Ich lese derzeit Die Bücherdiebin von Markus Zusak.
Ich habe ein Weilchen gebraucht, um in das Buch reinzukommen. Die vielen kurzen Kapitel und Einfügungen hemmen doch ein flüssiges Lesen.
Aber mittlerweile habe ich mich damit arrangiert und Sätze wie:
ZitatIn der Schule suchte Rudi in den Pausen Liesels Nähe. Es war ihm egal, dass die anderen sich über die Dummheit des neuen Mädchens lustig machten. Er war für sie da, von Anfang an, und er war auch später noch da, als Liesels Wut überkochte. Aber er tat es nicht umsonst.
halten mich bei der Stange. Solche kurzen Vorausblicke streut Zusak des Öfteren ein; wer bricht da ein Buch ab? Ich jedenfalls möchte wissen, wie es weitergeht.
Noch dazu, wo die Geschichte aus Sicht des Todes erzählt wird, der mir auf dem Cover eigentlich recht weiblich ausschaut. Er beobachtet Liesel, die bei der Beerdigung ihres kleinen Bruders ein schwarzes Buch stiehlt, das im Schnee liegt. Wie sie zu ihren Pflegeeltern kommt. Wie sie ein Buch vor dem Feuer rettet, was im Jahre 1939 nicht ganz ungefährlich ist.
Nachts, wenn sie aus ihren Albträumen erwacht, bringt ihr Pflegevater ihr das Lesen bei. Sie besucht die Schule, da sie noch nicht lesen und schreiben kann, muss sie in die kleinste Klasse. Draußen spielt sie mit den Jungs Fußball und hilft der Pflegemutter, Wäsche auszutragen.
Die Bücherdiebin scheint auch ein etwas anderes Buch über die Nazizeit zu sein. Der Tod erzählt die Geschichte aus Sicht der kleinen Liesel. Den Kriegsschrecken, den die Erwachsenen erleben, wird es hier wahrscheinlich gar nicht geben.
Die Sprache ist sehr poetisch.