Andy Marino - Carpe Somnium

  • Klappentext
    Die halbe Welt ist Mitglied bei Unison, einem sozialen Netzwerk, das einen besser kennt als man sich selbst. Doch Zugang zu diesem Programm hat nur der Teil der Bevölkerung, der auf der Sonnenseite der Welt lebt.
    Als Ambrose Truax, der Sohn des Unison-Schöpfers, in den Teil seiner Stadt gelangt, in dem die weniger Glücklichen leben, rettet ihn das Mädchen Mistletoe vor einem Überfall. Die beiden bemerken sehr bald, dass ihre Verbindung tiefer reicht - und sie eine Vergangenheit teilen, die ihnen nur in ihren Träumen zugänglich ist!


    Meine Meinung
    Schon zu Beginn des Buches wird man gnadenlos in eine unbekannte Welt hinein geworfen. Ohne Vorwarnung oder ein Wort der Einführung, Findet man sich in dieser seltsamen Landschaft wieder und lernt dabei ein noch seltsameres Mädchen kennen.


    Anna hat ihr ganzes Leben in Little Saigon verbracht unter der Aufsicht von Jiri. An dem Tag, an dem sie beschließt ihren Namen in Mistletoe zu ändern, ändert sich auch ihr ganzes Leben. Denn an diesem Tag stirbt Jiri vor ihren Augen und sie lernt Ambrose Truax kennen, den sie vor den Tod bewahrt. Mit ihm muss sie die Flucht antreten, denn plötzlich sind seltsame Männer hinter ihnen her und bekannte und geliebte Menschen geraten in Gefahr. Mistletoe muss sich entscheiden, entweder fliehen und verstecken oder kämpfen und die Wahrheit herausfinden.
    Anna an sich ist schon ein seltsames Mädchen. Sie will sich selbst Mistletoe nennen, hat ihre Haare zu einem blauen Zopf gebunden und ist auch sonst nicht auf den Mund gefallen. Ihren Freunden gegenüber ist sie treu und beweist großen Mut, wenn es darum geht ihnen zu helfen. Zu ihren treusten Gefährten gehört Nelson, ihr Scooter. Nicht das neuste Model, doch sie liebt ihn. Als sie die Wahrheit über sich und Ambrose erfährt, möchte sie dem ganzen entkommen, doch da er in Gefahr ist, ist es nicht möglich.


    Ambrose Truax hat ein vollkommen anderes Leben geführt, bevor er Anna traf. Als Sohn von Martin Truax lebte er das vornehme Lebe. Ihm hat es an nichts gefehlt. Wie alle in der Oberstadt, war auch er ein Teil von Unison, doch er bewegte sich nicht nur durch die virtuelle Welt, er arbeitete auch daran sie zu verbessern. Am Tag seiner Modifikation erhält er eine seltsame Nachricht, die ihn sehr verwirrt und gewisse Zweifel am System auslöst. Er will Gewissheit, doch genau diese Neugier bringt ihn in Gefahr, führt ihn aber auch zu Mistletoe. Er ahnt nicht, dass seine Handlung die Räder in Bewegung gesetzt hat, die sein Leben vollkommen verändern werden.
    Ambrose wirkt in Little Saigon völlig verloren. In seinem ganzen Leben war für ihn immer alles parat und er hatte die wunderbare Welt von Unison, doch in der Unterstadt gibt es so etwas nicht. Hier muss er sich an Mistletoe halten um zu überleben. Durch einen Zufall erfährt er die Wahrheit über sich und Mistletoe. Die Erkenntnis, dass seine Familie ihn die ganze Zeit belogen hat, schmerzt. Er muss auch einsehen, dass sein Leben und seine Taten, ohne sein Wissen, auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet waren. Ambrose muss alles einsetzen um die Erfüllung dieses Zieles zu verhindern.


    Andy Marino setzt unserer Gesellschaft einen Spiegel vor, der uns einen Blick in die Zukunft gewähren lässt. Was heute als Internetsucht bezeichnet wird, scheint dagegen noch harmlos. Die Menschen scheinen das Miteinander sein mehr und mehr zu vernachlässigen. Ihr Leben findet zunehmend in der virtuellen Welt statt. Unsere heutigen Netzwerke verschwinden und Unison tritt auf. In Unison loggst du sich mit deinem ganzen Bewusstsein ein. Es ist nicht einfach nur ein Profil, es ist eine ganze Welt. Diese Tatsache macht es ja so anziehend für die Benutzer, hier können sie sein, wer sie sein wollen.


    In seinen Charakteren lässt der Autor zwei verschiedene Welten auseinander prallen, die sich sonst niemals wären. Er lässt sie einander kennen lernen und sie erkennen, dass sie eigentlich gar nicht so verschieden sind, wie sie zu glauben schienen.
    Während des Lesens entstand bei mir der Eindruck, dass der Autor für seine Protagonisten einige Stationen angelegt hat, die abgehakt werden müssen: Das Aufeinandertreffen - Das Kennenlernen - Die Wahrheit über die Vergangenheit - Die Rettung vor Unison 3.0.
    Die ersten Punkte waren für mich noch verständlich und nachvollziehbar, man folgte den Freunden und erfuhr vieles, was verborgen war. Der letzte Punkt hat mich allerdings völlig verwirrt. Nachdem ich die besagten Stellen mehrmals gelesen habe, kann ich nach wie vor nicht sagen, was dort genau passiert ist. Einfach ausgedrückt: Ich habe das Ende nicht verstanden!


    Fazit
    "Carpe Somnium" ist ein interessantes Buch voller Fantasie, Abenteuer und Intrigen. Der kurze Blick in die Zukunft, lässt die Hoffnung aufkommen, dass dies doch bitte niemals geschehe. Die Idee, die hinter dem Buch steht, verspricht viel, lässt allerdings auch einiges unklar.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


  • Der letzte Punkt hat mich allerdings völlig verwirrt. Nachdem ich die besagten Stellen mehrmals gelesen habe, kann ich nach wie vor nicht sagen, was dort genau passiert ist. Einfach ausgedrückt: Ich habe das Ende nicht verstanden!


    Die Geschichte an sich hört sich interessant an und wäre vlt etwas für mich, doch wenn der Schluss so verwirrend und unverständlich ist lass ich lieber die Finger davon!