Lady Barrington die Schwester von Edward war, diese unsympathische Emily :shock: . Na, da wurde sie im Alter wohl ziemlich geläutert, denn als junge Erwachsene ist sie ja kaum auszuhalten mit ihrer arroganten Art. Und Trennyson ist ein Sohn seiner von Edwards zweiter Schwester, Rebecca. Jedenfalls keift Trennyson Emily wegen dem Paket an, das sie ihr geschickt hat. Sein Benehmen ist unmöglich und ich frage mich, was er nur so unbedingt verbergen möchte??


    Melinda wird auf der Straße überfallen und nur dank Georges plötzlichem Auftauchen konnte schlimmeres verhindert werden. Ich bin sicher, der Angreifer wurde von Trennyson engagiert. Aber gleich daraufhin passiert etwas schönes: Melinda und George küssen sich! Ha, ich habe es doch von Anfang an gewittert, dass da was laufen wird :loool: . Darüber habe ich mich richtig gefreut. Leider kam gleich darauf die Ernüchterung, als Melinda nach dem Essen mit George die Unterlagen über sie findet. Daraufhin ist sie verständlicherweise geschockt und verlässt George schnellstmöglich. Der wird einiges zu erklären haben, wenn Melinda ihn zur Reden stellt. Nun misstraut sie ihm natürlich erstmal.

    Er lädt Melinda zu sich zum Essen ein. Das wäre der ideale Zeitpunkt gewesen endlich Farbe zu bekennen und zumindest zu gestehen, dass er der Anwalt der Tennysons ist.

    Das sehe ich auch so. Er hätte zumindest einen Teil Farbe bekennen können...aber nein, er lügt Melinda ja lieber weiterhin etwas vor :roll: .

  • und es ist hier mehr die Befürchtung von Amalia und ihm, dass der Heimleiter ihnen wahrscheinlich nicht glauben würde, der sie davon Abstand nehmen lässt, von dem Übergriff zu erzählen ...


    Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, dass Gordon und Amalia nicht gemeinsam den Heimleiter informiert haben. Nachdem es schon mehrfach Klagen gegeben hatte, hätte der Heimleiter eigentlich misstrauisch werden müssen.
    Mr. Beans war neben der Pädophilie ja auch noch gewalttätig und schlug seine Schüler, vermutlich auch die männlichen. Da ist es schon sehr merkwürdig, dass der Heimleiter von all diesen Vorgängen nichts mitbekommen haben will. :-k

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  • Da ich morgen nicht zum lesen kommen werde, habe ich heute gleich noch ein Stückchen weiter gelesen :-,


    Cathleen (Bis Seite 361)
    Am Anfang dieses Teils sind wir in Paris. Cathleen wurde von ihrer Mutter dorthin geschickt, weil das angeblich in den besseren Kreisen zur Bildung dazugehört. Miss Carrington hat diese Ansicht auch noch unterstützt. Mir kommt die plötzliche Reise von Cathleen ehrlich gesagt sehr verdächtig vor und ich denke, dass da was anderes dahinter steckt :-s . Cathleen grübelt über das veränderte Verhältnis zu ihrer Schwester nach. Die enge Verbundenheit hat sich in letzter Zeit aufgelöst, Amalia ist distanziert und zurückgezogen. Als Leser wissen wir den Grund hierfür natürlich - Edward - aber für Cathleen ist das ganze ein Rätsel, was ich gut verstehen kann.


    Derweil freut sich Edward auf die Hochzeit mit Amalia, die er mittlerweile fest geplant hat. Er möchte die Verlobung mit Cathleen lösen, wenn er von seiner Reise nach London zurück ist. Es kommt jedoch alles anderes. Ein Unwetter tobt drei Tage lang über das Moor und Amalia ist nach draußen gegangen als der Regen etwas aufgehört hat und ist seitdem verschwunden. Man hat ihren Umhang und ihre Schuhe gefunden, alle gehen davon aus, dass sie umgekommen ist im Moor. Als Edward und auch Cathleen wieder nach Hause kommen und davon hören sind beide völlig untröstlich. Edward kann es nicht glauben, dass seine Geliebte nie mehr zurück kommt und Cathleen hat das Gefühl als sein ein Teil von ihr selbst gestorben.


    Edward will nach diesem Rückschlag die Verlobung mit Cathleen eigentlich trotzdem lösen, bringt es aber nicht übers Herz ihr und auch sich selbst das anzutun. Denn mit Cathleen über Amalia zu sprechen bringt nicht nur ihr Trost, sondern vielmehr auch ihm selbst. Sie treffen sich oft und bieten sich somit gegenseitig Trost. Es stellt sich noch heraus, dass Miss Carrington geahnt hat, weshalb Amalia in letzter Zeit so verändert war und nach der Reaktion auf Edward bei dem Treffen, wusste sie endgültig Bescheid, was da los ist. Sie bringt Edward die Briefe von ihm an Amalia nach deren Verschwinden und gibt ihm zu verstehen, dass Amalia nicht gewollt hätte, dass er Cathleen unter diesen Umständen von ihrer Beziehung erzählt. Besonders schön fand ich diesen Satz der Gouvernante: "Ohne Frage konnte das Leben in Wirklichkeit oft weit dramatischer und grausamer sein, als es die kühnste Dichtung zu erzählen vermochte." Das trifft auf diese Situation wohl perfekt zu.

    Melinda (Bis Seite 387)

    Oha, also in der Gegenwart geht es nun wirklich heiß her. Nachdem Melinda die Unterlagen von sich bei George gefunden hat, wird ihr einiges klar: Er war derjenige, der damals Infos über sie eingeholt hat und erinnert sich auch wieder, dass sie mit ihm in Berlin zusammengestoßen ist. Sie ist sich überhaupt nicht mehr sicher, was sie von ihm halten soll. Außerdem ruft Mrs Finkenstein Melinda an und erzählt ihr, dass Jacob den wahren Namen ihrer Großmutter gewusst hat - sie hat ihm den Namen kurz vor ihrem Tod verraten - und (Überraschung) der Name war Amalia. Melindas Großmutter war also wirklich wie vermutet Amalia Sherwood. Melinda ist über diese Entdeckung natürlich sehr erstaunt und vermutet, dass Henry Tennyson nicht wollte, dass sie das herausfindet und vielleicht irgendwelche Ansprüche geltend macht.


    Sie beschließt ihm einen Besuch abzustatten und eröffnet ihm, was sie rausgefunden hat. Resultat sind nur weitere Drohungen von ihm und dass ihr sowieso niemand glauben wird. Ich denke aber, dass es da noch mehr gibt, was Tennyson verbergen will. Dann sieht Melinda auch noch George bei ihm und ihr wird klar, dass er der Anwalt von Trennyson ist und sie wirkich die ganze Zeit belogen hat. Verletzt verschwindet sie sofort. Na, da hat George jetzt wirklich ganz schön Mist gebaut :roll: .


    Außerdem findet Melinda etwas über einen Journalisten heraus, der kurz nach dem Tod der zweiten Sherwood-Schwester 1897 zwei Artikel über die Sherwood-Tragödie verfasst hat. In diesen hat er Amalias Tod angezweifelt und Verdächtigungen gegen Edward Hampton ausgesprochen. Eine Woche nach Erscheinen der Artikel ist er auf mysteriöse Weise umgekommen, er ist von Klippen gestürzt. Die Polizei hat damals Fremdeinwirkung ausgeschlossen, aber ich würde darauf wetten, dass bei seinem Tod jemand nachgeholfen hat, weil er unangenehme Nachforschungen angestellt hat. Das vermutet Melinda auch und such deshalb nach Nachkommen von ihm. Sie wird fündig und macht seinen Sohn ausfindig, der auch etwas über die Recherchen seines Vaters zu wissen scheint.


    Die Geschichte wird jetzt nochmal richtig spannend, es passieren so viele Dinge auf einmal:lechz: . Ich bin ganz gespannt wie die beiden Handlungsstränge dann letztlich geschlossen werden.

  • Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, dass Gordon und Amalia nicht gemeinsam den Heimleiter informiert haben.

    Das verstehe ich auch nicht. Sie hätten es zumindest versuchen müssen. Schon allein, um die anderen Kinder vor ihm zu schützen. Wenn niemand den Mund aufmacht, kann dieser Verbrecher unbehelligt munter weitermachen. Gordon oder Amalia hätten dem Heimleiter auch einen anonymen Brief schreiben können, damit er ihm wenigstens mal genauer auf die Finger schaut.


    Ich finde, Cathleen hätte mehr Stolz zeigen sollen und nicht so überaus deutlich machen, wie sehr sie Edward vergöttert.

    Das gleiche hätte ich mir auch gewünscht! Edward hat sie ja schon auf den Bällen nicht beachtet und ihr die kalte Schulter gezeigt. Doch sie hat natürlich keinerlei Erfahrung im Umgang mit Männern und wünscht sich die große Liebe so sehr, dass sie sich dafür auch demütigen lässt.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.


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