Astrid Lindgren - Mio, mein Mio

  • Kurzbeschreibung amazon.de:
    "Der neunjährige Bo Wilhelm leidet unter der Lieblosigkeit seiner Pflegeeltern. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Ein Flaschengeist verhilft ihm zur Flucht ins "Land der Ferne". Hier begegnet er zum ersten Mal seinem Vater, dem Herrscher über das glückselige Land. Fortan wird der lang erwartete Königssohn Mio genannt und von allen geliebt. Aber seit tausenden und abertausenden von Jahren ist es vorherbestimmt, dass nur ein Junge von königlichem Blut den grausamen Ritter Kato vernichten kann, der herzlos über das "Land Außerhalb" regiert. Seine Lieblingsbeschäftigung ist es, Kinder zu rauben und in Vögel zu verwandeln. Mio begibt sich mit seinem neuen Freund Jum-Jum und dem weißen Pferd Miramis auf eine abenteuerliche Reise durch den Wald der Dunkelheit in das "Land Außerhalb", um Kato zu besiegen..."



    Die Geschichte ist anders als viele andere Erzählungen von Astrid Lindgren, in denen Kinder streiche spielen oder eher alltägliche Abendteuer bestehen. „Mio, mein Mio“ ist einerseits ein mit viel Fantasie erzähltes Märchen und gleichzeitig ein spannendes Abenteuer, wo die Guten gegen das Böse kämpfen.


    Ich würde dieses Buch nicht für kleinere Kinder empfehlen, da die Handlung um den bösen Ritter Kato im „Land Außerhalb“ eher düster und unheimlich ist. Aber wie es sich für ein Kinderbuch gehört, wird sobald Mio in eine schwierige Situation gerät, sofort ein Ausweg geboten.


    Astrid Lindgren beschreibt mit „Mio, mein Mio“ die Träume, Wünsche und Ängste von Kindern und erzählt liebevoll von Freundschaft, Zusammenhalt und Mut.

  • Mio, mein Mio gehört zu den wenigen Büchern von Astrid Lindgren, die ich als Kind nicht gelesen habe. Das habe ich jetzt endlich nachgeholt.
    Ein sehr schönes Märchen über Freundschaft, Mut und dem Kampf gegen das Böse. Mir hat besonders die poetische Schreibweise gefallen. Ein Buch, welches ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde...

    "Eine ganze Stunde der Seligkeit! Ist das etwa wenig, selbst für ein ganzes Menschenleben?" - Dostojewski

  • Ich finde auch dass manche Stellen etwas schwer zu verdauen sein könnten für die Kleinsten. Jedoch finde ich es wundervoll für Kinder die vielleicht schon am Ende der Grundschulzeit stehen.
    Vor allem durch das Titelbild und die Themen Freundschaft und Mut werde ich immer wieder an ein Buch erinnert welches ich als kleines Mädchen oft gelesen habe und aus dem mir meine Mutter vorlas. Ich kann mich nur nicht mehr genau an den Titel erinnern, aber es war irgendetwas mit "die weisse Stute". Vielleicht kann mir ja jemand bei Gelegenheit auf die Sprünge helfen.

  • DIe Autorin:
    Eine kleine freche Göre, die die Welt der Erwachsenen auf den Kopf stellt, änderte schlagartig ihr Leben: Gerade noch Sekretärin beim Königlichen Automobilklub in Stockholm, wurde Astrid Lindgren 1945 sprichwörtlich über Nacht berühmt. Sie hatte eine Romanfigur erfunden, die wie sie eine Weltkarriere machen sollte: Pippi Langstrumpf. Lindgren, die 1907 in Vimmerby, Småland, geboren wurde, arbeitete fortan als Kinderbuchlektorin und Autorin. Ihr Erfolg war einmalig. Lindgren, die selbst Kinder hatte, mischte sich immer wieder in aktuelle politische Debatten ein und kämpfte bis zu ihrem Tod 2002 für die Rechte von Kindern. Das tut auch Pippi Langstrumpf, deren anarchische Charakterzüge die allzu strengen Regeln der Erwachsenen erfolgreich torpedieren. Ein großartiges Erbe! (amazon.de)


    Klappentext:
    Abenteuer in einem geheimnisvollen Land
    Der Waisenjunge Bo Vilhelm Olsson, der bei Pflegeeltern in liebloser Umgebung aufwächst und sich nach Verständnis und Geborgenheit sehnt, findet auf geheimnisvolle Weise das Land der Ferne , in dem sein Vater, den er noch nie gesehen hat, König ist und er selbst als Prinz Mio ein vom Kampf gegen das Böse erfülltes Leben führt. Astrid Lindgrens preisgekrönter fantastischer Roman als Neuausgabe.


    Inhalt:
    Bei seinen Pflegeeltern ist der kleine Bosse alles Andere als willkommen. Er darf keine Freunde mit nach Hause bringen und obwohl er am liebsten immer leise sein soll, mögen sie es auch nicht, wenn er ein Buch liest. Klein und blass und schwächlich finden sie ihn, und Bosses einziger Trost sind sein Freund Benka, bei dem er manchmal sein darf, und ein altes Brauereipferd, von dem er sich so oft wünscht, dass es sein eigenes wäre. Bosses Leben ist trostlos und voller Sehnsucht nach ein bisschen Geborgenheit – bis er eines Abends eine leere Bierflasche findet, in die tatsächlich ein Geist eingesperrt worden ist. Und noch merkwürdiger ist es, dass der Geist auch tatsächlich nach ihm, Bosse, gesucht hat.
    Bosse ist nämlich gar nicht irgendein armer, kleiner Junge, er ist der Sohn des Königs aus dem Land der Ferne, und dorthin bringt ihn der Geist jetzt auch. Hier schließt der König seinen lange verschollenen Sohn nicht nur überglücklich in die Arme, er sagt ihm auch, wie er wirklich heißt: Mio. Und Mio hat ein wunderschönes Leben bei seinem Vater, dem König. Zum ersten Mal ist er überglücklich und lernt, was Familie und Freundschaft bedeuten können.
    Doch auf den Königssohn wartet eine gefährliche Aufgabe: eine uralte Prophezeiung besagt nämlich, dass er losziehen wird, um gegen den grausamen Ritter Kato zu kämpfen, der das Land der Ferne erzittern lässt, der viele Kinder entführt hat und von dem es heißt, dass er statt eines Herzen nur einen Stein in der Brust hat. Jeder weiß, dass es die einzige Chance für die entführten Kinder ist, von Mio gerettet zu werden. Doch sein Sieg über den bösen Ritter ist keineswegs sicher. Kann Mio wirklich ein mutiger Ritter sein, wenn er doch solche Angst hat, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein?


    Meine Meinung
    Ich liebe dieses Buch. Und tatsächlich gibt es eine Stelle, an der ich seit mehr als 25 Jahren immer weinen muss (durfte ich gerade erst wieder feststellen). Das allein zeigt schon, dass “Mio, mein Mio” ein Buch ist, dessen Zauber nie veraltet. Immer noch streife ich gerne mit Mio durch das Land der Ferne, und bin vorher jedes Mal erleichtert, wenn er sein trauriges Leben in Schweden aufgeben kann, um endlich glücklich zu werden. Es gibt am Anfang eine Szene, in der Bosse allein durch die Stadt läuft, durch die erleuchteten Fenster glückliche Familien anschaut und dabei sehr traurig wird, und die geht mir auch immer noch total nahe (ist aber nicht die, bei der ich weinen muss).
    Astrid Lindgren kann so verschiedenartige Geschichten erzählen, dass man nur voller Bewunderung dafür sein kann. Das “Land der Ferne” ist auf jeden Fall einer ihrer schönsten Orte, ein märchenhafter Platz voller Blumen, blühender Bäume und schöner Plätze, an denen man (nicht nur) als Kind gern Stunden verbringen möchte. Der Gegensatz zu dem Land, in dem Ritter Kato wohnt, könnte auch nicht größer sein, und mit wenigen, aber sehr eindringlichen Worten schafft Lindgren es immer, ihre Orte atmosphärisch sehr dicht erscheinen zu lassen. Und trotz der Gewissheit, dass am Ende alles gut wird, kann man Mios Angst oft sehr gut nachempfinden.
    Mio ist ein Junge, der zuerst gar nicht wie ein Held scheint, und der bis zum Ende auch nicht furchtlos oder übermächtig wäre. Aber wie wir es von Astrid Lindgrens Helden erwarten, wächst er über sich hinaus, weil er ein großes Herz hat und das Böse nicht ertragen kann. Wahrscheinlich ist Mio gerade deswegen nämlich doch ein Held.
    “Mio, mein Mio” ist eines der Bücher, von denen ich mir wünsche, dass Kinder sie noch in vielen Jahren lesen werden, und da die Geschichte meiner Meinung nach absolut zeitlos ist, hat sie vielleicht sogar eine Chance…
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  • Der Waisenjunge Bo Wilhelm Olsson, genannt Bosse, wächst bei Pflegeeltern auf, die ihn eigentlich nicht haben wollen. Das lassen sie ihn auch immer wieder spüren. Benka ist sein bester Freund, den er ein bisschen um seinen Vater beneidet, der sich viel Zeit für ihn nimmt.
    Als Bosse eine Flasche findet, von der er den Stöpsel entfernt, kommt ein Geist heraus, der ihm einen Wunsch erfüllen möchte. Bosse möchte ins Land der Ferne, wo sein richtiger Vater König ist. Hier nun erfüllt sich sein Wunsch. Obwohl der Vater als König viel zu tun hat, nimmt er sich alle Zeit für seinen Mio. Und Mio lernt Jum-Jum kennen, der, wie Benka, sein bester Freund wird.
    Doch auch bei seinem Vater herrscht nicht nur Freude. Der böse Ritter Kato mit dem steinernen Herzen bringt Leid über die Menschen.
    Zusammen mit Jum-Jum macht sich Mio auf den Weg, gegen den bösen Ritter zu kämpfen.


    Das Buch erschien schon 1954. Das erste Kapitel veröffentlichte sie schon 1950 in der Zeitung "Idun".
    Es ist wunderschön, wie Astrid Lindgren den Kindern den Unterschied zwischen Gut und Böse nahebringt. Und vor allem auch, dass jemand Böses nicht von Grund auf Böse sein muss. Dabei wiederholt sie einige Passagen, die sie den Kindern ganz nahe bringen möchte, immer wieder.
    Ich habe aber noch das Gefühl beim Lesen gehabt, dass Astrid Lindgren hier auf kindgerechte Art über den Tod schreibt und versucht, den Kindern die Angst vor ihm zu nehmen.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)