Gillian Flynn - Das perfekte Opfer / Gone Girl

  • Da kann ich euch beiden nur zustimmen. Trotzdem wäre eine andere Reaktion für Nick natürlicher gewesen.


    Aber gut, jetzt hat das Buch schon ein anderes Ende. Eigentlich lässt es auch genügend Raum für eigene Vorstellungen, in was für einen Hausdrachen sich Amy weiterentwickelt, was für eine Rolle sie in 9 Monaten spielen will usw.

  • Sehe es auch mit gemischten Gefühlen. Den Anfang fand ich auch sehr langatmig und vor allem Sie sowas von naiv und ihn auch äußerst unsympathisch. Mit Teil 2 kippte das Ganze und war viel spannender.
    Das Ende nun ja, hätte man anders lösen können fand ich zu unrealistisch.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.


    Heinrich Heine

  • Ich kann mich den "kritischen" Stimmen anschließen.
    Das Ende passt für mich nicht zur vorherigen Geschichte.
    Im Verlauf des Buches bzw. gleich am Anfang ist etwas passiert, dem - warum auch immer - bei den Ermittlungen nicht nachgegangen wurde. Es gibt da doch ein paar kleine Ungereimtheiten...


    Bis zum Ende fand ich das Buch gut, stellenweise richtig spannend. Aber auf den letzten Seiten ist dieser aufgebaute Spannungsbogen finde ich völlig verpufft... :roll:
    Schade!

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Amy Dunne ist spurlos verschwunden. Ausgerechnet an ihrem 5. Hochzeitstag findet ihr Ehemann Nick beim Nachhausekommen zu seinem Entsetzen nur eine leere, verwüstete Wohnung vor. Der Fall erregt schnell großes mediales Aufsehen, ist Amy doch die Tochter des Autorenpaares, das die legendäre Jugendbuchserie "Amazing Amy" geschrieben hat und außerdem jung, hübsch und sympathisch. Ein gefundenes Fressen für die Presse.


    Der Schuldige steht für die Öffentlichkeit auch sehr schnell fest. Wer sollte es anderes gewesen sein als Nick höchstpersönlich? Tatsächlich weisen zahlreiche Indizien darauf hin, dass er seine Frau getötet hat, und es stellt sich heraus, dass die Ehe nicht so mustergültig war, wie sie von Außenstehenden wahrgenommen wurde. Und ist es nicht in einer Vielzahl von Fällen tatsächlich der Ehemann, der am mysteriösen Verschwinden bzw. der Ermordung der Frau die Schuld trägt?


    Die Wahrheit ist allerdings um einiges komplexer und verzwickter als diese simple Annahme ... und Gillian Flynn hat auch mich relativ erfahrene Krimileserin ziemlich erfolgreich auf diverse falsche Fährten geführt und mit immer wieder neuen Wendungen überrascht.


    Leider hatte ich aber ein großes Problem mit dem Buch: die Charaktere. Weder mit Nick noch mit Amy bin ich warm geworden. Ich wollte zwar schon wissen, wie es ausgeht, aber die Hauptfiguren selbst waren mir weitgehend egal, sofern sie mir nicht gerade richtiggehend auf die Nerven gegangen sind. Die Nebencharaktere empfand ich als reichlich klischeehaft und die Dialoge oft als hölzern.


    Am meisten geärgert hat mich allerdings die Übersetzung, in der vieles entweder schlecht, falsch oder aber gleich gar nicht übersetzt wurde. Es ist ja keineswegs verkehrt, im Deutschen gebräuchliche Anglizismen stehenzulassen, aber hier war das definitiv zuviel des Guten und hat mir den Lesespaß echt verleidet.


    Den großen Hype um das Buch kann ich nur ansatzweise nachvollziehen, am ehesten noch im Hinblick auf die wirklich clever gemachte Konstruktion.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und finde es erstmal auf jeden Fall lesenswert.


    Mir war Nick anfangs sowas von unsympatisch wegen seinen ganzen Lügen und dann noch seine Geliebte....
    Aber auch Amy war irgendwie komisch... Sie wollte immer, dass Nick ihre Gedanken list hatte ich das Gefühl.


    Der zweite Teil hat dann natürlich so einiges geändert und ich war froh, dass man nun Amys wahres Gesicht sieht.
    Ich konnte mich jedenfalls während des ganzen Buches nicht so richtig entscheiden auf wessen Seite ich stehen soll, wobei ich denke dass genau das von der Autorin beabsichtigt war.


    Die Aufklärung des Falles ist ziemlich.... naja... Gut, man muss bedenken, dass in Amerika solche Verhandlungen wirlich sehr medienlastig sind; daher kann ich schon nachvollziehen, dass die Polizei den Fall schnell abhaken wollte...


    Aber Nicks Entscheidung ist sehr fragwürdig. Ich finde es erschreckend, dass er sich nach all dem immer noch so sehr von ihr beeinflussen lässt. Außerdem kam das Ende auch etwas abrupt.



    Ich würde das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen auch wenn es erst ab Seite 300 so richtig spannend wird :D


    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.


    :tanzensolo:


    Gelesen 2016 : 9
    Gelesen 2015 : 44
    Gelesen 2014 : 78

  • Inhalt


    Amy und Nick sind anfangs ihrer Beziehung der Inbegriff eines hippen Vorzeigepaares. Sie leben in einem schönen alten Haus mitten in New York. Nick schreibt für eine angesehene Zeitschrift und Amy verfasst Psychotests für Frauenzeitschriften. Nebenbei ist Amy vermögend, da ihre Eltern mit einer Kinderbuchreihe „Amazing Amy“ viel Geld verdient haben. Amy ist sozusagen das perfekte Mädchen, von dem eine ganze Generation von Kindern träumt. Als beide ihre Arbeit verlieren und Nicks Mutter erkrankt, ziehen sie in Nicks Heimatstadt, einer unbedeutenden Kleinstadt am Missouri. Zu ihren Hochzeitstagen inszeniert Amy jeweils für Nick eine romantische Schatzsuche, die sie beide an Orte führt, die im vergangenen Jahr für beide wichtig waren.
    An ihrem 5. Hochzeitstag steht es um ihre Beziehung nicht mehr zum Besten. Nick erwacht morgens mit gemischten Gefühlen. Doch er hört Amy früh in der Küche hantieren und ein reichhaltiges Frühstück zubereiten, wie es an ihren Hochzeitstagen üblich ist. Nach dem Frühstück verlässt er das Haus, um seinem Tagewerk nachzugehen. Er betreibt mit seiner Zwillingsschwester Go eine Bar, die Amy finanziert hat. Bei der Arbeit wird er von einem Nachbarn angerufen, der ihn darauf aufmerksam macht, dass seine Haustüre offen steht und der Stubenkater auf der Straße sitzt. Nick fährt nach Hause und macht eine fürchterliche Entdeckung. Im Haus liegt alles drunter und drüber und Amy ist verschwunden.
    Eine groß angelegte Suchaktion beginnt. Da Amy durch die Kinderbuchreihe ihrer Eltern eine Prominente ist, sind auch die Medien hautnah mit dabei. Lange ist unklar, ob Amy einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Da Nicks psychische Reaktion etwas hölzern wirkt, sodass er nicht gerade wirkt, wie wenn er am Boden zerstört ist und einige Indizien merkwürdig erscheinen, fällt der Verdacht auf ihn, seine Frau umgebracht zu haben.



    Meine Meinung


    Das Buch erzählt die Geschichte einer Beziehung aus verschiedenen Perspektiven. An der Seite von Nick erlebt man die Suche nach Amy und die Ermittlungen der Polizei mit. In einem anderen Erzählstrang kommt Amy in rückblickartigen Tagebucheinträgen zu Wort, wo sie ihre Beziehung zu Nick von Anfang bis zu ihrem 5. Hochzeitstag Revue passieren lässt. Diese beiden Perspektiven wechseln sich das ganze Buch hindurch ab, und enden jeweils mit einem Cliffhanger, so dass die Spannung, sofern sie denn vorhanden ist, erhalten bleibt.


    Mit der Figur der Amy konnte ich so gar nichts anfangen. Sie macht einen girliehaften unreifen Eindruck, wie er zu einer 35 jährigen Frau meiner Erfahrung nach glücklicherweise nicht passt. Ich empfand Amy den größten Teil des Buches hindurch als Nervensäge und war immer froh, wenn ich ihr Kapitel fertig hatte und wieder ein Teil aus Nicks Perspektive lesen konnte. Nick ist mir aber auch eher fremd geblieben, auch wenn ich seine Person und seine vertrackte Situation besser nachempfinden konnte. Wirklich gefallen hat mir nur Nicks Zwillingsschwester Go. Sie hält zu ihm und hat so etwas wie den Überblick, obwohl sie persönlich auch sehr durch die Ermittlungen und die mediale Berichterstattung betroffen ist.


    Den Aufbau des Buches halte ich für sehr gelungen. Wer sich sehr für Beziehungen und ihren Wandel interessiert, wird das Buch sicher recht spannend finden. Ich fand auch interessant, wie das Amerika nach der Wirtschaftskrise geschildert wird, wie Arbeitslosigkeit und die Immobilienkrise das Leben verändert haben. Aber Mädchen hafte Themen interessieren mich leider gar nicht, so dass mich der Roman zum großen Teil gelangweilt hat. Gegen Ende nimmt die Handlung noch mal eine Wende, aber der Schluss konnte mich dennoch nicht überzeugen, da er in Luft hängen bleibt und in mir ein unbehagliches Gefühl zurückbleibt. Vielleicht war das die Intention der Autorin, in dem Fall ist es ihr gelungen.


    Ich habe das Buch im englischen Original gelesen. Für meinen Geschmack ist es etwas zu umgangssprachlich verfasst, aber das passt zur Geschichte ganz gut. Es lässt sich recht flüssig lesen, der Satzbau ist angenehm abwechslungsreich.



    Mein Fazit


    „Gone Girl“ ist eine Mischung zwischen Thriller und Frauenroman. Da ich mich nicht so für typische Frauenthemen interessiere, hat es mich streckenweise wirklich gelangweilt, obwohl es vom Aufbau und der Handlung her an sich recht spannend ist. Man merkt, dass der Roman sorgfältig durchdacht ist und sich die Autorin viel überlegt hat, das Buch möglichst natürlich klingen zu lassen.
    Dafür vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Ich wollte zwar schon wissen, wie es ausgeht, aber die Hauptfiguren selbst waren mir weitgehend egal, sofern sie mir nicht gerade richtiggehend auf die Nerven gegangen sind. Die Nebencharaktere empfand ich als reichlich klischeehaft und die Dialoge oft als hölzern.


    Das kann ich alles so unterstreichen und daher finde ich es schade, dass sich die Story an sich anfangs gut anließ, dann kurz auf etwas Besonderes hoffen ließ und schließlich die kurz entflammte Spannung ganz stark nachließ.
    Wenn weder die Figuren, noch die Plotentwicklung was hergeben, was bleibt dann noch an hartem Kern? Ein Psycho-Roman (Thriller wäre zuviel), der trotz einer netten Wendung nicht das liefert, was er der Werbung nach verspricht.
    Im Grunde ging es um ein Paar, das das Leben als ein Rollenspiel versteht, welches man möglichst perfekt meistern muss. Immer wieder wiederholen sich die Gedankengänge, bei denen es in seinem Fall um eine möglichst gewinnende Außenwirkung geht und sie sich in ihrem Tun ständig auf ihre Rolle bei den Vorbereitungen zu intriganten Vorhaben konzentriert. Nichts ist wirklich echt, beide haben einen an der Waffel und man meint ständig, dass auf den nächsten Seiten etwas Ungeheuerliches passieren muss. Einmal ist das auch so, aber man ahnt es schon einige Kapitel im Voraus.
    Daher empfand ich die Geschichte ebenfalls als sehr langgezogen und das unspektakuläre Ende hat mich auch nicht gerade versöhnlich gestimmt.
    Ach ja, ich habe mich auch darüber gewundert, dass der Nachbar, der die offenstehende Tür gemeldet hat, nicht mehr befragt wird und auch über die wundersamen Regenerierungskräfte der äußerst unzimperlichen Amy. Ein Cool Girl eben. Und ja, die Vulgärausdrücke wurden überstrapaziert und wie vieles andere oft wiederholt.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • „Gone Girl“ ist eine Mischung zwischen Thriller und Frauenroman.


    Ich finde das Buch ist alles Andere als ein "Frauenroman". Wie kommst Du denn auf diesen Vergleich ?


    Ich hatte mir das Buch gekauft weil ich den gerade im Kino angelaufenen Film sehen wollte. Vor Filmen habe ich immer gern das Buch vorher gelesen. Dass dieses polarisiert, wusste ich. Diese Bücher lese ich besonders gern, einfach auch um mir meine eigene Meinung bilden zu können. Welche dann oft nicht mit der Masse geht.
    Mich hat sehr lange keine Buch mehr so gefesselt und ich habe es in relativ kurzer Zeit regelrecht "verschlungen". Fand es von Beginn an sehr interessant. Mystisch und auch wenig beklemmend aber dafür ist es ja ein Thriller.
    Ich fand die Charaktere sehr glaubhaft und auch die Nebencharaktere gut herausgearbeitet. Die Zwillingsschwester Go fand ich bspw. echt Klasse.


    Mir hat auch der Schreibstil gefallen und solche Bücher mit überraschenden Wendungen mag ich total. Einzig den Schluss hätte man evtl, anders gestalten können, diesen fand ich jetzt nicht so gut gemacht.



    Fazit;
    Ein spannendes Buch welches ich kaum aus der Hand legen konnte. Ein Thriller welcher ohne blutige Ekelszenen auskommt. Recht spröde Charaktere aber solche sind mir lieber als aalglatte. Eine Thematik welche durchaus brisanter ist als man denkt. Ehen sind menschliche Abgründe hat mal jemand zu mir gesagt. Ich bin nun sehr gespannt wie man dieses Thema filmisch verarbeitet hat. Sicher kein leichtes Unterfangen.
    Ich werde die anderen Bücher der Autorin auf alle Fälle auch noch lesen.
    Von mir gibt es trotz des Schlusses den ich mir anders vorgestellt hatte, für ein spannendes Leseerlebnis :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich finde das Buch ist alles Andere als ein "Frauenroman".


    Diesen Vergleich finde ich auch sehr abwegig.


    Mich hat sehr lange keine Buch mehr so gefesselt und ich habe es in relativ kurzer Zeit regelrecht "verschlungen". Fand es von Beginn an sehr interessant. Mystisch und auch wenig beklemmend aber dafür ist es ja ein Thriller.


    Schön, dass es Dir so gefallen hat. Das mystische und beklemmende habe ich genauso gesehen. Wenn Dir das zugesagt hat, kannst Du es auf jeden Fall mal mit "Cry Baby" versuchen. Auch dort regieren menschliche Abgründe und es ist ebenfalls ein geniales Buch. Ich habe "Dark Places" schon auf dem SUB, das werde ich mir demnächst vornehmen.

  • Wenn Dir das zugesagt hat, kannst Du es auf jeden Fall mal mit "Cry Baby" versuchen.


    Danke. Das habe ich mir vorhin als ebook gekauft. :)


    Ich habe mir soeben mal den Trailer für den Film angesehen. Was ich so an Situationen sah, war das ziemlich nah am Buch. Mal abgesehen davon, dass Ben Affleck den Nick spielt (ich mag den Schauspieler nicht) finde ich auch die Besetzung der Amy (Rosamund Pike) leider nicht meinem Kopfbild entsprechend. Aber das ist ja oft so. Ich freu mich trotzdem total auf den Film und bin auch echt gespannt was mein Mann dazu sagt. Wie der Film empfunden wird wenn man das Buch vorher nicht gelesen hat. Befürchte aber fast, dass er ihn nicht wirklich verstehen wird. Weil auch er an sich selbst diesen Perfektionsanspruch hat. Na, mal schauen. Ich werde dann am Wochenende im Film-Thread darüber berichten.

  • Mal abgesehen davon, dass Ben Affleck den Nick spielt (ich mag den Schauspieler nicht)

    Ich auch nicht, aber die Szene in der er auf der Pressekonferenz lächelt fand ich herrlich gemacht. (Nur im Trailer gesehen)


    Ich gehöre zu der "Seite", die nicht so viel mit dem Buch anfangen konnte. Schon direkt am Anfang fand ich das Lesen schon sehr mühsam. Es ist nicht so, dass mir der Schreibstil negativ aufgefallen wäre, aber er konnte mich nicht so richtig überzeugen. Das größte Problem lag aber wohl daran, dass mir die Charaktere total egal waren. Es war mir egal, wer wen wie, warum und ob überaupt was angetan hat. Die Geschichte konnte mich einfach nicht packen. Dafür fand ich das Ende sehr stimmig und passend. Die Idee hinter dem Buch fand ich gut. Die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. :bewertung1von5::bewertung1von5:


    Den Film werde ich mir wohl dennoch ansehen. Vielleicht gefällt mir ausnahmsweise ja die Verfilmung mal besser als das Buch. :loool:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Die Idee hinter dem Buch fand ich gut. Die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen.


    Dem kann ich mich nur anschließen.
    Auch mir ist der Einstieg ins Buch ziemlich schwer gefallen. Aber nachdem ich mich an den Stil gewöhnt hatte, begann das Buch auch langsam interessant zu werden. Zwischendurch hatte es dann wieder einige langatmige Stellen, aber ich wollte doch wissen, wie das Ganze ausgeht.
    Mit dem Ende bin ich total unzufrieden und weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich davon halten soll. :scratch:
    Die Umsetzung der wirklich interessanten Idee hat einfach nicht zu 100% meinen Geschmack getroffen. Daher gibt es von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .



    Vielleicht gefällt mir ausnahmsweise ja die Verfilmung mal besser als das Buch.


    Darauf hoffe ich nun auch. :wink:

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • Ich fand die Verfilmung jedenfalls nen Tacken besser als das Buch selbst :D
    Schon alleine wegen den tollen Schauspielern und der wirklich guten Umsetzung.


    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.


    :tanzensolo:


    Gelesen 2016 : 9
    Gelesen 2015 : 44
    Gelesen 2014 : 78

  • Ich habe Gone Girl als Hörbuch gehört, werde aber meine Rezension lieber hier verfassen, da es mir mehr auf den Inhalt ankommt.


    Am Anfang war ich auch sehr skeptisch - die Geschichte einer Frau, die spurlos verschwindet, ein Ehemann, der sich oft sehr distanziert verhält. Dazu Probleme, die eigentlich typische Wohlstandsprobleme sind: will ich so etwas lesen? Über eine vielleicht kriselnde Ehe, in der beide Ehegatten so ihre Pakete mit sich tragen und diese aber eigentlich nicht viel wiegen?


    Jedenfalls habe ich für dieses Hörbuch über einen Monat gebraucht, was vor allen Dingen an dem zähen ersten Teil lag. Gerade die Amy-Kapitel haben auch mich eher genervt - auf mich wirkte sie wie ein Hippster-Girlie, das unbedingt Hip sein muss, aber es erschien mir durchaus so, dass da noch etwas dahinter steckt, dass da etwas verborgen wird, etwas falsch ist.


    Nick empfand ich weniger geheimnisvoll - ein kühler Typ, okay, aber sein Verhalten lässt sich noch relativ gut erklären (Vater, Familiengeschichte). Das kann man noch einigermaßen verstehen, fand ich.


    Mit dem zweiten Teil änderte sich dann alles. Ich würde nicht sagen, dass ich das Buch viel schneller gehört habe, es gab immer noch einige Längen. Aber ein Charackter wurde doch zunehmend komplexer und ich fand diese Kapitel immer spannender. Ab da war meine Faszination auf jeden Fall geweckt und ich wollte immer wissen, wie es weiter geht.
    Der dritte Teil war dann nochmals ziemlich überraschend, weil ich immer mit "der einen großen Sache" gerechnet habe (diesen habe ich an zwei Tagen gehört). Das Ende mag enttäuschend wirken, passt aber letztendlich zu den beiden Charakteren und hat mich zumindest beeindruckt, da es für einen Thriller doch eher unkonventionell ist und ein bestimmtes Bild auf einen der beiden Charaktere wirft. Zumindest hat das Ende mich noch einige Zeit beschäftigt bzw. musste ich es erst verdauen.


    Die vielen überraschenden Wendungen und der letztendlich sehr kluge und geheimnisvolle Handlungsstrang von einem der beiden Charaktere haben mich das Buch dann doch mit vier Sternen bewerten lassen. Im Rückblick finde ich, dass die Autorin die parallele Erzählweise aus der Sicht von zwei unterschiedlichen Charakteren sehr gut umgesetzt hat - weil man nie weiß, wem man trauen kann, der wie Wahrheit erzählt und wer lügt und weil beide durchaus unterschiedliche Sichtweisen haben und zumindest streckenweise undurchschaubar sind. Ein sehr psychologischer Thriller, der ohne viel Blut auskommt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    P.S. Das Ende mag zur Geschichte passen (oder auch nicht, Geschmackssache), aber Logiklücken habe auch ich entdeckt, z. B.


    Auf solche Logiklücken reagiere ich eigentlich allergisch. Aber trotz der Längen im ersten Teil hat mich das Gesamtpaket letztendlich doch überzeugt.

  • Da @Jessy1963 so vom Buch geschwärmt hat, hab ich es mir gleich als nächstes vorgenommen. Wie viele andere hier, fand ich den Anfang aber nicht wirklich berauschend. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich genau sagen könnte, wie das Buch enden wird. Und die vielen Seiten, die noch kommen sollten, schreckten schon etwas ab. Aber dann kam die grosse unvorhergesehene Wendung und dann die nächste. Und da hat mich das Buch gepackt. Ich konnte es nicht mehr weglegen. Und hier konnte ich auch die Begeisterung für das Buch verstehen.


    Der Schluss fand ich auch nicht wirklich nachvollziehbar.


    Deshalb und wegen dem flauen Beginn ziehe ich ein Stern ab und vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • Ach herrje, ich bin noch beim zähen Beginn des Buches und muss gerade ganz schön kämpfen. :rambo:
    Aber vielleicht wird es noch!
    Macht mir ja Hoffnung, dass es vielen so ging, macht mir aber auch Angst, dass viele bei ihrem doch eher negativen Eindruck geblieben sind.


    Na, ich lass mich überraschen.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Mir ist das Buch nun schon öfter aufgefallen, da die Verfilmung Anfang Oktober in die Kinos kam und es auf den Bestsellerlisten steht. Bisher bin ich mir aber noch unschlüssig, ob ich es tatsächlich lesen will, dabei hatte ich es sicher schon mindestens drei Mal in der Hand :lol: . Ich bin überrascht, dass die meisten Bewertungen des Forum eher bei 2-3 Sternen liegen, aber auch bei Amazon sind die Bewertungen sehr durchwachsen. Vielleicht werde ich es einfach als zweite Lektüre lesen, neben meiner Leserunden-Lektüre.


    Gibt es denn ein vergleichbares Buch oder ist es wirklich "unvergleichbar"?


    Ich lese gerne Krimis von Nele Neuhaus; Krimis von Andreas Franz und Simon Beckett haben mir kaum gefallen. Meint ihr, "Gone Girl" könnte mir gefallen?


    Liebe Grüße,
    Janeymaus.

  • Meint ihr, "Gone Girl" könnte mir gefallen?


    Ich finde es hat mehr von Nele Neuhaus als von Simon Beckett. Von daher denke ich schon, dass es eher in dein Beute-Schema passt. Aber wirklich mit diesen zwei vergleichen kann man es nicht. Es ist nicht ein Krimi wie man es kennt. Eher so Psychokrimi. Und wie schon viele hier (mich einbegriffen) geschrieben haben: Der Anfang ist noch nicht wirklich berauschend. Wenn du also bereit bist dem Buch länger eine Chance zu geben, als sagen wir mal so 100 Seiten, dann empfehle ich es dir. Und auch wenn die ersten Seiten nicht wirklich spannend sind, sie braucht es um den Rest des Buches zur ultimativen Wendung zu bringen.

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • Und auch wenn die ersten Seiten nicht wirklich spannend sind, sie braucht es um den Rest des Buches zur ultimativen Wendung zu bringen.


    Bin schon ganz gespannt :lechz: , bin gerade bei Seite 124 und bis jetzt ist es noch nicht so wirklich spannend. Lange dauerts hoffentlich nicht mehr.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin