Caroline Orsum: Schlaf, Kindlein, schlaf... / Den røde sofa

  • Kurzbeschreibung:
    Seit Jonathans Verschwinden ist ein Jahr vergangen. Außer Liv glaubt keiner mehr daran, ihn lebend zu finden. Um sich abzulenken, zieht Liv mit Majse durch die Clubs von Kopenhagen. Plötzlich werden auf Facebook Bilder von Majse gepostet, halbnackt, auf einem roten Sofa. Liv beschließt, denjenigen zu suchen, der das getan hat.

    .
    Anmerkung von mir: Der letzte Satz des Klappentextes verrät etwas, das auf den letzten zehn Seiten des Buches passiert! :evil:


    Inhalt:
    Alle haben Jonathan aufgegeben, nur Liv nicht. Mag ja sein, dass sie nur sehr kurze Zeit mit ihm zusammen war. Mag ja sein, dass er kurz vor seinem Verschwinden mit ihr Schluss gemacht hat. Aber das bedeutet nicht, dass er sie nicht geliebt hat. Und nicht, dass sie ihn nicht mehr liebt. Ganz und gar nicht. Immer noch will Liv ihren Freund unbedingt finden.
    Doch das Leben muss gleichzeitig auch irgendwie weitergehen. Und so freut Liv sich, als sie Majse kennenlernt, die neu in ihre Klasse kommt. Ein Mädchen, bei dem ihre Eltern sich wünschen würden, dass Liv sich von ihr fernhält. Majse feiert zu viel, trinkt zu viel und verliert ziemlich schnell die Kontrolle – gerade wenn es um Jungs geht. Doch Liv mag Majse einfach, und sie genießt es auszugehen und ihre Sorgen einfach mal zu vergessen.
    Das ist jedoch fast unmöglich, denn eines nachts lässt Majse sich mit dem falschen Typen ein – und am nächsten Tag ist sie in Unterwäsche auf einem roten Sofa bei Facebook zu sehen. Majse selbst hat an den Abend keine Erinnerung; jemand muss etwas in ihren Drink getan haben. Sie ist verzweifelt und Liv kann nicht anders als zu versuchen, ihrer Freundin beizustehen. Dann aber erhält sie eine merkwürdige Postkarte – ist sie von Jonathan?


    Meine Meinung:
    Livs Perspektive der Geschichte ist natürlich eigentlich die spannendste, immerhin ist sie Jonathans Freundin gewesen und emotional sehr nah an der Sache dran. Das fand ich auch gut umgesetzt und man kann sich gut vorstellen, wie Liv Jonathans Verschwinden zusetzt und wie sehr sie sich wünscht, dass er wieder bei ihr wäre.
    Von der Handlung her war ich hier irgendwie ein bisschen irritiert, weil die Suche nach Jonathan zu einem Nebenschauplatz verkommt. Natürlich ist auch die Geschichte um Majse spannend und ich das will ich absolut nicht abstreiten, außerdem finde ich es gut, wenn ein Thema wie Drug-Rape in einem Jugendbuch auftaucht, aber ich hätte mich gern deutlich ausführlicher auf Spurensuche nach Jonathan begeben.
    Erzählt ist die Handlung gut. Was mir gefällt, ist, dass die unterschiedlichen Autoren zwar einerseits unterschiedlich erzählen, was allein schon aufgrund der wechselnden Perspektiven sinnvoll ist, aber dass man trotzdem auch erzählerisch merkt, dass diese Bücher zusammengehören. Da ist vermutlich gar nicht so einfach, wird aber – auch von den Übersetzern – echt gut gemacht.
    Unzweifelhaft gut, aber auf der Suche nach Jonathan ist dieser Band eher ein Platzhalter. Es sei denn, dass ein Moment, den die Autorin hier einfach so abtut, entscheidend gewesen ist und von Liv, Mateus und Nick einfach verpasst wurde…
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: