Sandra Lüpkes & Christiane Franke [Hrsg.]: So schön tot: Die besten Wellness-Morde

  • Die Herausgeberinnen:
    Sandra Lüpkes, Jahrgang 1971, lebte jahrelang auf der Insel Juist, inzwischen in Münster. Sie arbeitet als Autorin und Sängerin. Mit ihren Küstenkrimis um die intuitive Ermittlerin Wencke Tydmers hat sie sich eine große Fangemeinde geschaffen. Auch ihr historischer Roman ‚Die Inselvogtin’ und ihr Trennungsratgeber ‚Ich verlasse dich’ aus der Perspektive der Verlassenden sind sehr erfolgreich.
    Christiane Franke ist 1963 in Wilhelmshaven geboren und lebt auch heute noch dort. Sie schreibt Kriminalromane und Kurzkrimis, reist viel und unterrichtet kreatives Schreiben.
    (Quelle: amazon.de)


    Klappentext:
    In siebzehn kleinen, gemeinen Geschichten wird gnadenlos gemordet inmitten von Cremetiegeln, Schlammpackungen und Kneippschen Güssen. Wunderbar zu lesen zwischen zwi Saunagängen, unter der Trockenhaube oder auf der Yogamatte.


    Inhalt und meine Meinung:
    Wer schön sein will, muss leiden. Dieses Sprichwort ist uns allen bestens bekannt, aber in dieser Sammlung von Kurzgeschichten und Erzählungen treiben die Autoren das Motto noch ein bisschen weiter: Der Wunsch nach Schönheit kann nämlich auch durchaus mal lebensgefährlich sein. Eine Hautcreme kann einem auch mal Haut und Fleisch von den Knochen ätzen, und von all den Verbrechen, die sich rund um Wellnesshotels so abspielen, hat man bislang auch nichts geahnt. Von wegen Orte voller Ruhe und Frieden…
    Wie das bei solchen Büchern nun mal so ist, gibt es einige Geschichten, die mir sehr gut gefallen haben und die ich auch noch ein zweites Mal lesen würde, deren Plot ich gut fand und die zum Teil unerwartete Wendungen hatten, die ich absolut gelungen fand, aber viele der Geschichten waren auch einfach nicht mein Fall. Zum Teil sind die Handlungen sehr übertrieben, die Charaktere extrem unglaubwürdig und die Beweggründe für die Morde – nett gesagt – weit hergeholt. Es ist mir klar, dass man innerhalb eines so kurzen Textes keine großen Charakterstudien zu erwarten hat, aber es darf dann doch trotzdem auch mal über stereotype Darstellungen hinausgehen. Einige der Geschichten hatten irgendwie auch nicht wirklich was mit dem Thema Wellness zu tun, was ich in einer Sammlung mit diesem Titel dann doch etwas merkwürdig fand.
    Besonders gefallen haben mir die Geschichten von Gisa Klönne, Jutta Profijt, Sandra Lüpkes, Christiane Franke und Ralf Kramp. Sie alle haben es auf ganz unterschiedliche Weise geschafft, auf den wenigen Seiten, die ihre Geschichten nur lang sind, etwas Unterhaltsames zu erschaffen; meistens waren es die schrägen Protagonisten, die ich so mochte, und die zu ungewohnter Form auflaufen.
    Wozu das Buch wirklich gut ist: Man lernt recht schnell viele deutsche Krimiautorinnen und -autoren kennen und stößt hier auf viele bekannte Namen. Einige Namen habe ich mir gleich notiert – Gisa Klönne zum Beispiel; denn ich kann mir nach ihrer Geschichte vorstellen, dass mir auch ihre Krimis gefallen werden.
    Eine lustige Idee ist auch, dass jeder Autor und jede Autorin im Anschluss an die eigene Geschichte noch einen Wellnesstipp gibt. Manche sind ernstzunehmen und nachahmenswert, manche sind eher amüsant (und zum Teil trotzdem nachahmenswert) und manche sind… nun ja, ungewöhnlich.
    Kurzgeschichtenfreunde werden ihren Spaß mit dem Buch haben, und als Reisegeschenk für eine Freundin, die ein langes Wochenende in ein Wellnesshotel fährt, ist es sicher auch geeignet; aber so wirklich beeindruckt bin ich am Ende dann doch nicht. Ich hab halt lieber längere Erzählungen vor mir…
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