Lucinda Riley - Das Mädchen auf den Klippen/ The Girl on the Cliff

  • Da ich überraschenderweise keine Rezension zu dem Roman gefunden habe, versuche ich mich mal daran.


    Originaltitel
    The Girl on the Cliff (Cover siehe folgenden Post)


    Seitenanzahl
    444 (inkl. Epilog und Danksagung der Autorin)

    Über die Autorin

    Zitat

    Lucinda Riley hat viele Jahre ihrer Kindheit in Bangkok verbracht. Sie
    liebt es zu reisen und ist auch heute noch ganz besonders dem Fernen
    Osten verbunden. Nach einer erfolgreichen Karriere als Theater- und
    Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley nun ganz auf das
    Schreiben. Sie lebt in Norfolk im Osten Englands.

    Inhalt
    Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt die Bildhauerin Grania Ryan in ihre Heimat Irland zurück. Als sie an den Klippen einen Spaziergang unternimmt, trifft sie auf das kleine Mädchen Aurora, barfuß und nichts als ihr Nachthemd am Leib. Nach dieser seltsamen Begegnung sucht Grania das Gespräch bei ihrer Mutter, welche jedoch plötzlich ungewöhnlich abweisend reagiert. Schnell wird klar, dass sie weitaus mehr über Aurora weiß, als sie zunächst zugeben will und auch über die unglaubliche Geschichte, die die Familie des Mädchens und ihre eigene seit Generationen mit einander vereint ...


    Aufbau
    "Das Mädchen auf den Klippen" gliedert sich in kleinere Kapitel, die dazu häufig in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden.
    Die Geschichte wird zum Großteil aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform erzählt. Dabei wird die Geschichte verschiedener Generationen der Familien beleuchtet.
    Ausnahmen bilden kürzere Abschnitte, die aus der Sicht Auroras dargestellt werden. Diese spielen in der Gegenwart und werden aus der Ich-Perspektive widergegeben.


    Eigene Meinung
    "Das Mädchen auf den Klippen" ließ sich von Anfang an sehr angenehm lesen. Dies lag nicht nur an der sehr angenehmen Kapitelaufteilung sondern auch an dem tollen Schreibstil der Autorin. Diese versteht es, mit einfachen Mitteln Atmosphäre zu schaffen und nimmt den Leser mit auf eine unglaubliche Reise durch die Zeit. Doch eins nach dem anderen.


    Mit ihrer Protagonistin Grania gelingt es Riley, eine sehr sympathische Figur zu schaffen, die es einem leicht macht, sich in ihre Geschichte einzufinden. Man entwickelt schnell Gefühle für die junge Frau und kann sich wunderbar in sie hineinversetzen. Ich habe Grania gern auf ihrem Weg verfolgt, habe mit ihr gebangt, gehofft, geweint und nachgedacht und fühlte mich auf seltsame Art mit ihr verbunden. Sie wirkt sehr menschlich und hat, wie jeder andere auch, gewisse "Ecken und Kanten", die sie glaubwürdig erscheinen lassen und tiefgründig.


    Aurora ist eine Figur, wie sie mir so noch nicht begegnet ist. Ein kleines Mädchen, das so reif und erwachsen wirkt, dass es fast beängstigend ist. Hier liegt einer der wenigen Punkte, die mir an der Geschichte nicht immer gefallen haben. Aurora, so jung und zerbrechlich sie teilweise erscheint, ist ungemein intelligent und hat oft Gedankengänge und eine Sprache entwickelt, die ich einem Kind in ihrem Alter nicht zutrauen würde - ganz gleich, wie die Autorin diese Eigenart auch erklären mag.


    Die weiteren Figuren in "Das Mädchen auf den Klippen" sind sehr facettenreich, mal sympathisch und herzerwärmend, mal abstoßend und nervtötend. Eines verbindet sie jedoch alle: Nicht einer von ihnen ist langweilig oder wirkt "hingeschmissen". Jedem einzelnen von ihnen wurde Leben eingehaucht, was die Geschehnisse des Buches wunderbar abrundet und einen tief in sie eintauchen lässt.


    Ebenfalls interessant an dem Buch ist der Aufbau. Begleitet man zunächst noch Grania, so wird man schnell von ihrer familiären Vergangenheit eingeholt und erhält Einblicke in das Leben der Generationen vor ihr, die offenbar eine Kettenreaktion der Geschichte in Gang gesetzt haben. So erfährt man beispielsweise auch von ihrer Urgroßmutter Mary und wie die Geschehnisse um die Familien Lisle und Ryan ihren Lauf nahmen. Dies war für mich sehr spannend zu Lesen und animierte mich dazu, eine Seite nach der anderen umzublättern und wenn ich noch so müde war.
    Was den Aufbau weiterhin sehr schön aufgelockert hat, sind die "Beiträge" von Aurora selbst, die den Anschein geben, dass sie die Verfasserin des Buches ist. Auf jeden Fall eine schöne Idee, die in ihrem gesamten Ausmaß (wer das Buch kennt oder später ließt, wird an dieser Stelle wahrscheinlich wissen, was ich meine) super zum Buch passt. Diese von Aurora verfassten Elemente gliedern sich in die Erzählung wie Puzzleteile und machten sie für mich erst so richtig komplett.


    Was kann ich noch sagen? Ich bin, bis auf wenige kleine Punkte, begeistert von "Das Mädchen auf den Klippen". Es ist ein sehr emotionsgeladenes Buch, bei dem ich häufig geschluckt habe und bei dem zahlreiche Tränen geflossen sind - aber ich bin vielleicht auch kein Maßstab. In jedem Fall wird es nicht das letzte Buch von Lucinda Riley sein, dass ich gelesen habe und ich empfehle es hiermit sehr gern weiter.


    Fazit
    "Das Mädchen auf den Klippen" ist ein wundervolles Buch, das einem viele schöne Lesestunden bereitet und in jedem Fall die eine oder andere Überraschung bereit hält. Zumindest sollte man nicht glauben, die Geschichte vorhersehen zu können. Ich vergebe sehr gern :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne und freue mich schon auf den nächsten Titel der Autorin. Allen, die das Buch noch vor sich haben oder die vielleicht sogar neugierig geworden sind, wünsche ich schon jetzt ganz viel Spaß.


    Tja ... das war meine erste eigene Rezension zu einem Roman, glaube ich. Und ich hoffe, ich habe es einigermaßen hinbekommen. :uups:


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

    2 Mal editiert, zuletzt von Missy1988 ()

  • Das hast du wahnsinnig gut hinbekommen, Missy :applause: .
    Vielen Dank für die schöne Rezi, das Buch landet jetzt sicher auf meiner WuLi, nachdem ich es ohnehin schon öfter im Laden angeguckt habe :-, .

  • Danke, ihr zwei. Dann hoffe ich, dass es euch genauso gut gefällt und ihr dann ebenfalls hier eure Eindrücke schildert. Uff, bin ich froh, dass ich die Rezi nicht vermasselt habe. :uups: Danke euch.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Tja ... das war meine erste eigene Rezension zu einem Roman, glaube ich. Und ich hoffe, ich habe es einigermaßen hinbekommen. :uups:

    Sehr gelungen! Und dann auch noch zu einer Uhrzeit, zu der ich nur noch mit dem linken Auge in die rechte Westentasche schiele...

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Nach einer Fehlgeburt und einer daraus resultierenden Beziehungskrise ist die Bildhauerin Grania Ryan aus New York zurück in ihr kleines irisches Heimatstädtchen geflüchtet und versucht, im Kreis ihrer Familie wieder zu sich zu kommen. Beim Joggen trifft sie eines Tages auf ein kleines Mädchen, das nur mit einem Nachthemd bekleidet am Klippenrand steht und behauptet, dort seine verstorbene Mutter gesehen zu haben.


    Aurora, so heißt die Kleine, begegnet Grania kurz darauf wieder, und die beiden freunden sich rasch an, denn auch Aurora ist einsam - ihre Mutter ist tot, ihr Vater viel unterwegs, und da sie erst kürzlich in Dunworley eingezogen ist und von einer Hauslehrerin unterrichtet wird, mangelt es auch an Kontakten zu Gleichaltrigen.


    Als Grania ihrer Mutter Kathleen von Aurora erzählt, ist diese unerklärlicherweise völlig entsetzt, obwohl sie sonst doch besonders für Kinder ein großes Herz hat. Aber lange vor Granias Geburt gab es schon einmal eine Verbindung zwischen den beiden Familien, deren Auswirkungen Kathleen bis heute nicht vergessen hat ...


    Mit Familiengeheimnissen kriegt man mich ja immer wieder, und Lucinda Riley macht das vom Aufbau her in diesem Buch auch ziemlich gut. Die Mehrere-Zeitebenen-Technik ist zwar nicht gerade die Neuerfindung des Rades, passt aber immer wieder hervorragend, so auch hier, wo zunächst beinahe mehr Fragen aufgeworfen als beobachtet werden, um sich dann nach und nach, Schicht um Schicht, Puzzlestück für Puzzlestück aufzuklären.


    Mit den Figuren war ich allerdings nicht so zufrieden. Die Protagonisten sind zwar sympathisch, aber auch in den meisten Fällen wahnsinnig klischeehaft - die unkonventionelle Künstlerin, das altklug-niedliche kleine Mädchen, die resolute, gutherzige Mutter, der tragisch-schöne trauernde Witwer, die Society-Zicke und noch so einiges mehr. Da hätte ich mir ab und an etwas mehr Tiefe gewünscht, um sie noch lieber mögen zu können. Auch einige Handlungselemente waren mir ein bisschen zuviel des Guten und wie aus einem Soap-Drehbuch. Da hätte man Überflüssiges streichen und dafür lieber andere Aspekte noch etwas eingehender behandeln können, die mir zu oberflächlich angerissen wurden, statt immer noch mehr Drama draufzulegen.


    Aber bei aller Kritik habe ich mich doch ganz gut unterhalten und war an einigen Stellen auch gerührt von der Geschichte, die ich mir im übrigen auch gut als netten, leichten Film fürs Herz vorstellen könnte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen dass mich emotional so sehr berührt hat.


    Lucinda Riley hat eine Familiengeschichte geschrieben, gespickt mit interessanten Charakteren, rätselhaften Familiengeheimnissen und schicksalhaften Verstrickungen.
    Ein romantisches, geheimnisvolles und auch trauriges Buch.


    Die Handlungsorte wechseln zwischen Irland, London und New York.


    Das Ende hat nochmal eine überraschende Wendung genommen und ich habe lange nicht mehr am Ende eines Buches geweint.
    Also bitte Taschentücher bereithalten :)
    Mich hat das Buch gefesselt und es bekommt von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne :love:

  • Also erstmal es ist eine wunderschöne Geschichte die über Generationen hinweg geht und 2 Familien betrifft die zusammen hängen.


    "Das Mädchen auf den Klippen" dieser Titel ist treffend, denn dieses
    Mädchen Aurora schreibt dieses Buch. Angefangen hat alles mit Mary und
    geendet hat es mit Aurora, naja nicht wirklich geendet. Es waren schöne
    und auch sehr bewegende Rückblicke in die Vergangenheit um alles
    verstehen zu können. Allerdings war ich ab Mitte des Buches doch
    ziemlich verwirrt, weil ich einfach manchmal nichrt mehr richtig mitkam.
    Ich hätte mir gewünscht, man hätte alles erzählt, zum Beispiel wie es
    mit manchen Personen zu ende ging und wie sie ihr Ende gefunden haben.
    Selbst am Ende war es nicht offensichtlich, fand ich etwas schade.
    Ansonsten ein sehr gutes buch, gut zu lesen.

  • Originaltitel: The Girl on the Cliff
    445 Seiten



    Meine Meinung:
    Grania Ryan lebt als Bildhauerin in New York. Sie machte sich beruflich einen Namen und mit dem Psychologen Matt hat sie die große Liebe gefunden. Doch dann erleidet sie eine Fehlgeburt und das wirft sie total aus der Bahn. Sie verlässt fluchtartig New York und kehrt in ihre Heimat an die Steilküste Irlands zu ihren Eltern zurück.


    Bei einem Spaziergang sieht sie ein Mädchen am Rande der Klippen stehen, barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet. Als sie das Kind anspricht, läuft es davon. Als sie ihrer Mutter davon erzählt, ist diese überhaupt nicht begeistert, denn sie kennt das Mädchen. Sie heißt Aurora und ist die Erbin des herrschaftlichen Dunworley House. Die beiden Familien verbindet seit Generationen eine tragische Geschichte.


    Grania und Aurora sind bald gute Freunde und sie verbringen sehr viel Zeit miteinander. Aurora lebt mit ihrem Vater alleine in dem riesigen Haus, da ihre Mutter verstorben ist. Als der Vater für längere Zeit verreisen muss, bittet er Grania ins Haus zu ziehen und auf Aurora aufzupassen. Granias Mutter überlegt noch immer, ob sie ihrer Tochter von der Vergangenheit erzählen soll. Über kurz oder lang wird sie es müssen.


    Die Geschichte wird aber in Rückblenden von Aurora erzählt, sie geht über Generationen und nach und nach werden die Fäden zusammengeführt und von Granias Mutter ergänzt. Die Erzählungen enthalten sehr komplexe Lebensgeschichten und Schicksale, die einen sehr berühren. Die einzelnen Personen sind sehr gut dargestellt, liebevoll und detailliert. Zwischendurch wird immer wieder ein Abschnitt in kursiver Schrift eingefügt, in dem Aurora die Erzählungen zusätzlich noch mit Anmerkungen versieht.


    Ein schönes Buch, welches sich sehr flüssig lesen lässt, wie alle Bücher der Autorin.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Nach Missys Rezi ist dieses Buch auf meiner WuLi gelandent. Aber so richtig ran getraut habe ich mich irgendwie doch nicht, weil ich nicht so genau wusste, ob es überhaupt was für mich ist. Die Kaufentscheidung wurde mir dann abgenommen und mir blieb ja gar nichts anderes mehr übrig, als es zu lesen. Dazu kurz und knapp: Danke! :pray:


    "Das Mädchen auf den Klippen" ist ein wirklich wunderschönes Buch mit überzeugenden und authentischen Charakteren. Der schreibstil ist luftig leicht und frisch.
    Anfangs hatte ich ein wenig Probleme mit den vielen Namen aber nach und nach wurden die immer weniger bis sie schließlich gänzlich verschwunden sind.
    An einigen Stellen ist das Buch schon sehr kitschig, bzw. wirken die Zufälle doch sehr inziniert, aber das hat mich an dieser Stelle eigentlich überhaupt nicht gestört. Diese kleinen "Mängel" macht Lucinda Riley doppelt und dreifach wett und schenkt dem Leser mit diesem Buch einige wirklich tolle Lesemomente, die über Freude, Trauer, Wut, Verzweiflung, Lachen wirklich jede Emotion beeinhalten.


    Dieses Buch war garantiert nicht mein letztes der Autorin.


    Von mir gibt es volle 5 :bewertung1von5:

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • "Das Mädchen auf den Klippen" ist eine wunderschön erzählte Familiengeschichte, in die ich von der ersten Seite an zu 100% eingetaucht bin. Die Hauptgeschichte spielt an der irischen Küste, ein idealer Ort für Geschichten dieser Art. Aber auch London und New York sind Schauplätze, die die Autorin ideal ausgewählt hat.


    Nach einer Fehlgeburt flüchtet sich Grania in ihre Heimat Irland, zu ihren Eltern und ihrem Bruder. Sie lässt ihren Lebensgefährten Matt ohne ein Wort des Abschieds in New York zurück. Während eines Spazierganges sieht sie ein kleines Mädchen bedrohlich nah an den Klippen stehen. Als sie die Kleine anspricht, läuft sie weg. Sie ahnt noch nicht, dass das Mädchen, Aurora, ihr ganzes Leben verändern wird.


    Es gibt mehrere Erzählstränge. Zum einen die Hauptgeschichte, rund um Grania, ihre Familie und Aurora. Sie spielt größtenteils in Irland. Ein weiterer spielt in New York, wo Matt versucht, mit der Trennung klar zu kommen. Sehr interessant fand ich die Ausflüge in die Vergangenheit, begonnen mit der Zeit des 1. Weltkrieges. Als letztes sind die Ausführungen der kleinen Aurora gekonnt eingefügt.


    Der Schreibstil ist wahnsinnig fesselnd. Seite und Seite habe ich gelesen; ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Ich konnte die einzelnen Personen einen ganzen Tag lang nicht loslassen. Es ist eines der Bücher, die man in einem Rutsch lesen muss und die man überall mit hinnimmt.


    Wenn ich einen Kritikpunkt habe, dann allerhöchstens die zu erwachsen wirkende Sprache der kleinen Aurora. Ein wenig kindlicher, und die Geschichte wäre zu 100% perfekt gewesen.


    Einige Szenen driften ins klischeehafte und kitschige ab. Das hat mich hier nicht gestört. Manchmal brauche ich solche Geschichten. Eintauchen, mitfühlen und ein Tränchen vergießen. Und zum Schluss fällt es schwer, Abschied zu nehmen.


    Es gab ein Zitat, das mir sofort ins Auge gefallen ist:

    Zitat

    Wie sollte man wissen, dass man glücklich ist, wenn man nicht manchmal traurig wäre?
    Und wie sollte man sich gesund fühlen, wenn man nicht hin und wieder krank wäre?


    Ein wunderschönes Buch für einsame, verregnete Tage auf der Couch. Mit einer Tasse Tee und ein paar Keksen - ein perfekter Tag. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Bei diesem Buch kann ich mich der allgemeinen Meinung nicht anschließen, leider habe ich mich über das Buch ziemlich geärgert.



    An einigen Stellen ist das Buch schon sehr kitschig, bzw. wirken die Zufälle doch sehr inziniert, aber das hat mich an dieser Stelle eigentlich überhaupt nicht gestört. Diese kleinen "Mängel" macht Lucinda Riley doppelt und dreifach wett und schenkt dem Leser mit diesem Buch einige wirklich tolle Lesemomente, die über Freude, Trauer, Wut, Verzweiflung, Lachen wirklich jede Emotion beeinhalten.


    Mich haben diese kitschige Szenen im Buch leider sehr gestört und mir haben sie das Buch verleidet.


    Einige Szenen driften ins klischeehafte und kitschige ab. Das hat mich hier nicht gestört. Manchmal brauche ich solche Geschichten. Eintauchen, mitfühlen und ein Tränchen vergießen. Und zum Schluss fällt es schwer, Abschied zu nehmen.


    Bei mir darf es schon auch mal klischeehaft und kitschig sein, aber hier war es mir eindeutig zu viel des Guten...



    Aber nun zu meiner Meinung, zum Inhalt schreibe ich nicht mehr viel, das haben meine Vorschreiberinnen ja schon sehr gut gemacht.
    Ja, warum hat mich dieses Buch so enttäuscht? Vielleicht weil es sehr vielversprechend angefangen hat und ich mir eine tolle "Familien-Geheimnis-Geschichte" zum Abtauchen versprochen habe? Inklusive Herz-Schmerz, den ich manchmal auch sehr gerne lese.
    Aber nein, die Autorin hat mich mit dem "Herz-Schmerz" nicht erreicht und meine Gefühle sind bei mir regelrecht in Ärger umgeschlagen.
    Wie gesagt, anfangs war die Geschichte auch noch sehr gut. Zwar bedient sich die Autorin einiger Klischees und ich konnte das Verhalten von Grania, die sich einfach von ihrem Freund trennt, ohne ihm jegliche Erklärung dafür zugeben, nicht ganz nachvollziehen. Aber gut, es soll ja so Leute geben.
    Auch die "Vergangenheitsgeschichte" hat mich gefangen genommen und ich fand die ganzen losen Fäden, die gesponnen wurden durchaus interessant und vielversprechend.


    Aber dann wurde es mir gegen Mitte des Buches einfach zu viel des Guten. Die Spannung lies für mich nach, da sich auch fast jede Vorahnung, die ich hatte, bestätigt hat. Die "Vergangenheitsgeschichte" war größtenteils erzählt und in der Gegenwart wurde das Buch immer klischeehafter und klischeehafter. Die Autorin weißt mit Situationen auf, die für mich absolut unglaubwürdig wirken.
    Ich möchte hier nicht zuviel verraten, nur eines was jetzt hoffentlich keinen allzu großen Spoiler darstellt.
    Ich fand es einfach unmöglich, dass die Autorin einfach eine Neunjährige so von heute auf morgen alleine in den Flieger nach New York setzt. Ja klar, so völlig ohne Begleitung und ohne Vollmacht eines Erziehungsberechtigten. Mal eine dumme Frage, geht das??? Ich kann es mir nicht vorstellen, muss aber gestehen, dass ich auch noch nicht genauer recheriert habe.



    Überhaupt ging mir Aurora, die 9jährige, ziemlich auf den Wecker mit ihrer altklugen, doch schon sehr erwachsenen Art.
    Die Dialoge im gesamten Buch wirken auf mich auch sehr hölzern, was mich im Lesefluss deutlich gestört hat.


    Schade, ich habe mich wirklich auf diesen Roman gefreut. "Das Orchideenhaus" von der Autorin hat mir eigentlich gut gefallen. Zwar fand ich auch da schon so manches Klischee etwas viel, wurde aber mit einer sehr schönen und spannenden "Vergangenheitsgeschichte" versöhnt.
    Das ist in diesem Buch nicht passiert.


    Wenn ich das nächste Mal wieder einen Roman dieser Art lesen möchte, werde ich wohl wieder zu Kate Morton greifen, deren Romane wesentlich ausgereifter sind.


    Vondaher gibt es von mir nur :bewertung1von5::bewertung1von5: Sternchen für den schönen Anfang und die "Vergangenheitsgeschichte", die auch noch ganz interessant war.
    Aber ich werde wohl in Zukunft einen Bogen um Lucinda Riley machen.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ich gebe Rapunzel Recht, von dem Schreibstil bin ich auch sehr enttäuscht! Vom Thema her klasse, die Idee ist gut, aber nicht sonderlich ausgereift umgesetzt. Vieles fand ich auch überzogen, wie z.B.


    Auch hat Grania Auroras Vater noch gar nicht gesagt, welche Art


    Naja, in dem Stil könnte man noch einige Beispiele bringen, an denen die Geschichte einfach lieblos weiter gewurschtelt ist.
    Bis ich das erste Drittel durch hatte, habe ich schon mindestens drei mal überlegt, ob ich das Buch nicht abbreche, aber dann siegte doch meine Neugier.
    Mehr als 3 Sterne bekommt das Buch aber von mir nicht und ich bezweifle, dass ich noch eins von der Autorin lesen werde! Hatte mich auf einen schönen Roman im Stil von Kate Morton gefreut, aber mit der kann diese Schriftstellerin m.E. überhaupt nicht mithalten.

  • Die junge Bildhauerin Grania Ryan verlässt nach einer Fehlgeburt New York und ihren Lebensgefährten Matt und flüchtet in ihr Elternhaus im irischen Dunworley Bay in der Nähe von Cork. Bei einem Spaziergang sieht sie auf den Klippen ein rothaariges Mädchen, das barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet aufs Meer starrt. Als sie das Kind anspricht, läuft es erschrocken weg. Granias Mutter Kathleen erzählt ihr später, dass das Mädchen in dem großen Herrenhaus Dunworley House oben auf den Klippen lebt. Am nächsten Tag trifft Grania das Mädchen, das Aurora heißt, wieder und zwischen den beiden entwickelt sich eine enge Freundschaft. Kathleen gefällt das gar nicht, denn die Geschichte ihrer eigenen Familie und die der Familie Lisle, die Dunworley House bewohnt, ist seit Generationen eng miteinander verknüpft. Granias Urgroßmutter arbeitete einst als Dienstmädchen im Herrenhaus und manchmal ist es besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen...


    Nach "Der Engelsbaum" ist dies mein zweiter Roman von Lucinda Riley und ich bin wirklich begeistert. Die Geschichte ist mitreißend, packend und emotional erzählt. Das Ganze ist zwar aus der Sicht von Aurora geschrieben, aber nur in ganz kurzen Abschnitten in der Ich-Form. Und erst zum Ende erfährt man den tragischen Grund dafür, warum sie das alles aufschreibt.
    Es gibt zwei Erzählebenen. In der Gegenwart geht es um Grania und Aurora und wie sich ihre Beziehung auf ihrer beider Leben auswirkt. Und hier geht es auch um Matt, Granias Lebensgefährten, der nicht versteht, warum sie ihn ohne eine Erklärung verlassen hat.
    In der Vergangenheit lernen wir Granias Urgroßmutter Mary kennen, die in Zeiten des ersten und zweiten Weltkrieges sehr viel durchmachen musste. Nach und nach erfährt der Leser, wie das Schicksal der Familie Ryan mit dem der Familie Lisle verknüpft ist und welche Auswirkungen dies auf die nachfolgenden Generationen hat.


    Anfangs hatte ich ein paar Probleme mit Grania, da ich nicht nachvollziehen konnte, warum sie Matt ihre Gründe für ihre Flucht nach Irland nicht gesagt hat. Später wird das dann aufgelöst und da konnte ich sie besser verstehen.
    Aurora mochte ich gleich. Ihre frische Art und ihre Begeisterung für alles. Und sie tat Grania einfach gut, genau wie umgekehrt.
    Auch Kathleen war mir gleich sympathisch, überhaupt die ganze Familie Ryan.
    In der Vergangenheit ist besonders Mary zu erwähnen, eine für die damalige Zeit starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, egal wie viele Schläge das Schicksal ihr verpasst. Für die kleine Anna riskiert sie alles und es tat mir sehr leid, dass diese das später nicht zu schätzen weiß.
    Interessant fand ich allerdings die Anspielungen auf Annas tatsächliche Herkunft.


    Insgesamt ist "Das Mädchen auf den Klippen" eine fesselnde Familiengeschichte über mehrere Generationen, deren Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen, bewegend, tragisch, romantisch....aber keinesfalls kitschig oder schmalzig.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Meine Meinung:


    Schicksalsschläge, Familiengeheimnisse und ein kleines Mädchen, das für Überraschungen sorgt


    »Das Mädchen auf den Klippen« ist ein Roman, in dem die irische Protagonistin Grania Ryan dem einen oder anderen familiären Geheimnis auf die Schliche kommt, das von ihrer Mutter jahrelang unter Verschluss gehalten wurde.
    Eigentlich strotzt die Geschichte nur so vor Ungereimtheiten und auftauchenden Fragen. Angefangen hat die Problematik schon bei Granias Urgroßmutter Mary und erstreckte sich bis in die Generation von Granias Mutter, in der die eigentliche Katastrophe geschehen ist.
    Granias Abhängen mit Aurora bringt ihre Mutter also dazu, ihr von ihrer unangenehmen Vergangenheit zu erzählen, die immer noch eine Menge Wut und Traurigkeit hochkommen lässt.


    ~ »Manchmal kann das Leben der Erwachsenen ziemlich kompliziert sein.« ~
    (S. 401)


    Dass die Mutter Grania all das nie erzählt hat, fand ich zwar nicht so schlimm, da es Grania nicht wirklich betrifft, aber was wäre denn schon falsch daran gewesen, offen über die Geschehnisse der Vergangenheit zu sprechen? Die diesbezügliche Sturheit der Mutter hat Grania für sich im Laufe ihres Lebens wohl auch angenommen. Granias dummer, lächerlicher, zerstörerischer Stolz und ihre Unsicherheit sind der Grund, weswegen sie sogar einige Zeit blind für die Liebe war und beinahe den Mann ihres Lebens für immer verloren hätte ...


    ~ Heutzutage sagen viele Frauen, sie brauchen nicht unbedingt einen Mann, aber sind wir nicht auf der
    Welt, um einen Partner zu finden? Jagen wir nicht den größten Teil unseres Lebens der Liebe hinterher? ~

    (S. 422)


    Hätte es da nicht Aurora gegeben ... dieses ungewöhnliche Mädchen verblüffte mich beim Lesen immer wieder mit ihrer intelligenten und starken Wesensart und hat Dinge getan und gesagt, für die man sie nur lieben und bewundern konnte.
    Ich war also ein großer Fan von der kleinen Aurora, diesem Engel auf zwei Beinen! Grania mochte ich eigentlich auch ganz gerne, ihre andauernde Sturheit und Abwehr, wenn es darum ging, dass Matt mit ihr reden will, hat mir die Sympathie zu ihr aber manchmal etwas zunichte gemacht.


    ~ Ich habe einen großen Teil meiner Kindheit in Gesellschaft Erwachsener verbracht und wundere mich
    immer noch darüber, dass sie so oft nicht sagen, was sie meinen. Dass keine Kommunikation stattfindet,
    selbst wenn es um Liebe geht. Dass Stolz, Wut und Unsicherheit das Glück unmöglich machen. ~

    (S. 421)


    Lucinda Riley hat auch diesen Roman wieder sehr fesselnd und fragenaufwerfend geschrieben. Es ist spannend, all die Familiengeheimnisse und Begebenheiten der Vergangenheit nach und nach, sowohl von Auroras Familie, als auch von den Ryans, zu erfahren. Auch der eine oder andere tragische Tod oder Schicksalsschlag in der Geschichte hat mich als Leserin tief bewegt. Alles in allem also ein Buch, das exzellente Unterhaltung und Spannung bietet und zu fesseln weiß. Ich empfehle es gerne weiter!


    (Weitere lesenswerte Buchzitate findet ihr HIER!)


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

  • So ganz überzeugt hat mich das Buch leider nicht.

    Die Grundidee der Geschichte finde ich toll. Ein Geheimnis, dass zwei völlig verschiedene Familien seit über einhundert Jahren miteinander verbindet. Mir hat gefallen, dass es zwischen diesen beiden doch so unterschiedlichen Familien viele Berührungspunkte gibt; wie sich diese in der Vergangenheit gründen und bis in die Gegenwart reichen.


    Der Teil, in dem die Geschichte von Mary und Aurora erzählt wird, hat mir zu Beginn sehr gut gefallen. Es war gut erzählt, nicht zu detailliert aber auch nicht zu viel auslassend. Und dann plötzlich bricht die Autorin mit der Erzählung und hastet durch die Jahre. Ja, die Geschichte wurde nur anhand von Briefen erzählt. Aber ich hätte mir einfach gewünscht, dass noch etwas mehr über Marys Leben in Irland erzählt würde.

    Überhaupt zeichnet sich "Das Mädchen auf den Klippen" durch merkwürdige Sprünge in der Erzählung und ein irgendwie merkwürdiges Tempo aus. Es macht auf mich einen ziemlich gehetzten Eindruck. Meiner Meinung nach wollte die Autorin hier zu viel unterbringen.

    Auch die Personen waren für mich nicht gelungen. Sie wirkten oberflächlich und austauschbar, keine hatte ein wirklich markantes Profil welches einen dazu verleitet mit eben jener Figur mitzufiebern oder zu leiden. Gerade Aurora ist für mich völlig unauthentisch gestaltet, dass ich manche Absätze zweimal lesen musste. So redet doch kein Kind, egal wie alt seine Seele nun ist. Und "altklug", wie das Mädchen manchmal beschrieben wird, ist in meinen Augen auch etwas völlig anderes.


    Ich hatte mich auf einen schönen Familienroman vor historischer Kulisse gefreut, leider entpuppte sich das Buch als unliebsames und gefühlt unvollständiges Gewurschtel. Für einige schöne Passagen in der Geschichte vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein Buch, das nun länger auf meiner Wunschliste vor sich hin dümpelte und das ich nun endlich gelesen habe.
    Es hinterlässt mich zwiegespalten. Die Idee, das Schicksal zweier Familien eng miteinander zu verweben und auf verschiedenen Zeitebenen zu erzählen, ist sicher nicht neu, aber hier, meiner Meinung nach, wirklich spannend gelöst.
    Jedoch hätte ich das Buch nach den ersten 60 Seiten beinahe zur Seite gelegt, da ganze Passagen rein aus Dialogen bestehen und diese teilweise doch sehr hölzern klingen. Der Stil wurde dann aber flüssiger und zog mich in die Erzählung hinein.
    Die Charaktere sind für mein Empfinden sehr unterschiedlich gezeichnet. So gibt es Figuren, wie Mary, mit denen ich wirklich mitgelitten habe. Sie ist lebendig dargestellt und die Passagen, in denen es um ihre Geschichte geht, habe ich sehr gern gelesen.
    Dagegen finde ich Aurora, wie hier auch schon gesagt wurde, oberflächlich und, wenn sie auch in ihrem bisherigen Leben fast nur mit Erwachsenen zusammen war, zu weit in ihrer Entwicklung.
    An manchen Stellen hat man den Eindruck, dass die Erzählung viel zu schnell voranschreitet und die Hintergründe, warum sich eine Figur in eine bestimmte Richtung entwickelt hat, aufgrund von Zeitmangel nicht ausgeführt wurden.


    Trotz recht vieler Kritikpunkte gebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:, da ich vor allem die Geschichte rund um Mary und in weiten Teilen auch Granias Entwicklung gern gelesen habe.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -