Kerstin Pflieger - Wenn die Nacht beginnt: Sternenseelen 1

  • Klappentext:
    Wenn die Nacht beginnt, erwacht sein wahres Ich, und sie erkennt in ihm ihre große Liebe...


    Weil Lillys Mutter mit ihrem neuen Freund zusammenziehen wollte, sitzt Lilly jetzt in der Provinz fest – weit weg von ihren Freunden.
    Aber es gibt einen Lichtblick: ihr Mitschüler Raphael, der es Lilly gleich angetan hat, obwohl er sie vor ein Rätsel stellt. Über Tag ist
    er abweisend, doch sobald es Nacht wird, verführerisch charmant. Als ihr Stiefbruder dann in einen Autounfall verwickelt wird, zeigt
    sich Raphaels wahres Ich, und Lilly entdeckt sein unglaubliches Geheimnis...

    Inhalt:

    Lilly ist 17 Jahre alt und muss zum wiederholten Male mit ihrer Mutter umziehen. Ihr Vater ist vor einigen Jahren bei einem
    Autounfall ums Leben gekommen, was ein tiefes Loch in die kleine Familie riss und Lilly's Mutter wechselte seither ihre
    Beziehungen und ihren Wohnort regelmäßig. Diesmal meint sie es mit ihrem neuen Freund Thomas jedoch ernst und daher
    verschlägt es die beiden in einen kleinen Ort im Odenwald, wo Lilly von nun an mit ihrer Mutter, ihrem neuen Freund und ihrem
    jetztigen Stiefbruder Samuel leben soll. Mit diesem versteht sich Lilly glücklicherweise recht gut und zusammen mit ihm
    findet sie schnell Anschluss in der neuen Schule. Dort trifft sie auch den geheimnisvollen Raphael, für den sie schnell mehr
    empfindet, der aber irgendwie anders zu sein scheint als die anderen und der sie am Tag immer extrem rüde behandelt,
    in der Nacht jedoch sehr liebevoll. Nachdem ihr Stiefbruder in einen Autounfall verwickelt wurde, scheint dieser plötzlich
    wie ausgewechselt und Lilly entdeckt langsam, dass in der kleinen Provinz so einige unfassbare Geheinmisse schlummern.


    Allgemeines:
    Das Buch umfasst 416 Seiten und gliedert sich in einen Prolog und 64 Kapitel. Am Schluss findet sich noch eine kurze Danksagung
    der Autorin. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers.


    Meine Meinung:
    Ich bin zwiegespalten über dieses Buch. Der Einstieg fällt zunächst sehr leicht, es ist die übliche Mischung aus jugendlichen
    Charakteren, einem kleinen, abgeschiedenen Ort und einer Schule, auf der sich jede Menge abspielt. Lilly ist dabei von
    Anfang an eine sympathische Hauptfigur. Der Tod ihres Vaters und die vielen Umzüge haben sie zu einer eher ruhigeren,
    distanzierten Person gemacht, die aber mit der Zeit schnell auftaut. Als sie dann Raphael an der Schule erblickt, ist es natürlich
    sofort um sie geschehen, auch wenn ihre beiden neuen Freundinnen Michelle und Amy sie vor seiner kühlen Art warnen.
    Der Spannungsbogen fällt nach dem Beginn der Geschichte leider recht schnell ab. Die Handlung beginnt zu einem einzigen
    großen Rätselraten zu werden: Was ist mit Samuel nach dm Autunfall los? Und warum verhält sich Raphael Lilly gegenüber so
    widersprüchlich? Lilly versucht Antworten darauf zu finden, aber dreht sich viele Seiten lang dabei jedoch im Kreis und begann
    bereits mich zu langweilen. Doch dann kommt ungefähr nach der Mitte des Buches gott sei Dank nochmal die Wende und die
    Spannung steigert sich wieder extrem.


    Lilly erfährt nun Stück für Stück das Geheimnis um Raphael und damit zusammenhängend auch, was mit ihrem Stiefbruder passiert
    ist. Hier kommen natürlich gewisse übernatürliche Wesen ins Spiel, denen ich so aber vorher noch nie begegnet bin, was ich
    sehr gut fand. Die genaue Idee hinter der Geschichte verrate ich jetzt natürlich nicht, nur soviel wie der Titel des Buches auch
    schon erahnen lässt: Die Sterne spielen dabei eine gewisse Rolle. Ich fand die Idee, die sich die Autorin hier ausgedacht hat,
    unglaublich spannend und sehr kreativ. Es stecken schon fast philosopische Gedanken dahinter - über das Leben, den Tod und der
    Seele eines Menschens. Obwohl es eigentlich eine Fantasygeschichte ist, regte mich das Buch zwischen den Zeilen mit leisen Tönen,
    die gut in das eigentliche drumherum der Geschichte eingebaut sind, zum Nachdenken an und vermochte so nach dem eher
    schwächelnden Start mit der insgesamten Grundidee doch noch zu überzeugen.
    Die Liebesgeschichte, die sich natürlich wie zu erwarten zwischen Lilly und Raphael anbahnt, vermochte mich dagegen die ganze
    Zeit nicht wirklich zu begeistern. Denn es fehlte für mich komplett die Basis, warum die beiden sich verlieben, es geschieht eben
    einfach - zack, bum - und fertig. Ich mochte die beiden, aber so wirklich nahe wollten sie mir zusammen nicht kommen.
    Zum Glück empfand ich ihre Beziehung aber in der zweiten Hälte auch nicht mehr als so dominierend und daher hat mich das nicht
    ganz so gestört.


    "Ich habe nie darüber nachgedacht, ob ich eine Seele besitze. Ich atme, ich sehe, ich denke - das hat mir immer genügt.
    Nun, da ich sie Antwort kenne, stehe ich vor der Wahl, meine Seele zu opfern oder meine Liebe zu verlieren.
    Kann man ohne Seele lieben?"


    Fazit:
    Ein Buch, das definitiv gerade in der ersten Hälfte seine Längen besitzt, dafür aber in der zweiten Hälfte umso mehr Spannung bietet
    und das mich letztlich mit seiner überraschend tiefgründig ausgebauten Grundidee doch noch überzeugen konnte.
    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Aber ich habe den Text doch gar nicht aus einem anderen Programm kopiert, sondern hier im Antwortfensterchen geschrieben :-s

  • Ich benutze Firefox, aber die Zeilenumbrüche könnten vielleicht auch einfach daran liegen, dass ich nie bis zum Ende des Fensters
    schreibe, sondern immer ein Stückchen davor aufhöre...

  • Weil, wenn ich die Zeile ganz ausgeschrieben habe, die letzten Wörter dann immer in die nächste Zeile gesprungen sind und das alles dann ganz komisch aussah. Aber ab jetzt schreibe ich die Zeilen immer ganz aus und hoffe einfach, dass es "normal" aussieht :wink: .

  • Lilly und ihre Mutter Moni ziehen in ein kleines Dorf im Odenwald. Dort will Moni mit ihrem neuen Freund Thomas zusammenleben. Auch Thomas Sohn Samuel gehört nun mit zur Familie. Da sowohl Thomas als auch Moni im noblen örtlichen Internat arbeiten werden, sollen Lilly und Samuel dort zur Schule gehen. Schnell lernt Lilly einige Mitschüler/-innen kennen, unter anderem Raphael, gutaussehend aber auch sehr mysteriös. Und dann hat Samuel einen schlimmen Unfall und alles ändert sich.


    Kerstin Pflieger hat einen Jugendroman geschrieben, der teils an andere Jugend-Fantasy-Romane erinnert, teils aber auch eigene originelle Wege geht. Mir hat er wirklich gut gefallen. Lilly und die anderen Jugendlichen, aber auch z. B. Lillys Mutter wirken recht authentisch, die Geschichte ist spannend, vor allem, da es hier einmal nicht um die üblichen Fantasywesen geht, Kerstin Pflieger war sehr kreativ in der Wahl ihrer Helden und Antihelden.


    Weniger gut hat mir allerdings gefallen, dass sich alles nur um Schönheit drehte, verliebt wird sich nur in schöne Menschen mit perfekten Körpern, das ist mir dann doch zu eindimensional und immerhin wäre ein Buch ein gutes Vehikel, andere Wahlmöglichkeiten anzubieten. Meiner Meinung nach gibt es auch ein paar Logiklücken, als z. B. Lilly gegen Ende etwas eigentlich Unmögliches vollbringt, wird das von Raphael nicht in Frage gestellt, was wenn man alle Umstände bedenkt, im Grunde absolut unglaubhaft ist.


    Die Geschichte wird fast komplett aus Lillys Sicht geschrieben, was gut ist, so weiß der Leser nie mehr als sie, er ist mit ihr traurig, geschockt, glücklich, schimpft aber auch innerlich mit ihr … Kurze Kapitel tragen zur Spannung bei, ebenso wie der Prolog, den man erst am Ende des Romans entschlüsseln kann und die wenigen Einschübe, die aus Sicht eines der Wesen geschrieben wurden. Obwohl es mindestens eine Fortsetzung geben wird, hat sich die Autorin einen Cliffhanger am Ende verkniffen. Trotzdem ist man neugierig und möchte gern erfahren, wie die Geschichte weitergehen wird, zumal nicht alle Geheimnisse gelüftet wurden.


    Wer gerne Jugendbücher aus dem Fantasybereich liest, kann hier auf jeden Fall zugreifen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch noch nicht gelesen, habe es aber von einer Freundin empfohlen bekommen.
    Das heißt, ich werde es in der nächsten Zeit wahrscheinlich auch mal anfangen.


    Die beiden Bewertungen hier sind ja eigentlich noch rech ordentlich, also von daher... :applause:

    :study: Im Herzen de Rache von Elizabeth Miles
    :study:LR: Vor uns die Nacht von Bettina Belitz


    :arrow: gelesene Bücher 2014: 31
    :arrow: SuB: 27 (Start 2014: 33)


    Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat. (Helen Hayes)