Stephan Orth / Antje Blinda : Sorry wir haben uns verfahren

  • Sorry wir haben uns verfahren - Kurioses aus der Bahn


    Inhalt
    Bisher wurden die Bücher "Sorry wir haben die Landebahn verfehlt" mit Anekdoten rund ums Thema Flugzeug und "Sorry Ihr Hotel ist abgebrannt" rund ums Thema Urlaub veröffentlicht. "Sorry wir haben uns verfahren" ist der nun dritte Teil, der von SPIEGEL ONLINE gesammelte Geschichten in einem Buche vereint


    Von Versprechern, Verspätungen, Verfrühungen ( ja auch die gibt es bei der Bahn ... ) werden berichtet. Zugführer, die im Bahnhof halten und nach dem Weg fragen oder auf freier Strecke halten um Früchte von Bäumen zu ernten. Sogar Abkürzungen nimmt die Bahn ...


    Meinung
    Wie bei den beiden Büchern vorher eine Zusammenstellung mit ( zumeist ) mehr oder ( selten ) weniger witzigen Anekdoten. Alles in Allem eine gute Lektüre für Zwischendurch, Leser können jeder Zeit eine Pause einlegen und später wieder weiter lesen. Ob immer alles wahr ist läßt sich nicht beurteilen, auf das Lesevergnügen hat das jedoch meiner Meinung nach keinen Einfluß


    Wie gehabt ist das Buch thematisch und unterhaltsam gegliedert, die Kapitel heißen z.B. "Vertrackte Versprecher" oder "Totaler Bahnsinn" - zu den Themen finden sich stets gute Einleitungen, abgerundet durch Cartoons sowie - innerhalb der Anekdoten - ein Bahn ABC. Im Anschluß an jedes Kapitel folgt dann noch eine Infobox z.B. mit Miniwörterbuch "Deutsch - Bahn / Bahn - Deutsch" oder kuriosen Bahnhöfe-Namen ( Westewitz-Hochweitzschen etc )


    Ein Favorit von mir ( der PC ist nur so schlau wie der Nutzer der ihn bedient ... ) ist die Ansage auf Kölner Bahnhof mittels Computerstimme ( S.211 ) - bei der zuvor leider vergessen wurde, den PC mit Daten zu füttern. So kündigte er auf Gleis 1 einen Regionalexpress nach <Fahrtziel_nicht_hinterlegt> über <Fahrtziel_nicht_hinterlegt> Hauptbahnhof an ...

  • Ob immer alles wahr ist läßt sich nicht beurteilen...


    Als jemand vom Fach habe ich diese und die anderen zwei Bücher der Autoren interessiert zur Hand genommen und konnte über das eine oder andere lachen, über viele Dinge schmunzeln und manches Mal mit den Augen rollen. Denn die dort beschriebenen Begebenheiten aus Kunden- und manchmal auch aus Unternehmenssicht sind glaubwürdig. Tatsächlich hatte ich selbst schon einige Begebenheiten mit Kunden, die mich an deren "Zustand" haben zweifeln lassen. Da werden Maßbänder mitgenommen, um zu messen, ob die Größe des beschriebenen Hotelzimmers stimmt, die Frankfurter Tabelle kennt sowie so jeder auswendig. Der Strand ist wahlweise zu sandig oder zu heiß und das Zugticket wird schon mal in die falsche Richtung gebucht. Piloten, die erst dann den Ausweichflughafen ankündigen, wenn sie dort gelandet sind und Maschinen, die in einem eher zweifelhaften Zustand sind. Buffets mit lebenden Inhalt oder Gasflaschen, die auf dem Hotelgelände explodieren. Es wird nach Zimmern mit Meerblick gesucht (das Hotel stand in Wien) und aufgepasst beim Buchen, es gibt nicht nur ein Sidney in Australien. Alles schon mal da gewesen. Einige Anekdoten sind im Reisebereich inzwischen Klassiker und nahezu jedes Unternehmen dieser Branche kennt solche Geschichten. Der Wahrheitsgehalt dürfte also vorhanden sein.