Mark Benecke - Mordspuren

  • ">> Niemand erklärt die Bedeutung von Madenbefall für die kriminalistische Spurensicherung so unterhaltsam wie Mark Benecke << Süddeutsche Zeitung


    Seine Assistenten sind Maden, Larven und Insekten. Mit ihrer Hilfe kann Mark Benecke Todesumstände von Verbrechensopfern exakt nachweisen. Bis zum Täter ist es dann oft nur noch ein kleiner Schritt.
    In diesem Buch präsentiert er eine spektakuläre Sammlung von Mordfällen, bei denen die Öffentlichkeit den Atem anhielt. Er rekonstruiert Kapitalverbrechen, trägt Fakten, Indizien und frühere Bewertungen zusammen und bringt mit neuen Informationen Licht in die vertrackten Fälle. Die realen Verbrechen sind so fesselnd und minutiös nacherzählt - eine Mischung aus Information und Unterhaltung, die spannender ist als jeder Krimi!" (Klappentext)


    Das 495 Seiten Buch aus dem Bastei Lübbe Verlag gliedert sich auf in die Fälle:


    - Vampirverbrechen, Kanibalen und eine Vergewaltigung
    - eine lange Suche nach der Wahrheit
    - Serienmord: Jürgen Bartsch vs. Luis Alfredo Garavito
    - die ewige Suche nach dem perfekten Verbrechen
    - Betrüger, Nerds und eine Goldprinzessin
    - Testen sie ihren Verstand
    - Nachklang: Was ich von CSI halte (1.5 Seiten lang)
    Plus Anhang


    Meine Meinung:


    Leider habe ich mir das Buch mit einer komplett anderen Erwartungshaltung gekauft und wurde dadurch enttäuscht :( . Der Klappentext (und auch der Untertitel) hält nicht ansatzweise was er verspricht, im Gegenteil (‘Neue spektakuläre Kriminalfälle’ = Jürgen Bartsch, Calmet, Kpt. Morgan usw.?! Also 1672, 1730 usw. Kann ich wahrlich nicht als ‘neu’ bezeichnen, vieles ist und war bereits bekannt).
    Unzählige abkopierte Quellen/Aussagen, keine schriftstellerische Meisterleistung von Benecke wie ich es erwartet hätte - von SEINEN Tätigkeiten liest man so gut wie nichts.


    Vor allem die rund 100 Seiten Jürgen Bartsch vs. Luis Alfrdo Garavito sind leicht ermüdend, der einseitige, ältere Briefverkehr zwar ganz 'nett', aber weil die Briefe des Briefpartners/Gegenübers nicht dabei - nicht allzu aufschlussreich. Mark Benecke äussert sich dazu auch nicht und lässt den Leser dadurch verwirrt zurück. :scratch:


    Benecke präsentiert nicht ‘seine’ spektakulären Mordfälle, sondern ‘irgendwelche’. Von ‘Indizien zusammentragen, Licht in vertrackte Fälle bringen und neue Informationen’ ganz zu schweigen. Ich muss mich zurückhalten um nicht ‘langweilig’ zu schreiben. Kiminalbiologie: in diesem Buch nicht vorhanden. Ermittlungsmethoden? Fehlanzeige.


    Ich würde wenn, eher zu Dem Täter auf der Spur: So arbeitet die moderne Kriminalbiologie von Mark Benecke raten, deutlich besser, spannender und gehaltvoller als ‘Mordspuren’ - zwischen den beiden Büchern liegen Welten, in diesem hier geht es NICHT um Kriminalbiologie.
    Dieses hier - hätte jeder ‘Unbekannte’ herausbringen können, und nicht Benecke. Aber mit dem anonymen Unbekannten ohne Gesicht hätte man allerdings sicher nicht so viel Kasse machen können, der symphatische ‘Herr der Fliegen’ war ja auch der Grund der mich zum Kauf veranlasste, und im nachhinein betrachtet wurden nicht wenige Bücher unter seinem Namen in kürzester Zeit auf den Markt gebracht.


    Bitte nicht vom Klappen- und Buchtext täuschen lassen, und wenn einem die Thematik Kriminalbiologie (und/oder speziell der Autor) zusagt - nehmt ein anderes von Benecke wie z.B. das oben erwähnte oder direkt eines von Michael Tsoko.


    2,5 Sterne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: (fast wären es nur 2 geworden) - weil ich bei dem Klappentext, Benecke UND dem Untertitel etwas gänzlich anderes erwartet hätte und doch recht enttäuscht bin. :-?

  • Meine Meinung:


    In diesem Buch geht es diesmal, unter anderem, um die Themen Kannibalismus, Vampirverbrechen, Serienmorde und Vergewaltigung.
    Mark Benecke beschreibt in diesem Buch wieder ausführlich und leicht verständlich, bekannte und spektakuläre Fälle. Benecke ergreit nicht Partei, sondern bleibt mit seiner eigenen Meinung etwas hinter dem Berg und überlässt es somit dem Leser die Geschehnisse und Taten einzuordnen.
    Sehr bewegend fand ich den Abschnitt mit der persönlichen Schilderung eines Vergewaltigungsopfers und das diese Frau niemals diese Tat anzeigen würde, weil die Frauen oftmals im Gericht noch mehr zum Opfer gemacht werden. Das alleine sagt schon viel aus.


    In diesem Buch stehen nicht so sehr die Ermittlungen und die Aufklärungen der Taten im Vordergrund, sondern eher das gesellschaftliche Erscheinungsbild der Täter, wo man oft denkt, wie konnte das geschehen.