Lotte & Søren Hammer - Das weiße Grab / Alting har sin pris

  • Kurzbeschreibung (Quelle:amazon)
    Kriminalhauptkommissar Konrad Simonsen ist mit seinen Kräften am Ende, als ein spektakulärer Mordfall auf Grönland seine komplette Aufmerksamkeit fordert. Erst vor kurzem ist bei ihm Diabetes diagnostiziert worden. Besorgt sehen Simonsens Team und seine Lebensgefährtin Nathalie von Rosen mit an, wie er völlig erschöpft die Ermittlungen aufnimmt. Zudem erschüttert der Fall die Polizisten zutiefst: Ein perfider Killer hat vor vielen Jahren sein Opfer im Inlandeis vergraben. Die Klimaerwärmung hat nun die Leiche zutage gebracht. Schnell wird klar, dass der Fund auf Grönland mit einer Mordserie in Dänemark zusammenhängt. Als Simonsen erkennt, dass er vor Jahren einen fatalen Ermittlungsfehler begangen hat, der seine Kollegin Pauline nun in die Gewalt des Serienkillers führt, greift der geniale Ermittler zu drastischen Mitteln …


    Autoren (Quelle: amazon)
    Lotte Hammer lebt wie ihr Bruder Søren Hammer in Frederiksvaerk und ist ausgebildete OP-Krankenschwester. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, arbeitete sie als Krankenschwester in Griechenland, Deutschland, Grönland und sogar auf einer Bohrinsel. Søren Hammer lebt wie seine Schwester Lotte in Frederiksvaerk. Er ist Volkshochschullehrer für Mathematik, Dänisch und Englisch. Früher unterrichtete er an einer technischen Schule.


    Allgemeine Information
    Titel der dänischen Originalausgabe: Alting har sin pris
    Erschienen in Deutschland am 1.Februar 2013 im Droemer Verlag, HC 512 Seiten, 61 Kapitel
    Übersetzer: Günther Frauenlob
    2.Band der Serie um Konrad Simonsen und sein Team
    Erzählung in der dritten Person


    Zum Inhalt
    Das schmelzende Eis in Grönland gibt eine weibliche Leiche frei, die seit 1983 an den Händen gefesselt, spärlich bekleidet und mit dem Kopf in einer Plastiktüte in der Nähe eines früheren amerikanischen Stützpunktes konserviert wurde. Dem zuständigen Kommissar Konrad Simonsen fällt auf, dass die Auffindesituation der Toten der des Opfers eines dänischen Mordfalls von 1997 entspricht, den er gelöst zu haben glaubte. Der vermeintliche Täter beging damals Selbstmord, aber er kann nicht für den Mord auf Grönland verantwortlich gewesen sein. Sowohl die Polizei als auch ein Kriminalpsychologe sind sich sicher, dass beide Morde vom selben Täter verübt wurden und dass ein weiterer Vermisstenfall einer den beiden Ermordeten ähnlich sehenden jungen Frau ebenfalls auf dessen Konto gehen. Ein Hauptverdächtiger für den Mord in Grönland kann schon nach kurzer Ermittlungsdauer eruiert werden, die Schwierigkeit besteht nun darin, ihn mit dem anderen Mordfall und dem Vermisstenfall in Verbindung zu bringen und ihm die Taten schnellstmöglich nachzuweisen, denn der Verdächtige hat bereits zwei weitere Frauen, darunter eine Kollegin von Konrad Simonsen, ins Visier genommen.
    Solange ihm kein Verbrechen lückenlos nachgewiesen werden kann, muss er jedoch im Rechtsstaat Dänemark auf freiem Fuß verbleiben...eine nicht zu unterschätzende Gefahr!


    Beurteilung
    In diesem Krimi ist der mutmaßliche Täter fast von Anfang an bekannt. Der Leser verfolgt die Bemühungen des Teams um Konrad Simonsen, handfeste Beweise für die Schuld des Verdächtigten zu erbringen und den - wie sich während der Ermittlungen zeigt - psychisch schwer gestörten Mann von weiteren Morden abzuhalten. In diese Ermittlungen sind Nebenhandlungen eingeflochten, die sich mit politischen Zusammenhängen befassen (inoffizielle Stationierung von amerikanischen Atomwaffen auf Grönland zur Zeit des Kalten Krieges). Diese sind zwar nicht uninteressant , aber sie bringen die Krimihandlung nicht voran, wodurch die Spannung in diesem Buch, von den letzten gut 100 Seiten abgesehen, eher auf Sparflamme kocht.
    Sehr merkwürdig sind bestimmte unorthodoxe Verhaltensweisen der Mordkommission, deren Mitglieder (vorsichtig ausgedrückt) häufiger vom Dienstweg abweichen, um den Verdächtigen, den sie als eine tickende Zeitbombe betrachten, aus dem Verkehr zu ziehen. Auch dass dieser Mann trotz seiner psychischen Störung über Jahrzehnte unbehelligt seinem makaberen Hobby nachgehen konnte, erscheint etwas unglaubwürdig.
    Vom Sprachstil ist "Das weiße Grab" flüssig zu lesen und typisch skandinavisch. Hier hat der Hauptermittler weder Depressionen noch ein Alkoholproblem, er ist aber durch seine offenbar im ersten Band "Schweinehunde" diagnostizierte Zuckerkrankheit belastet. Auf seine gesundheitliche Situation und das Privatleben der Ermittler wird eingegangen, diese Dinge werden aber nicht zu detailliert dargestellt.


    Fazit
    "Das weiße Grab" ist ein größtenteils eher ruhiger Krimi, der erst zum Ende hin an Spannung zunimmt. Er hätte streckenweise etwas geraffter gehalten sein können, ist aber für Liebhaber skandinavischer Kriminalliteratur lesenswert.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

    3 Mal editiert, zuletzt von €nigma ()

  • Bei amazon gibt es keinen funktionierenden Link zur dänischen Originalausgabe.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Auf der eigenen Internetseite der beiden Autoren ist das Buch zu finden:


    http://hammerhammer.com/da/publications.php


    (Entschuldigung, dass ich mich hier einfach so einmische, ich hab nur gerade gesehen, dass hier ein Link zur Originalausgabe fehlt und da ich die entsprechende Ausgabe auf der Autoren-Seite kürzlich gesehen hatte, dachte ich mir, ich verweise mal darauf.)

    Bemerkung meines Vaters beim Anblick meiner Bücherberge: "Wir haben ja alle unsere Macken... und du hast deine Bücher!"