Wolfgang Burger - Das vergessene Mädchen

  • Inhalt:
    Auf einer Klassenfahrt verschwindet Lea spurlos. In dem ganzen Chaos im Bus vermisst si zunächst niemand, aber als am nächsten Tag eine Frauenleiche gefunden wird, denkt die Lehrerin dran das Mädchen als vermisst zu melden. Der Vater Alkoholiker und auch sonst nicht so ganz astrein. Die Mutter gestorben, das Mädchen noch nicht angekommen in Heidelberg und auch nicht akzeptiert. Hängen die beiden Fälle zusammen, oder ist es Zufall und Lea ist nur vor den Zuständen zu Hause ausgebüxt?
    Meine Meinung:
    Das vergessene Mädchen sprach mich schon vom Titel her an, aber auch weil ich den letzten Roman von Wolfgang Burger schon mochte. Bei dem Nachnamen kam doch auch nichts anderes in Frage ;-)
    Das vergessene Mädchen kommt zunächst ganz ohne Mordopfer aus, denn Lea ist verschwunden und Alexander Gerlach ermittelt nur weil sie bei seinen Zwillingen in der Klasse war. Es ist seine persönliche Motivation die ihn weiter machen lässt, manchmal auch nicht ganz legal oder sagen wir in einer Grauzone.
    So sind wir es von ihm gewohnt. Überhaupt habe ich nach dem für mich zweiten gelesenen Band ihn schon gut zu kennen. nicht alles was er tut finde ich gut. Ich mag zum Beispiel keine affären die er auch in diesem Band immernoch mit der Frau des Chefs hat. Aber das sind moralische Sachen und irgendwie passt es. Schließlich geht er nicht fremd und man merkt das ihm das nicht so leicht fällt, die Frau zu teilen.
    An erster Stelle steht jedoch die Ermittlungsarbeit. Diese besteht zunächst aus vielen Schnipseln die dann nach und nach ein Bild ergeben. Das ganze ist so spannend und flüssig geschrieben das die Seiten nur so dahin fliegen. Niemals war es mir zu langweilig, obwohl wirklich lange nicht mehr passiert ist als das Lea verschwunden ist.
    Am Ende hat Wolfgang Burger einen Schluss geschrieben, den ich so nicht erwartet hätte, aber der schlüssig ist und gut passt. Auch mit einem klitzekleinen Cliffhanger auch wenn es da eher um das Private geht als um die Ermittlungen. Der Fall ist abgeschlossen und restlos aufgeklärt.

  • Dies ist der neunte Fall für Kommissar Alexander Gerlach.Das habe ich allerdings nicht gewusst und ich hatte beim Lesen kaum den Eindruck etwas verpasst zu haben. Einzig die Tatsache, dass er eine Affäre mit der Frau des Chefs hat und mit ihr in Urlaub fährt und Ähnliches hat mich schon irgendwie verwirrt, wobei ich da auch sagen muss, dass es mich nicht sonderlich interessiert hat. Die Liebessituationen der Ermittler finde ich generell nichtso spannend.
    Was mir allerdings unheimlich positiv ins Auge stach sind die unglaublich sympathischen Figuren! Der Roman wird aus der Ich-Perspektivedes Kommissars erzählt, so dass wir ständigen Einblick in seine Gedanken und Gefühle haben. Er war mir so unglaublich sympathisch, dass ich überlege mir weitere Bände zu holen. Auch die Nebenfiguren glänzen mit ihren Eigenheiten und sind niemals übertrieben.
    Der Fall selbst war auch interessant aber nicht übermässig spektakulär. Gegen Ende hin wird es aber nochmal sehr spannend und lässt auch die letzten Seiten noch dahinfliegen.
    Fazit: Ein „guter“ Krimi mit herausragend sympathischen Charakteren :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: