Amanda Koch - Die Prophezeiung

  • Esmé hat sich schon lange von ihrer Umwelt Stück für Stück zurückgezogen und der Kontakt mit anderen Menschen ist für sie oftmals sehr anstrengend. Sie verliert sich in ihren Träumen, in denen immer öfter ein junger Mann erscheint, von dem sie sich magisch angezogen fühlt. Einzig ihr Bruder Eric schafft es, sie ab und an aus sich herauszuholen und nur zu ihm verspürt sie eine tiefere Verbundenheit.


    Obendrein fühlt sie immer öfter eine fremde und beschützende Präsenz um sich herum, die sie eines Tages zu einem geheimnisvollen Dachbodenfund führt, der die Erinnerung an Vergangenes in ihrer Familie wieder heraufbeschwört.


    Gemeinsam mit Eric versucht sie hinter ein Geheimnis zu kommen, das ihren Bruder lange belastet hat und ihm auch jetzt, nach dem Auffrischen seiner Erinnerung, wieder sehr zu schaffen macht. Bei ihren diesbezüglichen Nachforschungen trifft Esmé zufällig auf zwei merkwürdige, junge Männer. Einer von ihnen ist der Mann aus ihren Träumen. Wie kann das möglich sein? Gibt es tatsächlich eine Verbindung zwischen ihnen?


    Meine Meinung:


    Die ansprechenden Grün-Töne des Covers haben mich gleich angesprochen und zum Lesen eingeladen. Das 415 Seiten starke, gebundene Buch ist eine echte Augenweide für jeden Fantasy-Fan.


    Der Schreibstil von Amanda Koch ist wirklich sehr schön und fließend und hat mich sehr schnell in die Geschichte hineingetragen. Angenehm aufgefallen ist mir auch der umfangreiche und gehobene Wortschatz, der sich angenehm von manch anderen Romanen abhebt und zwischendurch fast als poetisch zu bezeichnen ist.


    Die gut beschriebenen Charaktere waren mir recht schnell sympathisch und insbesondere Esmé, an deren Gefühlen und Gedanken ich teilhaben durfte, hat es mir mit ihrer inneren Zerissenheit sehr angetan. Schon lange fühlt sie sich fehl am Platze und zieht sich immer mehr zurück. Sie fühlt, dass sie anders ist und erst Ravens Auftauchen holt sie aus ihrem Schneckenhaus heraus. Von da an macht sie eine unbeschreibliche Entwicklung durch, von der man einfach selbst gelesen haben muss.


    Auch Raven ist ein ganz besonderer Mann. Geprägt durch die Ereignisse in seiner frühen Kindheit hat er einen besonderen Bezug zu seinem Großvater, der für ihn Lehrmeister und Vorbild ist und, der sich für seine Enkel liebevoll aufopfert. Doch gleichzeitig bereitet er sie auf eine besondere Aufgabe vor, die ihr Familienerbe ist und vermittelt ihnen unter anderem auch sehr viel Verantwortungsbewusstsein. Dies hat Raven sehr geprägt und bestimmt schon lange sein Handeln. Esmés Auftauchen wirft ihn daher aus seiner vorherbestimmten Bahn, weshalb er lange mit seinen Gefühlen hadert.


    Letztendlich war ich nicht nur von den Charakteren begeistert, sondern auch von dem wundervollen Gerüst, dass die Autorin um sie herumgezaubert hat. Ich denke, Avalon ist wahrscheinlich fast jedem ein Begriff und ich habe es sehr genossen, wie stimmig die Autorin die Mystik, die sich darum rankt, in ihre Geschichte miteingearbeitet hat. Ihre bildhaften Beschreibungen haben mich an ferne Orte entführt und mit das Gefühl gegeben, gemeinsam mit den Charakteren im magischen Land Amaduria zu sein.


    Fazit:


    "Die Wächter von Avalon - Die Prophezeiung" ist der Auftakt einer Fantasyreihe von Amanda Koch. Viel zu schnell war ich am Ende angelangt; dabei hätte ich zu gerne noch viel mehr von den gut gezeichneten Charakteren erfahren. Ich wurde verzaubert von einer fantastischen Geschichte, die immer noch in mir nachhallt und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit den liebgewonnen Charakteren und dem magischen Amaduria.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Ein wirklich gelungener Auftakt zu Amanda Kochs Jugend-Fantasy Trilogie "die Wächter von Avalon"
    Schon die empfindsame Wirkung des Covers mit seinen sanften Grüntönen spiegelt den Inhalt des Buches wider.
    Eine gefühlvolle Reise eines sich zerrissen fühlenden jungen Mädchens, das dem Ruf seines Schicksals folgt und in eine andere Welt eintaucht.

    "Ich sang davon, dass wir alle Träumer waren und es sich anfühlte wie Liebe in der Sonne. Dass wir gerade erst begonnen hatten" - aus Behind the Spotlights - Tage aus Licht