Monika Feth - Spiegelschatten

  • Inhaltsangabe:


    In Köln und Bonn geht ein Mörder um, der homosexuelle Männer tötet. Eigentlich wollte Romy Berner nur über diesen Fall berichten, als sich herausstellt, dass alle Opfer Freunde ihres Bruders Björn waren. Als dieser und Romy selbst Drohnzettel finden, spitzt sich die Lage immer weiter zu. Doch Romy weiß nicht, dass der Mörder bereits näher ist, als sie ahnt…


    Bewertung:


    Wie bewertet man einen Thriller, bei dem man den Mörder bereits sehr früh entlarvt hat und sich so der Handlungsverlauf weitaus weniger spannend gestaltet? Ich hatte von Beginn an meine Probleme mit diesem Thriller. Für mich wirkte es alle zäh und oft gestellt. Interesse hatte ich daran gehabt, weil er in Köln und Bonn spielt, quasi vor meiner Nase. Daher war es durchaus reizvoll mit Romy oder Kommissar Bert durch die beiden Städte zu wandeln. Tja, die Handlung hat für mich schnell an Reiz verloren, der Thriller mutierte so für mich zu einem eher mittelmäßigen Krimi, nur zum Ende hin, also auf den letzten fünfzig Seiten konnte mich die Handlung noch etwas mitreißen.


    Die Figuren konnten für mich leider die verlorene Spannung nicht wettmachen. Romy Berner, die sich noch im Volutariat befindet, gilt als
    journalistisches Naturtalent, warum auch immer. Sie recherchiert, trifft sich mit möglichen Informanten und Zeugen und hat Beziehungsprobleme, die sich jedoch recht bald klären. Björn, ihr Bruder, hat mehr schneid. Er führt eine eigenartige Beziehung zu seinem exzentrischen Freund Maxim, leidet furchtbar unter der Situation und der damit verbundenen Ungewissheit, versucht dennoch das Beste daraus zu machen. Der reizvollste Charakter ist Maxim, der sich nicht sicher ist, ob er die Beziehung zu Björn führen möchte, der zwischen Egoismus und Führsorge schwankt und der impulsiv handelt.


    Neben der für mich zu durchsichtigen Handlung, hatte ich auch so meine Probleme mit Feth Schreibstil. Er wirkt an manchenstellen zu theatralisch, zu klischeebehaftet oder einfach übetrieben. So zum Beispiel in einer Szene, in der Romy einen Bonner Kiosk besucht,
    der natürlich einen Tisch besitzt, an dem sich eine handvoll Männer die Kante geben und sich über Schwule lustig machen. Darauf der Kioskbesitzer zu seinen Stammkunden, genau dann, als Romy herausfinden möchte, ob dieser Anzeichen einer Homophobie aufweist:

    Zitat

    Wer hier was gegen Schwule hat, kann gleich abhauen und braucht nicht wiederkommen [...]. Ich kenne Schwule, die pirma Kumpels sind Da lass ich nix drauf kommen.” (S. 416)


    Andererorts schreibt Feth: “Wenn ein Täter sich Zeit nahm, seine Morde zu planen, entschied er sich ganz bewusst gegen die eine oder andere Waffe. Für eine bestimmte Todesart. Dieser Täter variierte nicht. Er schlug zu. Hart und brutal.” (S.196)


    Auch das Finale ist von Klischees behaftet- Dort spielen ein einsames Haus, ein Orkan und eine Katze eine zentrale Rolle. Dies ist mir alles ein Zuviel an Zufällen, an Klischees, sodass viele Szenen gestellt und unecht wirkten. So fehlte mir letztendlich alles das, was einen Thriller ausmacht: die prickelnde Spannung, eine mitreißende und verworrene Handlung und ein packendes Ende. Schade.


    Fazit:


    Ein Thriller, dessen Mörder man zu schnell entlarvt und dessen Handlung dadurch schnell an Reiz verliert. Eingerahmt wird dies durch einen zu theatralischen und klischeebehafteten Schreibstil.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Klappentext:
    Ein Mörder geht um im Raum Köln/Bonn. Seine Opfer sind allesamt junge Männer. Als Romy Berner, Volontärin im KölnJournal, mit der Recherche beauftragt wird, muss sie feststellen, dass alle Toten dem Freundeskreis ihres Zwillingsbruders Björn angehörten - und dass der Mörder ihr näher ist, als sie ahnt (Quelle: ctb)




    Zum Inhalt:
    Monika Feth beschreibt, wie immer, abwechselnd die verschiedenen Sichtweisen der Charaktere, was es dem Leser ziemlich einfach macht, sich in die jeweilige Situation hinein zu denken. Der Schreibstil ist sehr einfach, was ich gut finde, da die Bücher ja ursprünglich für Jugendliche geschrieben wurden. Damit einem dieses Buch gefällt, muss man sich also auf diese Art Buch einlassen können. Man darf nicht zu viel erwarten. Die Hauptperson, Romy Berner, wird sehr ausführlich dargestellt. Es wird jede einzelne Art des Handelns genau geschildert. Der Leser erfährt, was sie zu Mittag isst, wie sie sich in ihrer Freizeit beschäftigt, durch ihre Einträge in ihrem Schmuddelbuch aber auch, wie sie denkt und fühlt. Ähnlich, aber nicht ganz so ausführlich, werden auch die anderen Personen dargestellt. Auf die Opfer selbst wird sehr wenig eingegangen - was im Zusammenhang mit der Handlung allerdings auch nicht nötig ist.



    Meine Meinung:
    Man sollte dieses Buch wirklich nur lesen, wenn man die Vorgeschichte kennt. Zumindest den ersten Band (Teufelsengel) sollte man gelesen haben. Es ist zwar nicht zwingend erforderlich, wäre aber auch von Vorteil, die Erdbeerpflückerreihe zuvor gelesen zu haben.


    Außerdem bin ich der Meinung, dass die Bücher von Monika Feth mehr wie Romane gelesen werden sollten. Die Spannung ist zwar vorhanden, man kann allerdings schnell den Täter erraten, wenn man zu viel darüber nachdenkt. Außerdem werden manche Szenen sehr überspitzt dargestellt. Ein Orkan kommt in Deutschland beispielsweise in diesen Ausmaßen eher selten vor und unter den gegebenen Umständen sowieso nicht. Außerdem würde ein Kioskbesitzer keine Kunden verscheuchen, nur weil sie schlecht über Schwule reden. Das kann man sich gar nicht erlauben.


    Ich habe das Buch einfach ohne groß drüber nachzudenken verschlungen und mir hat es alles in Allem gut gefallen.
    Aufgrund der Überspitzungen ziehe ich einen Stern ab und ich würde mir für den nächsten Band wünschen,


    Daher bekommt das Buch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhaltsangabe:


    In Köln und Bonn geht ein Mörder um, der homosexuelle Männer tötet. Eigentlich wollte Romy Berner nur über diesen Fall berichten, als sich herausstellt, dass alle Opfer Freunde ihres Bruders Björn waren. Als dieser und Romy selbst Drohnzettel finden, spitzt sich die Lage immer weiter zu. Doch Romy weiß nicht, dass der Mörder bereits näher ist, als sie ahnt…


    Bewertung:


    Ich weiß nicht woran es liegt, aber mich hat das Buch nur mäßig begeistert. Bisher habe ich alle Bücher von Monika Feth gelesen, aber das war, meiner Meinung nach, ihr absolut schlechtestes.Ich hatte es kurz nachdem es erschienen war schon einmal angefangen, es dann aber zur Seite gelegt.
    Ich glaube das folgende Punkte dafür ausschlaggebend waren.


    Romy war mir im Gegensatz zu "Teufelsengel" in diesem Band absolut nicht sympathisch. Mich hat ihre Sichtweise in dem Buch richtig gehend genervt.
    Auch das Verhältnis zu ihrem Konkurrenz-Kollegen Ingo hat sich meiner Meinung nach viel zu schnell entwickelt und wirkte für mich daher irgendwie zusammen gepresst.
    Der Mörder war so schnell zu entlarven, dass es schon gar keinen Spaß mehr gemacht hat, und meiner Ansicht nach nicht in die Kategorie "Thriller" gehört. Spätestens bei der Einschätzung der Persönlichkeit des Graphologen, ist einem klar wer der Mörder ist. Frühestens wenn man feststellt, dass alles sich um Björn dreht.
    Auch die Theatralik von Monika hat in diesem Buch enorm zugenommen, was mich eher an ein schlechtes Theaterstück erinnert hat, als an meine Lieblingsautorin, deren Bücher ich immer lechzend erwartet habe.


    Trotzdem war das Buch eine ganz gute Nachtlektüre, und bekommt deswegen 2 1/2 von 5 Sternen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: