Katrin Koppold - Aussicht auf Sternschnuppen

  • Ein wunderbares Buch. Helga und Nils, zwei mir zunächst absolut unsympathische Menschen, konnte ich im Laufe der Geschichte ins Herz schließen. Ich mochte beide nicht, fand sie beide auf ihre Art arrogant und egoistisch. Aber, je länger die Autofahrt nach Italien dauert, desto mehr habe ich die beiden in mein Herz geschlossen und am Ende liebte ich sie beide.


    Herrlich fand ich die Wortduelle der beiden Protagonisten auf der Autofahrt. Aber auch die tiefgründigen Gespräche am Strand und das liebevolle umsorgen von Nils, obwohl er Helga eigentlich noch gar nicht so richtig kennt und mag.


    Der Schreibstil von Katrin Koppold ist sehr leichtfüßig. Die Geschichte flog förmlich an mir vorbei und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Die Sprache ist der Geschichte angemessen einfach, aber trotzdem wunderbar romantisch, lustig und auch spritzig. An keiner Stelle der Geschichte kamen Längen auf, sondern sie entwickelte sich stetig vorwärts. Am Ende hätte man die Geschichte vielleicht noch um ein paar Seiten weiter ausbauen können, denn da fand ich die Geschichte fast etwas zu knapp abgehandelt.


    Alles in allem aber ein wundervolles Buch für ein paar gemütliche Stunden voller Heiterkeit, Herzschmerz und Liebe. Ich hoffe, noch mehr von dieser Autorin zu lesen, denn die 292 Seiten flogen viel zu schnell an mir vorbei. Von mir gibt es 5 Sterne.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Und hier noch der Klappentext von Amazon, damit man ungefähr liest worum es geht:
    Helga fällt aus allen Wolken, denn ihr Freund scheint sie mit einer heißblütigen Italienerin zu betrügen. Diesen Kerl wollte sie heiraten und mindestens vier Kinder mit ihm haben? Hals über Kopf folgt Helga Giuseppe zum Flughafen, muss dort aber feststellen, dass alle Flüge auf unbestimmte Zeit gestrichen sind. Sie kann nur noch einen Mietwagen ergattern, den sie sich zu allem Überfluss aber teilen muss: Mit Nils. Schauspieler, Kettenraucher und bald mehr als eine zufällig Reisebekanntschaft.
    Ihr Weg führt die unfreiwillige Fahrgemeinschaft von Verona über den Gardasee bis hinunter in die Hügel der Toskana. Und am Ende erkennt Helga, dass es sich lohnt, den Griff nach den Sternen zu wagen.
    "Aussicht auf Sternschnuppen" ist der erste Band einer vierteiligen Reihe. Im Nachfolgeroman "Zeit für Eisblumen", der im Sommer erscheint, wird Helgas toughe Schwester Fee die Hauptrolle spielen.


    Und zur Autorin:
    Katrin Koppold, Jahrgang 1976, arbeitete nach ihrer Schulzeit als Journalistin, Fitnesstrainerin, TV-Darstellerin und Pferdepflegerin auf einem Gestüt in Irland, bevor sie sich dazu entschloss, sesshaft zu werden. Heute unterrichtet sie Deutsch und Sport an einer Realschule und wohnt mit ihrer Familie und ihren zwei Katzen bei München. Ihr zweiter Roman wird voraussichtlich im Sommer 2013 erscheinen.



    Vielleicht solltest du dir vor deiner nächsten Rezension das Rezensionsmuster ansehen. :lol:
    http://www.buechertreff.de/rezensionen/rezensionsmuster.html


    Liebe Grüsse Mara

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • off topic


    Liebe Yvonne,
    Ich antworte hier auf deine PN da ich es anders nicht kann, da du dein Profil für mich gesperrt hast, es tut mir leid wenn du das als öffentliche Rüge auffasst, aber es wird immer wieder auf das Rezensionsmuster hingewiesen, du bist also nicht die Einzige. Es ist nicht meine Intention dich zu verärgern sondern nur darauf hinzuweisen es beim nächsten mal zu beachten. Bitte lass dich davon nicht abhalten weiterhin Rezensionen zu schreiben, es ist nur schade, dass man nicht nachsehen kann welche Rezensionen du schon geschrieben hast und ich kann dir auch keine PN schreiben da du dein Profil für mich gesperrt hast und ich deshalb gar nicht auf deine Seite komme. Wer seine Seite sperrt ist in meinen Augen an PNs nicht interessiert und man kann ihm auch keine senden. Tut mir nochmal leid wenn du das in die falsche Kehle bekommen hast.
    Liebe Grüsse Mara

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Danke, Mara, das finde ich sehr fair von dir, hier öffentlich zu schreiben.
    Ja, ich gestehe, ich hatte dich auf "ignore" gesetzt, denn mich hat deine Art zu schreiben schon mal sehr getroffen. Ich wusste nicht, dass man damit auch gleich die eigene Seite und die PN´s für den anderen sperrt, sondern dachte, dass ich damit nur die Beiträge nicht mehr sehe. Das tut mir leid! Ich habe dich jetzt entsperrt, so dass du schauen und auch PN´s schicken kannst und hoffe ab jetzt auf eine bessere Kommunikation zwischen uns.
    Viele Grüße
    Yvonne

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Zugegeben, in den SMS des Freundes zu wühlen, ist nicht gerade vorbildlich. Ein richtiges Problem hat man jedoch, wenn man dort eine SMS von Angela findet, die dem eigenen Freund auf italienisch schreibt, wie sehr sie sich auf seinen Besuch freue, während der besagte Freund gerade die Koffer für eine angebliche Geschäftsreise nach Italien packt. Wie reagiert man in so einer Situation? Darauf ansprechen und eine Szene machen? Die Neuigkeit ignorieren? Sich sofort trennen? Möglichkeiten gibt es genügend, aber keine erscheint wirklich verlockend.


    Helga entscheidet sich dafür, ihrem Freund spontan nach Italien zu folgen, um sich vor Ort zu überzeugen, was es mit dieser Angela auf sich hat. Das ist ihre Art mit der besagten SMS umzugehen und schon beginnt eine nervenaufreibende Reise in den Süden, die Helga nach kurzer Zeit in einen Mietwagen führt - zusammen mit Nils, einem kettenrauchenden, arroganten Schauspieler. Besonders in der ersten Hälfte des Romans tragen die beiden schlagfertige Wortduelle aus, die mich sehr unterhalten und dafür gesorgt haben, dass ich den ersten Part des Romans etwas besser fand, als den Schluss.


    Helga ist eine liebenswerte Protagonistin, die ich sehr mochte. Es fällt leicht sich mit ihr auseinanderzusetzen und ihr Handeln zu verstehen. Des Weiteren konnte mich auch der leichte Schreibstil der Autorin überzeugen, dem nicht anzumerken ist, dass es sich bei "Aussicht auf Sternschnuppen" um ihren Debütroman handelt. Für einen Chicklit/Frauenroman hat das Buch einen absolut akzeptablen Anteil an Vorhersehbarkeit und konnte sogar mit einigen unerwarteten Geschehnissen aufwarten. Besonders eine sehr süße, wenn auch sehr kurze Nebengeschichte hat ein Highlight in diesen Roman gesetzt.


    Bei der vorgestellten Ausgabe handelt es sich übrigens um eine limitierte und aufwändig veredelte Sonderauflage, deren Cover geprägt ist, so dass der Titel und einige andere Elemente ertastet werden können. Eine wirklich schöne Veröffentlichung des Romans.


    In Kürze wird der zweite Roman der Autorin erscheinen, in der Fee, eine von Helgas Schwestern, die Protagonistin sein wird.


    Fazit: Die Mischung aus Humor, Romantik, Liebe und Verletzbarkeit hat mich gut unterhalten. Wer einen Roman mit diesen Bestandteilen sucht, kann bei "Aussicht auf Sternschnuppen" nicht viel falsch machen.


    • Verlag: Aureolus Verlag (2013)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3000404171
    • ISBN-13: 978-3000404177
  • "Aussicht auf Sternschnuppen" erzählt eine angenehme, recht unterhaltsame Liebesgeschichte. Es geht um Helga, die kurzentschlossen ihrem Freund nach Italien nachreist, weil sie denkt, dass er sie dort betrügt, und Nils, einen Schauspieler. Die beiden müssen sich einen Mietwagen teilen und da sie sehr unterschiedlich sind, verläuft die Reise nicht besonders friedlich; sie vertreten in vielen Punkten vollkommen gegensätzliche Meinungen und geraten deshalb oft aneinander.


    Zu Beginn fand ich es etwas schwer, beide hundertprozentig sympathisch zu finden, da sie sich in diesen Konfrontationen nicht gerade nett verhalten. Helga mochte ich eigentlich von Anfang an und wegen ihrer unglücklichen Lage war es leicht, Mitgefühl für sie zu haben, doch wie sie mit Nils umgegangen ist, war trotzdem nicht immer gut. Er tritt dagegen zunächst als eher unfreundlicher Zeitgenosse mit so einigen negativen Eigenschaften auf, aber im Laufe der Handlung entdeckt man, dass er eigentlich gar kein schlechter Mensch ist, ganz im Gegenteil. Beide haben ihre Stärken und Schwächen und das hat mir gefallen, da sie so greifbarer und lebendiger wirkten. Je mehr Zeit die Protagonisten zusammen verbringen, desto weniger explosiv werden ihre Interaktionen und so kann man erkennen, dass sie eigentlich gut miteinander harmonieren, was alles noch viel komplizierter macht.


    Die Handlung entwickelt sich recht vorhersehbar, doch das hat mich nicht wirklich gestört. Sie wird amüsant erzählt, es gibt einige schöne Momente und obwohl ich das Verhalten der Charaktere nicht immer gut fand, war es aus ihrer Sicht nachvollziehbar und verständlich. Die letzten Kapitel konnten mich aber nicht ganz überzeugen, auch wenn die Entwicklung an sich realistisch und das Ende schön war. Das Bonus-Kapitel, das einige Zeit später spielt, war mir dann etwas zu kitschig und irgendwie ein bisschen schräg, es war allerdings ein passender Abschluss der Geschichte.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Ein Reiseabenteuer nach Italien


    Helga ist glücklich mit Giuseppe liiert, bis zu dem Tag, als sie eine mysteriöse SMS von einer ihr völlig unbekannten Frau, auf seinem Handy findet. Sie denkt gleich, dass er eine Affäre mit ihr hat. Als Giuseppe ihr dann auch noch eröffnet, dass er beruflich nach Italien muss, schmiedet Helga einen Plan: Sie reist ihm hinterher. Doch so einfach ist das nicht, denn eine Aschewolke legt den ganzen Flugverkehr lahm und so muss sie sich einen Mietwagen nehmen. Es gibt aber nur noch einen und den müsste sie sich auch noch mit einem fremden Mann teilen. Der unbekannte Fremde ist kein geringer als der bekannte Schauspieler Nils Schönebeck. Allerdings weiß dass Helga nicht, denn sie besitzt keinen Fernseher! Die unfreiwillige Fahrgemeinschaft macht sich auf den Weg nach Italien und für alle Beteiligten beginnt eine aufregende Zeit…


    Aussicht auf Sternschnuppen ist der erste Teil einer viertteiligen Reihe von Katrin Koppold und in jedem Band steht eine von den vier Schwestern im Mittelpunkt. In diesem geht es um die älteste Schwester namens Helga, die ihren Namen nicht leiden mag.


    Der Schreibstil ist so herrlich leicht und erfrischend, so dass man ganz schnell in diese Geschichte hinein findet und kaum merkt, wie man durch die Seiten fliegt. Auch wenn es sich hierbei um eine Liebesgeschichte handelt, ist sie so gut und spannend geschrieben, dass man zu jeder Zeit wissen möchte, wie es mit Nils und Helga weiter gehen wird. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet worden, so dass man sie inkl. ihrer Ecken und Kanten sofort ins Herz schließt. Der Leser wird dank der wunderschönen beschriebenen Umgebung von Italien entführt, die kaum lustiger und aufregender sein konnte. Ich bin sehr gerne mitgereist.

    Am Ende dieses Buch befindet sich ein Bonuskapitel über Helga und Nils, dass diese Geschichte so wunderbar abschließt.


    Ich kann diese herrlich witzige und abenteuerreiche Liebesgeschichte einfach nur weiter empfehlen. Die nachfolgenden Bände werden demnächst von mir gelesen werden, denn diese Abenteuer lasse ich mir garantiert nicht entgehen.

    "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." (James Daniel) :study:

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    Eddas Aufbruch - Beate Rösler :study:

  • Hüte Dich vor Deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen...

    Obwohl mit einem altmodischen Namen ausgestattet, ist die 36-jährige Helga recht glücklich mit ihrem Münchner Leben, denn im Job läuft alles glatt und ihr langjähriger Freund Giuseppe macht ihr hoffentlich bald einen Heiratsantrag. Doch auf den muss sie wohl noch länger warten, denn als eines Morgens Giuseppes Handy eine SMS signalisiert, fällt Helga fast vom Glauben ab. Tatsächlich ist die Nachricht sehr persönlich und lässt vermuten, dass Giuseppe zweigleisig fährt. Um sich Gewissheit zu verschaffen, will Helga ihn auf einer angeblichen Geschäftsreise nach Italien nachstellen. Ein Flug ist aufgrund eines aktiven Vulkans nicht zu bekommen, so bleibt als Option nur noch ein Mietwagen. Allerdings muss sie diesen mit einem nervigen, kettenrauchenden, arroganten Schauspieler namens Nils Schönebeck teilen und eine Fahrgemeinschaft bilden. So geht es für das unfreiwillige Duo Richtung Italien, was sich als recht abenteuerliches Unterfangen entpuppt…


    Katrin Koppold hat mit „Aussicht auf Sternschnuppen“ einen amüsanten, unterhaltsamen Roman vorgelegt, der zwei Protagonisten wie Feuer und Wasser eine ungewöhnliche Reise erleben lässt und den Leser als Beifahrer dazu einlädt. Der locker-flockige und humorvolle Erzählstil lässt den Leser schnell zu Helga und Nils in den Wagen hüpfen, um Teil dieses Abenteuers zu werden und dieses ungewöhnliche Duo Infernale näher kennenzulernen. Schon Helgas Gefühlschaos beim Anblick der SMS ist nachvollziehbar, obwohl man ja eigentlich nicht auf dem Handy des Partners rumschnüffeln sollte. Wer jetzt denkt: Geschieht Dir recht!, der hat die Rechnung ohne Helga gemacht. Ihr Elan, die Strapaze dieser Reise auf sich zu nehmen, ist bewundernswert, zumal sie als Vegetarierin und bekennende Zigarettenabstinenzlerin sich all diesem aussetzt. Denn Nils ist das genaue Gegenteil, ein recht arroganter Fatzke mit Dauerkippe im Mund, der sich gerne in seinem Bekanntheitsgrad sonnen möchte, was bei Helga so gar nicht klappt. Die Dialoge sind dementsprechend auch spritzig und bringen die Lachmuskeln in Position. Doch irgendwie schafft es diese ungleiche Fahrgemeinschaft, alle möglichen und unmöglichen Widrigkeiten zu umrunden und zu überstehen, wobei man als Leser am Ende irgendwie völlig erschöpft ist und sich denkt „Endlich ist es vorüber“, womit allerdings nicht der Unterhaltungswert dieser Geschichte geschmälert werden soll. Einiges ist vorhersehbar, aber auch so manche Überraschung hält dieser Roadtrip bereit.


    Ihre Charaktere hat die Autorin treffsicher ausgewählt, denn mit ihren menschlichen Macken, ihrem Handeln und Tun entstammen sie dem täglichen Leben und der Leser kommt ihnen schnell näher. Helga wirkt auf Außenstehende bestimmt genauso dröge wie ihr Name, doch sie ist liebenswert, manchmal etwas zickig und chaotisch, ansonsten eher bodenständig und pragmatisch und vor allem mit Humor gesegnet. Gegenspieler Nils ist eher ein Miesepeter mit Dauerfluppe im Hals, der nach Anerkennung heischt und sich sehr wichtig nimmt. Jedoch kann er auch ganz anders, lässt Hilfsbereitschaft und Herz erkennen, wenn auch nicht immer freiwillig. Lydia ist eine ältere Dame, die all ihren Mut zusammenrauft hat, um dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.


    „Aussicht auf Sternschnuppen“ ist die ideale Urlaubslektüre, denn dieser unfreiwillige Roadtrip hat alles, was man unter Urlaub versteht: nervige Mitreisende, neue Bekanntschaften, aufregende Reiseetappen, spritzige Gespräche. Und das alles vor herrlicher toskanischer Kulisse. Auf jeden Fall ist es eine recht unvergessliche Reise, die gut unterhält. Verdiente Leseempfehlung!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Dein italienischer Geliebter scheint eine Affäre zu haben,

    da bist du dir ganz sicher.

    Deshalb willst du ihm heimlich zum Flughafen folgen,

    doch die Flüge fallen aus und er ist mit einem Mietwagen und seiner Geliebten verschwunden.

    Du willst hinterher nach Italien,

    doch es gibt nur noch einen Mietwagen!

    Doch den musst du teilen,

    mit dem nervigsten Mitfahrer, den du dir vorstellen kannst?

    Oder doch nicht?



    Zum Inhalt (Booklet):

    Ein Buch voller Herz, Romantik und Humor Helga hat es nicht leicht - und das nicht nur wegen ihres altmodischen Namens. Ihr Freund Giuseppe macht ihr einfach nicht den ersehnten Antrag. Und dann findet sie eine zärtliche SMS von einer Unbekannten auf seinem Handy. Hals über Kopf folgt sie Giuseppe zum Flughafen, jedoch: alle Flüge sind gestrichen. Zusammen mit einem ziemlich nervigen Typen ergattert sie den letzten Mietwagen. Auf dem Weg in die Toskana läuft einiges anders, als Helga erwartet hat.


    Cover:

    Also ich liebe das Cover ja absolut. Es ist so schön gemacht – übrigens alle der Reihe, wie ich finde, allein wegen dem Cover hätte ich hier zugeschlagen. Wir sehen hier auf lachsfarbenem Grund den Schatten einer Frau, welche ein Hochzeitskleid trägt sowie Mohnblumen, welche dem Bild vorgelagert sind. Das macht natürlich neugierig, besonders, wenn man romantische Geschichten mag.


    Eigener Eindruck:

    Helga ist eher eine unscheinbare, graue Maus und ist mit dem Zufrieden, was sie hat, auch wenn der Wunsch nach einer Hochzeit und einer Familie scheinbar unerreichbar ist. Ihr italienischer Freund Giuseppe scheint es damit nicht eilig zu haben. Als das Ganze schon fast absurd scheint und Helga auf Giuseppes Handy eine wirklich ominöse Nachricht findet, ist sie sich sicher, dass er sie mit einer anderen betrügt, nicht zuletzt, weil er immer recht geheimnisvoll tut, wenn es um Italien geht. Sich ihrer Gedanken sicher, aktiviert Helga ihre Schwester und folgt dem vermeintlichen Übeltäter zum Flughafen, wo sie aber nur noch mitbekommt, wie Guiseppe mit einer hübschen Italienerin in einem Mietwagen verschwindet, da alle Flüge ausgefallen sind. Kurzerhand steht für Helga fest, dass sie auch nach Italien muss, koste es was es wolle. Als sie mit einem weiteren Reisenden das letzte Mietauto bekommen kann, ist sich Helga noch nicht sicher, ob sie sich freuen soll oder ihren Mitreisenden bald umbringen wird. Regelmäßig bringt der sie zur Weißglut, lässt sie aber auch erkennen, dass sie mehr kann, als sie sich selbst zutraut. Auf der Jagd nach Guiseppe findet sich Helga und wächst über sich hinaus, vielleicht auch mehr, als ihr und ihrem Umfeld guttut. Denn wo Helga ist, scheinen Katastrophen nicht weit…


    Die Geschichte von Helga ist der erste Band aus einer Reihe rund um die Familie von Helga bei der vor allem die Töchter der Familie – also Helgas Schwestern – beleuchtet werden. Hier in diesem ersten Band lernt man alle kennen, aber hauptsächlich dreht sich alles um Helga und um ihre Reise nach Italien und der Suche nach ihrem persönlichen Glück. Das liest sich sehr einfach und man kommt durch den angenehmen Schreibstil der Autorin auch schnell in die Geschichte rein. Schnell hat man sich auch mit Helga angefreundet, welche zwar eine graue Maus ist, aber bereits ab der ersten Seite beweist, dass sie auch jede Menge menschlicher Macken hat, was sie ungemein sympathisch macht. Bereits ab den ersten Seiten beweist die Autorin auch, dass sie sehr humorvoll und zweideutig kann und so ergibt sich ein erfrischender Mix aus Charaktermacken und jeder Menge Fettnäpfchen. Das macht Spaß und so fliegen die Seiten nur dahin. Ab einem bestimmten Punkt ist man dann aber der wandelnden Katastrophe Helga doch ein bisschen über und auch ihre Entscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar. Da ist das Buch dann kurzzeitig für mich gekippt. Dann gab es aber auch wieder ein wenig Herzschmerz und man hofft, dass Helga ihr Happy End bekommt, für sich ehrlich ist und die Wahrheit erkennt. Denn spätestens ab dem Punkt, wo sie Guiseppe gefunden hat und sich alles auflöst, wäre doch eigentlich der Punkt gewesen doch einen Strich zu ziehen, stattdessen belügt sie sich selbst und das fand ich dann doch ein bisschen schade – mehr will ich gar nicht sagen, sonst muss ich euch extrem spoilern. Sieht man aber davon ab, bekommt man eine wirklich tolle Geschichte die Lust auf mehr macht. Das ist eben so richtig gute Literatur und endlich mal ein Buch, wo nicht auf gefühlt jeder fünften Seite dümmlich drauflos geknattert wird. Das ist ein Buch mit Stil, ein Buch zum Abschalten, ein Buch zum Träumen. Für mich mittlerweile ein Buch mit Seltenheitswert und ich freue mich auch schon auf die folgenden Bände, denn wenn die Schwestern von Helga auch so verpeilt sind, dann wird das definitiv wieder eine tolle Leseerfahrung.


    Fazit:

    Ein solider Roman mit einer Prise Liebe, einer Prise Humor und einer Prise Kitsch. Genau das Richtige, um abzuschalten.


    Idee: 5/5

    Charaktere: 4/5

    Logik: 4/5

    Spannung: 4/5

    Emotionen: 4/5



    Gesamt: 4/5


    Daten:

    ISBN: 9783499269851

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Taschenbuch

    Umfang: 320 Seiten

    Verlag: ROWOHLT Taschenbuch

    Erscheinungsdatum: 31.07.2015