Kevin Hearne - Die Hetzjagd / Gehetzt / Hounded

  • Inhalt
    Der letzte lebende Druide – von keltischen Göttern gejagt
    Der junge Ire Atticus hat sich mit seinem Wolfshund Oberon im Südwesten der USA niedergelassen. Er betreibt eine Buchhandlung mit okkulten Schriften und verkauft allerlei magischen Krimskrams. An Arizona schätzt er vor allem »die geringe Götterdichte und die fast vollständige Abwesenheit von Feen.« Ein verhängnisvoller Irrtum …


    Atticus O’Sullivan führt ein scheinbar friedliches Dasein in Arizona. In seinem Laden bekommt man alles, was man eben so brauchen kann. Nachbarn und Kunden halten ihn für einen netten, tätowierten jungen Mann. Tatsächlich ist Atticus aber nicht 21, sondern über 2 100 Jahre alt: Er ist der letzte lebende Druide. Seine übermenschlichen Kräfte zieht er direkt aus der Erde und außerdem besitzt er ein unsagbar scharfes magisches Schwert namens Fragarach. Zu Atticus’ Unglück aber ist eine überaus erzürnte keltische Gottheit hinter genau diesem Schwert her. Und sie hat es auf Atticus’ Leben abgesehen …


    Überblick


    Die Geschichte umfasst 345 Seiten. Aufgegliedert wird sie in 25 Kapitel, die schlicht mit Zahlen betitelt sind, sowie einen Epilog. Zusätzlich gibt es am Ende des Buches noch drei Seiten, die einen über die Aussprache der irischen Worte informieren, und eine Danksagung des Autors.
    Die wichtigsten keltischen Götternamen sowie mythische Orte sind in Kapitälchen verfasst und stechen so aus dem Text hervor. Erwähnenswert ist auch, dass Morrigan grundsätzlich als "die MORRIGAN" bezeichnet wird - dabei ist sie die einzige Göttin, die durchgehend einen Artikel vor dem Namen hat.
    Die Geschichte wird aus der Sicht des Druiden Atticus erzählt - in Form eines Ich-Erzählers.


    Meine Meinung


    Wir haben hier den 2100 Jahre alten Druiden Atticus, mit echtem Namen Siodhacchan Ó Suileahbháin, der vor vielen Jahrhunderten im Krieg in den Besitz eines äußerst mächtigen Schwertes gelangte: Monanann Mac Lirs, auch Fragarach der Antwortgeber genannt. Und dieser Schwert ist der Verursacher von vielen Problemen. Obwohl Atticus extra nach Arizona gezogen ist, eben wegen der geringen Götterdichte dort, bringt ihm das nicht viel, denn nach und nach statten ihm immer mehr Gottheiten einen Besuch ab.
    Außerdem gibt es dann noch der ortsansässige Hexenzirkel, der ihm zu schaffen macht - sowie grundsätzlich alle Hexen. Immerhin hat Oberon, seinen Wolfshund, dem er mühsam die Menschensprache beigebracht hat, seine Anwälte (Werwolf und Vampir) sowie seine Nachbarin, eine irische Witwe mit viel Humor und Gelassenheit, an seiner Seite, denn die Gottheiten aus Tir na Nog sind in dieser Hinsicht eher nicht so zuverlässig. Außerdem gibt es da ja noch sein kleines Problem: die unendliche Liebe zum weiblichen Geschlecht, dem er einfach nicht widerstehen kann. Nebenbei ist er auch noch selbstironisch, sarkastisch und vor allen Dingen paranoid.
    Atticus ist ein Charakter, den man einfach mögen muss. Er hat eine absolut trockene Sicht auf die Welt, in der er lebt und auch sein Faible für die Göttinnen, die ihm immer mal wieder Besuche abstatten, ist äußerst amüsant. Nichtsdestotrotz ist er ein sehr vorsichtiger und aufmerksamer Mensch, der - nach 2100 Lebensjahren kein Wunder - seine Mitmenschen und Mithexen und Mitmythischewesen sehr gut einschätzen kann. Und trotz seiner Abneigungen gegen gewissen Gruppen lässt er sich dennoch auf sie ein und versucht zumindest, ein friedliches Nebeneinander, wenn auch nicht Miteinander, zu erzielen. Oberon, sein Hund, trägt auch dazu bei, die Komik des Romans zu unterstützen, denn Oberon hat zwar für einen Hund eine außergewöhnliche Bildung, die aber trotz allem begrenzt ist und so für lustige Kommentare sorgt.
    Insgesamt sind die Charaktere einfach fantastisch gestaltet und jeder hat seine sympathischen Momente.
    Die Geschichte an sich finde ich gut durchdacht, nur muss ich sagen, dass Aenghus Óg direkt einer der wenigen Charaktere ist, die nicht zur vollen Geltung kommen, und die überstürzt abgehandelt werden. Ich hätte mir die Begegnung zwischen ihm und Atticus ruhig etwas länger und auch... ja, anders, gewünscht.



    Fazit


    Kevin Hearne hat für mich hier ein Buch geschrieben, welches einen schmalen Grad zwischen Humor und Kämpfen mit Blut und Gewalt beschreitet. Sein Schreibstil ist locker und leicht, und man weiß auch nach ein paar Seiten, dass man hier nicht unbedingt schwere Literatur vor sich liegen hat. Aber es ist diese Leichtigkeit, mit der Atticus mit all den Hürden und Gefahren und Schwierigkeiten umgeht, die mir persönlich an diesem Buch gefallen. Noch dazu finde ich es schön, mal etwas über die keltische Götterwelt zu lesen - eine Abwechslung, die mir sehr zusagt.



    Autor


    Kevin Hearne. geboren 1970, lebt in Arizona und unterrichtet Englisch an der High School. »Die Chronik des Eisernen Druiden« machte ihn unter Fantasylesern mit einem Schlag weit über die USA hinaus bekannt.

  • Da Inhalt und Aufbau des Buches ja bereits wiedergegeben sind beschränke ich mich auf meine persönliche Meinung:




    Ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen, weil ich wissen wollte wie es weitergeht,
    dies spricht eindeutig für eine interessante spannende Story. Klar, die Story
    besitzt nicht den Tiefgang anderer Werke, aber es handelt sich bei dem Buch um
    humoristische Urban-Fantasy, sodass das Buch ein leichter Lesespass sein soll.
    Die Personen waren meiner Meinung passend zum Buch und besonders die Witwe
    MacDonagh und der Wolfshund Oberon haben mich wiederholt zum Lachen gebracht.
    Der lockere Schreibstil passt ebenfalls in die Handlung und sorgt für einen
    angenehmen Lesefluss. Für mich ist Kevin Hearnes Buch perfekt um beim Lesen
    abzuschalten und ich werde den weiteren Verlauf von Atticus Geschichte
    verfolgen, vermutlich jedoch auf Englisch, weil dort bereits die ersten 5
    Bücher veröffentlicht sind und das 6. im Sommer erscheinen wird. Einziger
    negativer Punkt: Mir fehlt zum Schluss ein Überblick über die keltischen
    Figuren, da ich doch gerne mehr über die Morrigan etc. erfahren hätte. Alles in
    allem bin ich mit dem Buch sehr zu Frieden und kann es jedem empfehlen, der
    gerne humoristische Fantasy liest.





    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: in der Hoffnung, das die Reihe den hohen Erwartungen gerecht wird.
    GimliLannister

    Living in Middle-earth always paying my debts.
    Bücherregal und Wunschliste momentan nicht aktuell/vollständig.
    2013: Start-SUB: 25 End-SUB: 5 Gelesene Bücher 90 Gelesene Seiten 36795 Punkte-Challenge: 670,95 Punkte (Stand 31.12.13)
    2014: Start-SUB: 5 Aktueller SUB: 5 Gelesene Bücher 15 Gelesene Seiten 6021 Punkte-Challenge: 91,21 Punkte (Stand 11.03.14)

  • eiei, Geschmäcker sind doch verschieden. Ich habe meine Rezension gerade verfasst, bin aber zu einem anderen Ergebnis gekommen.
    Ich bin für Kritik offen. Es ist meine erste Rezension :uups:


    Die Chroniken des eisernen Druiden


    "Die Hetzjagd" ist der erste Teil einer neuen Fantasyserie eines amerikanischen Autors. Der eiserne Druide nennt sich Atticus O'Sullivan und ist über 2100 Jahre alt, sieht aber aus wie 21. Er hält sich vor seinem Widersacher versteckt. Zur Tarnung betreibt er einen kleinen okkulten Buchladen im heutigen Arizona. Seine Kunden schätzen nicht nur seine Kenntnisse über seltene Bücher, sondern auch spezielle Teemischungen, die man nur hier bekommt.
    Die Handlanger seines ältesten Feindes machen ihn ausfindig und er muss sich verteidigen. Der Liebesgott Aenghus Óg hat es nicht nur auf sein magisches Schwert abgesehen, sondern auch auf Atticus' Leben. Anstatt wie sonst zu fliehen und sich wieder ein neues Versteck zu suchen, bleibt Atticus in Arizona und stellt sich dem Kampf.


    Das Buch ist in der Ersten Person geschrieben und spielt in unserer Welt und Zeitrechnung. Atticus ist der letzte lebende Druide. Dem Anschein eines netten Jungen entsprechend hilft er gerne mal einer alten Dame aus der Nachbarschaft bei der Gartenarbeit. Seine Kraft zieht er aus der Erde, sein treuester Begleiter ist ein irischer Wolfshund. Zu seinem Bekanntenkreis gehören normal Sterbliche, aber auch Werwölfe, Vampire und Hexen ebenso wie Götter. Wegen des magischen Schwertes Fragarach, das ihm einst während einer Schlacht in die Hände fiel, wird er gejagt. Der keltische Gott der Liebe ist ihm auf die Spur gekommen und schickt ein paar Elfen los, um ihn zu erledigen. Atticus gelingt es die Feinde abzuwehren. Doch neue Schwierigkeiten bahnen sich an. Plötzlich findet er sich nicht nur im Visier der örtlichen Polizei, sondern auch ein Hexenzirkel aus der Nachbarschaft intrigiert gegen ihn.


    Meine Meinung:
    Die Eckdaten lesen sich verlockend und lassen bei 345 Seiten auf kurzweilige Unterhaltung hoffen. Die Aufmachung gefällt mir sehr gut, das Cover ist ansprechend und interessant gestaltet. Auch die Idee des 21Jahrhunderte alten Druiden ist neu. Doch vieles ist leider ungemein einfallslos. Wie Atticus seine Gegner, die ihm seit Jahren auf den Fersen sind, an einem Nachmittag mal eben zur Strecke bringt, ist nicht besonders spannend. Weibliche, gut aussehende paranormale Wesen kommen scharenweise vorbei und kraulen den Hund hinterm Ohr. Das liest sich streckenweise leider eher wie ein Tagtraum des Autors, aber keineswegs wie spannende, unterhaltsame Fantasy. In der Mitte des Buches kam mir die Handlung teils mühsam konstruiert vor. Die Charaktere sind durchweg sehr stereotypisch. Die guten sind klug und schön, die bösen sind lächerlich selbstgefällig. Selbst die Götter benehmen sich genau genommen wie pubertierende Teenager. Trotzdem bietet der Roman einen gewissen Unterhaltungswert. Der Erzählstil ist gefällig und locker. Ein Comic in Romanform. Wer so etwas mag, ist hier genau richtig. An manchen Stellen zum Schmunzeln, wenn z.b.

    Für Schenkelklopfer reicht es allerdings nicht. Ein harmloser Spaß ist es auch nicht, dazu fließt zuviel Blut, werden zuviel Gliedmaßen abgetrennt. Ich bin kein Freund von stupider Gewalt, zum Glück hielt sich die in Grenzen. Die (Ab-)schlachtszenen sind nicht allzu hell beleuchtet und schnell vorüber. Das rechne ich dem Autor positiv an. Über Logikfehler sollte man lieber nicht nachdenken, sonst verliert man den Spaß an der Sache. Sobald ein scheinbar schwieriges Problem auftaucht, wird mitten in der Aktion die passende Lösung erst umständlich erklärt und dann in zwei, drei Sätzen umgesetzt. Das bremst die Spannung unnötig aus. Atticus ist den weiblichen Reizen hoffnungslos ausgeliefert, man fragt sich schon, wieso er in 2100 Jahren nicht mehrere dutzend Kinder in die Welt gesetzt hat. Vielleicht unfruchtbar? Oder liegts am Tee? Man weiss es nicht. Dabei gibt er sich aber so selbstbewusst, dass er beinahe schon überheblich wirkt. Klar, ahnt der Leser inzwischen, wer am Ende als Sieger hervorgeht. Doch wie es dazu kommt gleicht einem coitus interruptus. Ein netter Klamauk mit teils guten Ideen, nur in der Umsetzung hapert es noch ein bisschen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

    Einmal editiert, zuletzt von Lesebuch ()

  • Wer sich für eine Geschichte über Tir na Nog und die Morrigan interessiert, dem könnte vielleicht dieses Jugendbuch gefallen :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Lesebuch Ich kann deine Kritik gut nachvollziehen und würde jedem Leser der auf ernsthafte Unterhaltung hofft von diesem Buch abraten, aber wenn man diese Art mag, dann trifft es das Buch voll ins Schwarze. Ich denke ein Satz von dir bringt das ganze gut auf den Punkt:

    Ein Comic in Romanform.

    Das Buch liest sich wirklich wie ein Comic, der Stil der Handlung ist passend dazu und wer so etwas erwartet wird auf keinen Fall enttäuscht sein.
    P.S. Die Reihe sollte ursprünglich ein Comic werden(http://en.wikipedia.org/wiki/Kevin_Hearne), dies wird natürlich viel dafür gesorgt haben und ich der das im Vorfeld wusste, konnte mich gut auf das Buch einstellen, wenn einem diese Information fehlt, kommt einem das Buch vermutlich wirklich flach vor.

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    2013: Start-SUB: 25 End-SUB: 5 Gelesene Bücher 90 Gelesene Seiten 36795 Punkte-Challenge: 670,95 Punkte (Stand 31.12.13)
    2014: Start-SUB: 5 Aktueller SUB: 5 Gelesene Bücher 15 Gelesene Seiten 6021 Punkte-Challenge: 91,21 Punkte (Stand 11.03.14)

  • Ach was, echt? Dass die Serie ein Comic werden sollte, wußte ich nicht. Das erklärt natürlich einiges. Hätte der Verlag darauf reagiert und das Cover anders gestaltet! Obwohl ein Comic nicht generell gleichzusetzen ist mit oberflächlich.
    Aber solche Rezensionen sind wichtig für Leute, die lieber ernsthaftere Fantasy lesen. Es ist sonst zu leicht, mit falschen Erwartungen an das Buch zu gehen. "Comic" ist vielleicht sogar das richtige Wort für die Reklame.

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Zitat

    P.S. Die Reihe sollte ursprünglich ein Comic werden(http://en.wikipedia.org/wiki/Kevin_Hearne), dies wird natürlich viel dafür gesorgt haben und ich der das im Vorfeld wusste, konnte mich gut auf das Buch einstellen, wenn einem diese Information fehlt, kommt einem das Buch vermutlich wirklich flach vor.


    Ha, so was. Ich lese ja auch Comics/Manga, vllt. hatte ich deshalb überhaupt keine Problem damit? Hm... Aber definitiv ein interessanter Punkt, danke GimliLannister.

  • Hier ist meine Rezension dazu. Das mit dem Comic wußte ich noch gar nicht, mir fiel aber unabhängig davon der Begriff "Fantastic Comedy" ein...


    Inhalt:


    Dieses Buch ist im Genre "Fantasy" mal ganz was anderes. Der "jugendliche" Held und Druide Atticus, der eigentlich schon über 2000 Jahre alt ist, ist modern, cool und lebt im heutigen Arizona, wo er einen Laden für allerhand Mystisches und Magisches führt. Er bekommt es gleich zu Anfang mit ebenso modernen Elfen zu tun, die ihm, wegen eines antiken, magischen Schwerts, das er besitzt, an den Kragen wollen...



    Meine Meinung:



    Die Dialoge und die Handlung sind voller Tempo und man wird mit den verschiedensten Fabelwesen, Elfen, Göttern, Hexen, Vampiren, Werwölfen und Feen - kurz: alles was die Fantasy-Welt so hergibt - nur so bombardiert. Dieses Sammelsurium erscheint etwas konfus in unserer heutigen Welt herumzustolpern, aber wenn eine uralte Göttin der Jagd, mit dem Aussehen einer jungen, sexy Studentin Smoothies mixt, und dem Druiden nebenbei den Kopf verdreht, kann man nicht anders, als sich begeistert auf dieses Abenteuer einzulassen.


    Ab und zu werden Vergleiche und Anspielungen auf Filme oder Persönlichkeiten unserer Zeit gemacht, die das Ganze noch ein wenig mehr auflockern. Es ist halt keine typische Fantasy-Geschichte, sondern eher eine witzige Persiflage auf die ganzen Bücher über Magie und übernatürliche Gaben!


    Als etwas anstrengend beim Lesen empfand ich allerdings die vielen verschiedenen Namen und Personen, die man sich unmöglich alle merken kann. Das hemmt anfänglich den Lesefluss, aber es wird im weiteren Verlauf des Buchs besser.


    Ich würde dieses Buch als "Fantastic Comedy" bezeichnen und allen empfehlen, die es witzig finden, daß ein Vampiranwalt die Nummer von Ghulen in seinem Kurzwahlspeicher hat, um ihnen im wahrsten Sinne des Wortes einen "Leichenschmaus" zu bereiten!

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.


    Abraham Lincoln


    :study: 2014 gelesene Bücher: 162


    :study: aktueller Lesestoff: Die Thronerbin / Karen Miller

  • Ich liebe diesen Druiden


    Vor ein paar Wochen flatterte von Klett-Cotta das Frühjahrsverlagsprogramm als Email-Newsletter in mein Postfach. Bereits da wurde mein Interesse für diesen Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe geweckt. Als dann bei vorablesen Rezensionsexemplare dieses Buches zur Verlosung ausgeschrieben waren, zog ich mir die Leseprobe rein.


    Schon auf den ersten Seiten bekam ich fast einen Lachanfall, so bildhalft stellte sich der 21 Jahrhunderte alte Druide, der aussieht wie ein 21 Jahre junges Bengelchen in der Jetztzeit vor. Kaum hat er erklärt, wer seine Feinde sind, schon liefert er sich einen erbitterten Kampf mit fünf von diesen Geschöpfen. Im nächsten Moment warnt ihn eine alte Todesgöttin vor weiteren Gefahren...


    Natürlich bewarb ich mich mit meinem Leseeindruck um ein Vorableseexemplar. Das Losglück war mir hold und ich durfte das Debüt des Amerikaners


    Kevin Hearne


    noch vor dem offiziellen Erscheinen lesen. Der 1970 geborene Autor lebt in Arizona und unterrichtet Englisch an einer High School. (Verlagsinfo)


    Satirisches Fantasyvergnügen


    Von Anfang an lässt sich diese außergewöhnliche Fantasygeschichte sehr flüssig lesen. Die Thematik – die Jetztzeit verknüpft mit uralten Mythen – liegt mir und ich hatte unheimlichen Spaß beim Lesen. Erzählt wird das Ganze ganz locker-fluffig aus der ICH-Perspektive des Hauptprotagonisten, der sich, obwohl er schon so alt ist, rein äußerlich ganz und gar der Gegenwart der Menschheit angepasst hat.


    Andere Protagonisten leben sonst in Parallelwelten und statten der Erde nur hin und wieder einen Besuch ab. Bei diesen Besuchen entstehen eigenartige Situationen, die mit viel Humor, manchmal aber auch ordentlich ironisch dargestellt sind. Überhaupt ist eine interessante Mischung von Akteuren am Start. Neben dem Druiden agieren Götter, Feenwesen, Hexen, Vampire, Werwölfe, sprechende Hunde und trinkende Witwen.


    Im Rahmen der Handlung, die sich als roter Faden durch das gesamte Buch zog, traten bei den Protagonisten die verschiedensten menschlichen Verhaltensweisen zutage und wurden oft gekonnt auf die Schippe genommen. Es flossen aber auch ernste, zu Herzen gehenden Aspekte mit ein. Die fantastischen Elemente gaben dabei genügend Spielraum die eingeflossene Gesellschaftskritik nicht als nervigen erhobenen Zeigefinger wahrzunehmen und die ausgetragenen, zugegeben teilweise sehr blutigen Kämpfe brachten Aktion und Tempo ins Geschehen.


    Nach einem aufregenden Showdown endet das Buch gefällig und, obwohl es der Auftakt einer Reihe ist, nicht in einem Cliffhanger, sondern in sich geschlossen. Trotzdem warte ich bereits jetzt sehnsüchtig auf das Erscheinen des zweiten Teils. Die Art des Autors, seine Geschichte zu erzählen hat mir richtig gut gefallen. Beste Unterhaltung, gepaart mit Humor, Satire, fantastischen Elementen und Mythen.


    Allerdings sind mir wieder mal etliche Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler aufgefallen. Sollte es eine weitere Auflage geben, wäre es ratsam, noch mal jemanden Korrektur lesen zu lassen. Für die Geschichte an sich gibt es von mir aber eine hundertprozentige Leseempfehlung. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ein unterhaltsamer Roman ohne Tiefgang.


    Ich wollte gerne ein Buch aus dem Bereich Fantasy lesen, aber hauptsächlich hat mich der Bezug auf keltische Mythologie angelockt.
    Da dachte ich mir, so eine Mischung würde ich ganz sicher interessant finden.


    Was ich gefunden habe: war eine leichte und lockere Unterhaltung, mit viel Humor, ohne viel Blutvergießen und einer Auswahl an allen möglichen Gestalten aus der Zauberwelt, die sich sehen lassen kann: Götter und Göttinnen, Todesengel, ein mental kommunizierender Hund, Vampire, Feen, Werwölfe und noch ein Paar andere Wesen, die ich nicht kenne...


    Und nicht zu vergessen den Hauptprotagonisten des Romans - einen letzten lebenden Druiden Atticus O´Sullivan, der schon 2100 Jahre alt ist, dennoch jung und gut aussieht, und in dem Roman als Sympathieträger erscheint.


    Der Roman hatte für mich durchaus interessante Momente, allerdings fehlte mir die Spannung.
    Dieser Ausflug in die Welt der Fantasy-Literatur hat mich gefreut, und bestätigt, dass die Zauberwelt doch nicht die meine ist.
    Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:



    Lesebuch und GimliLannister
    haben es mit dem Verweis auf die Ähnlichkeit mit einem Comic Buch gut auf den Punkt gebracht

    Ein Comic in Romanform. Wer so etwas mag, ist hier genau richtig.

    Ich kann deine Kritik gut nachvollziehen und würde jedem Leser der auf ernsthafte Unterhaltung hofft von diesem Buch abraten, aber wenn man diese Art mag, dann trifft es das Buch voll ins Schwarze

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Lapuente, Sofía/Shusterman, Jarrod - RETRO - Geh nicht online

    2 Mal editiert, zuletzt von Emili ()

  • Mir hat Atticus gut gefallen und ich würde sofort weiterlesen. Habe mal beim Verlag angefragt wie das jetzt weitergeht mit den Veröffentlichungen auf Deutsch. Klett-Cotta hat die ersten 3 Lizenzen gekauft und wird die Bände wohl im Jahresabstand veröffentlichen.


    Wieso dauert das immer so lange? Naja wir haben ja bei Arena gelernt, dass das Programm immer für ein Jahr geplant wird, andere Verlage machen das sicher ähnlich. Vielleicht mal wieder Zeit ein paar Bücher auf Englisch zu lesen :wink:


    "Jetzt galt es nur noch, die Furcht zu überwinden und ein Buch aufzuschlagen" Walter Moers



  • Die Geschichte um Atticus und seine „Gefährten“, allen voran der Wolfshund Oberon, hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt! Bereits auf diesen 350 Seiten des ersten Bandes fährt der Autor schon allerhand magische Wesen auf: Angefangen natürlich bei dem Druiden, über die (nicht nur keltischen) Gottheiten, Hexen, Werwölfe, Vampire bis hin zu Ghulen und Dämonen. Und die Charaktere sind allesamt einmalig! Atticus und die meisten seiner Bekanntschaften finden sich ja ziemlich gut in der modernen Welt zurecht, was man von einigen Thuatha dé Dannan nicht so richtig behaupten kann, allein das sorgt schon für einige Lacher, um mal ein Beispiel zu nennen. Oder auch die aus Irland stammende Witwe MacDonagh, die nicht viel von irisch-britischer Verständigung hält.


    Aber es spielt nicht nur die keltische Mythologie eine große Rolle, auch andere Glaubensrichtungen haben ihre Vertreter in der Geschichte, so z. B. auch die amerikanische Gottheit Coyote, die einen ziemlich schrägen Humor hat. Na gut, den haben eigentlich alle Gestalten in dieser Geschichte, die einen vielleicht mehr als die anderen. Jedenfalls sind mir Atticus und Co. Richtig ans Herz gewachsen und das Buch hätte ruhig noch dicker sein können! Aber zum Glück ist dieser Roman erst der Beginn einer Serie (im Original erscheint bald der 6. Band) und ich freue mich schon tierisch auf neue Abenteuer mit Atticus, Oberon und Co.!


    Mir hat Atticus gut gefallen und ich würde sofort weiterlesen. Habe mal beim Verlag angefragt wie das jetzt weitergeht mit den Veröffentlichungen auf Deutsch. Klett-Cotta hat die ersten 3 Lizenzen gekauft und wird die Bände wohl im Jahresabstand veröffentlichen.

    Wobei ich es ein bisschen doof finde, dass es jetzt so lange bis zum 2. Band dauert. 8-[:uups:


    Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen, er sprüht nur so vor Witz und Einfallsreichtum, aber dabei driftet es nie ins Alberne ab, finde ich. Die Kapitel sind nicht allzu lang, zudem endet so ziemlich jedes Kapitel mit einem Cliffhanger, sodass ich eigentlich immer weiter lesen musste und nur so durch die Seiten geflogen bin. Trotz allen Witzes kommt auch die Spannung nicht zu kurz, es geht sogar ziemlich heftig zur Sache und es gibt natürlich so einige überraschende Wendungen und Intrigen. Aber auch dort sind noch genug Stellen, wo man schmunzeln muss: Atticus‘ Galgenhumor und makabere Vergleiche und Lebensweisheiten oder Oberons herrlich unbekümmertes Gemüt.


    Fazit:
    Kevin Hearne hat einen wunderbaren Auftakt geschrieben! Eine spannende, phantastische und lustige Geschichte mit allerhand illustren Charakteren und spritzigen Dialogen! Das einzige Manko: Es war ein zu kurzes Vergnügen! Aber in Anbetracht der bisherigen Bände im Original, lässt sich das leicht verschmerzen. Ich freue mich jedenfalls schon riesig auf weitere Abenteuer mit Atticus, Oberon und Co.! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Leider kann ich die Begeisterung einiger Rezensenten über den ersten Teil der Atticus-Reihe nicht teilen. Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, weil ich auf eine spannende moderne Geschichte mit vielen mythischen Elementen gehofft hatte. Aber schon auf während der ersten Kapitel wurde mir klar, dass mich weder der schlichte Erzählstil, noch die Figuren fesseln konnten. Ich bin selbst ein wenig enttäuscht und hoffe, dass sich niemand von meiner eher negativen Meinung über den Roman auf den Schlips getreten fühlt. Ist halt Geschmackssache, wie immer. :)

    Doch vieles ist leider ungemein einfallslos. Wie Atticus seine Gegner, die ihm seit Jahren auf den Fersen sind, an einem Nachmittag mal eben zur Strecke bringt, ist nicht besonders spannend. Weibliche, gut aussehende paranormale Wesen kommen scharenweise vorbei und kraulen den Hund hinterm Ohr. Das liest sich streckenweise leider eher wie ein Tagtraum des Autors, aber keineswegs wie spannende, unterhaltsame Fantasy.

    Die "bedrohlichen" Gegner rafft es nur so dahin wie die Fliegen. Auf den Hund Oberon hatte ich mich sehr gefreut, aber dann stellte sich heraus, dass nicht einmal der treue Begleiter von Atticus einen Charmebonus versprüht, da die Gedanken des Hundes auf mich nicht stimmig wirkten. Einerseits sind da die ganz normalen Bedürfnisse eines jeden Hundes, andererseits besitzt dieses Tier aber auch einen gewissen Grad an grundlegender Bildung, was aber irgendwie seltsam rüberkommt. Ich wurde nicht wirklich warm mit Oberon, was ich sehr schade finde.


    Sobald ein scheinbar schwieriges Problem auftaucht, wird mitten in der Aktion die passende Lösung erst umständlich erklärt und dann in zwei, drei Sätzen umgesetzt. Das bremst die Spannung unnötig aus.

    Genau so ist es. Es gibt keine Szenarien, die interessante Geheimnisse andeuten, nichts zum Miträtseln, keine Brüche in den Charakteren. Spannung kam bei mir auch nicht auf.


    Atticus ist den weiblichen Reizen hoffnungslos ausgeliefert, man fragt sich schon, wieso er in 2100 Jahren nicht mehrere dutzend Kinder in die Welt gesetzt hat.

    :lol: Tja, der gute alte Druide ist besonders in dieser Hinsicht extrem einfach gestrickt.


    Dieser Ausflug in die Welt der Fantasy-Literatur hat mich gefreut, und bestätigt, dass die Zauberwelt doch nicht die meine ist.

    Schön, dass du dem Buch trotzdem etwas abgewinnen konntest. Ich würde dir aber empfehlen, anderen, vielschichtigeren Fantasy-Werken doch noch eine Chance zu geben. Die Atticus-Zauberwelt ist ziemlich platt und nicht beispielgebend für gute Fantasyliteratur. :wink:


    Aufgrund der anhaltenden Langeweile beim Lesen des Buches kann ich leider nur :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne vergeben. Wenigstens hat der Autor auf zu blutrünstige Schilderungen verzichtet, was ja auch etwas Wert ist. Schade, dass der eiserne Druide so gar nicht meinen Geschmack trifft, weder was Spannung noch Humor betrifft.
    Wer gerne Mythen googelt, könnte sein Glück auch mit der Jugendbuchreihe von Michael Scott über den Alchemisten Nicolas Flamel versuchen. Nur so ein Tipp am Rande.

  • Ich finde es immer wieder schön, wenn es so unterschiedliche Meinungen gibt. Mir hat das Buch auch gefallen.


    Attica, 21 Jahrhunderte alter Druide mit jugendlichem Aussehen, hat sich als Buch- und Kräuterhändler gemeinsam mit seinem Hund Oberon im Südwesten der USA ein beschauliches Leben eingerichtet. Doch mit der Ruhe ist es bald vorbei, als ihm aus unterschiedlichen Richtungen signalisiert wird, dass ihm der irische Liebesgott Aenghus Óg nach dem Leben trachtet. Denn Attica besitzt etwas, das Aenghus Óg unbedingt haben möchte...
    Wow, in dieser Geschichte geht es richtig ab ;-) Kämpfe mit und/oder gegen Hexen, Elfen, Eisenelementargeist, Werwölfen, Fir Bolgs und Göttern nochundnöcher. Was sich jetzt anhören mag wie Dutzende anderer Fantasyromane auch, unterscheidet sich hier aber durch eine ausgesprochen humorvolle Darstellung historischer Gegebenheiten in der Gegenwart und wirklich witziger Dialoge, insbesondere die zwischen Attica und seinem Hund Oberon. Auch als nur Zwischdurch-mal-Fantasy-Leserin habe ich mich grandios amüsiert und kann mir gut vorstellen, auch den zweiten Teil zu lesen.
    Kleine Anmerkung zum Schluss: Im letzten Drittel häuften sich die Schreibfehler: falsche Pronomen, fehlende Buchstaben, fehlerhafte Groß-Kleinschreibung oder einfach unstimmige Aussagen (S. 302: Die Werwölfe hatten bereits drei Hexen außer Gefecht gesetzt und waren gerade dabei, eine dritte unschädlich zu machen...). Eine Aufgabe für die nächste Auflage...

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Da bereits viele Besprechungen umfängliche Inhaltssynopsen gegeben haben, lasse ich dies an dieser Stelle bleiben. Hier nur mein abschießendes Urteil:


    Urban Fantasy neigt ja schon sehr zu romantisierender Geschwätzigkeit, besonders, wenn es um die Kelten geht und die Druiden. Marion Zimmer-Bradley hat da so Einiges zu verantworten. Atticus O’Sullivan ist da anders. Der fröhlich-paranoide Ich-Erzähler hat unter anderem dadurch überlebt, dass er sich neuen Situationen immer gut anpassen konnte und alleine dies gibt ihm einen Vorsprung gegenüber vielen seiner eher konservativ eingestellten Magiegenossen. Und er hat über die Jahrtausende festgestellt, dass alle mythologischen Wesen, die sich die Menschen erdacht haben eine Entsprechung in der Wirklichkeit haben und vielen von ihnen ist er auch begegnet. So geht das Spektrum dieses Romans weit über das rein keltische hinaus, was bei einer Romanreihe, die bisher im Original bereits mehr als neun Bände umfasst, Einiges an Abwechslung verspricht.


    Action, Sex, humorvolle Dialoge und eine Menge mythenübergreifende Überlegungen. Auf Grund der notwendigen Exposition am Beginn der Reihe fallen manche Dialoge für einige Leserinnen und Leser vielleicht ein wenig lang aus, aber man muss seine Charaktere schon gut einführen, wenn die Leserschaft sich an das Wagnis einer doch ziemlich langen Reihe machen sollen. Und das scheint sich wirklich zu lohnen.


    Die Kindlesonderausgabe dieses Buchs im Original beinhaltet neben dem Text auch noch das erste Kapitel des zweiten Bands sowie zwei nette Kurzgeschichten – hier als Novellas bezeichnet, aber das halte ich für eine etwas ambitionierte Bezeichnung. Als Kurzgeschichten – einmal über Weihnachtselfen, die etwas ganz anderes sind und einmal über den Schutz von Elementargeistern vor Hexen – sind nett und geben speziell den Figuren Atticus und Oberon noch mehr Tiefe. Beide spielen vor den Ereignissen im Haupttext, müssen aber nicht notwendigerweise vorher gelesen werden. Alles in Allem gute Unterhaltung.

  • Inhalt:
    Atticus O’Sullivan führt ein scheinbar friedliches Dasein in Arizona. In seinem Laden bekommt man alles, was man so braucht. Nachbarn und Kunden halten ihn für einen netten, tätowierten jungen Mann. Tatsächlich ist Atticus aber nicht 21, sondern über 2.100 Jahre alt: Er ist der letzte lebende Druide. Es muss wohl nicht eigens erwähnt werden, dass er als solcher seine übermenschlichen Kräfte direkt aus der Erde zieht und ein unsagbar scharfes magisches Schwert besitzt. Zu Atticus’ Unglück aber ist eine überaus erzürnte keltische Gottheit hinter genau diesem Schwert her. Und sie hat es auf sein Leben abgesehen …

    Charaktere:

    Atticus O’Sullivan ist ein über 2000 Jahre alter Druide, der einen Buchladen, einen sprechenden Wolfshund und ein sehr magisches, sehr begehrtes Schwert besitzt. Er ist ein anständiger, etwas besserwisserischer Typ, der Kämpfe vermeidet, wenn es geht, und sich nicht zu schade für einen Plausch mit der netten alten Nachbarin ist. Er war mir als Protagonist sehr sympathisch, denn trotz seines langen Lebens ist er perfekt an die moderne Welt angepasst und immer für flotte Sprüche und schöne Frauen zu haben. Dazu ist er ein scharfer Typ mit beeindruckender Kampferfahrung. Trotz seiner Druidenkenntnisse und seines hohen Alters handelt er manchmal recht blauäugig, wodurch der eine oder andere schwerwiegende Fehler entsteht. Aber dadurch wird Atticus auch nicht zu perfekt.


    Meinung:
    Wer Fantasy mit mythologischen Elementen mag, sollte dieses Buch definitiv lesen Oder hören, wie in meinem Fall. Gesprochen von meinem persönlichen Hörbuchgott Stefan Kaminski erweckt der Autor ein ganzes Arsenal an Mythologien wieder zum Leben. Da Atticus als Eisendruide ein Vertreter der keltischen Mythologie ist, steht diese auch im Vordergrund. Mir hat das sehr gut gefallen, da es mir immer wieder Spaß macht, auf diese Art neue Mythologien zu entdecken.


    Der Stil ist flüssig, an manchen Stellen auch witzig und vor allem actionreich - Atticus O'Sullivan im Kampf gegen die bösen Buben!
    Den Kern der Handlung bildet die Jagd nach dem Schwert Fragarach, welches sich in Atticus' Besitz befindet und das sein Erzfeind Aenghus Óg unbedingt haben will. Garniert wird die Geschichte mit undurchschaubaren Göttinnen, Vampiren, Werwölfen und einer mysteriösen Barfrau, sodass es nie langweilig wird. Mich persönlich hat es zwar ein bisschen genervt, dass so gut wie jede Frau (außer der Rentnerin) als Perfektion der Weiblichkeit beschrieben wurde, aber da mehr als jede zweite Frau eine Göttin war, ist das zu verzeihen. Ein starker Reihenauftakt, spannende Handlung und ein fantastischer Sprecher - alles, was ein gutes Hörbuch braucht.

  • Das Buch stand schon recht lange auf meiner Wunschliste und ich hab von der Reihe bisher auch immer nur gutes gehört - leider muss ich gestehen, hat es mich nicht so mitreißen können wie erhofft.


    Der Druide, der hier im Mittelpunkt steht, lebt in Arizona in den USA und versteckt sich dort vor AENGHUS ÒG, dem Liebesgott, der schon seit Jahrhunderten ein Auge auf das Schwert Fragarach geworfen hat, das sich der Druide in einem Kampf ... wollen wir mal sagen, angeeignet hat. Atticus ist der letzte Druide, der "eiserne" Druide, da er sich mit diesem Element verbunden und so vor vielen Angriffen schützen kann. Doch natürlich gibts genug Götterzauber, dem er nicht gewachsen ist und so betreibt er unter einem Decknamen eine okkulte Buchhandlung, um sich zu verstecken.


    Eigentlich eine spannend klingende Ausgangshandlung und zu Beginn war ich auch noch begeistert von der Vielfalt an Ideen und vor allem dem Einbinden der Tuatha de Danann, dem Volk der Götter aus Irland. Hier bekommt man viele Namen vorgesetzt von denen manche bekannt sind so wie Thor oder die Morrigan, aber auch andere, die alle in den alten Sagen zu finden sind. Dazu gibts übrigens auch hinten im Buch ein Verzeichnis, wo auch die Aussprache gelistet ist, denn die irischen Namen sind doch recht ungewohnt.


    Der Titel "Gehetzt" beschreibt an sich zwar genau worum es geht, nämlich dass Atticus sich vor böswilligen Mächten in Acht nehmen und einige Kämpfe fechten muss da sie hinter ihm her sind, andererseits hat mir die Spannung und auch das Tempo gefehlt, denn ich hab es mir durch den Titel schon actionreicher vorgestellt. Es geht alles recht ruhig vonstatten und der Humor, der immer wieder durchklingt, kam nicht so richtig bei mir an.

    Atticus hat auch einen irischen Wolfshund, Oberon, mit dem sprechen kann und viele Tricks und Kniffe, die er sich über die Jahrhunderte beigebracht hat. Seine Magie bezieht er aus der Erde und die Details und Feinheiten wie diese ausgeübt wird, haben mir richtig gut gefallen.


    Insgesamt konnte es mich aber nicht gänzlich überzeugen. Woran es genau lag kann ich gar nicht so richtig festmachen, aber das Gefühl, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und weiterlesen möchte, hat sich einfach nicht eingestellt. Es hat definitiv seinen Charme und auch Atticus war mir sympathisch, aber ob ich die Reihe weiterlesen werde, kann ich momentan noch nicht sagen ...


    Fazit: 3 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer

  • Ich würde dir aber empfehlen, anderen, vielschichtigeren Fantasy-Werken doch noch eine Chance zu geben. Die Atticus-Zauberwelt ist ziemlich platt und nicht beispielgebend für gute Fantasyliteratur.

    liebe novelista,:winken: leider, habe ich deinen Beitrag erst jetzt entdeckt, :pale:ich bin zufälligerweise auf diesen Rezensionsthread noch mal aufmerksam geworden. Dennoch möchte ich dir gerne antworten. Danke für deine Empfehlung, auch wenn etwas zu spät... Es wäre wirklich sehr schade gewesen, wenn mich das Buch von Atticus damals abgeschreckt hätte. Ich habe nach dem Lesen dieses Buchs tatsächlich noch andere Werke der Fantasyliteratur gelesen. Und fand diese großartig. :drunken: Das Genre ist für mich auf jeden Fall gut lesbar und kann eine Menge Spaß mit sich bringen. :thumleft: Es war nur wohl der Atticus, der mich nicht so überzeugt hat. :-,

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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