Sarah Harvey - Wiedersehen in Stormy Meadows

  • Manchmal darf es auch ein Frauenroman sein


    Lesen ist eine meiner größten Leidenschaften. Meistens ist es mir nur mit einem Buch möglich von meinem Alltag zu entspannen. Dabei suche ich neuen Lesestoff meistens in den Genres Thriller oder Fantasy. In andere Richtungen muss ich manchmal geschubst werden. Dieses Buch aus der zeitgenössischen Unterhaltungsliteratur entdeckte und bestellte ich bei Amazon Vine erst bei letzter Gelegenheit, als nur noch wenige Rezensionsexemplare übrig waren.


    Die 1969 geborene Autorin Sarah Harvey lebt mit ihrem Mann und drei verrückten Hunden auf einem alten Landsitz in Cornwall und hat schon mehrere Unterhaltungsromane erfolgreich veröffentlicht. (Verlagsinfo)


    Wiedersehen in Stormy Meadows


    Nathalie hat ihren Mann Robert vor 2 Jahren bei einem Autounfall verloren. Noch immer vermisst sie ihn schmerzlich, ist verzweifelt und vergräbt sich in ihrer Arbeit. Derweil lebt Roberts 16-jährige Tochter Cassie in einem Internat und fährt in den Ferien lieber mit zu Freundinnen statt zu ihr. Bereits als Robert noch lebte, fühlte sich Nathalie von Cassie abgelehnt und mit Roberts Tod ist das Verhältnis zwischen den beiden noch kälter geworden.


    Kurz vor Weihnachten wird Cassie wegen eines Vergehens vorübergehend von ihrer Schule suspendiert. Nathalie als ihr Vormund muss sie notgedrungen mit nach Hause nehmen. Das Zusammenleben der beiden gestaltet sich mehr als schwierig, Nathalie ist am Verzweifeln, da sie ihren Mann so sehr vermisst und die Ablehnung seiner Tochter so deutlich spürt. Dabei weiß sie genau, dass Cassie ebenso wie sie unter Roberts Verlust leidet und todunglücklich ist. Aber den Weg für eine Annäherung findet sie nicht.


    Dann kommt die Einladung ihrer Mutter Laura nach Stormy Meadows. Obwohl sie mit Laura ebenfalls Probleme aufzuarbeiten hat, hofft Nathalie, dass der Tapetenwechsel sie und Cassie einander näher bringt…


    Einfach Schmökern und Entspannen


    Von Anfang an konnte ich diese aus der Perspektive von Nathalie in der ersten Person erzählte Geschichte leicht und flüssig lesen. Die bildhaften Beschreibungen der Autorin sorgten dafür, dass sowohl die Figuren, als auch die Umgebung in meinem Kopf sofort Formen annahmen. Die durchweg sympathischen, teils skurrilen Charaktere ließen keine lange Weile aufkommen.


    Die schwierigen Mutter-Tochter-Beziehungen rührten mich. Da diese auf vielen Missverständnissen und Empfindungen basierten, bei denen man keinerlei Schuldzuweisungen treffen kann, verstand und fühlte ich mit jeder Seite. Auch der Romantik des Weges von Nathalie in ein neues Liebesglück, mit all seinen Stolpersteinen, konnte ich mich nicht entziehen.


    Innerhalb eines Tages hatte ich dieses Buch durch geschmökert. Es handelt sich definitiv nicht um anspruchsvolle Literatur, aber das hatte ich auch gar nicht erwartet. Im Gegenteil, ich wollte gern eine Geschichte, in der ich versinken kann, mit sympathischen Protagonisten, deren Sorgen weit weg von meinen eigenen liegen, lachen, weinen und manchmal auch beides, dann aber ohne großes Nachdenken wieder auftauchen und mich einfach nur wohlfühlen. Und genau das ist eingetreten.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: