Dawn Cook - Die Tochter der Königin / The Decoy Princess

  • Autorin:
    Dawn Cook (Jg. 1966) wuchs in einer Kleinstadt in Michigan auf. Als
    einziges Mädchen der kinderreichen Familie entwickelte sie sich zunächst
    zum Tomboy, einem weiblichen Wildfang, wie sie selbst sagte. Ehe sie
    mit dem Schreiben begann, hielt sie sich mit unterschiedlichsten Jobs
    über Wasser. Ihr Debüt als Autorin feierte sie mit der
    "Wahrheiten"-Serie, vier Fantasyromanen, die sie ab 2002 unter ihrem
    richtigen Namen Kim Harrison veröffentlichte. Mit "Blutspur" begann sie
    2004 die erfolgreiche "Rachel-Morgan"-Serie: Fantasy im urbanen Setting.
    Mittlerweile lebt sie in South Carolina, wo sie sich in ihrer Freizeit
    gerne auf die Jagd nach guter Schokolade begibt und auf ihrer
    Ashiko-Trommel spielt - wenn niemand in der Nähe ist. (amazon.de)


    Inhalt:
    Prinzessin Contessa von Costenopolis - genannt Tess - hat bisher das Leben einer ganz normalen Prinzessin geführt, abgesehen von all den Leibwächtern um sie herum. Trotzdem hat der Kanzler des Reiches darauf bestanden, dass Tess lernen soll, sich selbst zu verteidigen. Ein guter Grund dafür ist obskure Prophezeiung der Prinzessin vom roten Mond, weshalb Meuchelmörder schon seit ihrer Kindheit nach ihrem Leben trachten. Doch kurz vor ihrer Heirat mit dem Prinzen des Nachbarlandes erfährt Tess, dass sie gar nicht die echte Prinzessin ist. Tess ist nur ein Lockvogel, damit die echte Prinzessin am Leben bleibt. Als Prinz Garrett hört, dass Tess gar nicht seine Braut ist und dass Tess´ Eltern ihn belogen hatten, ermordet er kurzerhand den König und die Königin von Costenopolis vor den Augen ihrer Tochter. Tess gelingt es, mithilfe von Kavenlow, dem Kanzler, aus dem Palast zu fliehen. Auf ihrer Flucht weiht Kavenlow sie unfreiwillig in das Geheimnis der Spieler ein. Denn in Wahrheit regieren sie mit Hilfe von einem besondern Gift das ganze Königreich. Kavenlow hat schon längst beschlossen, das Tess seine Nachfolgerin werden soll. Doch dann begegnet sie einem schon fast unwiderstehlichen Falschspieler und Betrüger ...


    Aufbau:
    Die Tochter der Königin ist der erste Band von Dawn Cook. Es legt noch ein zweiter Band vor, Die Gesandte der Königin. Ein dritter Band liegt leider nicht vor, obwohl die Geschichte nach dem zweiten Band unvollständig und unvollendet endet und einige Lücken aufweist, an die ein dritter Band anschließen könnte. Man kann es auch als Einzelband lesen.
    Das Buch ist in sehr lange Kapitel geteilt und in der Ich-Perspektive geschrieben.


    Meine Meinung:
    Die Tochter der Königin ist ein sehr interessantes und spannendes Buch. Es erzählt über eine Prinzessin, die nachdem sie erfahren hat, dass sie eigentlich gar keine Prinzessin ist eine sehr starke Veränderung durchnimmt. Es ist absolut keines von diesen "Oh, ich bin doch keine Prinzessin! Was mache ich nur jetzt?"-Büchern sondern definitiv etwas anderes. Die Handlung ist sehr detailreich und die Charaktere gut herausgearbeitet. Man kann durch die Ich-Perspektive sehr gut sich in Tess hineinversetzten und fast alle ihre Taten nachvollziehen.Der Schreibstil von Dawn Cook ist sehr fesselnd, am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig aber flüssig und nahezu lückenlos.Tess als Hauptperson nimmt einen ganz gefangen, zuerst ihre Unbeholfenheit und dann ihre Stärke, die man ihr am Anfang gar nicht zutraut.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es einmal etwas anderes war als imer die gleichen Geschichten und Handlungen! Es ist sehr geheimnisvoll, berührend und fesselnd. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen ! Sehr empfehlenswert !

  • Vielen Dank für Deine Rezi, Rue !
    Hört sich gut an und scheint wirklich mal etwas Anderes zu sein als immer nur ewig Elfen und Drachen.
    Wandert mal gleich auf meine Wunschliste. :)

  • Das Buch ist zwar jetzt schon icht mehr auf den aktuellen Bestsellerlisten, aber trotzdem noch eines meiner Lieblinge. Daher auch noch eine (etwas verspätete) Rezension von mir:


    Schon der Anfang des Buches ist vielversprechend. Eine Protagonistin wird dargestellt, die zwar sehr sympathisch ist, durchaus aber ihre, sagen wir, Eigenheiten hat. Man kann nicht umhin zu Beginn eine gewisse Arroganz und Naivität (was wohl sehr an ihrer gesellschaftlichen Position liegt, immerhin ist sie als Einzelkindprinzessin aufgewachsen) zuzuschreiben.Obwohl sie die Hautperson und Prinzessin ist, ist sie nicht die strahlende, konkurrenzlose Schönheit unter der Sonne, wie man es in einigen Romanen findet. Geht sie mit ihrer koketten Magd durch die Palastgänge, dreht man sich eher nach jener um, wie sie selbst bemerkt. Dennoch ist sie weit davon entfernt, leidend, oder passiv zu sein. In politischen Verhandlungen, die sie am Rande streift, beweist sie Sachkenntnis und Klugheit. Sie ist also mehr als die brave, dümmliche Stubenhockerin, die man als Prinzessin erwarten könnte, sondern hat durchaus ihren eigenen Kopf und ist – wie man bald herausfindet – auch in der Pampa überlebensfähig.
    Nach ihrer Flucht aus dem Palast macht sie eine Entwicklung durch, weg von dem verwöhnten Prinzesschen hin zu einer starken Frau.Ganz besonders gut fand ich die Grundidee des Buches, die der „Spieler“. Es ist interessant, wie ein Gruppe, mehr oder minder (eher minder) magisch begabter (oder eher vergifteter) Untertanen unsichtbar die Fäden in der Hand halten, wobei sie sich offiziell immer noch vor den Mächtigen (die ja immerhin sie beeinflussen) ducken müssen.
    Nett sind auch die Diskussionen zwischen der Protagonistin und ihrem „Taschendieb“, den sie anfangs leider braucht, dann loswerden will und dann… Oder der Kampf zwischen ihr und dem gegnerischen Hauptmann, der zum einen ihr überlegen, zum anderen wenig zimperlich ist. Aber, wie gesagt, die Protagonistin ist weder ein Weichei noch dumm, wie auch der Hauptmann bald erfährt. Wunderbar zu lesen.


    Ein dickes "Like" von mir!