Die Autorin:
Sabine Städing wurde 1965 in Hamburg geboren. Sie schrieb schon als Jugendliche und brachte zwischenzeitlich mit Freunden das Punk-Fanzine PLASTIK heraus. Heute arbeitet sie im Bereich Marketing und gibt nebenbei Yoga-Unterricht. Sie lebt mit ihrer Familie vor den Toren Hamburgs. MAGNOLIA STEEL ist ihr erstes Buch; das nächste Manuskript (ein Jugendbuchprojekt) ist bereits in Arbeit. (Quelle: Verlagswebsite)
Klappentext:
Sommerurlaub in Qual an der Ostsee: Wenn der Name mal nicht Programm ist! Anna stellt sich auf öde Ferien ein, doch bereits am ersten Abend hat sie das Gefühl, dass mit dem Ferienhaus etwas nicht stimmt. Es scheint zu atmen – und nachts wird sie von flüsternden Stimmen wach. Vor ihrem Fenster steht ein alter Mann, der sie zu sich heranwinkt, um im nächsten Moment zu verschwinden. Kann es sein, dass es in Qual spukt?
Gemeinsam mit dem süßen Tjark beschließt Anna, den unheimlichen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch die beiden ahnen nicht, dass sie damit die Geisterwelt in Unruhe versetzen – und das kann richtig gefährlich werden …
Inhalt:
Urlaub mit der ganzen Familie in Qual – für Anna ist der Name des kleinen Ortes an der Ostsee zunächst genau das, was sie sich unter einem solchen Urlaub vorstellt. Während alle ihre Freundinnen an coolen Orten auf der ganzen Welt in der Sonne liegen, macht ihr der deutsche Sommer einen Strich durch die Rechnung. Das Ferienhaus ist zwar ganz in Ordnung – immerhin hat es einen direkten Blick aufs Meer, aber schon in der ersten Nacht kann Anna kaum schlafen, denn das Haus scheint zu atmen. Was ist da los? Woher kommen diese Geräusche? Und eine unheimliche geisterhafte Erscheinung begegnet ihr auch gleich am Anfang ihres Urlaubs – Entspannung kommt da nicht auf. Schnell stellt sich heraus, dass der unheimliche Geist offenbar Dr. Hasselreuther ist, der Mann, der als Wohltäter der kleinen Stadt gefeiert wird und nach dem hier alle möglichen öffentlichen Gebäude und Straßen benannt sind. Wie kann gerade das denn sein?
Schon an ihrem ersten Tag in Qual lernt Anna Tjark kennen, dessen Eltern das Ferienhaus gehört, in dem Anna mit ihrer Familie wohnt. Er ist sehr nett – ein echtes Highlight für Anna! – und seltsamerweise hat er auch gar nicht allzu viele Zweifel an Annas grusligen Geistergeschichten. Dass es in dem alten Sanatorium, das sich ganz in der Nähe des Ferienhauses befindet, spukt, hat er auch schon gehört, und zusammen mit Anna macht er sich daran, das Rätsel um diese unheimlichen Vorgänge zu untersuchen. Es scheint, dass alle sieben Jahre Unheimliches in Qual passiert – und dass es bisher niemandem gelungen ist, dem Geist Einhalt zu gebieten. Dass ausgerechnet Anna und Tjark das können, bezweifeln sie auch selbst; aber sie müssen herausfinden, dass sie eigentlich keine andere Wahl haben – denn es geht nicht nur darum, ein altes Unrecht gutzumachen, es geht plötzlich auch um ihre eigene Sicherheit: hat man sich einmal mit dem bösen Geist angelegt, geht es nämlich auch schnell um Leben und Tod…
Meine Meinung:
Große Erwartungen hatte ich an dieses Buch nicht und so bin ich nun am Ende überrascht, dass es mir so gut gefallen hat. “Anna und die flüsternden Stimmen” ist ein tolles und sehr spannendes Jugendbuch mit einer richtig toll erzählten Geistergeschichte. Schon lange habe ich keine so gute Geistergeschichte mehr gelesen: dieses Buch ist spannend, gruselig und unheimlich, gleichzeitig gibt es aber auch viele recht lustige und leichte Szenen, wenn Anna zum Beispiel gerade mal wieder das Gefühl hat, dass sie sich für ihre extrem peinlichen Eltern fremdschämen muss oder wenn ihr kleiner Bruder Tjark und ihr auflauert, weil er mal wieder das “Anna ist verliiiiiebt”-Lied singen will. Die Wechsel zwischen diesen Stimmungen fand ich gut gelungen und glaubwürdig. Immerhin ist Anna eigentlich ein ganz normaler Teenager im Familienurlaub – und dass sie plötzlich Geister sieht und einem sehr alten Rätsel auf der Spur ist, dass ist auch für sie selbst sehr schwer zu fassen.
Anna ist eine sympathische Protagonistin, ein ganz normaler Teenager, manchmal etwas vorwitzig, manchmal sehr aufbrausend und manchmal sehr schüchtern und unsicher. Ich mochte sie schnell und konnte mich trotz des Altersunterschiedes zwischen ihr und mir gut mit ihr identifizieren.
Der Schauplatz des Romans ist sehr gut gewählt, finde ich. Die Ostsee ist zunächst sicherlich kein Ort, an dem man eine gruslige Geistergeschichte erwartet, aber Sabine Städing belehrt uns da schnell eines Besseren. Wetterumschwünge, brausende See, schlimme Gewitter… sie lässt nichts aus. Gerade das ist aber wirklich gut gemacht und schnell entsteht eine wirklich unheimliche Atmosphäre.
“Anna und die flüsternden Stimmen” ist gut erzählt, sehr spannend und wirklich überzeugend. Mir hat es sehr gut gefallen und zu lesen, dass die Autorin schon an ihrem nächsten Buch arbeitet, hat mich gefreut.