Alexandra Reinwarth: Das Glücksprojekt

  • Die Autorin:
    Alexandra Reinwarth ist Autorin und hat gerade "Miss Sex" für den mvg Verlag geschrieben. Sie hat unter anderem für Ullstein "Arschgeweih" geschrieben und veröffentlicht im Herbst bei Droemer das erfundene Lexikon "Die große Brocklaus". Sie lebt in der Nähe von Barcelona und ist, seit sie an dem "Glücksprojekt" arbeitet, die wahrscheinlich glücklichste Autorin der Welt. (Quelle: Verlagswebsite)


    Klappentext:
    Alexandra Reinwarth ist eigentlich ganz zufrieden. Sie hat einen guten Job. Einen netten Mann. Gute Freunde. Aber manchmal, wenn sie einschläft, fragt sie sich: Bin ich wirklich glücklich? Also wagt sie ein ungewöhnliches Experiment. Sie macht ein Jahr lang alles, um wirklich glücklich zu werden. Sie besucht einen Glückscoach, unternimmt eine Wallfahrt, fängt mit Sport an, singt in der Dusche, kümmert sich um ihre Freunde, kauft sich ein Haustier, entrümpelt ihre Wohnung, probiert allerlei Glücksdrogen und fahndet ausgiebig nach dem Sinn des Lebens. Alles, was es über Glück zu wissen gibt, steht in diesem Buch. Der ultimative Glücksratgeber! (Quelle: amazon.de)


    Inhalt und meine Meinung:
    Es gibt unfassbar viele Ratgeber auf dem Buchmarkt und in sehr vielen geht es darum, glücklich zu werden. Strategien zum Glücklichwerden werden ausgebreitet, Tipps für den Alltag gegeben, man soll lernen, dass wenn man das Leben umstellt, man ein glücklicherer Mensch werden kann.
    Alexandra Reinwarth hat es versucht, und hat nicht nur Glücksratgeber gelesen, sondern auch andere Dinge probiert: ein Glückstagebuch geführt, einen Hund angeschafft, sich sozial engagiert, alte Freunde getroffen und versucht, neue Freunde zu finden. Sie hat ein Lachseminar besucht, ist gepilgert und hat Sport getrieben. Und dann hat sie sich hingesetzt und alles aufgeschrieben. Ob ihre Bestellung beim Universum sich irgendwann erfüllt hat, bleibt offen…
    Ich bin keine Ratgeberleserin und kenne Bücher wie “Simplify your life”, “Sorge dich nicht, lebe!” und ihre Freunde nur vom Titel und bestenfalls von den Buchcovern her. Aber ich gestehe, dass ich es von Zeit zu Zeit nicht lassen kann, mir Tipps in Zeitschriften oder im Internet oder sonstwo durchzulesen um zu erfahren, was man machen soll, um “glücklich” zu werden.
    “Das Glücksprojekt” ist mir sympathisch. Es ist leicht zu lesen und der Schreibstil der Autorin ist recht flapsig, was ich aber bei dem Inhalt durchaus angemessen fand. Manchmal habe ich beim Lesen wirklich lachen müssen, und das hatte ich nun wirklich nicht erwartet - aber ehrlich, ich habe mich in manchen Bemühungen, Dinge anders zu machen, dann doch leider wiedererkannt…
    Hier geht es nicht darum, dass Alexandra Reinwarth den Weg zum Glücklichsein gefunden hätte oder dass sie einem jetzt einen neuen Ratgeber schreibt und erklärt, wie es nun geht, das Glücklichsein. Es geht um eine Auseinandersetzung mit Ideen und Tipps, die jeder von uns schon mal irgendwo gehört oder gelesen hat – und mit einer persönlichen Abrechnung mit diesen. Dabei beschreibt Reinwarth, was sie davon glücklich gemacht hat und auch, was nichts für sie war. Warum ihr das Spirituelle irgendwie nicht so liegt, ein Hund aber tatsächlich zu ihrem Wohlbefinden beitragen kann. Das Ganze ist unterhaltsam zu lesen und es ist auch schön, dass die Autorin sich selbst nicht immer ganz so ernst nimmt – gerade das kann ich bei solchen Büchern nämlich auch ganz und gar nicht ertragen.
    Nehme ich irgendwas aus diesem Buch mit? Ja: den Menschen zu erzählen, wie man angeblich glücklich wird, ist ein Riesengeschäft, und es schadet nichts, das auch mal deutlich kritisch zu hinterfragen. Es schadet auch nichts, sich mal damit auseinanderzusetzen, was einen selbst ganz persönlich wirklich glücklich machen kann und es ist vor allem wichtig, dass man den Weg zum Glück nicht so ernst nimmt. Lachen soll ja schließlich glücklich machen und so.
    Ob alles, was die Autorin hier als Erlebnisse verkauft, wirklich passiert ist? Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber ganz ehrlich, das will ich auch nicht. Denn ich fand dieses Buch heute Nachmittag sehr unterhaltsam und es hat mich sehr positiv überrascht – ein Buch, um das ich in jedem Buchladen einen großen Bogen gemacht hätte…
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  • Vielen Dank für die schöne Rezension.
    Ich habe mir das Buch heute auch als kostenlosen Amazon-Ebook-Download geholt und bin total begeistert! Dieser Sarkasmus, dieser Humor - mehrmals musste ich bisher lauthals lachen und bin nicht mal über die Hälfte. Für wirklich ernstzunehmende Ratschläge ist er vielleicht nicht geeignet aber unterhalten tut er allemal. Und das richtig gut.

  • Kurzbeschreibung:
    Alexandra Reinwarth ist eigentlich ganz zufrieden. Sie hat einen guten Job. Einen netten Mann. Gute Freunde. Aber manchmal, wenn sie einschläft, fragt sie sich: Bin ich wirklich glücklich? Also wagt sie ein ungewöhnliches Experiment. Sie macht ein Jahr lang alles, um wirklich glücklich zu werden. Sie besucht einen Glückscoach, unternimmt eine Wallfahrt, fängt mit Sport an, singt in der Dusche, kümmert sich um ihre Freunde, kauft sich ein Haustier, entrümpelt ihre Wohnung, probiert allerlei Glücksdrogen und fahndet ausgiebig nach dem Sinn des Lebens. Alles, was es über Glück zu wissen gibt, steht in diesem Buch. Der ultimative Glücksratgeber!


    “Das Glücksprojekt” ist nicht, wie der Titel vermuten lassen würde bzw. die Kurzbeschreibung einem weismachen möchte, ein Glücksratgeber, (um den man als normal denkender Mensch nur einen weiten Bogen machen kann), sondern es ist ein überaus humoriges, aber auch durchaus kluges Buch.


    Die Autorin berichtet lustig und selbstironisch von ihrem Projekt, in einem Jahr ein glücklicher(er) Mensch zu werden und sie geht hierbei mit System vor: Erst ein paar Punkte notieren. Was macht einen Menschen glücklich? Sport, ein Haustier, Freunde, eine Wallfahrt, ein Yoga-Lachseminar. Gut. Also der Reihe nach.


    In umwerfend komischen Episoden erzählt uns Alexandra Reinwarth von ihren Versuchen, “ihre” Sportart zu finden. Dabei kann man bereits erahnen, was einen in ihrem weitern Buch “Das Fitnessprojekt” erwarten könnte. Sie checkt die Vor- und Nachteile von Hunden und Katzen, sie sucht sich neue Freunde, trennt sich von einer Freundin, die ihr nicht guttut (sie macht quasi Schluss mit ihr), sie frischt alte, längst vergessene Freundschaften auf, sie besucht ein Lachseminar, sie lernt “nein” zu sagen und so weiter. Sie erzählt von ihrer Studienzeitfreundin Jana, von ihrer Kindergarten- und Esotherikfreundin Anne und von ihrem “Lieblingsmenschen” (ein wundervolles Wort, wie ich finde!), ihrem Lebensgefährten, den sie allerdings nur “L.” nennt.


    Dabei schafft sie es wunderbar, sowohl den Humor, als auch die Spannung aufrechtzuerhalten und ungeachtet der Tatsache, dass ich zwischendurch Tränen gelacht habe (Stichwort: Yoga!) lässt das Buch doch zwischendurch einhalten und überlegen.


    Man kann einiges aus dem Projekt übernehmen, einiges lässt nachdenken, einiges kann man wahrscheinlich eins zu eins so umsetzen. Fix ist aber: Schon das lesen dieses Buches hat mich glücklich gemacht und ich freue mich sehr auf mehr von Frau Reinwarth!


    Von mir gibts :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: