Dan Brown - Inferno

Zitat

Zweifelt der Autor an der Intelligenz seiner Leser mit seinen ständigen Wiederholungen, auf Seite 22 (ich las die italienische Ausgabe) beschreibt er eine Person deren Mission gescheitert ist und welche gewillt ist diese (Seite 27) zu vollenden, wobei die Personenbeschreibung wiederholt wird usw. und so fort. Solche Wiederholungen ziehen sich durch das ganze Buch in irgendeiner Form.

Ich höre gerade das Hörbuch von Inferno und obwohl ich die Story bisher spannend und unterhaltsam finde, nervt es mich ebenfalls das vieles mehrfach wiederholt wird und die Protagonisten von angeblich überdurchschnittlichen IQ erstaunt Banalitäten feststellen die sich der Leser/Hörer schon so hat denken können ohne das es noch 2-3 erwähnt wird.
Gefallen tuen mir jedoch die Ortsbeschreibungen und die Beschreibungen der Kunstwerke die Langdons Weg kreuzen, da komme ich richtig in Urlaubsstimmung.
Deshalb würde ich geben

Ich habe gerade mit Inferno angefangen und bin sehr gespannt, wie es mir gefallen wird. Illuminati fand ich klasse, das verlorene Symbol dagegen eher schlecht. Die Meinungen hier sind ja breit gestreut, mal sehen wo ich mich nach dem Lesen einreihen werde.
Der direkte Sprung in die Handlung find ich gut und interessant, unterstreicht in meinen Augen das Puzzlesystem, bei dem man nur stückchenweise etwas erfährt. Das Supergenie in Form von Sienna Broocks finde ich irgendwie übertrieben.

Nachdem ich das Buch weggelegt hatte, habe ich es nun gelesen.

An sich finde ich die Geschichte klasse, die Grundidee hat etwas sehr realistisches und ist doch wahnsinnig, so wie es gerne bei Brown eben ist.
Auch der direkte Einstieg ins Geschehen ist eine willkommene Abwechslung, die kurzen Kapitel passen sehr gut in den Rahmen.
Mich stören viel mehr diverse Kleinigkeiten.

So geht mir diese Mickey Mouse Uhr irgendwie auf den Keks, genauso die ständig auftauchenden Markennamen, wäre es ein Film so würde ich direkt an Produktplatzierung zur Finanzierung denken.
Beschreibungen und Chrakterisierungen werden zu oft wiederholt, keine Ahnung ob das Absicht ist oder nur Lückenfüller.
Der Charakter der Sienna Brooks erscheint im ersten Moment übertrieben, genauso der böse Gegenspieler, aber gerade unter vermeintlichen Genies kommen so Marotten und Denkfehler vor.

In Florenz war ich schon und kannte die meisten Handlungsorte, dennoch finde ich eine Karte im Buch hätte für mehr Durchblick gesorgt. Gerade wenn man noch nie dort war, kann ich mir vorstellen, dass es manchmal schwer wird, mit dem wo und wie.

Warum werden manche italienische Sätze übersetzt, manche nicht? so etwas stört mich persönlich sehr.

Wie laut summen den Drohnen?
Immer wieder spielt dieses Geräusch eine wichtige Rolle, ich dachte immer, die seien leise, immerhin dienen sie die der Spionage.

Alles in allem eine gute Story, Sprachstil ist besser als man es von Brown gewohnt ist, aber als aufmerksamer Leser, kommt man immer wieder inn zweifeln.

Auch ich fand "Inferno" deutlich besser als "Das verlorene Symbol", aber so umwerfend wie "Illuminati" und "Sakrileg" fand ich es nun doch nicht.
Das Ende war meiner Meinung nach aber überdurchschnittlich gut gelungen, weil es nicht der 0815-Norm entspricht.
Jetzt bin ich echt gespannt auf den nächsten Band (es wird doch wohl noch Einen geben? ) und die Antwort auf die offen gebliebene Frage:

Huhu,
ich fand's Buch auch sehr gut! Eigentlich mein Top-Tip für dieses Jahr.
Es ist nicht ganz so gut wie Illuminati, aber es reiht sich direkt dort ein.

Sienna Brooks (Langdon's Gefährtin) und den Bösewicht fand ich beide etwas zu übertrieben dargestellt.

Das Ende war auch ganz interessant. Wirklich mal was anderes.

5/5 Sterne

Viele Grüße

Ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen. Nach dem wirklich miesen "Das verlorene Symbol" hat mich Dan Brown wieder überzeugt.

Daher auch von mir Daumen hoch für "Inferno".

Ich hatte gerade mit dem Gedanken gespielt, mir ein eigenes Bild von dem Buch zu machen. Bei solchen "Experimenten" bevorzuge ich die eBook-Version, um nichts vom eh schon knappen Platz in meinem Bücherregal zu verschwenden, aber was hat sich der Verlag bitteschön dabei gedacht, die Kindle-Version bei 15 Euro anzusetzen, während das Taschenbuch nur 10 kostet? So eine Preistreiberei dulde ich nicht und ich werde das boykottieren, solange der Verlag nicht nachbessert! EBooks kosten in der Herstellung einen Bruchteil dessen, was Taschenbücher kosten, warum soll ich dann dafür 5 Euro mehr ausgeben! Unverständlich!

Zitat von Rananarmo

EBooks kosten in der Herstellung einen Bruchteil dessen, was Taschenbücher kosten, warum soll ich dann dafür 5 Euro mehr ausgeben! Unverständlich!

Ich würde für ein E-Book nicht mal genauso viel ausgeben wie für ein gedrucktes Buch, geschweige denn mehr!

@Hiyanha : Zu Deinem Spoiler:

"Inferno" war wieder eine leichte Steigerung zum dritten Band. An "Illuminati" oder "Sakrileg" wird der Autor wohl nie wieder heranreichen. Dafür ist das Konzept, das auch hier wieder nur in minimal abgewandelter Form herrscht, schon ein wenig zu abgegriffen oder wie will Dan Brown es weiterhin erklären wie oft ein Professor die Welt retten muss? Man weiß mittlerweile einfach, was man kriegt wenn man einen Dan Brown in die Hand nimmt und auf Überraschungen warte ich definitiv nicht mehr. Die Schauplätze waren wieder sorgfältig ausgewählt und Dantes Inferno war eine durchaus spannende Wahl als roter Faden. Und, ja, es ist Trivialliteratur, und ja, trotzdem habe ich das ein oder andere gelernt über Sachen, die mir nicht geläufig gewesen sind. Langdon ist immer noch der Alte und ich bewundere jeden Leser, der NICHT Tom Hanks vor sich sieht und NICHT dessen deutsche Synchronstimme hört wenn er spricht.

Fazit: Robert Langdon wie man ihn kennt und liebt. Oder eben auch nicht, denn wer die Bücher noch nie mochte, wird auch hier den Kopf schütteln.

Zitat von Kapo

Langdon ist immer noch der Alte und ich bewundere jeden Leser, der NICHT Tom Hanks vor sich sieht und NICHT dessen deutsche Synchronstimme hört wenn er spricht.

Ja - da ist was dran. Obwohl ich beim ersten Lesen die Filme noch nicht kannte, wurde mein eigenes Bild von Robert Langdon komplett von Tom Hanks überschrieben.

"Inferno" finde ich ebenso empfehlens- und lesenswert wie die Vorgänger der Robert Langdon Reihe. Allerdings fand ich das Ende unbefriedigend. Nach meinem Geschmack das schwächste Buch der Reihe.

Ich hab das Buch gerade beendet und bin froh, ist es nicht wieder so ein schwacher Roman wie "Das verlorene Symbol". Leider gab es verschiedene Wiederholungen, die nicht nötig gewesen wären, aber dafür auch Wendungen, die ich nicht erwartet hätte. Die detaillierten Beschreibungen von Florenz mit ihren Sehenswürdigkeiten, haben mich richtig wundrig gemacht, wie es dort ist. Venedig kenn ich schon fast in- und auswendig, so dass ich mir die Schauplätze sehr gut vorstellen konnte.
Ansonsten find ich den Spannungsaufbau sehr gut gemacht und auch die Sprache ist flüssig und leicht. Ein lesenswertes Buch, dem ich gebe.

Zitat von Kapo

der NICHT Tom Hanks vor sich sieht und NICHT dessen deutsche Synchronstimme hört wenn er spricht.

Ok. Tom Hanks krieg ich wohl nicht mehr aus dem Kopf, aber an die Stimme erinnere ich mich nicht mehr (scheinbar zum Glück )

Nachdem mich "Das verlorene Symbol" arg enttäuscht hatte, habe ich mich laa(a~n)ge vor dem neuesten Band um Robert Langdon gedrückt. Wie z.B. @Kapo schon geschrieben hat, ist das Konzept inzwischen eben doch ein alt bekanntes und entsprechend wenig habe ich auch von "Inferno" erwartet. Aber da wurde ich doch tatsächlich positiv überrascht Es ist kein "Sakrileg" und auch kein "Illuminati", aber man merkt hier endlich wieder, was der Autor eigentlich kann!

Das Buch ist flüssig geschrieben und entwickelt mit der alt bekannt-gekonnten Mischung aus lebhaften Beschreibungen von Städten wie Florenz oder Venedig und einer rasanten Abfolge mehr oder weniger überraschender Ereignisse schnell einen Sog, der einen die Seiten schneller und schneller umblättern lässt Die Charaktere wachsen nicht unbedingt über sich hinaus und ein oder zwei fähige(re) gegenerische Scharfschützen mehr hätten das Buch nach ca. 10 Seiten beendet Aber "Inferno" hält, was es verspricht: es unterhält und das für mich auf ganzer Linie. Eine brisante Grundidee - die auch für mich überraschend weit vom ursprünglichen religiösen Thema weg und hinein in eine ganz aktuelle Problematik geht - , ein spannender Plot samt sympatischer Charaktere und eine mitreisende Umsetzung. Was will man mehr?

Mein Fazit:

Am 26. September 2017

erscheint ein neuer Dan Brown

Ich habe "Inferno" abwechselnd als englisches HC (sehr schwer zu halten und unbequem ) und als deutsches E-Book aus der Onleihe (himmlisch leicht) gelesen und mich davon ziemlich gut unterhalten gefühlt.
Die beiden Hauptfiguren sind zwar mal wieder unglaubwürdig belastbar - sie müssen in kurzer Zeit sehr viel durchmachen und haben Dauerstress - und ich finde auch die Aussagen im Hinblick auf den IQ von Sienna Brooks extrem übertrieben, aber das Buch ist als leichte Unterhaltungsliteratur spannend und kurzweilig. Auch die vielen Verweise auf Kunstwerke, sei es in Florenz, Venedig oder Istanbul, sind sehr interessant, ebenso die Informationen zum Leben und Wirken von Dante Alighieri.
Die Mission des Bösewichts, den ich gar nicht so böse finde, bietet auf jeden Fall Anlass zu Diskussionen. Man kann ja nicht abstreiten, dass der Mann Recht hat, über seine Methoden könnte man allerdings unterschiedlicher Meinung sein.
Insgesamt vergebe ich für den Roman, der mir wendungsreiche, rasante, leichte Unterhaltung beschert hat, .