Silvio Huonder: Die Dunkelheit in den Bergen

  • Klappentext:


    Im Sommer 1821 versetzt ein grausames Verbrechen die Bevölkerung der Bündner Alpen in Angst und Schrecken: In einer Mühle werden der Müller und seine zwei Mägde tot aufgefunden - sie wurden mit beispielloser Brutalität ermordet. Der junge, frisch verheiratete Polizeidirektor Baron Johann Heinrich von Mont begibt sich, zusammen mit zwei heimgekehrten Söldnern, auf die Fährte der Verdächtigen. Die mehrtägige Verfolgung durch die abgelegenen Täler Graubündens führt sie auch an ihre eigenen Grenzen und Abgründe.


    Silvio Huonder erzählt souverän und temporeich einen fesselnden Kriminalfall, in dem finstere und wortkarge Figuren mit einer schaurig-schönen Landschaft verschmelzen.


    Der Autor:


    Silvio Huonder, geboren 1954 in Chur, studierte in Graz und in Berlin. Er schreibt Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Hörspiele, unterrichtet am Schweizer Literaturinstitut in Biel und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Potsdam.


    Krimi, 224 Seiten


    Meine Meinung:


    Der Autor bezieht sich in seinem Roman auf einen nie restlos aufgeklärten historischen Fall. Dazu hat er umfangreiche Recherchen angestellt, wie er in seinem Nachwort anführt. Gelungen ist es ihm hervorragend, die Lebensumstände der Menschen und besonders der Hauptfigur des Boron Johann Heinrich von Mont darzustellen. Mir hat auch besonders gut die Sprache gefallen. Vielleicht etwas antiquiert, aber dafür umso passender für die beschriebenen Zeitumstände und mit einer leichten Portion Ironie.


    Als im Sommer 1821 in einer Mühle die grausam hingerichteten Leichen des Müllers und zweier Mägde aufgefunden werden, erhält der Verhörrichter und Polizeidirektor Baron von Mont seine erste Bewährungsprobe. Der Täter scheint schnell ausgemacht, ist aber flüchtig. Daher werden die beiden kurzfristig ernannten Landjäger Linus Hostetter und Karl Rauch auf seine Fährte gehetzt. Als sie seiner habhaft werden und nach Chur überführen, haben sich neue Erkenntnisser ergeben, die auf zwei weitere Mittäter schließen lassen. Nun muss noch einmal eine Verfolgungsjagd gestartet werden. Diesmal ist aber der Baron selbst mit von der Partie.


    Die Schilderung der Verhältnisse und die harten Bedingungen, unter den die Menschen damals lebten, sind sehr anschaulich und eindringlich beschrieben. Auch wechselnde Schauplätze und eine kurze Kapitellänge tun ein übriges, den Lesgenuss zu steigern. Die Lebensbedingungen sind hart und die Verhörmethoden sind es ebenso. Da wird schon einmal der Scharfrichter hinzugezogen, um seine besonderen Fähigkeiten, was das Herauskitzeln von Informationen betrifft, anzuwenden. Ein interessanter und informativer Roman über den Beginn der Kriminalistik.


    Was auf den ersten Blick vieleicht stören mag, sind die fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede. Aber bald fällt das auch nicht mehr auf. Ich habe mich schnell daran gewöhnt und fühlte mich nicht am Verständnis der Geschichte gehindert. Mir hat dieses Buch jedenfalls sehr gut gefallen und daher bewerte ich: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Jeder Tag, an dem ich nicht lesen kann, ist für mich ein verlorener Tag!