[e-book]Imre Szabo Die Hintermänner

  • Klappentext

    Die unbedachte Äußerung eines Lehrers in seinem Unterricht über den 11. September löst eine Lawine aus. Das ist der Ausgangspunkt für eine private Intrige und die Gelegenheit für persönliche Abrechnungen. Aus lange zurück gehaltenem Ärger nährt sich die Intrige. Alte Rivalitäten erhalten neuen Zündstoff. Verlogenheit und Heuchelei dringen durch die Fassaden scheinheiliger Freundlichkeit. Angst geht um. Sie den Vorhang der allseits gepflegten und erwünschten Harmonie.Die gute Gesellschaft zeigt sich von ihrer nicht ganz so guten Seite. Spreu trennt sich von Weizen. Jetzt zeigt sich, auf wen man sich wirklich verlassen kann. Und da bleiben nur wenige übrig. Die Intrige entfaltet ihre Wirkung.
    Schon glaubt Ihr Urheber sich seinem Ziel nahe, als plötzlich eine unerwartete Wendung eintritt. Interessierte Kreise werden auf den Vorgang aufmerksam und greifen das Ereignis auf. Zu gut passt es zu dem Szenario, auf das man schon lange gewartet hatte. Jetzt war die Gelegenheit gekommen, das anzugehen und umzusetzen, was schon lange als Plan in der Schublade gelegen hatte. Im Hintergrund sind mächtige Kräfte am Werk, die immer mehr Einfluss nehmen auf den Gang der Dinge. Präzise und unauffällig treiben sie ihre Verschwörung voran. Es steht viel auf dem Spiel. Es geht um hohe politische Interessen. Mit Unterstützung der Medien wird das Bild einer Bedrohung durch islamistischen Kräfte aufgebaut. Am Ende stehen die Verurteilung von Mitgliedern einer Moslemgemeinde und eines angeblichen Unterstützers sowie der undurchsichtige Mord an einem Mann des Geheimdienstes.
    Der Roman zeichnet ein schonungsloses Bild der politischen und zwischenmenschlichen Verhältnisse in unserer Gesellschaft. Er versteht es sehr gut, einzelne gesellschaftliche Gruppen und Milieus in ihrer Denk- und Lebensweise zu beschreiben.Dabei verfällt er nie in platte Schwarz-Weiß-Malerei, sondern zeigt auch das Menschliche selbst bei denen, die das schmutzige Geschäft der Verschwörung betreiben. Sie werden nicht als moralisch Verwerfliche dargestellt sondern als politisch Handelnde, die konsequent und unbeiirt ihre Interesen vertreten und dazu die Mittel einsetzen, die ihnen zur Verfügung stehen. Tiefgründig sind Motive und Weltbild derer aufgefächert, die im Hintergrund die Handlung bestimmen. Treffend und zum Teil sehr humorvoll ist die Darstellung der Hauptfiguren der Handlung.
    Neben einer spannenden Story und intelligenen Psychogrammen zeichnet der Roman sich aus durch seine sehr klare Sicht auf weite Bereiche deutscher Nachkriegs-Geschichte. In erstaunlich einfacher und gut nachvollziehbarer Ausdrucksweise wird der Leser eingeführt in gesellschaftliche Vorgänge und Verhältnisse, ohne dabei platt oder oberflächlich zu sein. Hier ist jemand am Werk, der weiß, wie Geschichte sich entwickelt und Gesellschaft funktioniert.
    Und trotz der zum Teil tiefgründigen Betrachtungsweise tauchen zwischendurch vollkommen unerwartet, wie Schlaglichter aus grauem Alltagshimmel, wundervoll zarte Passagen von tiefsinniger Feinfühligkeit und Sinnlichkeit auf. Einfache und trotzdem ausdrucksstarke Bilder werfen einen Blick auf eine andere Welt, die im Kontrast steht zu den Themen, die den eigentlichen Stoff des Roman ausmachen.


    Meine Meinung
    Diesem Text ist nichts hinzuzufügen. Besonders die gedankliche und sinnliche Tiefgründigkeit gerade im Rahmen eines solchen Themas haben mich sehr beeindruckt. Aber auch der teilweise deftige Humor, die schmunzelnde Ironie und die Feinfühligkeit der Beobachtung nehmen den Leser gefangen. Angesichts der immer mehr um sich greifenden Hetze gegen muslimische Mitbürger und die Pannen bei der Aufdeckung der Aktivitäten der Zwickauer-Gruppe liefert das vorliegende Buch eine Sicht auf solche Vorgänge, die vieles erklären.

  • Danke fuer Deine Vorstellung!


    Es erstaunt mich allerdings, ja es aergert auch etwas, dass der offizielle Klappentext im ersten Absatz in sieben, acht Saetzen immer das selbe sagt. Das ist kaum aussagekraeftig, sondern verweist auf eine gewisse Armut. Das tut dann einem guten Thema nicht gut.
    Im zweiten Absatz koennte man aehnlich kritisieren...