Bücher lektorieren / korrigieren lassen

  • :huhu: ihr Lieben,


    heute habe ich eine Frage an alle Autoren, die sich hier im Forum tummeln. :winken:


    Lasst ihr eure Bücher vor dem Veröffentlichen professionell lektorieren bzw. korrigieren? Oder gebt ihr sie an Verwandte und Freunde weiter, damit diese mal drüber schauen? Wäre es euch das wert, Geld für das Korrigieren zu bezahlen?


    Der Beruf des Lektors / Korrektors ist ja kein richtiger Ausbildungsberuf. Eher sind das ja Leute, die Germanistik oder etwas in die Richtung Buchwesen studiert haben.


    Für mich wäre das ganz interessant zu wissen, da ich schon für den ein oder anderen Autor Korrektur gelesen habe und mich frage, ob man sich damit selbständig machen kann.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich weiß von einigen eBook-Autoren , dass die die 1000 € nicht haben für nen Lektor. Sie sagen , dass sie billigere nicht kennen und somit haben es außer Freunden keine "Profis" korrektur-gelesen.
    Ich denke , viele kleine "Autoren" hätten nicht mal nen paar Hundert Euro.

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • @ Floxi:


    Ich hab vor allem wegen der Preise schon im Internet recherchiert und teilweise werden 3 bis 4 Euro pro DIN A4 - Seite verlangt. Selbst bei einem 300-Seiten-Buch macht das also tatsächlich schon 1000 Euro aus. Und dann kommt vermutlich noch die Mehrwert-Steuer dazu. Stellt sich natürlich die Frage, ob ich meine Arbeit dann nicht viel günstiger anbieten könnte. :wink:

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  • @ Floxi:


    Ich hab vor allem wegen der Preise schon im Internet recherchiert und teilweise werden 3 bis 4 Euro pro DIN A4 - Seite verlangt. Selbst bei einem 300-Seiten-Buch macht das also tatsächlich schon 1000 Euro aus. Und dann kommt vermutlich noch die Mehrwert-Steuer dazu. Stellt sich natürlich die Frage, ob ich meine Arbeit dann nicht viel günstiger anbieten könnte. :wink:

    Das wäre natürlich ne Idee. Und wo könntest du dann Werbung für dich machen? Aber auch wenn du nur 300 Euro kosten würdest, würde das bei einigen "Spassschreibern" ihre Finanzen sprengen.

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  • @ Floxi:


    Werbung lässt sich im Internet prima machen. Da hilft eine eigene Homepage oder auch Facebook. Ich denke, das ist nicht das Problem. Es gibt ja auch einige Autoren-Foren, da könnte man seine Dienste ja auch anbieten. :-k


    Was den Preis betrifft - so ganz unter Wert verkaufen möchte man sich ja auch nicht. Das muss dann vermutlich einfach jeder Autor selber wissen, was ihm die Korrektur wert ist. Deshalb ja auch meine Anfrage hier, um einfach mal zu sehen, wie die Marktlage ist. :wink:

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  • Hallo Gänseblümchen,


    leider sieht es auf dem Markt für Lektoren eher mau aus. Es gibt einfach zu viele.
    Die meisten Profiautoren haben zudem schon ihre Leute, mit denen sie privat zusammenarbeiten, ansonsten korrigieren ja die Verlage ohnehin noch mal.


    Ich veröffentliche nicht nur bei Verlagen, auch selbst, und arbeite schon seit Jahren mit einer Lektorin zusammen. Sie ist sehr gut, da sie das Schreibhandwerk beherrscht und Logikfehler meist immer aufspürt, sie ist da sehr genau. Ich habe sie auch schon sehr vielen Autoren empfohlen - sie nimmt auch lange nicht so viel Geld wie andere.


    Wenn sich schon jemand kein Lektorat leisten kann, dann wenigstens ein Korrektorat, das sollte einfach Pflicht sein, zumindest, wenn man Geld für seine Bücher verlangt. Denn zu viele Zeichen- und Rechtschreibfehler sind einfach ärgerlich, da verliert man die Leser. Selbst ist man leider immer betriebsblind und übersieht eine Menge.


    Also ein Korrektorat anzubieten würde sich eher empfehlen.


    Liebe Grüße,
    Inka

  • Ein Lektorat bedeutet ja auch immer, an seiner Schreibe zu arbeiten, Verbesserungsvorschläge umzusetzen, sich mit Kritik auseinanderzusetzen, und dazu sind viele Hobbyautoren nicht bereit ?( Gerade Schreibanfänger tun sich da sehr schwer und glauben, ein Lektor würde ihren Stil kaputtmachen. Daher hat man es als Lektor doppelt schwer, überhaupt Autoren zu finden, die bereit sind, wirklich an sich zu arbeiten.
    Verwandte und Bekannte eignen sich ohnehin am allerwenigsten zum Korrekturlesen bzw Lektorieren, denn die haben A keine Ahnung vom Schreibhandwerk (außer, sie arbeiten in der Branche) und trauen sich B auch meist keine Kritik zu äussern (die finden dann immer alles super, lach) und das hilft dem Autor ja gar nicht.


    Ein unabhängiger Lektor ist da eigentlich ein Muss.


    Ich empfehle daher auch immer den Autoren, die nicht so viel Geld haben, erst einmal das Schreibhandwerk zu lernen, und da gibt es ja jede Menge Ratgeber. Die von
    Susanne Strecker
    finde ich super! Da steht alles schön zusammengefasst.
    Man muss natürlich nicht alles übernehmen, aber das Wesentliche wird gut erklärt.


    Außerdem empfehle ich Bücher wie "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt", etc, um das richtige Plotten zu lernen.
    Des Weiteren sollte man sich den Dudenkorrektor zulegen und Papyrus.


    Und - ganz wichtig: Testleser :D


    Wenn man die grundlegenden Dinge beherrscht und mit den richtigen Programmen ausgerüstet ist, kann man seinen Text danach auch einem Lektor geben, weil der hat jetzt wesentlich weniger Arbeit und kostet dann auch weniger :-)

  • @ Inka:


    Danke für deine Einschätzung! Ich habe auch schon festgestellt, dass der Markt an freien Lektoren / Korrektoren ziemlich gut gefüllt ist. Und wie du sagst: Die meisten Autoren werden einfach ihre festen Leute haben, mit denen sie zusammenarbeiten. Andererseits habe ich den Eindruck, dass sich in letzter Zeit immer mehr Leute trauen, eigene Texte zu veröffentlichen. Von daher denke ich einfach, dass der Bedarf an Korrektoren da ist, man muss sie nur finden und bezahlen können. :wink:


    Ich bin mir wirklich sehr unsicher, ob ich diesen Schritt wirklich gehen sollte, mich mit dem Korrigieren selbständig zu machen. Andererseits sind auch die Verlage ja schon mit festen Angestellten oder freien Mitarbeitern versorgt bzw. wollen die Leute an ihrem Verlagssitz beschäftigt wissen. Ich würde aber lieber von Zuhause aus arbeiten...

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  • Ich bin mir wirklich sehr unsicher, ob ich diesen Schritt wirklich gehen sollte, mich mit dem Korrigieren selbständig zu machen. Andererseits sind auch die Verlage ja schon mit festen Angestellten oder freien Mitarbeitern versorgt bzw. wollen die Leute an ihrem Verlagssitz beschäftigt wissen. Ich würde aber lieber von Zuhause aus arbeiten...

    Probiere es doch erstmal als Nebenbeibeschäftigung und wenn es doch sehr gut laufen würde, kannst du dich damit selbständig machen.

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  • @ Floxi:


    Mein derzeitiger Arbeitsvertrag lässt leider keine Nebenbeschäftigung zu. Das heißt: Ganz oder gar nicht... :-?

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  • Falls du einen sicheren Job hast, würde ich den auf keinen Fall aufgeben. So eine Existenz als Freiberufler baut man sich auch nicht von heute auf morgen auf. Ich hab zB die ersten drei Jahre gar kein Plus gemacht, aber 60 Stunden die Woche gearbeitet. Das konnte ich auch nur, da uns das Gehalt meines Mannes über Wasser gehalten hat.
    Mittlerweile arbeite ich 6 Jahre hauptberuflich als Autorin und endlich mit Gewinn, mache aber mind meine 80 Stunden in der Woche, arbeite jedes Wochenende, jeden Feiertag, gönne mir max 3 Wochen Urlaub im Jahr, wo ich auch nicht abschalten kann - das sind dann die Nachteile, wenn man von zuhause aus arbeitet, man ist quasi immer im Dienst ;-)


    Man kann als Lektor auch anbieten, für eine Prozentbeteiligung am Buchverkauf zu arbeiten. Meine befreundete Lektorin macht das auch teilweise, zB ich sag jetzt mal ne Zahl - 15% vom Gewinn zu nehmen, also im Nachhinein. Ist natürlich immer das Risiko gegeben, dass sich das Buch nicht verkauft und man dann für mau lektoriert hat.

  • @ Inka:


    Ich bin momentan noch Referendarin und meine Ausbildung endet im März. Ich muss mich also sowieso nach einer neuen Anstellung umsehen. Und irgendwie kann ich mir zur Zeit nicht wirklich vorstellen, in meinem gelernten Beruf zu arbeiten. Ich möchte was mit Büchern machen. Und das Korrigieren macht mir Spaß. Deswegen denke ich seit einiger Zeit darüber nach.


    Wie kommt es, dass du so viel arbeiten musst? Hast du dich verpflichtet, jährlich eine bestimmte Zahl an neuen Büchern zu veröffentlichen?

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  • gaensebluemche: ich würde versuchen, beides zu vereinen wenn es denn geht - vielleicht wäre eine Alternative eine Teilzeitstelle, um wenigstens eine Grundsicherung Deines Lebens sicherzustellen, und nebenberuflich versuchen, in der Branche Fuss zu fassen..... die Konkurrenz ist groß, der Arbeitseinsatz auch und die Zeit bis man schwarze Zahlen schreibt kann sehr lang sein.. von irgendetwas musst du leben :wink: Aber die Idee an sich finde ich gut und ich wünsch Dir viel Erfolg :thumleft:

  • @ Squirrel:


    Ja, das mit der Teilzeitstelle in Kombination mit dem Lektorat / Korrektorat ist sicherlich eine gute Idee. :-k Solange man Gewerbe und "gewöhnlichen" Job verbinden kann. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.


    Was das Schwarze-Zahlen-Schreiben betrifft: Eigentlich habe ich doch keine Ausgaben bis auf Strom und die Kosten für den Gewerbeschein, wenn ich von Zuhause arbeite. Es muss eben nur genug reinkommen, um überleben zu können. Oder vergesse ich da etwas?

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  • Oder vergesse ich da etwas?

    nein, prinzipiell vergisst Du nichts und die Kosten kannst Du bei der monatlichen Steuererklärung absetzen (sogar das Arbeitszimmer, da Du von zu Hause arbeitest), soweit stimmt das - aber trotzdem hast Du Deine laufenden Kosten, und die müssen eben erst mal reinkommen - auch wenn Du versuchst, sehr bescheiden zu leben.... deswegen würde ich versuchen, eine Grundsicherung zu haben um eben ohne den Druck täglich aufstehen zu müssen. Die Klienten werden Dir ja nicht gleich in Scharen zulaufen, du musst Dich ja erst mal bekannt machen in der Branche. :wink:
    ach ja: die Steuersoftware des Akademischen Vereins ist hervorragend und bedienerfreundlich und kann direkt die Steuererklärungs ans Finanzamt online weiterleiten - selbst meine Freundin, gelernte Steuerberaterin, war begeistert.

  • Bis man schwarze Zahlen schreibt, kann wirklich ein paar Jahre dauern - solange solltest du auf jeden Fall dein Einkommen auf andere Art sichern. Die monatlichen Kosten sind ja doch recht hoch: Miete, Nebenkosten, Nahrungsmittel, Auto, Versicherungen, sonstige Kosten - und als Freiberufler (ich glaube nicht, dass du ein Gewerbe anmelden musst und Lektor genau wie Autor zu den Freiberuflern zählt) musst du dich ja auch selbst um Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung kümmern - und das wird ganz schnell ganz teuer. Ich hab zu Beginn nicht mal geschafft, diese Ausgaben zu erwirtschaften. Und man weiß nie, wie die Auftragslage morgen aussieht - ist also auch ein eher unsicherer Job, in den man sich sehr reinknien muss, immer am Ball bleiben, immer hart arbeiten.


    Ich arbeite so viel, weil man als Selbstständiger einfach zu keinem Ende kommt und man ja über jeden Auftrag froh ist, um sich über Wasser halten zu können. Hinzu kommt, dass ich so schlecht Nein sagen kann und gerade die letzten 2 Jahre sehr viele Angebote kamen, die ich nicht ablehnen wollte. Ua kamen zwei Großverlage auf mich zu, für die ich Bücher nach Vorgabe geschrieben habe - da war ich natürlich total happy.


    Außerdem bin ich ein Work- und Writeaholic. Ich lebe meinen Kindheitstraum und das zu 100%. Ich hab aber nach dem Abi auch erst mal einen Job gelernt und ein paar Jahre Geld verdient, und da ich sehr sparsam war, hatte ich einen Grundstock, von dem ich dann ein paar Jahre lang zehren konnte - sonst wäre das alles nicht gegangen. Außerdem hatte ich das Riesenglück, damals eine Förderung erhalten zu haben, aber das war auch ein langer und bürokratischer Weg - aber die Hürden waren es wert.
    Ich habe auch eine Weile als Lektorin und Herausgeberin für einen kleineren Verlag gearbeitet, mich da auch um Marketing, den Shop und die HP gekümmert - heute mache ich nur noch die Cover, denn das wurde mir jetzt zu viel. Sonst komm ich mit meinem eigentlichen Job, mit dem ich ja mein Geld verdiene, nicht mehr hinterher.


    Ein Arbeitszimmer kannst du allerdings nur absetzen, wenn du wirklich einen Extraraum hast, den du überwiegend zum Arbeiten nutzt und den du auch abschließen kannst.


    Bevor du diesen Schritt gehst, würde ich mich zuvor gründlich informieren, was alles auf dich zukommt. zB weiß ich nicht, ob man als Lektor auch Abgaben an die KSK zahlen muss - weil dann käme das auch noch an Kosten auf dich zu.


    LG
    Inka

  • @ Inka:


    Stimmt, an die Versicherungsbeiträge hatte ich bislang nicht gedacht. Das sehe ich bei meinem Freund, der selbständig ist, wie hoch die sind. :shock: Ich werd mir einfach in Ruhe alles durch den Kopf gehen lassen müssen und die Vor- und Nachteile abwägen. :-k

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    Hape Kerkeling


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    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Hier habe ich zu dem Thema einen ganz interessanten Artikel gefunden.



    Warum ich nicht mehr für Selfpublisher lektoriere

    Das kann ich durchaus nachvollziehen. Manche der "Indie-Autoren" (ich bin selbst eine) haben eine grausame Rechtschreibung und scheinen es nicht einmal für nötig zu befinden, eine Rechtschreibprüfung darüberlaufen zu lassen. Das alleine ist für mich oftmals schon ein Hinderungsgrund, mich näher mit dem Buch/der Geschichte zu beschäftigen. Bei kürzeren Geschichten mache ich mich schon manchmal daran und schreibe dem Verfasser dann, welche Fehler ich gefunden habe, doch nicht immer stößt das auf Gegenliebe. Noch weniger kommen viele Autoren damit klar, wenn man sie auf bestimmte inhaltliche Fehler in ihrer Geschichte hinweist. Wenn man da nicht viel Fingerspitzengefühl einsetzt, nehmen das einige sehr persönlich.


    Es ist einfach ein Lernprozess, denke ich, Kritik für das Buch anzunehmen und das dabei nicht auf sich persönlich zu beziehen. Auch ich habe anfangs so meine Schwierigkeiten gehabt, aber bevor ich übereilt gehandelt und geantwortet habe, habe ich lange darüber nachgedacht - und oftmals musste ich einsehen, dass die Kritik berechtigt war. Mittlerweile bin ich froh, wenn ich konstruktive Kritik bekomme. Für mich sehe ich das als Chance, eine Geschichte noch besser zu machen. Und Rechtschreibfehler - nun ja - selbst nach sechsmaligem Lesen meiner Romane hab ich noch den einen oder anderen Fehler gefunden, den ich vorher durch meine Betriebsblindheit übersehen hatte. Ich glaube kaum, dass eine Lektorin bei einmaligem Lesen alle Fehler auf Anhieb finden kann. :study:


    Der Verfasser des Textes unter dem Link hat auch noch ein weiteres Problem benannt, was zwar angesprochen wurde, aber, wie ich finde, ein wenig schwach herausgekommen ist: Bücher brauchen Zeit! Wer ein Buch veröffentlichen will, soll sich vor der Veröffentlichung Zeit nehmen - viel Zeit - nicht nur die vier Wochen, die das Buch lektoriert wird, sondern weitere Wochen, um die Geschichte sacken zu lassen, sie dann noch einmal zu lesen, korrigieren, was stört und wieder und wieder Zeit lassen. Natürlich ist es superspannend, ein Buch selbst zu veröffentlichen, und ich kann auch jeden verstehen, der den Veröffentlichungstermin kaum erwarten kann, und dennoch sollte sich jeder Zeit nehmen - es eilt ja nicht und kommt dem Buch nur zugute. Umso mehr Anerkennung und weniger Kritik wird es im Nachhinein von den Lesern geben :)

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein