Inhalt
Biologie- und Archäologiestudentin Chloe Winters will sich als Statistin ein paar Dollar dazu verdienen, als in Albuquerque, New Mexico, ein Hollywoodblockbuster gedreht wird.
Denn niemand Geringeres als Teenieschwarm und Superstar Jason Vanderholt und seine Entourage fallen in seine alte Heimat ein, um dort für einiges Aufsehen zu sorgen. Doch während Chloes Mitbewohnerin Lori und alle Mädchen und Frauen um sie herum fast in Ohnmacht fallen, lässt Chloe der ganze Rummel und Ruhm nahezu kalt.
Doch Chloe kommt Jason bekannt vor, ist mehr als interessiert an ihr, aber Chloe fühlt sich zu dem jungen Mann mit dem anstrengenden Job und Leben einfach nicht hingezogen, muss bei jeder Begegnung mit ihm damit rechnen, von Paparazzi und Fans verfolgt zu werden, muss immer Angst haben, dass ihre traumatische Kindheit und ihre schwierigen Familienverhältnisse aufgedeckt werden könnten.
Der Traum vom Leben an der Seite eines Hollywoodstars ist einfach nicht Chloes Märchen.
Meine Meinung
Und mein Märchen war es auch nicht...
Die Zutaten stimmen - ein bisschen Starrummel hier, ein einfaches Mädchen dort, ein süßer Superstar, der unter dem Ruhm und dem gossip um seine Person leidet, aber ein herzensguter Kerl ist, ein paar kreischende Teenies, Geheimnisse aus der Vergangenheit, ein niedliches Cover und ein süßer Titel - aber das Endergebnis ist weder ein zuckrig süßer Cupcake noch ein schokoglasierter Donut. Stattdessen fehlt dem Inhalt jegliche Süße, und schmeckt nur fad und langweilig.
Und so habe ich dann nach einhundert gelesenen Seiten den Rest der Handlung nur noch überflogen, denn die Handlung besteht eigentlich nur aus Telefongesprächen mit mehr oder weniger interessantem Inhalt, einer unpassenden Gerichtsverhandlung und natürlich der Liebesgeschichte.
Zu der gleichermaßen langweiligen wie vorhersehbaren Liebesgeschichte zwischen einfacher Studentin und reichem Schauspieler gesellen sich dann auch noch ein eifersüchtiger bester Freund, ein Kindheitstrauma, aktuelle Bedrohungen sowie eine liebesverrückte Nichte.
Daraus hätte man zwar eine schmackhafte Geschichte rühren können, doch "Nicht mein Märchen" mangelt es an Gefühlen und Tiefgründigkeit, Einsicht in die Gedankenwelt der Figuren, authentischen, plastischen, interessanten Charakteren (man erfährt noch nicht einmal, wie die Ich- Erzählerin Chloe aussieht), Atmosphäre sowie witzigen Dialogen.
Und so wirkt die gesamte Handlung, vor allem die Lovestory und der Part um Chloes traumatisierendes Kindheitserlebnis und der Gerichtsprozess, einfach langweilig, bemüht, sprunghaft, überstürzt und zu konstruiert, überhaupt nicht überraschend oder gar spannend.
Hinzu kommen aneinandergereihte Szenen, ein flacher Schreibstil, der gar keine Gefühle oder Stimmungen heraufbeschwören kann, sowie einige Rechtschreib- und Kommafehler, die wohl der deutschen Übersetzung zuzuschreiben sind.
Fazit
Das märchenhaft süße Cover im Sixties- Look und der Klappentext versprechen zwar eine moderne, rasante und amüsante Screwballkomödie für Jugendliche und junge Erwachsene mit fetzigen Wortgefechten, einem unterhaltsamen Seitenhieb auf die Medien und den Starwahn, in der sich die Gegensätze anziehen, zwei Welten aufeinanderprallen. Aber der Inhalt kann diesem Versprechen einfach nicht standhalten.
Oder man hätte aus den Zutaten ein modernes Märchen à la "Pretty Woman" oder auch "Cinderella `87" zaubern können, das Mädchenherzen höher schlagen lassen könnte.
Stattdessen war es einfach nur zahm, langweilig, nichtssagend und humorlos, weder berührend noch bezaubernd.
"Nicht mein Märchen" ist einfach nicht mein Märchen.