Mark Peterson - Flesh & Blood

  • Klappentext:
    Mord. Korruption. Verrat: Willkommen in der Familie. Ein junger Undercover-Polizist wird erschossen. Vor den Augen seiner Kollegen regelrecht hingerichtet. Bei einem Einsatz, von dem nur eine kleine Eliteeinheit wusste. Der leitende Detective Tom Beckett ahnt, dass er einen Maulwurf in seinen Reihen hat. Jemanden, der die Ermittlungen gegen Brightons brutale Drogengangs untergräbt. Und er weiß, dass er nur noch einem einzigen Mann vertrauen kann: Sergeant Minter. Ein junger ehrgeiziger Mann, den Beckett nicht in seinem Team haben wollte und der nun gegen die einzige Familie ermitteln soll, die er je kannte: seine Kollegen. Gemeinsam nehmen die beiden den Kampf auf… (Quelle: Verlagswebsite)


    Der Autor:
    Mark Peterson wurde in London geboren und studierte Literaturwissenschaft an der University of Essex. Danach zog er nach Brighton und arbeitete im PR-Bereich, bevor er Lehrer wurde. (Quelle: Verlagswebsite)


    Aufbau/Allgemeines:
    Das Buch umfasst 384 Seiten und ist unterteilt in 15 Kapitel und einen Epilog. Erzählt wird aus Sicht eines Erzählers in der dritten Person.
    „Flesh & Blood“ erscheint bei rororo. Der Originaltitel lautet „Flesh and Blood“.


    Inhalt:
    In Brighton herrscht Krieg zwischen den Drogen-Dealern. Zwei Clans streiten sich um die Vorherrschaft und dann gibt es da noch einen – vielleicht am Ende lachenden – Dritten, der seine Fäden zieht und immer mahr an Macht gewinnt. Der Krieg tobt innerhalb der Familien ebenso wie im Schwulenmilieu und auf dem Straßenstrich. Damit wäre die Szenerie schon klar umrissen.
    Die Leitung der Operation „Windmill“, die den Drogenbossen das Handwerk legen soll, liegt noch bei Detective Tom Beckett, der aber zunehmend unter Druck gerät, da er Beamten in höheren Positionen ein Dorn im Auge ist. Er hält sich nicht unbedingt sklavisch an alle Vorschriften, aber vor allem macht er auch den einen oder anderen fatalen Fehler. Nach dem Tod seiner Frau ist er einfach zu sehr mit sich und seiner Trauer beschäftigt. Ihm zur Seite gestellt wird der junge Ermittler Minter (seinen Vornamen erfährt man nicht), der im Verdacht steht, an Becketts Stuhl sägen zu sollen. Minter ist durch Heim-Aufenthalte in der Kindheit traumatisiert und tut sich schwer, in die Truppe hineinzukommen. Und dann gibt es da offensichtlich noch einen Maulwurf im Team, denn der große Wurf wird immer wieder verhindert und verdeckte Ermittler und Informanten fliegen auf. Da heißt es für Beckett und Minter sich zusammenraufen oder gemeinsam versagen…


    Meine Meinung:
    Diesem „Thriller“ fehlt es vor allem an einem: Spannung. Diese kommt ansatzweise auf den letzten 50 Seiten auf – aber auch da nur, weil man um das Leben eines Ermittlers fürchten muss, den man im Lauf der Handlung vielleicht ein wenig ins Herz geschlossen hat.
    Ansonsten dümpelt die Handlung so dahin. Vor allem am Anfang gibt es ein paar brutale Szenen, denen das Buch wohl seinen Titel verdankt. Das Ermittler-Team wird vorgestellt, wobei der Leser den Eindruck gewinnt, dass Beckett irgendwie zwar der Chef und von allen akzeptiert ist (ihm wird im Lauf der Handlung auch eine gewisse Loyalität entgegengebracht), aber so wirklich Teil des Teams ist er nicht. Dafür ist er zu sehr mit sich selbst und seiner Trauer beschäftigt.
    Leider ist auch sehr bald klar, wer der korrupte Teil der Mannschaft ist. Überraschende Wendungen bleiben aus, wenn man mal von der Tatsache absieht, dass eine Prügelei aus zwei Männern, die sich nicht mögen, plötzlich gute Ermittlungs-Partner macht.
    Der einzige Charakter, der wirklich ein bisschen Raum zur Entwicklung hat, ist Minter. Über ihn erfährt der Leser ein wenig mehr – auch durch die eingeschobenen Erinnerungen an seine Zeit im Heim. Diese Einschübe, die anfangs ein wenig verwirrend waren, geben doch einen guten Einblick in Minters Gedanken- und Gefühlswelt. Die anderen Mitglieder von Becketts Truppe bleiben ein bisschen auf der Strecke. Vielleicht bekommen sie in den nächsten Fällen mehr Raum.
    Bleibt zu sagen, dass ich die lobenden Aussagen auf dem Buch und der Verlagswebsite leider nicht nachvollziehen kann. Für mich keine Neu-Entdeckung, sondern eine Enttäuschung ohne wirkliche Spannungsmomente. Das reicht mit viel gutem Willen für :bewertung1von5: :bewertung1von5: , da mir zumindest der geradlinige Schreibstil von Peterson gut gefallen hat. Mit einem wirklich spannenden Plot kann er bestimmt auch gute Thriller schreiben.


    Fazit:
    Ein paar brutale Szenen machen aus einer Geschichte noch lang keinen Thriller. Dieses Debüt konnte mich nicht überzeugen.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

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