Jussi Adler-Olsen - Verachtung

  • Zusammenfassung:
    Es ist der vierte Fall für das Sonderdezernat Q. Wie schon so oft entscheiden Rose und Assad, welcher Fall bearbeitet werden soll. Es ist der Fall der vermissten Rita Nielsen. Als Rose und Assad herausfinden, dass im Zeitraum von ein paar Tagen noch fünf weitere Personen vermisst gemeldet wurden ist auch Carl Morck überzeugt, dass mehr an dem Fall dran sein muss. Aber nicht nur das beschäftigt Carl. In seinem Privatleben treibt ihn
    seine „Ex-Frau“ Vera in den Wahnsinn und noch dazu will Mona ihm ihre Tochter vorstellen. Auch im alten Fall von Amanger gibt es neue Erkenntnisse, die Carl nicht erfreuen. Sie sprechen nämlich alle gegen ihn.
    Dafür kommen Carl und Assad in ihrem aktuellen Fall ganz gut voran. Sie werden auf eine Einrichtung aufmerksam, in die Mädchen und Frauen bis in die 1960er abgeschoben wurden. Diese Einrichtung befand sich auf Sprogø. Mädchen und Frauen, denen nicht zugestanden wurde Kinder in die Welt zu setzen wurden dort gezüchtigt und teilweise unfruchtbar gemacht.
    Auch Nete Hermansen war dort. Mehrere unglückliche Umstände führten dazu, dass sie durch die Hölle ging. Durch die Zwangssterilisierung wurde ihr Traum von einer eigenen Familie zerstört und sie kann die Leute nicht vergessen, die dafür verantwortlich sind.
    Carl Morck wird in seinen Ermittlungen auf eine Partei aufmerksam, die sich „Klare Grenzen“ nennt und sie treffen dort auf einen bekannten Namen, Curt Wad. Die Partei setzt sich für ähnliche Ziele ein, wie sie auf Sprogø hochgehalten wurden. Carl sieht hier einen Zusammenhang zu den Vermisstenfällen.



    Meine Meinung:
    Wie schon in den vorangegangenen Teilen der Serie besteht das Buch aus aktuellen Berichten und Erzählungen aus der Vergangenheit. Diese vergangenen Episoden berichten von Nete Hermansen. Dadurch ist der Hörer den Ermittlern in seinem Wissen voraus. Es bedeutet jedoch auch, dass es viel Konzentration bedarf, um nicht die Zeitangaben zu verpassen. Das Beziehungsgeflecht ist sehr komplex und wichtig für die Geschichte. Trotz diesem Vorwissen zieht sich eine Spannung durch die gesamte Geschichte und man darf sich auch auf überraschende Wendungen freuen.
    Die verschiedenen Nebencharaktere werden in diesem Teil weiter ausgebaut. Doch wer darauf hofft mehr über Assads Vorgeschichte zu erfahren
    sollte sich nicht allzu viele Hoffnungen machen.
    Alles in allem scheint „Verachtung“ eher dafür dazu sein die Spannung auf eine Fortsetzung zu fördern. Der Schwerpunkt liegt auf dem Fall und zusätzlich entstehen beim Hörer immer mehr Fragen zu den Charakteren und auch zum „Druckluftnaglerfall“ auf Amanger.



    Fazit:
    Gelesen wird das 476 minütige Hörbuch von Wolfram Koch. Seine Stimme ist sehr angenehm und lässt einen in das Geschehen eintauchen. Ich würde das Hörbuch denen empfehlen, die keine Schwierigkeiten haben komplexe Geschehen und Zeitsprünge auditiv zu erfassen und so dem ganzen konzentriert folgen können. Wer sich beim hören gerne zwischendurch auf andere Dinge konzentriert verliert schnell den Faden und sollte lieber auf das Buch zurückgreifen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Ich bin jetzt auch durch und muss sagen das das Hörbuch zwar seine schwächen hat, mich aber über weite Strecken sehr gut unterhalten hat. Da die Rezi von schwarz sich über weite Strecken mit meiner decken würde hier die kurzfassung aus meiner Sicht:


    Negativ:
    Ziemlich Spannungsarm. Richtig spannend wirds erst mitte der fünften CD (von sechs). Davor ist der Wissensvorsprung einfach zu groß


    Neutral:
    Kaum neues über Assad - Wobei ich wenn die Serie wirklich auf 10 Teile angelegt ist damit auch frühestens im übernächsten Band rechne.
    Der Druckluftnaglerfall geht weiter - Auch hier rechne ich nicht so schnell mit einer Lösung
    Mit Carls Cousin scheint sich ein neues Bändeübergreifendes Thema anzubahnen


    Positiv:
    Unschagbar sympatisches Ermittlerteam
    Alle Ermittlungsschritte sind immer nachvollziehbar, niemand stößt mal "zufällig" auf was



    Fazit:
    Nicht so gut wie der Vorgänger was insbesondere an der fehlenden Spannung liegt. Fans der Serie kommen auf ihre Kosten, auch wenn es kaum neues gibt. Wer die Serie nicht kennt und einfach nur einen guten Krimi sucht könnte enttäuscht sein
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Wer sich beim hören gerne zwischendurch auf andere Dinge konzentriert verliert schnell den Faden und sollte lieber auf das Buch zurückgreifen

    Dem kann ich im übrigen nur voll zustimmen. Ich höre wirklich sehr viele Hörbücher. Das Konstrukt aus Rückblenden und Rückblenden in den Rückblenden hat auch mich einige mal zurückspulen lassen.