Philipp Andersen & Miriam Bach - Warte auf mich


  • Klappentext:
    Für IMMER und NIEMALS - die Geschichte einer unmöglichen Liebe.


    Was wäre, wenn …
    … ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr Leben aufs Spiel setzen, ihre Gefühle und Ängste in eine große, verzweifelte, wunderbare Liebe entlassen, die es niemals gab und die darum immer sein wird?



    Meine Meinung:
    Das Buch hat etwas Romantisches an sich, dass der Gedanke es wegzulegen gar nicht infrage kam. Wer möchte nicht jeden Tag an den Liebsten/die Liebste denken und auf eine Nachricht warten, die das Herz höher schlagen lässt, so, dass das Drumherum fast vergessen ist und nur noch die Person und ihre Worte zu existieren scheinen?


    Jeder hat sich (ab einem bestimmten Alter) schon mal verliebt und Dinge getan, die ein Außenstehender als dumm oder unreif abgetan hätte. Und so ist es auch in der Erzählung - es werden Fehler begangen und oft gehandelt, ohne darüber nachzudenken. Aber jedes Handeln hat auch Folgen und so stürzen sich die Beiden in etwas, aus dem sie nicht so einfach herauskommen und mit den Konsequenzen zu leben haben.


    Gedanken der jeweiligen Person und der Austausch von Nachrichten wechseln sich ab und nicht nur die. Jedes neue Kapitel ist ein Hin und Her zwischen Philipp und Miriam. Steht im Kapitel von P. Andersen in kursiver Schrift was ihn verfolgt, so gibt sich M. Bach im Nächsten Kapitel die Ehre und schreibt (anders wie Philipp Andersen) in der zweiten Person.
    Der Schreibstil und damit meine ich die Ich-Perspektive ist meiner Meinung für so einen Roman geeigneter gewählt worden. Er vermittelt viel mehr Herz, mehr Leidenschaft.
    Die Perspektive die Miriam gewählt hat, wirkt hingegen eher distanziert und zurückhaltend, so als ob sie mit den Geschehnissen nichts zu tun haben möchte und weit von sich schiebt.
    Beide Seiten haben etwas an sich, das zum Buch passt und sie ergänzen sich somit auf ihre ganz eigene Weise. Der gleichbleibende Schreibfluss führte dazu, dass es mir so vorkam, als ob sie mir die Geschichte persönlich erzählt hätten.


    Atemberaubend schön, nachdenklich stimmend, hoffen ... bangen und immer wieder traurige Momente - vereinen sich in dem Liebesroman "Warte auf mich".



    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

  • Ich habe das Buch auch gestern beendet und mich gerade hier an die Maschine gesetzt um eine Besprechung zu schreiben. Aber gut, da spar ich Zeit.


    Ich hatte eher Schwierigkeiten das Buch zwischenzeitlich wieder aufzunehmen und nicht zu gucken, ob nicht etwas Langeweiliges im Fernsehen kommt. Ich habe so meine eigenen Erfahrungen mit wilden Verliebtheiten und ich muss sagen, dass das, was ich hier lesen musste eher in ein Tagebuch gehört - oder in diesem Fall auch in zwei - um dann auf keinen Fall der Öffentlichkeit aufgezwungen zu werden. Von mir einen halben Stern für die handwerkliche Konsistenz - ansonsten versuche ich das Lesen dieses Buchs zu vergessen.

  • Handlung
    Auf einer Verlagsparty trifft sie ihn schon wieder: Philip Andersen, diesen arroganten Schnösel, diesen gehypten Autor, dessen Verkaufszahlen genauso geleckt sind, wie er selbst. Doch dieses Mal passiert etwas völlig unerwartetes. Sie, Miriam Bach (na, wer merkts? ;) ) sitzt plötzlich an seinem Tisch und ist völlig verzaubert von seiner direkten Art, die sich fast sofort einen Platz in ihrem Herz erobert hat.
    Und auch Philipp ist hingerissen von dieser Frau, die 17 Jahre jünger ist als er und ihn trotzdem in ihren Bann gezogen hat. Und ehe sie sich versehen, sind beide mittendrin im Gefühlschaos. Er, der nach wie vor glücklich verheiratet ist und seine Frau nach über 30 Jahren Ehe auch nicht verlassen kann und will und sie, die mit fast vierzig Jahren auf eine gescheiterte Ehe und viele verletzte Gefühle zurückblicken kann, erkennen sich jeweils in dem anderen wieder und helfen sich gegenseitig dabei, mit dem Leben klarzukommen, in dem sie es manchmal beide nicht aushalten. Doch natürlich kann das nicht von Dauer sein. Eine Affäre? Dazu ist Miriam nicht der Typ. Und Philipp auch nicht. Aber voneinander lassen können die beiden einfach nicht. Ihren Kampf um sich, um umeinander und um die Liebe haben die beiden unabhängig voneinander aufgeschrieben und zu diesem Dialogroman zusammengefasst.


    Meine Meinung
    Wenn ich irgendwo so eine Inhaltsangabe wie die obige lesen würde, wäre dieses Buch wahrscheinlich für immer und ewig für mich gestorben. Aber was wäre mir damit entgangen?!
    Eine berührende Liebesgeschichte, wie sie lebensnaher nicht sein könnte - und das, ohne kitschig, romantisch verklärend oder in irgendeiner Weise schmalzig zu sein.


    Okay, schmalzig wird es vielleicht schon phasenweise. Vielleicht sogar sehr. Aber das passt einfach zur Geschichte, ist für jeden nachvollziehbar, der schonmal mit Haut und Haaren verliebt war und stört deshalb nicht im Geringsten, ist es doch in diesem Fall Audruck der Emotionen der beiden Protagonisten, die eine wahre Achterbahn der Gefühle durchleben - fast wie bei einer ersten großen Teenie-Liebe, und das, obwohl beide gestandene Erwachsene sind! Wahrscheinlich ist es genau diese Tatsache, die den Zugang zu diesem Buch für mich evoziert hat: man kann sich so krass gut in die beiden hineinversetzten, mitfühlen und vor allem mitleiden.
    Denn dieser Beziehung wohnt eine große Schwere bei, die man deutlich in jeder Zeile spürt. Es ist ein ewigs Hind und Her mit den beiden. Ja, nein, aber dann wieder ein dickes Ja.


    Ich muss ja sagen, dass mir Philipp rein vom moralischen Standpunkt aus voll auf die Nerven geht. Immerhin ist er verheiratet, glücklich verheiratet wie er immer wieder betont, und legt sich eine Geliebte zu. Sowas geht einfach gar nicht, jetzt mal große Liebe hin oder her. Er hat ein bisschen das Problem, dass er sich in einer leichten Midlife-Crisis zu befinden scheint und Miriam ihn sich wieder "lebendig" fühlen lässt. Er wird um Jahre jünger, wenn die beiden zusammen sind, weil Miriam selbst so eine kindliche Ausstrahlung hat. Trotzdem will er seine Frau nicht verlassen; seine optimale Lösung ist, einfach beide zu haben: Miriam und seine Ehefrau. Natürlich reflektiert er dieses Problem auch, denn ihm ist das Unfaire daran schon bewusst. Aber Gefühl siegt über Verstand. Und zugute halten muss man ihm, dass es immerhin nicht nur um Sex geht - auch wenn die Beziehung der beiden durchaus Schlagseite in diese Richtung hat.
    Aber warum er mir einfach nicht unsympathisch sein kann: seine Passagen sind ja so unglaublich schön geschrieben! Kunstvoll, ehrlich und direkt beschreibt er seine Situation und zieht den Leser (oder zumindest doch mich) schon ein bisschen auf seine Seite. Er ist ja auch kein schlechter Kerl an sich. Und von der Situation genauso überfordert wie Miriam.


    Die Sequenzen aus ihrer Sicht sind ein bisschen distanzierter geschrieben als die Philipps und auch nicht so poetisch; trotzdem vermitteln auch sie die Emotionen und das Gefühlschaos, indem Miriam sich befindet. Ein bisschen zu sensibel und definitiv zu lebenshungrig hat sie schon so manche schlimme Zeit durchgemacht und wehrt sich am Anfang sehr, sich auf diese offensichtlich zum Scheitern verurteilte Beziehung einzulassen. Anfangs sieht sie das ganze auch eher als ein Spiel an und bemerkt zu spät, dass sie sich schon viel zu sehr darauf eingelassen hat, um auf die Bremse treten zu können, als es ernster wird.
    So führen die beiden über ein paar Monate hinweg ihre glücklich-unglückliche Beziehung fort und ich hatte teilweise ein leichtes Voyeur-Gefühl: als wäre ich Zeuge von etwas, was mich eigentlich nichts angeht. Denn es ist schon alles sehr privat, was da so ohne Hemmungen oder Beschönigungen geschildert wird.
    Was mich dann aber endgültig für diese Geschichte eingenommen hat, war das Ende - auch wenn das ein bisschen Konstruiert wirkt.


    Warte auf mich ist die Geschichte einer bedinungslosen Liebe, die mir wirklich ans Herz gegangen ist und die ich noch lange mit mir herumtragen werde. Das Buch steckt voller wunderschöner, bittersüßer Worte, die die Gefühle der Protagonisten fast so intensiv wiedergeben, wie sie tatsächlich gefühlt wurden. Liebesgeschichten sind eigentlich nicht mein Ding, aber dieses Buch bekommt definitiv :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Und Herzchen. Viele, viele Herzchen :love: :love: :love: :love:

  • Bei dem Buch fällt es mir nicht leicht, meine Meinung zu schreiben, einfach weil ich das Gefühl habe, immer noch etwas verwirrt zu sein - trotz oder gerade aufgrund der Art, wie das Buch endet. Das Ende ist schwer zu beschreiben, aber auch schwer zu begreifen. Egal wie oft ich es versucht habe... es ging einfach nicht mehr weiter.
    Schon der Anfang war neugiererweckend: der Brief an den Verleger, das Manuskript, eines gedruckt, eines handschriftlich. Bereits hier musste ich unbedingt weiterlesen, das war ein Anfang, der mich sofort in den Bann gezogen hat.


    Ehe man sich versieht, wird man in diese chaotische Liebesgeschichte zwischen Miriam 'Mirchen' und Philipp hineingezogen und sieht, wie sich ihre Gefühle langsam, aber intensiv entwickeln. Es ist tatsächlich faszinierend.
    Leider war ich relativ schnell von Philipps Kosenamen für Miriam genervt: 'Süßkind', das Wort konnte ich irgendwann nicht mehr lesen. Fand ich persönlich einfach nur furchtbar und mich hat es wirklich gestört.
    Auch Philipps fehlendes Schuldbewusstsein gegenüber seine Frau (aber auch gegenüber Miriam) hätte die Geschichte doch noch etwas aufwerten können. Dass er sich so wenig Gedanken macht, fand ich schade, denn das wäre auch ein spannendes Element gewesen.


    Besonders ist hier natürlich die Schreibweise, die beiden Erzählweisen, die sich nicht nur stilistisch, sondern auch in der Perspektive schon unterscheiden. Das ist das, was an dieser Geschichte besonders reizt. Auch die vielen modernen Medien, die mit eingearbeitet wurden - seien das nun SMS, E-Mail oder auch das momentan so beliebte Whatsapp -, geben dem Buch einen Großteil seines besonderen Flairs. Und es ist doch immer wieder unglaublich, wie viel man über diese Medien loswerden kann. Hier fand ich persönlich übrigens auch etwas ganz anderes ziemlich bezeichnend: Über diese anonymen, gesichtslosen Methoden lässt es sich doch oft viel leichter reden als von Angesicht zu Angesicht. Das wurde immer wieder deutlich hervorgehoben und das ist für mich etwas, das mir als Aussage sehr gut gefällt, weil es doch immer mehr der Wahrheit entspricht.


    Fazit


    Ein wirklich unglaublicher Roman, der mich als Leserin sehr nachdenklich zurückließ. Zwar gab es für mich im Nachhinein auch einige Dinge, die ich 'bemängeln' würde, aber dennoch überwiegt hier die Sprachlosigkeit angesichts der Umsetzung, auch wenn sie eben nicht ganz perfekt ist.

  • Klappentext:
    Was wäre, wenn … … ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr Leben aufs Spiel setzen, ihre Gefühle und Ängste in eine große, verzweifelte, wunderbare Liebe entlassen, die es niemals gab und die darum immer sein wird? Auf einer Feier lernen sich der Erfolgsautor Philipp Andersen und die Schriftstellerin Miriam Bach kennen. Sie verbringen eine Nacht miteinander, in der fast nichts passiert – und in der sich doch alles verändert. Am nächsten Morgen tauschen sie ihre Adressen aus, schicken sich ihre Romane zu und verlieben sich über die Lektüre der Bücher hoffnungslos ineinander. Hoffnungslos, denn Philipp lebt seit vielen Jahren in einer glücklichen Ehe, und Miriam ist nicht bereit, die Rolle der Geliebten einzunehmen. Dennoch leben die beiden ihre leidenschaftliche Amour fou, kämpfen mit sich und ihrer Liebe. In ihrer Not beginnen sie, alles, was zwischen ihnen passiert, aufzuschreiben. Was wird am Ende ihrer Geschichten stehen? Das Scheitern und die unvermeidliche Trennung? Oder gibt es doch eine lebbare Liebe für sie? (Textquelle: amazon.de)


    Zum Buch:
    Das Cover zeigt ein Pärchen, welches zusammen durch den Regen spaziert. Ist es vielleicht im Herbst? Aber im Herzen Juli? Mir gefällt das Cover richtig gut, und passt perfekt zum Inhalt des Buches.


    Erster Satz:

    Zitat

    „Ach Mirchen, wie sollen wir denn leben?“


    Meine Meinung:
    Philipp Andersen und Miriam Bach sind beide Schriftsteller, die sich auf einer Verlagsfeier das erste Mal begegnen und es knistert zwischen den beiden. Nach einer wundervollen Nacht, die ganz anders war wie gedacht, fallen beide in die Realität zurück. Denn Philipp ein gestandener und verheirateter Mann, mit seinen 56 Jahren und Miriam, eine 39-jährige Singlefrau, mit ihrem Wunsch eines Kindes, einer funktionierenden Beziehung und einem Haus in Ireland.
    Hat diese Liebe eine Chance?


    Dieses Buch hat mich Anfangs wirklich stutzig gemacht, denn die Autoren und die Protagonisten sind dieselben Personen. Was es genau damit auf sich hat, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Es wird sich alles im Buch aufklären.


    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, abwechselnd aus der Sicht von Miriam und Philipp geschrieben, sowie auch deren Mailkontakt in Form von Briefen, SMS, Facebook oder auch WhatsApp Nachrichten. Man erkennt sehr schnell wer gerade aus seiner Sicht schreibt, durch die veränderte Schriftart, was mir sehr gut gefallen hat. Zudem wurden die Mitteilungen und Briefe auch heller dargestellt.


    Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte einfinden, habe Tränen vergossen, habe mich mit den Protagonisten gefreut. Denn diese Geschichte lässt einen das Herz bis zum Hals schlagen, aber wiederherum auch bis ins unermessliche bluten. Die Emotionen sind so nahe gelegt, das man als Leser diese förmlich selber spüren kann. Einige Abschnitte und Sätze habe ich mehrfach gelesen, weil sie einfach so schön, aber auch traurig waren. Das Ende war für mich auch sehr überraschend und nicht vorhersehbar. Ich habe das Buch mit einem lachenden aber auch tränenden Auge geschlossen.


    Fazit:
    Eine sehr berührende Liebesgeschichte, einer Dreiecksbeziehung, große Gefühle lassen den Leser hautnah an diese Geschichte heran. Eine Beziehung, in der das Ende bis zum Schluss im Ungewissen bleibt.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inwiefern dahinter steckt?


    Ich habe es so verstanden das die Autoren echt sind, die Geschichte aber ausgedacht.

    Das es Pseudonyme sind. In einem anderen Forum findet gerade eine LR mit den Autoren statt und laut Vita sollen beide schon relativ erfolgreich Bücher geschrieben haben. Zu den Namen hier findet man aber nur dieses Buch, also müssten es Pseudonyme sein. Zudem wollen sie die Titel nicht verraten, da man sonst ja weiß um wen es sich handelt. Wenn aber die Vita stimmt, dann kommt man darauf. Deswegen frage ich mich auch, ob das hier alles Fiktion ist. :-k

  • Im Buch steht vorne ein Satz .. moment :-)


    Zitat:
    ...ihre realen Existenzen schreibend in die Fiktion entlassen...


    Das es Pseudonyme sind ist gut möglich, aber ich denke einfach die Personen sind wirklich und sie haben diese Liebesgeschichte als Fiktion geschrieben.
    ich habe es mir beim lesen so vorgestellt, dass erst Philipp schreibt, dann übergibt ohne zu wissen was sie also Miriam schreibt, und es dann wieder an Philipp geht.
    Denn so wurde ja auch immer geschrieben, abwechselnd.


    Zitat:
    ... in die Fiktion einer großen, verzweifelten, wunderbaren Liebe, die es niemals gab und die darum immer sein wird?
    Was wäre wenn ... Das ist das Abenteuer dieses Romans.



    Und wenn es doch alles echt sein soll, dann kann ich mir gut vorstellen, dass diese sich nicht ganz outen möchten ...

  • Auf einer Verlagsfeier lernt der Erfolgsautor Philipp Andersen die aufstrebende Nachwuchsautorin Miriam Bach kennen und ab da ist es um beide geschehen. Sie verbringen eine Nacht zusammen, in der nichts geschieht und doch verändert sie alles. Nach dem Adressenaustausch schreiben sich beide immer wieder und kommen sich nahe – gefährlich nahe. Andersen ist verheiratet und Bach nicht der Typ für Affären.
    Beide beginnen ihre Geschichte aufzuschreiben.
    „Warte auf mich“ von Philipp Andersen und Miriam Bach lässt mich etwas ratlos und vor allem sehr zwiegespalten zurück.
    Ich weiß nicht, ob ich das Buch wunderschön und tiefberührend oder absolut absurd kitschig, nervig und realitätsfern finden soll.
    Es ist scheinbar eine fiktive Liebesgeschichte (hier scheiden sich ja die Geister), in der abwechselnd ein Kapitelchen aus Andersens und eines aus Bachs Sicht geschildert wird.
    Es ist die Liebe auf dem ersten Blick und erinnert hier eher an die berüchtigte klischeebelastete Hollywoodlovestory.
    Die Sprache ist hingegen wunderschön, berührend und auf den Punkt genau.
    Dennoch hatte ich mehr Tiefe erwartet. Die Gespräche zwischen den beiden und besonders Miriams Zweifel wurden dem Leser gut vermittelt, allerdings war es mir einfach zu viel Kitsch, zu viel „einzigartige Liebe“ und letztlich zu dick aufgetragen.
    Das Ende war zu absehbar und etwas dick aufgetragen (egal ob es nun autobiographisch oder fiktiv ist) nach einem vielversprechenden ersten Drittel zieht sich die Geschichte dann aber hin und schafft es mit mehreren Wiederholungen von bestimmten Phrasen (ich kann „Mirchen“ und „Süßkind“ nicht mehr hören) und Handlungsverläufen aus einem sprachlich wunderschönen Buch ein nervtötendes Konstrukt werden zu lassen.
    Mir gefiel trotzdem die Idee dahinter gut, das Zusammenspiel der beiden, wenn auch ich keinen rechten Zugang zu beiden Protagonisten fand, und besonders die Sprache.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Auf einer Verlagsparty lernen sich die Schriftstellerin Miriam Bach und der erfolgreiche Autor Philipp Andersen persönlich kennen und sind sich gleich sehr nah. Sie verbringen eine Nacht miteinander – nebeneinander, aber für beide verändert sich in diesen wenigen Stunden ihrer beider Leben, obwohl Philipp seit langem eine glückliche Ehe führt und auch nicht plant, seine Frau zu verlassen. Sowohl Miriam als auch Philipp können allerdings auch nicht voneinander lassen, sehen sie doch in dem jeweils anderen das größte Glück. So reisen sie sich gegenseitig hinterher, um für ein paar gestohlene Stunden Zeit füreinander und miteinander zu haben. Doch Miriam möchte nicht auf Dauer die Geliebte sein, zu sehr bestimmen die Gedanken an Philipp und die Momente mit ihm schon ihr Leben. Wird sie Philipp für immer für sich gewinnen können? Oder wird sie am Ende allein dastehen?


    Philipp Andersen und Miriam Bach haben mit „Warte auf mich“ ihren ersten gemeinsamen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist eingängig und flüssig zu lesen. Die einzelnen Kapitel sind mal aus der Sicht von Miriam, mal aus der Sicht von Philipp verfasst, die sehr schön ineinander übergehen und so einen steten Handlungsfluss garantieren, wobei die jeweiligen Gefühle der Charaktere sehr gut zum Ausdruck kommen. Die Protagonisten zwar detailliert und auch authentisch skizziert, doch wirken weder Philipp noch Miriam sonderlich sympathisch und machen so eine engere Bindung an die Charakteren nicht möglich. Miriam ist Single und schon Ende dreißig. Sie hat bisher mit Männerbekanntschaften Pech gehabt, wünscht sich allerdings unbedingt ein Kind und hadert oft mit sich selbst. Sie steigert sich in die Beziehung zu Philipp dermaßen hinein, dass man oftmals das Gefühl hat, es handele sich um eine 20-jährige und nicht um eine Frau mittleren Alters. Philipp wirkt oft arrogant und überheblich, selbstverliebt und erfolgsverwöhnt. Er führt eine glückliche Ehe, doch ist sie wirklich so glücklich, wenn er sich doch einer anderen Frau zuwendet.


    „Warte auf mich“ ist ein kurzweiliger Unterhaltungsroman, der nicht sehr tiefgründig ist und sich gut und schnell lesen lässt. Allerdings ist es auch kein Buch, an das man sich auf Dauer besonders gut erinnert. Für einen Entspannungstag in der Hängematte oder als Urlaubslektüre geeignet.


    Mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: geht hier nicht.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inhalt

    Das Päckchen mit handgeschriebener Adresse auf dem Schreibtisch des Verlegers wirkt wie aus einer fernen Zeit. Es enthält die Geschichte der leidenschaftlichen Affäre von Miriam und Philipp, die für eine Weile im selben Verlag veröffentlichten. Philipp, erfolgreicher Autor historischer Romane, geht auf die 60 zu, Miriam in ihrem Genre auch keine unbekannte Autorin, ist fast 20 Jahre jünger. Philipp ist seit 30 Jahren verheiratet und will mit seiner Frau gemeinsam alt werden. In einer Branche, in der jeder jeden kennt, sind das denkbar schlechte Voraussetzungen für eine Liebesaffäre. Miriam, für Philipp eine Frau wie Aprilwetter, sieht sich in der ungleichen Beziehung in der schwächeren Position. Weil sie ihre vergangene Liebe noch nicht verarbeiten konnte, wehrt sie sich gegen ihre Gefühle für Philipp. Doch wie soll ein verliebtes Paar sich aus dem Weg gehen können, wenn das Internet voll ist mit Leseproben, Videos und Statusmeldungen des/der Liebsten? Wie sollen Miriam und Philipp es anstellen, trotz der Möglichkeit rund um die Uhr zu texten und zu posten, keine Beziehung mehr miteinander zu haben?


    Fazit

    Eine Liebe zwischen Partnern mit sehr großem Altersabstand, die beide Autoren sind - das hätte der Liebesroman dieses Sommers werden können. Eine Geschichte in der Geschichte mit zwei Erzählerstimmen, die durch das Layout noch hervorgehoben werden, hätten mir als Plot sicher gefallen. Doch die Stimmen des ungleichen Paares sind sich zu ähnlich um glaubwürdig zu sein, sie konnten mich deshalb nicht fesseln. Ehe Miriam Philipp besser kennenlernte, hatte sie ihn für herablassend gehalten. Philipps anfängliches Verhalten gegenüber seinem "Mirchen" hat auf mich sehr gönnerhaft gewirkt. Frauen als "Tierchen" zu bezeichnen und nachzudenken, "was sich in ihrem [Miriams] Köpfchen verbarg" hat meine Freude an der Liebesgeschichte sehr weit heruntergefahren. Der Überschwang der Diminutive ist nicht etwa Stilmittel, um einen älteren Herrn zu charakterisieren. Auch "Mirchen" verkleinert gern - sie hat "ein kleines Herzchen". Gleich zwei Figuren mit einer Schwäche für Mirchen und Herzchen lassen mich daran zweifeln, dass hier zwei Autoren als Philipp und Miriam die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen.


    (24.7.2013)


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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow