Hertz, Anne - Flitterwochen

  • Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Eigentlich hatte Tine nämlich geplant morgen mit ihrem Verlobten auf die Seychellen zu fliegen, um ihn dort in wenigen Tagen zu heiraten. Statt die letzten Vorbereitungen dafür zu treffen, findet sie sich plötzlich in ihrem Auto auf dem Weg nach Polen wieder. Neben ihr sitzt ein unbekannter junger Mann, hinten auf der Rückbank hat es sich eine alte Oma bequem gemacht, die sich an der Urne mit Heinzis Asche klammert, und eine Plastiktüte mit knapp 20.000 Euro befindet sich ebenfalls im kleinen Micra. Ach ja, außerdem sucht die Polizei Tine noch wegen Bankraub und Geiselnahme ... Irgendetwas scheint mal wieder verdammt schief gelaufen zu sein.


    Ich habe mich schon lange auf den neuen Roman von Anne Hertz gefreut, der optisch hervorragend zum Vorgänger "Wunschkonzert" passt und dessen Herzchen-Abbildung auf dem Cover sich auf jeder ersten Seite eines neuen Kapitels in einer schwarz-weiß-grau Version wiederfindet. Der Roman des Autorenduos ist perfekt für die noch tristen Tage, in denen sich der Frühling einfach noch nicht durchsetzen kann, denn er schafft es, dass der Leser komplett in Tines Welt abtauchen und sich ihrer witzigen Geschichte hingeben kann, die vor liebenswerten Figuren und humorvollen Begegnungen nur so strotzt und der trostlosen Atmosphäre draußen ein Schnippchen schlägt.


    Ich bin kein wirklicher Chick-lit-Fan, da mich die Romane dieses Genre oft enttäuschen. Bieten sie meistens doch nur Altbekanntes neu aufgewärmt und einen Humor, der mich nur müde gähnen lasst, aber meine Lachmuskeln nicht berührt. Anders ist es meistens mit den Anne Hertz Romanen. Das beginnt bereits damit, dass ich die Protagonistinnen sofort in mein Herz schließe. So war es auch mit Tine. Die Arme schlittert in eine Katastrophe nach der nächsten und das nicht, weil sie ein kleines Dummchen ist, sondern einfach aufgrund von kuriosen Verkettungen unglücklicher Umstände. Anne Hertz hat es dabei erneut geschafft, dass ich bei den Geschehnissen nicht die Augen verdrehen musste, da sie zu weit her geholt erschienen, sondern diese einfach genießen konnte, auch wenn die Erlebnisse nicht alltäglich sind


    Das Buch ist einfach wunderbar humorvoll und verbreitet Lebensfreude. Klingt komisch, ist aber so. Beim Lesen habe ich regelrecht gute Laune bekomme und habe es genossen, dass der präsentierte Humor nicht gekünstelt bei mir ankam, sondern sich einfach natürlich aus den mitwirkenden Figuren, der polnischen Großfamilie und Tines Leben ergibt.


    Fazit: Allerbeste Anne-Hertz-Unterhaltung. Deshalb "Danke" an Wiebke Lorenz und Frauke Scheunemann alias Anne Hertz, dass ihr immer wieder meinen Humor trefft und erneut einen Roman geschrieben habt, der für mich aus dem Chick-lit-Einheitsbrei hervorsticht und sich abhebt. So macht dieses Genre auch mir Spaß! 5/5 Sterne.


    • Broschiert: 320 Seiten
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  • So einige Bestseller hat das Geschwister-Autorenpaar Anne Hertz schon veröffentlicht und ausnahmslos alle Romane haben viele begeisterte Anhänger gefunden, darunter auch mich. Auch der neueste Roman, “Flitterwochen”, verspricht eine spannende und lustige Handlung, mit eine Schuss Romantik – und ich wurde definitiv nicht enttäuscht!


    Für Grundschullehrerin Tine ist es bald soweit: In etwa zwei Tagen fliegt sie mit ihrem Verlobten Alexander über die Osterfeiertage auf die Seychellen, um ihn dort zu heiraten. Eine große Hochzeitsfeier für Familie und Freunde möchte Alexander nicht, deswegen heiraten sie ganz alleine zu zweit am warmen Strand. Bevor es aber dazu kommen kann, muss Tine noch in die Bank und Geld holen. Am Schalter nimmt dann das Unglück seinen Lauf: während eine ältere Dame, Gerda, 20.000 Euro ausgezahlt bekommt, klingelt Tines Handy und bei dem Versuch, in ihrer großen Tasche ihr Handy zu finden, zieht sie als Allererstes die vor wenigen Stunden einkassierte Spielzeugpistole aus der Tasche. Nicht unbedingt die beste Idee, wenn man sich gerade in einer Bankfiliale befindet. So halten schnell alle Mitarbeiter und Kunden Tine für eine Bankräuberin und Gerda deklariert sich kurzerhand zur Geisel. Statt die ganze Sache schnell aufzuklären, flüchten Tine und Gerda. Der Plan? Gerda möchte unbedingt und unverzüglich mit Tine an die Ostsee, um dort die Asche ihres verstorbenen Mannes ins Meer zu streuen. Erst danach ist sie bereit, mit Tine zur Polizei zu gehen und das zugegebenermaßen große Missverständniss aufzuklären. So kommt eins zum anderen und plötzlich wird Tine nicht nur von der Polizei gesucht, sondern befindet sich an der Osterfeiertagen mit Gerda und ihrem Pfleger Jan an der Ostsee in Polen – bei Jans polnischer Großfamilie…


    Auch diesmal enttäuscht das Autorenduo absolut nicht - “Flitterwochen” erzählt eine turbulente, aber vor allem sehr lustige Geschichte. Besonders die polnische Großfamilie und die dazugehörigen kulturellen Gepflogenheiten stehen im Vordergrund und bringen Tine desöfteren ganz durcheinander. Positiv anzumerken ist, dass alle österlichen Brauchtümer in Polen korrekt wiedergegeben werden, sprachlich alles seine Richtigkeit hat und auch sonst alles insgesamt scheinbar recht gut recherchiert wurde. Da wird das wundervolle polnische Essen hochgelobt, genauso wie der sehr große und wichtige Familiensinn und die Gastfreundschaft der Polen.


    Leider scheint es für mich aber, dass Tine als Protagonistin doch recht häufig die Polen mit allen möglichen Vorurteilen konfrontiert und all die für die Polen wichtigen Traditionen scheinbar nicht ernst nimmt, diese sogar stellenweise ins Lächerliche zieht. Für einen Roman ist das natürlich alles absolut nebensächlich, macht es mir als Polin aber die Protagonistin nicht unbedingt sympathischer. Ganz im Gegenteil: Tine wirkt auf mich im Laufe der Handlung immer naiver und egoistischer. Dafür sind mir Jan und Gerda gleich sehr ans Herz gewachsen. Jan mit seiner durchweg positiven Art und für den der Familienfrieden an erster Stelle kommt, schafft es immer wieder, die Balance zwischen beiden Charakteren zu halten. Der überhäufige Wodkakonsum ist für mich wiederum absolut übertrieben dargestellt. Mag sein, dass Polen solch ein Ruf folgt und man dort auch mehr puren Wodka trinkt als sonst irgendwo auf der Welt, aber zu jeder Mahlzeit mehrere Kurze, morgens vor dem Frühstück oder bei jeder Rede? Keinesfalls! Diese, meiner Meinung nach, stark übertriebene Darstellung trübte die gesamte, sonst ganz unterhaltsame Lektüre, ein wenig, was eigentlich nicht hätte sein müssen.


    Abgesehen davon erwartet die treuen Anne-Hertz-Leser, genauso wie all diejenigen, die dieses Genre gerne lesen, eine abwechslungsreiche, flüssige Geschichte, in dem allseits beliebten und gewohnten Anne-Hertz-Schreibstil. Ich finde es schön, dass beide Autorinnen es schaffen, sich weiterhin neue Geschichten zu überlegen und diese immer wieder aufs Neue aufregend zu gestalten, ohne dass diese, wie es nach mehreren Büchern oft der Fall ist, verbraucht wirken. Das wunderschön gestaltete Cover lädt auf jeden Fall wieder zum Lesen ein und passt auch diesmal wieder perfekt zur Handlung – das hübsche Herzchenthema zieht sich übrigens auch im Buch bei jeden Kapitelanfang durch und ist jedes Mal ein optisches Highlight.


    “Flitterwochen” erzählt eine lustige und turbulente Geschichte mitten im polnischen Familienleben an der Ostsee, wo der Glaube noch etwas wert ist und Gastfreundschaft ein absolutes Haushalt-Vorzeige-Merkmal darstellt. Auch die Romantik kommt natürlich nicht zu kurz und so kann man sich wieder auf einen lesenswerten Anne-Hertz-Roman freuen! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Tine freut sich auf die bevorstehende Hochzeit mit ihrem Alex auf den Seychellen. Vorher muss sie noch unter anderem zur Bank um Fremdwährung zu beschaffen. Das läuft aber ganz anders als geplant. Denn die 89jährige Oma Strelow entführt sie quasi und zwingt sie sich und ihren Mann Heinzi nach Kolberg in Polen zu fahren, damit sie die Asche dort in die Ostsee streuen kann. Leider kann nur diese Omi aufklären das Tine nicht die Bank überfallen hat und Oma Strelow entführt hat...
    Meine Meinung:
    Flitterwochen von Anne Hertz sollte eigentlich schon im Herbst erscheinen, aber wurde dann verschoben. umso sehnsüchtiger wartete ich auf das neue Werk des Geschwisterduos. Ich lese nur noch selten Bücher in dem Genre, aber um Anne Hertz komme ich nicht rum.
    Die Story beginnt schon sehr witzig und überdreht. Tina will nur Geld holen als sie in eine Entführung rein gezogen wird und sie ist nicht opfer sondern unfreiwilliger Täter. Zeitweise fragt sich wer wen entführt. Dies ist der Beginn einer turbulenten und witzigen Reise nach Polen. Anne Hertz hat wirklich viele Stolpersteine rein gebracht, die aber nie überzogen wirkten. Der Humor ist wieder herrlich erfrischend und nicht aufgesetzt. mehrmals musste ich schmunzeln.
    Nun ist Flitterwochen aber nicht nur ein Roman in dem es um den Humor geht. Viel eher geht es um die Liebe. das ist immer erkennbar aber nicht immer im Vordergrund und das ist das was ich an den Hertz-Romanen immer so gerne mag. Man kann lachen, weinen, schmunzeln und manchmal möchte man auch die Protagonisten anschreien, weil sie es einfach nicht verstehen.
    Das war auch bei der Protagonistin Tina so, die unfreiwillige Entführerin die alles erstaunlich gelassen nimmt und eigentlich nur nach Hause will zu ihrem Verlobten um ihn zu heiraten. Doch man merkt als Leser das ihr das nach hause kommen irgendwann scheinbar gar nicht mehr so wichtig ist und ab einem gewissen Moment ahnt man auch worauf es hinaus läuft.
    Die etwas tüdelige Oma ist der Hit. Man muss sich mal vorstellen das die gute eine Entfürung insziniert nur um ihren Heinzi in der Ostsee zu verstreuen. Das muss doch liebe sein und liebenswert ist auch diese Omi. Ich habe sie recht schnell ins Herz geschlossen und ich frage mich ob sie irgendwann gar nicht aus eigennützigen Gründen so gehandelt hat wie sie es tat.
    Die Szenerie ist gut durchdacht und auch wenn ich Kolberg nicht kenne, denke ich das hier viel Recherche betrieben wurde um alles authentisch rüber zu bringen. Man liest nicht nur dieses Buch man lernt Kolberg und andere Städte in Polen und auch ihre Mitbewohner näher kennen.
    So gibt es nichts was ich an diesem Buch aussetzen könnte oder aussetzen möchte. Es ist mal wieder ein typischer Anne Hertz Roman
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Nonsens hoch drei? Gut der Titel klingt natürlich nicht so schön wie Flitterwochen. Doch im Grunde genommen könnte das Buch so heißen, denn damit erhielte man auch einen guten Hinweis auf den Inhalt. Das Schwestern-Autoren-Duo hat sich wieder einmal selbst übertroffen und eine Geschichte verfasst, die etwas an den Haaren herbeigezogen wirkt.


    Allerdings: Lesen lohnt sich durchaus, sofern man wie ich eine amüsante und unterhaltsam-entspannende Lektüre an einem stürmisch-schneereichen Märzabend sucht. Für den Strand, den Zug, das Flugzeug, den Bus oder die Badewanne eignet sich das Buch aber natürlich auch.


    Der flüssige Schreibstil der Autorinnen treibt einen nicht konsequent durch die Seiten, wiegt aber das eine oder andere Manko auf.


    Gleich eingangs wird man von schräg-liebenswerten Charakteren begrüßt. Da gibt es die Grundschullehrerin Tine, die es kaum noch erwarten kann, mit ihrem Traummann Alexander auf die Seychellen zu fliegen. Nicht nur, um dort die Osterfeiertage zu verbringen, viel mehr um zu heiraten und gleich die Flitterwochen dranzuhängen. Eigentlich muss sie nur noch ihr Brautkleid abholen und danach noch schnell auf die Bank. Dummerweise wird sie dort jedoch von einer alten Dame quasi als Bankräuberin und Entführerin missbraucht, deren sehnlichster Wunsch es ist, die Asche ihres verstorbenen Mannes in die Ostsee zu streuen. Tines weiches Herz, gepaart mit überraschter Panik, sorgt dafür, dass sie auf den Wunsch der alten Dame eingeht. Kurz darauf findet sie sich mit ihr und ihrem harmoniesüchtigen Aufpasser Jan auf einer Reise, die ihr weiteres Leben kurzerhand auf den Kopf stellt. Weil die Ostsee nicht nur an Deutschlands Küsten schwappt und kleinere Flunkereien vor katholischen Großfamilien in faustdicke Lügen ausarten können, entwickelt sich eine Eigendynamik, die sich von schreibt und immer wieder zum Schmunzeln animiert.


    Eine gewisse Vorhersehbarkeit kann alle LeserInnen stören, die überraschende Wendungen bevorzugen. Und wer auch bei amüsanten Geschichten durchweg reale Bezüge und Gedankenspielereien erwartet, sollte definitiv die Finger vom Buch lassen. Einiges (bereits und nicht nur Bankgeschichte an sich) wirkt wie bereits angedeutet, völlig an den Haaren herbeigezogen. Mehr als ein Klischee (beispielsweise die Trinkfreudigkeit) wirkt hoffnungslos überzogen. Manches (nicht nur auf den Glauben bezogen) ist allerdings denkbar und die Gastfreundschaft sowie die Osterbräuche sind stimmig wiedergegeben. Tines Leben gerät aus den Fugen und der Roman gestaltet sich turbulent bis zum Schluss. Ob ihr Traummann nach dem Aufwachen hält, was er verspricht, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Tines Hochzeit und die Flitterwochen gestalten sich jedenfalls vollkommen anders als geplant, während sie von einem Fettnäpfchen ins andere stolpert, das Unglück anzieht wie ein Magnet Eisenspäne und Vorurteile die Sache noch erschweren.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Trotz der einen oder anderen zu überzogenen Klamaukeinlage unterhaltsam. Die Handlungsorte sind so gut beschrieben, dass man förmlich neben den Figuren herschlendern kann. Da jedoch manche Idee zu sehr und vor allem zu lange ausgebreitet wird, gibt es einen Punkteabzug, sodass ich nur starke drei von fünf Punkten für Flitterwochen vergeben möchte.


    Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

    Fantasien sind die Flügel unserer Seele. Auf Ihnen tragen wir in Worten und Bildern unsere Wünsche und Träume in die Welt.

  • Die Kurzbeschreibung fand ich sehr amüsant und war gespannt auf dieses Buch.
    Allerdings muss auch ich sagen, so wirklich vom Hocker konnte es mich nicht reissen.


    Die Charaktere Tine und Jan sind ganz nett beschrieben, man hat auch ab und an die Chance ein wenig zu lachen, aber mehr bietet das Buch nicht wirklich.
    Die Geschichte ist zum einen sehr vorhersehbar und zum anderen plätschert die meiste Zeit doch alles nur so vor sich hin.


    Deshalb auch von mir nur 3 :bewertung1von5:

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Wer die Bücher von Anne Hertz kennt, der weiss, dass sie alle nach dem gleichen Schema ablaufen. So war es auch hier. Es war, für mich zumindest, alles sehr vorhersehbar. Nichtsdestotrotz habe ich gefallen an der Geschichte gefunden. Die schrullige Oma, die mir am Anfang eher auf die Nerven ging, fand ich zum Schluss hin sehr symphatisch. Toll fand ich auch, dass das Buch in Polen spielt, und man neben bei auch noch etwas von den Bräuchen und Sitten in Polen erfährt.


    Ein lustiges Buch für Zwischendurch würde ich sagen, nichts was man unbedingt gelesen haben muss, aber dennoch unterhaltsam. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study:: Clara und die Granny-Nannys - Tania Krätschmar

    :musik:: Mr. Loverman - Bernadine Evaristo


  • Ganz unterhaltsam, aber kein Charakter geht wirklich in die Tiefe. Geschichte ganz witzig, aber etwas Hollywood-Like (und wenn sie nicht gestorben sind....) Ist wirklich nur sehr kurzweilig. Halt typische Chick-Lit (musste erst googeln, was das heißt: Tussi-Literatur), nicht mehr und nicht weniger. Aber ab und zu braucht Frau das ja und in dem Genere sicher nicht das Schlechteste.