Die Autorin:
Eva Lohmann, Jahrgang 1981, arbeitet als Inneneinrichterin und Werbetexterin in Hamburg. Ihr schonungslos offenes Debüt „Acht Wochen verrückt“ über die Erlebnisse ihrer Heldin in einer Psychoklinik fand große Beachtung in der Presse und wurde ein Publikumserfolg. (Quelle: Verlagswebsite)
Klappentext:
"Wann haben wir eigentlich angefangen, abends zu kochen, statt zu vögeln?"
Wanda und Jonathan sind zur gleichen Zeit am gleichen Ort und lieben sich auf diese hübsche Art und Weise. Warum also sollten sie sich nicht festlegen?
Aber Wanda schaut lieber zurück als nach vorn. Hat sie in der Vergangenheit die richtigen Entscheidungen getroffen? Um ganz sicher zu gehen, beschließt sie, sich in die gemachten Nester ihrer Exfreunde zu setzen...
Nach "Acht Wochen verrückt" der neue Roman von Eva Lohmann: über die "Generation Option" und ihre verzweifelte Jagd nach dem vollkommenen Glück.
Inhalt:
Eines Morgens ist es so weit: Wanda fühlt sich alt. Ist das da ihr Körper im Spiegel? Und überhaupt: was ist aus ihr geworden – und vor allem: was wird aus ihr? Ist das das Leben, das sie haben will? Wanda hat Innenarchitektur studiert, jetzt arbeitet sie seit Jahren für eine Firma, die Haushaltsauflösungen macht; irgendwie ist sie da so hängengeblieben, obwohl es eigentlich nur ein Nebenjob war. Bei Männern hingegen ist Wanda nie einfach so “hängengeblieben”: Wenn ihr einer zu komisch wurde, war sie weg. Der Richtige war einfach noch nicht dabei! Vielleicht ist es ja Jonathan, mit dem sie nun schon eine ganze Weile zusammen ist? Er würde sich gern mehr an Wanda binden, aber sie weiß nicht so recht. Was, wenn es noch einen besseren Mann gibt? Einen, mit dem das Leben aufregender ist? Wann hat sie schließlich mit Jonathan das letzte Mal einfach spontan Sex gehabt? Ewig her! Wenn sie sich jetzt treffen, kochen sie und dann sehen sie fern. Schließlich fallen sie müde ins Bett und schlafen ein. Liebesleben? Hm. Irgendwie war da ja mal was. Denn am Anfang der Beziehung war doch alles ganz gut…
Und nun, ausgerechnet jetzt, als es darum geht, mit Jonathan vielleicht zusammenzuziehen, weiß Wanda gar nicht mehr, was sie will. Und vor allem nicht, wen sie will. Und so beschließt sie, ein paar ihrer Exfreunde aufzusuchen um mal festzustellen, was aus denen geworden ist. Vielleicht wäre es ja auch viel besser gewesen, bei einem von ihnen zu bleiben? Wanda begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, schaut in fremde Nester und guckt, ob es sich dort besser lebt als in ihrem Leben. Aber irgendwann wird auch das “Kuckucksmädchen” mal ein eigenes Nest brauchen – oder?
Meine Meinung:
Erwartet habe ich, dass mir hier ein netter Frauenroman begegnet, den man liest, zur Seite legt und abhakt. Das war es. Aber ich habe festgestellt, dass “Kuckucksmädchen” doch mehr ist. Es ist ein kurzer Roman, aber ein schöner, der mir gut gefallen hat, weil ich mich mit Wanda ganz gut identifizieren konnte.
Ich glaube, dass das Gefühl, dass alle Anderen irgendwie angekommen sind und man selbst noch gar nicht so erwachsen ist, wie man sein sollte, viele Menschen kennen und ich nehme mich da nicht aus. Deswegen fand ich Wandas Gedanken dazu, wie das Leben eigentlich sein soll, wirklich ehrlich und sehr interessant. Auch ihre Idee, die verflossenen Männer aufzusuchen um mal zu schauen, was das eigene Herz dazu sagt, fand ich lustig und das wird hier sehr gut umgesetzt. Wandas Exfreunde sind mittlerweile in Leben angekommen, die wir von unseren Freunden, uns selbst oder einfach von Menschen unseres Alters kennen – herrlich klischeeig verzerrt zum Teil und doch so realistisch.
Was mir gut gefallen hat, ist, dass es hier nicht um Lacher geht, um billige Witze oder einfach darum, dass eine Frau loszieht und die große Liebe auf irgendwelchen Umwegen findet, sondern hier geht es wirklich um Wanda und darum, dass sie ihr Leben ordnen will und dass sie endlich wissen will, wie sie sich ihr Leben vorstellt und wohin die Reise gehen soll. Das ist mal lustig und mal traurig und mal sentimental und mal nachdenklich, und das Ergebnis ist ein wirklich schöner Roman, den ich am liebsten einer Freundin in die Hand drücken will. “Schau, solche wie uns gibt’s auch in Büchern…”