ISBN: 9783570160923
Erschienen bei: cbt
Seitenzahl: 409
Autorenportrait:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Alexa Hennig von Lange wurde 1973 in Hannover geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman "Relax", mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. "Für ich habe einfach Glück" bekam sie 2002 den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Alexa Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Berlin.
Kurzbeschreibung:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Sieben Jahre der Angst liegen hinter dem verschlafenen Städtchen St. Golden. Denn damals verschwand Louis´ kleine Schwester, und als man sie fand, war sie tot. Aufgefunden wurde sie im dichten Wald, der den Ort wie eine geheimnisvolle Wildnis umgibt. Der Täter von damals wurde nie gefasst. Und jetzt scheint er zurückgekommen zu sein, denn die kleine Schwester von Louis´ Freundin Michelle verschwindet spurlos. Kurz darauf ist auch Michelle verschollen.
Während die Polizei nach den Mädchen fahndet, begibt sich Louis verzweifelt selbst auf die Suche. In den weiten Waldgebieten begegnet er Maya, einem seltsam verwilderten Mädchen, das mehr über den Täter zu wissen scheint. Louis und Maya beschließen, dass sie in diesem Spiel nicht länger die Gejagten sein wollen.
Meine Meinung:
Die Neue Züricher Zeitung schrieb zu diesem Roman: "Alexa Hennig von Lange erzählt mit suggestiver Kraft". Dem kann und möchte ich mich gerne anschließen.
Mir hat die Geschichte, die Alexa Hennig von Lange den Lesern in "Der Atem der Angst" erzählt, sehr gut gefallen.
Wenn jemand einen Thriller, der nicht von strömenden Blut lebt, sucht, wäre er bei diesem Roman richtig.
Der Inhalt des Roman ist ausreichend auf dem Buchcover beschrieben, bei diesem Buch darf man, meiner Meinung nach, nicht zu viel verraten:
der Roman lebt von den kleinen Details, die sich erst nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Dieses Zusammenfinden von Fakten, Gedanken, Handlungen macht u.a. die Spannung des Romans aus, denn der Leser ist immer dabei gedankliche Schlussfolgerungen zu ziehen und das Wissen und Ereignisse in einen Puzzle Bild einzufügen.
Auch der Aufbau trägt dazu bei, dass die Geschichte den Leser gefangen hält und dieser immer weiter lesen möchte: Seite um Seite.
Mir hat der Einstieg sehr gut gefallen: in kleinen überschaubaren Kapiteln, die jeweils den Namen des Protagonisten tragen, aus dessen Sicht die Geschehnisse dargestellt werden, wird der Leser nach und nach in die Story eingeführt und lernt die Charaktere kennen. Interessant fand ich, dass die Kapiteln nicht in direktem Zusammenhang zu einander stehen und man zur Anfang noch nicht weiß, wie eine Handlungsszene mit der anderen verknüpft ist, wie die jeweilige Charaktere zu einander stehen, was sie verbindet, was hat die folgende Szene mit der vorangegangen zu tun - all diese Zusammenhänge erkennt man erst nach und nach beim Lesen.
Bei dieser Art zu erzählen, läuft der Autor, meiner Meinung nach, die Gefahr den Leser "zu verlieren": nicht ausreichend Spannung am Ende des Kapitels aufzubauen, nicht rechtzeitig die nächste Erkenntnis anzubieten, damit man als Leser so zu sagen immer "am Ball" bleibt.
Nicht so in diesem Buch. Frau Hennig von Lange ist es hervorragen gelungen, den Leser gefangen zu halten und von einem Kapitel zu dem anderen zu führen.
Noch ein Punkt bei dem Aufbau des Romans hat mir besonders gut gefallen: die Autorin hat die Geschichte mit einem Epilog beendet, in dem sie noch mal alles kurz zusammenfasst, auf den Punkt bringt und einen Einblick in das Leben "Danach" gewährt. Was für die besonders neugierige Leser, wie ich es bin, ein zusätzlicher Bonus ist. Ganz nach meinem Geschmack: abgeschlossene runde Geschichte.
Die Darstellung der Protagonisten des Romans fand ich ebenfalls gelungen. Keine oberflächliche Skiziehung, sondern gut durchdachte, tiefgründige und vielfältige Charaktere, die vor meinem inneren Auge zu den lebendigen Darstellern der Geschichte wurden und mich persönlich angesprochen haben. Das schätze ich bei einem Buch sehr, denn ich möchte nicht teilnahmsloser Beobachter sein, ich mag es, wenn meine Emotionen beim Lesen geweckt werden.
Zu der Erzählart der Autorin: eine einfache klare und lebendige Sprache, die die Bilder der Handlung zum Leben erweckt. Ich bin gerne der Erzählerin in die Tiefen der Handlung gefolgt.
Alles in allem ein gelungener Roman: unterhaltsam, spannend, leicht und fließend zu lesen. Ich würde das Buch ein echter Pageturner nennen.
Von mir