Teil 2: Abschnitte 6 - 12 (Seiten 90 - 183)

  • Kapitel 6 - Leidenschaftliche Diskussionen
    Hier lernt Tony nun den "Zweiten im Bunde", nämlich den Heiligen Geist, kennen und erfährt nun von seiner zweiten Chance. Ich mochte dieses Kapitel ganz gern, denn mir gefallen die Gestalten, die Young die Dreieinigkeit wählen lässt, um sich für Tony "alltäglich" und wenig furchteinflößend erscheinen zu lassen. Das Gespräch, das die Indianerfrau mit Tony führt, macht deutlich, wie wenig Raum Tony dem Heiligen Geist in seinem Leben zugestanden hat, denn er/sie wohnt in einer schäbigen Hütte, ähnlich ärmlich wie Jesus in seiner Ödnis. Diese Metaphern finde ich recht anschaulich und gut durchdacht. Was mich bei den Beschreibungen manchmal stört, ist dieses Augenzwinkern, dieses "Hey, wir sind alle deine Kumpels!". Das mag sicher so sein, aber ich empfinde diesen Stil oft als ein bisschen anbiedernd. Trotzdem war das Kapitel lehrreich mit dem Feuerwerk, das "Großmutter" am Ende für Tony demonstriert und ihm seine Aufgabe mitteilt, die darin besteht, einen Menschen mit Hilfe von oben körperlich zu heilen.


    Kapitel 7 - Mit fremden Augen
    Und dieses hat mich in seiner Gesamtheit ziemlich genervt. Liegt aber vielleicht daran, dass ich heute keinen besonders guten Tag hatte und mich irgendwie angegriffen gefühlt habe. :-? Erstens sind mir Molly und "Cabby" zu klischeebehaftet. Ich habe die süßlichen Beschreibungen kaum ertragen, obwohl Young die Beziehung Mutter-Sohn recht gut eingefangen hat. Ich kenne zwei Kinder/Erwachsene mit Down-Syndrom. Es sind ohne Zweifel besondere Menschen, und erstaunlicherweise sind auch beide Familien, in denen sie aufwachsen, gläubig. Was ich nicht gut fand, war dieses ständige "Oh, mein Sonnenschein!" "Oh, wer ist denn der junge hübsche Mann?" Ein Behinderter hat meiner Meinung nach das Recht, soweit wie möglich wie ein normaler Mensch behandelt zu werden und nicht wie ein brabbelndes Kleinkind. Da bin ich vielleicht ein wenig empfindlich, weil ich selbst eine körperliche Beeinträchtigung habe und mich nie als behindert sehen wollte bzw. gesehen werden wollte. Das gilt auch für geistig Behinderte, glaube ich. Irgendwie fand ich das alles einfach zu dick aufgetragen. Es wurde auch nicht besser, als Tony in Cabby "fährt" und nachts wieder verschwinden muss, weil Cabby seine Träume nicht teilen will. Das war mir dann doch zu fantasy-mäßig. Und dass Tony sich in die arme verlassene Molly verliebt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.


    Ich melde mich vielleicht dazu nochmal, wenn ich mich bissl beruhigt habe, bevor ich euch den Spaß verderbe mit meiner Meckerei. Im Moment finde ich es einfach nur dumm.


  • Kapitel 7 - Mit fremden Augen
    Erstens sind mir Molly und "Cabby" zu klischeebehaftet. Ich habe die süßlichen Beschreibungen kaum ertragen, obwohl Young die Beziehung Mutter-Sohn recht gut eingefangen hat. Ich kenne zwei Kinder/Erwachsene mit Down-Syndrom. Es sind ohne Zweifel besondere Menschen, und erstaunlicherweise sind auch beide Familien, in denen sie aufwachsen, gläubig. Was ich nicht gut fand, war dieses ständige "Oh, mein Sonnenschein!" "Oh, wer ist denn der junge hübsche Mann?" Ein Behinderter hat meiner Meinung nach das Recht, soweit wie möglich wie ein normaler Mensch behandelt zu werden und nicht wie ein brabbelndes Kleinkind.


    Ja das war auch so mein Gedanke. Auch wenn er augenscheinlich auf dem Stand eines 8jährigen sein mag, so ist er doch 16 und sollte auch so behandelt werden (ganz davon abgesehen, dass selbst meine Jungs mit 7 und knapp 6 nicht gern so angesprochen werden wollten :roll:



    Und dass Tony sich in die arme verlassene Molly verliebt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.


    Der Gedanke ist mir noch garnicht gekommen, aber das liegt wohl daran, dass ich Tony bisher solche Gefühle garnicht zutraue, so wie er sich bislang darstellt.
    Aber jetzt wo du es sagst, liegt diese Vermutung wohl wirklich nahe.



    Ich bin in dem Buch über etwas gestolpert was sich mir als Fehler darstellt (vielleicht hab ich es nur falsch verstanden oder nicht genau genug gelesen :-k )
    In einem Gespräch zwischen Tony und Jesus wird es so dargestellt, als hätte der Rabbi Jesus eine neue Religion gegründet/gründen wollen und das stimmt einfach nicht.
    Das war erst viel später, dass einer seiner Anhänger (Paulus???) das Christentum aus den Lehren gegründet hat.
    Wie gesagt, vielleicht hab ich das falsch aufgefasst aber das ist mir sofort ins Auge gesprungen.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Ich poste nochmals eine Teil meiner Eindrücke aus dem anderen Fred, weil sie übergreifend sind :


    Im 5. und auch später im 6. Kapitel finden wir direkt oder indirekt immer wieder eine Menge schöner Ideen und Gedanken zur « Gemeinschaft in Gott » bei Betonung der Einheit. Diese Gedanken sind manchem neu, doch sie wollen wohl ausdrücken, was man so unter dem Geheimnis der Dreifaltigkeit UND des gleichzeitigen Postulates vom EINEN Gott versteht.
    Das sind allerdings ganz alte Gedanken, die aber teils heute nicht mehr unter den alten Formeln zugänglich sind. Meines Erachtens hat Young hier gute Dinge zu sagen !


    Die Namen Jesu und des Heiligen Geistes sind anscheinend tatsächlich aus dem indianischen Vokabular der Lakota-Indianer. Der Name anpo wicapi (ahn-po wee-cha-pee) z.B. bedeutet dort « the morning star » (der Morgenstern ! Siehe : http://www.barefootsworld.net/lakotalexicon.html )


    Ansonsten schließe ich mich den Gedanken von Yael zum 6.Kapitel an. Das Legere, etwas « locker-flockig » Daherkommende – was Du anbiedernd nennst (?) - empfinde ich ebenso als leicht störend. Das wollte ich oben mit ein wenig amerikanisch-cool ausdrücken. Sicherlich ist es gut, sich immer wieder bewußt zu machen, dass auch die hier neuen, teils sehr interessanten Beschreibungsversuche vom Geheimnis Gottes nur unzureichende Stolperschrittchen sein können. Und beeinflußt sind vom Umfeld und den Erfahrungen Youngs.


    Zum Thema der Gemeinschaft innerhalb Gottes gibt es eine interessante Übertragung : « like father like son » heißt es da in meiner englischen Ausgabe. « Wie der Vater, so der Sohn ». Und das heißt wohl auch, dass wir nicht Jesus und Gott (Vater) gegeneinander ausspielen sollten : hier der liebe, sympathische Jesus, dort etwa ein böser Gott, genährt von unseren etwas voreiligen Assoziationen und Erfahrungen. Leider ist das oft der Fall, und man hört sogar komische Formeln wie : Jesus ja, Gott nein.


    Auf den letzten Seiten des 6. Kapitels geht es dann um die Aufgabe/Gabe, Chance für Tony : Er hätte also die Möglichkeit, jemanden zu heilen, nur eine(n) ! Hat er dabei eine Wahlmöglichkeit ? Wie wird sich das nun abwickeln ? In dem Moment wissen wir es noch nicht...



    Ich bin in dem Buch über etwas gestolpert was sich mir als Fehler darstellt (vielleicht hab ich es nur falsch verstanden oder nicht genau genug gelesen :-k ) In einem Gespräch zwischen Tony und Jesus wird es so dargestellt, als hätte der Rabbi Jesus eine neue Religion gegründet/gründen wollen und das stimmt einfach nicht. Das war erst viel später, dass einer seiner Anhänger (Paulus???) das Christentum aus den Lehren gegründet hat. Wie gesagt, vielleicht hab ich das falsch aufgefasst aber das ist mir sofort ins Auge gesprungen.


    DAS ist sicherlich ein weites Feld über das noch heute diskutiert wird. Wird man hier im Rahmen der LR wohl auch nicht lösen. Von mir allerdings ein, zwei Gedanken dazu:


    Wenn hier von der Gemeinschaft und dem immensen Vertrauen zwischen den Personen in Gott die Rede ist, so gilt dasselbe ja auch für die Freiheit und das Vertrauen, das Jesus und Gott in die Jünger setzte. Er traute ihnen etwas an und zu, und es blieb ihnen auch ein Freiraum, damit etwas anzufangen. Jesus selbst hat nichts aufgeschrieben, keine "Gründungsurkunden" geschrieben etc. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass er diese von ihm begründete Gemeinschaft nicht im Stich gelassen hat und verläßt. Und sich quasi « solidarisiert » mit dem von seinen Jüngern Angefangenem !


    Angesichts der Verfolgungen als auch des Ausschlußes der ersten Christen aus der Synagoge war es eine Frage der Zeit, wann sich die ersten Christen dann mehr und mehr anfingen separat zu treffen. Natürlich ist das eine Entwicklung, die lange angedauert hat. Und - in gewissem Sinne - noch andauert: die Geschichte Gottes mit den Menschen ist nicht zu Ende, sondern geht auch heute weiter. Es bleibt insofern spannend. Und was noch vor uns liegt wissen wir teils nicht.

  • bis einschließlich Kapitel 7


    Gestern konnte ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen und habe in einem Zug weitergelesen.


    Ich teile deine Empfindungen bezüglich des Umgangs mit Cabby. Ein behinderter Mensch hat das Recht, genau wie jeder andere in seinem Alter behandelt zu werden, alles andere ist verletzend und demütigend. Da bin ich auch sehr epmfindlich, denn mich hat man auch einmal als "behindert" eingestuft und infolgedessen respektlos behandelt, als könnte ich nicht selbst denken, und diese Erfahrung werde ich nie vergessen. (Ich selbst sehe mich auch nicht als behindert an).


    Und gerade weil Cabby als ein so besonderer, in gewisser Weise sensiblerer Mensch dargestellt wird, müsste den Menschen in seiner Umgebung, gerade denen, die ihn von Kindheit an kennen, klar sein, dass er solch einen Umgang mit sich als demütigend empfinden könnte. Das hat mich auch sehr geärgert an diesem Kapitel.


    Andererseits ist es Young gelungen, an Cabby's Eltern gut zu vermtteln, wie unterschiedlich Elternteile auf die Geburt eines "behinderten" KIndes reagieren können auch, warum.



    Deine Gedanke, tom, zu der Gemeinschaft in Gott, teile ich. Die Ideen, die in diesen Kapiteln von Young umgesetzt werden, sind wirklich sehr schön und waren mir im ersten Augenblick neu, bis mir im Nahchinein bewusst wurde, dass unser Pastor im Gottesdienst häufiger von der "Gemeinschaft in Gott" spricht. Was er damit gemeint haben könnte, ist mir aber erst durch das Lesen dieses Romans bewusst geworden.


  • Ich sehe das ein bisschen anders wie ihr. Was bringt es einen 16 Jährigen, der von der Entwicklung her auf dem Stand eines 8 Jährigen ist, so zu behandeln wie einen 16 Jährigen, wenn er das aber garnicht versteht? Ich denke so etwas ist nicht vom Alter abhängig sondern einfach vom Entwicklungsstand und an den sollte man sich anpassen. Ich bin der Meinung, wenn man Cabby wie einen 16 Jährigen behandeln würde, würde er rein garnichts verstehen und man könnte nicht zu ihm durchdringen. Wenn man ihn wie einen 16 Jährigen behandelt, dann würde man ihn alleine lassen und nicht immer ein Auge auf ihn werfen und was dann passiert haben wir ja gesehen. Er denkt und handelt einfach nicht wie ein 16 Jähriger. Genauso muss man sich klar sein, dass man nicht solche Gespräche wie mit einem Teenager mit ihm führen kann ...


    Ja, ich habe keinerlei Ahnung von so etwas, denn ich bin nicht in der Situation und ich glaube, dass es eine ziemlich Gradwanderung ist sich solchen Menschen würdig und respektvoll zu verhalten, schließlich will man doch auch nur das Beste und das kommt dann leider oft falsch rüber und wird demütigend und erniedirgend aufgefasst. Ich wüsste nicht, wie ich mich verhalten würde.

  • Das Legere, etwas « locker-flockig » Daherkommende – was Du anbiedernd nennst (?) - empfinde ich ebenso als leicht störend.


    Ja, "locker-flockig " trifft es besser. Ich komme mir auf einmal vor wie in einem rührseligen zuckrigen Weihnachtsfilm. Irgendwie schade. Durch die sehr amerikanische Schreibweise und besonders die fortlaufende Handlung hat "Der Weg" erst mal ein wenig an Glaubwürdigkeit für mich eingebüßt. :(


    hier der liebe, sympathische Jesus, dort etwa ein böser Gott, genährt von unseren etwas voreiligen Assoziationen und Erfahrungen. Leider ist das oft der Fall, und man hört sogar komische Formeln wie : Jesus ja, Gott nein.


    Das ist in der Tat merkwürdig. Auch verstehe ich nicht ganz, weshalb G-tt im Alten Testament anders sein soll als im Neuen, wie häufig gesagt wird. G-tt bleibt immer gleich, und Jesus hat auch keine Regeln neu gemacht oder gestrichen, sondern sie bestätigt. Ein Religionsstifter war er nicht. Ich habe überhaupt Probleme mit der Institution Kirche und bin davon überzeugt, dass man nicht dahin gehen muss, um G-ttes Plan für sich selbst zu finden. Kerst2607 ~ soviel zum Thema Kirchgang. :wink:


    Ja, ich habe keinerlei Ahnung von so etwas, denn ich bin nicht in der Situation und ich glaube, dass es eine ziemlich Gradwanderung ist sich solchen Menschen würdig und respektvoll zu verhalten, schließlich will man doch auch nur das Beste und das kommt dann leider oft falsch rüber und wird demütigend und erniedirgend aufgefasst. Ich wüsste nicht, wie ich mich verhalten würde.


    Weißt du, wenn man Umgang mit "Behinderten" hat, merkt man oft, dass sie sich nicht viel von einem selbst unterscheiden. Anfängliche Berührungsängste sind normal, weil da ja etwas "anders" ist als gewohnt. Aber bei genauem Kennenlernen sind Behinderte Menschen wie alle anderen auch und möchten auch als solche behandelt und respektiert werden. In dieser Hinsicht fällt mir ein von mir sehr verehrter Schauspieler ein: Michael Landon alias Little Joe. Er hat für seine Serien auch Behinderte gecastet, ohne sich darum zu kümmern, dass sie nicht auf dem Niveau eines professionellen Schauspielers waren.


    Natürlich kann man Cabby nicht wie einen durchschnittlichen Sechszehnjährigen behandeln. Aber deswegen muss man nicht in der Babysprache mit ihm kommunizieren und herausheben, wie besonders sein kindliches Gemüt ist. Mir ist das ziemlich sauer aufgestoßen.

  • 7.Kapitel :


    Am Anfang des Kapitels stehen kurz zwei parallele Fäden : einerseits kommt es zu einer Arztvisite bei Tony. Ein Trauma, Aneurysma und ein Tumor werden diagnostiziert..


    Parallel dazu lernen wir auf einer anderen Station Molly mit Tochter Lyndsay (die Leukämie hat) und ihren Sohn Cabby kennen, der das Down-Syndrom hat. Beim Gespräch der Mutter mit einem Arzt über ihre Tochter entwischt Cabby und... landet natürlich bei Tony.


    Ich versuche zu verstehen, wie man die/unsere/Eure leicht gegensätzlichen Meinungen zum Umgang mit « Behinderten » zusammenführen kann. Ich denke, dass es natürlich gleichen Wert gibt und man in dem Sinne nicht « mehr » oder « weniger » urteilen, handeln sollte. Zur selben Zeit bedeutet gleicher Wert, gleiche Stellung nicht unbedingt, dass alle absolut gleich behandelt werden mit genau dosierten Umgangsmitteln etc. Letztlich geht es darum, jeden dort abzuholen, wo er gerade steht. Dann hätte man das Wesentliche erreicht. Und das wäre auch eine gute Form der "Gleichberechtigung"?!


    Etwas kommt hier hinzu, vielleicht ganz unabhängig vom Behindertsein : es gibt bei einigen eine Art des Umgangs, die sich zärtlich will, aber nun bei uns ganz anders ankommt. Ich denke da konkret an eine Tante von mir, die uns mit Schätzchen anspricht usw., und dabei sich ganz im Ton vergreift. Will man ihr das klar machen versteht sie gar nicht, worum es geht.
    Und hier sind wir zudem in Nordamerika, wo bei manchen Menschen solch ein Umgang mit Sprache gang und gäbe ist. Man schaue sich nur mal gewisse Spielfilme oder Komödien im Originalton an...


    So verstehe ich ein wenig Yael, schattenlady, Buchfresser und Kerst...


    Cabby scheint aber doch eine tiefere Beeinträchtigung in vielem zu haben ?! Er spricht nur « K » (für okay) und haut ab, etc. Die vier, fünf Menschen mit Down-Syndrom, die ich kenne und schätze, sind da wohl autonomer, sprachbegabter...


    Gerade bei Ankunft von Cabby schwebt Tony quasi im Raum herum und sieht, was passiert und


    8.Kapitel :


    wird Molly und Cabby auf ihrem Weg begleiten. Dabei bewohnt er auf sich mir seltsam darstellende Art und Weise Cabby, sieht mit dessen Augen. Bis zur Gute-Nacht am Abend... Dieses Bewohnen kommt mir selber wirklich ein wenig heikel, fragwürdig vor, auch wenn es hier ein Mittel ist, um Tony die Welt - wie man so sagt - "mit anderen Augen sehen zu lassen".

  • Ich versuche zu verstehen, wie man die/unsere/Eure leicht gegensätzlichen Meinungen zum Umgang mit « Behinderten » zusammenführen kann. Ich denke, dass es natürlich gleichen Wert gibt und man in dem Sinne nicht « mehr » oder « weniger » urteilen, handeln sollte. Zur selben Zeit bedeutet gleicher Wert, gleiche Stellung nicht unbedingt, dass alle absolut gleich behandelt werden mit genau dosierten Umgangsmitteln etc. Letztlich geht es darum, jeden dort abzuholen, wo er gerade steht. Dann hätte man das Wesentliche erreicht. Und das wäre auch eine gute Form der "Gleichberechtigung"?!


    Das hat mich ein bisschen versöhnt. Ich war/bin nämlich kurz davor, das Buch - das sicherlich eine gute und tiefgründige Geschichte erzählt - abzubrechen. Der junge Mann, den ich kenne, besitzt nämlich ebenfalls einen sehr viel größeren Wortschatz als Cabby, so dass ich im ersten Moment über den übertriebenen "Behindertenbonus" recht verärgert war. Aber wie du sagst, Tom, scheint es auch beim Down-Syndrom unterschiedliche Grade zu geben.


    Durch den Anfang des achten Kapitels habe ich mich jetzt grimassierend mit gemischten Gefühlen durchgequält. Ich finde es schön, dass Tony fühlt, dass er und Cabby Freunde sein könnten, wenn er es sich auch noch nicht wirklich eingesteht. Die Selbstverständlichkeit, mit der Cabby seine eigene Frage an Tony beantwortet ("Hast du mich lieb? - Kommoch") soll vermutlich eine Paralelle sein dazu, wie selbstverständlich Cabby Liebe annimmt (so wie Tony die g-ttliche Liebe nie annehmen konnte), aber das ist kein Wunder, wenn man ihre beiden Lebensläufe miteinander vergleicht und Cabbys Mutter ständig der ganzen Welt verkünden will, was für einen tollen Sohn sie hat. Mir gefällt dieses plakative "mit dem Holzhammer-kommen" nicht so sehr. Entschuldigt bitte, dass ich so negativ bin... :pale:


  • Der junge Mann, den ich kenne, besitzt nämlich ebenfalls einen sehr viel größeren Wortschatz als Cabby, so dass ich im ersten Moment über den übertriebenen "Behindertenbonus" recht verärgert war. Aber wie du sagst, Tom, scheint es auch beim Down-Syndrom unterschiedliche Grade zu geben.


    So geht jede(r) von uns natürlich von seinen Erfahrungen aus. Für mich ist die Schwere der Behinderung bei Cabby auch nicht vergleichbar mit mir bekannten Menschen mit jenem Syndrom. Aber allgemein gilt, dass nicht jede Behinderung, selbst wenn man ihr einen gleichen Namen gibt, bei jedem zum selben Grad an Symptomen, bzw. deren Stärke führt. Es nützt halt nichts, in dem (und anderen) Gebieten dauernd vergleichen zu wollen oder eine absolute Richtschnur festzusetzen. Letztlich ist auch in seiner Krankheit, Behinderung etc. jeder einzigartig, auch darin noch mehr oder weniger zu diesem oder jenem fähig...



    Die Selbstverständlichkeit, mit der Cabby seine eigene Frage an Tony beantwortet ("Hast du mich lieb? - Kommoch") soll vermutlich eine Paralelle sein dazu, wie selbstverständlich Cabby Liebe annimmt (so wie Tony die g-ttliche Liebe nie annehmen konnte...


    Deine Erklärung hier gefällt mir sehr und zeigt mir, was z.B. eine echte Begabung mancher "Behinderten" ist/sein kann: das Eingeständnis der eigenen Sehn¨sucht, die Suche nach Liebe, das Sich-Zerbrechlich zeigen können etc. Insofern - leider ist unsere Gesellschaft oft weit davon entfernt - brauchen wir nicht dauernd mit mitleidiger Mine rumzulaufen angesichts unserer behinderten Mitmenschen, sondern könnten und sollten uns fragen, wie sie uns bereichern. Aber unsere auf eine total äußerliche Weise auf Reibungslosigkeit und Funktionieren ausgerichtete Gesellschaft (ich meine auch: wir mitten dadrin) können uns oft nicht daruaf einlassen.


    Die Vorgehensweise von Young hier,mit der Einwohnung Tonys in Cabby bleibt mir auch fragwürdig. Aber sie hindert mich im Moment nicht, gespannt weiterzulesen...

  • Also ich weiß nicht wie es euch geht, aber anfangs war das Buch total kompliziert und nachdenklich für mich. Ich habe mir über alle möglichen Abschnitte den Kopf zerbrochen.
    Jetzt im zweiten Teil ist es für mich ganz anders, es wird alles zu einfach, zu verspielt, ja fast schon kitschig ...

  • Die Vorgehensweise von Young hier,mit der Einwohnung Tonys in Cabby bleibt mir auch fragwürdig.


    Nachdem ich nun beschlossen habe, dieses Element als Mittel zum Zweck zu betrachten, ging es mir mit dem 9. Kapitel etwas besser, wenn ich es auch stellenweise albern und nur bemüht komisch fand. Es mag ja angehen, dass Tony in Cabby "wohnt", und dass er nach G-ttes Willen "switchen" kann (immerhin ist bei G-tt nichts unmöglich!), aber die Szene mit Maggie war doch eher Slapstick, oder? Wie prüde ist das denn, wenn ein männlicher Geist sich davor fürchtet, eine Frau zur Toilette zu begleiten? Alles, was danach kam, fand ich kaum der Rede wert.


    Rührend dagegen die Szene, in der Cabby Tony seine "Zukünftige" vorstellt (S. 131-132). Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Und da sind wir wieder bei der Frage, inwieweit sich Behinderte von Nichtbehinderten unterscheiden, nämlich wenig bis gar nicht. Es wundert mich, dass man häufig der Ansicht ist, "Behinderte" - gleich ob geistig oder körperlich beeinträchtigt - hätten keine Sehnsüchte, Wünsche und Bedürfnisse oder Gefühle, die verletzt werden könnten. So wie es diese drei Jungs machen, die Cabby verspotten (S.132 unten). Ich hätte mir gewünscht, dass Tony sie durch Cabby ordentlich zusammenstaucht statt Maggies dummer Trost an Cabby, die Kinder seien unwissend. Sie sind es nicht mal, den ein "Mongo" ist Cabby zweifellos. Mich machen solche Passagen traurig. Leute, die "anders" sind, werden erst einmal misstrauisch beäugt, mit Ängsten betrachtet oder verspottet. Warum ist das eigentlich so?

  • Kapitel 6
    Kapitel 7


    Es sieht so aus, dass ich heute nicht viel zu der Diskussion beitragen kann, ich habe zwar alle Beiträge gelesen,
    aber irgendwie habe ich im Moment das Gefühl, dass ich zwei Kapiteln aus einem anderen Buch gelesen habe. :wink:


    Ich habe es auf jeden Fall zum größten Teil überhaupt nicht so erlebt oder empfunden:
    z.B. den Umgang mit dem behinderten Kind (und ich sage bewusst Kind, obwohl der Junge 16 J. ist) und ich kenne mich ebenfalls sehr gut sowohl mit Behinderung als auch mit Behinderten aus. Also Erfahrung habe ich schon.
    Der Junge ist anscheinend nicht auf dem Entwicklungsstand eines 16 - jährigen, also sollte man sich, meiner Meinung nach, seiner Entwicklung anpassen.


    Auch verstehe ich nicht ganz, weshalb G-tt im Alten Testament anders sein soll als im Neuen, wie häufig gesagt wird.

    @Yael Auch hier verstehe ich leider nicht ganz was du meinst, der Gott ist zwar immer der Einer und ist schon immer der Einer gewesen, aber so wie ich die Bibel kenne (und die habe ich schon öfter durchgelesen) wird nun mal Gott im Alten Testament anders dargestellt - als Jesus im Neuen. (im Neuen wird Gott mehr oder weniger im Bezug zu seinem Sohn erwähnt) Aber hier, glaube ich, würden wir uns in solchen Tiefen eintauchen, die nicht unbedingt
    zu einer LR passen :-k


    Eine wichtige Aussage des 6. Kapitelfand ich:
    Seite 97
    "Das ist in Ordnung, Anthony. Ich weiß, dass du noch nicht viel von dem glaubst, was du hier erlebst. Du hast dich verirrt und schaust aus einem sehr tiefen Loch empor, von wo aus du nur die Oberfläche sehen kannst. Das ist kein Test, bei dem du versagen könntest.
    Die Liebe wird dich niemals verdammen, weil du dich verirrt hast.
    Die Liebe wird dich dort nicht allein lassen,
    aber sie wird dich auch nicht zwingen,
    aus deinem Versteck hervorzukommen." -
    diese Passage habe ich als bedeutend im 6. Kapitel erlebt.


    Und der 7. Kapitel - hat für mich nicht viel ausgesagt, war eher informativ und als Übergang zu den weiteren Kapiteln gedacht.


    Vielleicht sehe ich Morgens auch was anders....

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Newman, T. J. - Absturz

    Müller, Asta - Kairra

    Einmal editiert, zuletzt von Emili ()

  • @Yael Auch hier verstehe ich leider nicht ganz was du meinst, der Gott ist zwar immer der Einer und ist schon immer der Einer gewesen, aber so wie ich die Bibel kenne (und die habe ich schon öfter durchgelesen) wird nun mal Gott im Alten Testament anders dargestellt - als Jesus im Neuen. (im Neuen wird Gott mehr oder weniger im Bezug zu seinem Sohn erwähnt) Aber hier, glaube ich, würden wir uns in solchen Tiefen eintauchen, die nicht unbedingt
    zu einer LR passen :-k


    Emili ~ stimmt, das ist leicht off topic. Ich versuche es trotzdem zu erklären, denn G-tt ist kein rachsüchtiger Richter, wie er im AT oft bequemerweise interpretiert wird. Von Anbeginn war er voll Liebe für seine Schöpfung (also auch uns), aber die Übertretung seiner Gebote durfte nicht ungestraft bleiben. Ich glaube, es ist ihm ganz sicher nicht leichtgefallen, gerecht (statt rachsüchtig) zu sein - oft liest man im AT auch von großer Trauer und Enttäuschung über die Menschen, die sich immer mehr von G-tt entfernen. Weil er es - salopp ausgedrückt - vermutlich leid war, zu strafen, hat er im NT seinen Sohn geschickt, der die Sünden der Menschen auf sich nahm. Jesus ist also ein Geschenk an diejenigen, die bewusst ihre Sünden auf ihn werfen.


    Der Schlüssel ist die Liebe, die im AT eine ebenso große Bedeutung hat wie im NT. In der Bergpredigt wiederholt Jesus die zehn Gebote und macht sie seinen Jüngern und Anhängern durch Gleichnisse deutlich - er stellt keine neuen Regeln auf und ändert die alten auch nicht. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt - es ist mir ein Bedürfnis, darauf hinzuweisen, dass G-tt die Menschen liebt und über ihre Vergehen und die anschließenden Konsequenzen geweint hat, weil G-tt immer der gleiche bleibt: ein liebender Vater für alle, die ihn suchen. Es wäre schlimm, wenn er an einem Tag Hü und an anderen Hott sagen würde. :wink:

  • Heute ist übrigens auch mein (deutsches) Exemplar des Buches eingetroffen und ich wechsle die Ausgabe und Sprache. Damit treffe ich eventuell manchmal besser die im Deutschen gewählten Ausdrücke.


    Zum 8. Kapitel füge ich noch gerne hinzu, dass es, zurück beim « Heiligen Geist », wieder zu einigen guten Bemerkungen kam. Was mir sehr gefiel : Ist die menschliche Person nach Gottes Bild geschaffen ist er ebenso wie Gott in gewissem Sinne eine Einheit in der Verschiedenheit. Die verschiedenen Gestaltungen, Instanzen der Person müssen zu einer gewissen Harmonie und Einheit finden...


    Und zum Thema Behinderung wird gesagt, dass sie natürlich bei Cabby offensichtlich wäre, greifbar, doch genauso – oder gar schlimmer – wäre Tony auf einer anderen Ebene « behindert », beeinträchtigt.


    Kapitel 9 :
    Tja, das fand ich wie Yael kaum der Rede wert. Nur anfangs gab es eine in sich positive Erfahrung von Gemeinschaft, von Kirche : das war für Tony nach seinen Erinnerungen von früher her ziemlich neu und anziehend.
    Doch dann gleitet, springt Tony von Cabby in Maggie hinüber und es kommt zu dieser Slapstickszene in der Toilette und in der Kirche. Als ob Young hier mal was « Lustiges » einbauen wollte. Ich habe beim Lesen da eher müde gelächelt und fragte mich, was das sollte ?



    Mich machen solche Passagen traurig. Leute, die "anders" sind, werden erst einmal misstrauisch beäugt, mit Ängsten betrachtet oder verspottet. Warum ist das eigentlich so?


    Schwierige Frage... : Der « Andere » wird oft, besonders wenn er sich in irgendwelchen scheinbaren Grundmerkmalen von unserer eigenen Identität unterscheidet, als Konkurrent oder Außenstehender ausgestossen. Dies schafft bei denen, die das tun, manchmal ein Gemeinschaftsgefühl. Der gemeinsam bekämpfte, gelästerte, beargwöhnte Andere stärkt meine Identität, bzw. die der Gruppe.
    Ach ja, dazu ist viel geschrieben worden...

  • Emili ~ stimmt, das ist leicht off topic. Ich versuche es trotzdem zu erklären, denn G-tt ist kein rachsüchtiger Richter, wie er im AT oft bequemerweise interpretiert wird. Von Anbeginn war er voll Liebe für seine Schöpfung (also auch uns), aber die Übertretung seiner Gebote durfte nicht ungestraft bleiben....


    Der Schlüssel ist die Liebe, die im AT eine ebenso große Bedeutung hat wie im NT....


    Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt - es ist mir ein Bedürfnis, darauf hinzuweisen, dass G-tt die Menschen liebt und über ihre Vergehen und die anschließenden Konsequenzen geweint hat, weil G-tt immer der gleiche bleibt: ein liebender Vater für alle, die ihn suchen.


    @Yael
    Lieben Dank für die Erklärung.
    Du hast dich klar ausgedrückt und dein Bedürfnis, dies aufzuklären, kann ich voll und ganz nachvollziehen :friends:
    Ich wollte heute morgen, eh, dieses Thema noch mal ansprechen. Denn ich habe gestern Abend noch mal darüber nachgedacht, und auch mit meiner Familie zum x-Mal darüber gesprochen :wink: und zu dem Schluss gekommen, dass es stimmt.
    Du hattest Recht mit deiner Aussage. Und ich bin froh, dass ich diese Frage für mich klären konnte. :)


    @all
    Sorry, für off topic :winken:
    Jetzt lese ich erst mal weiter.

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Newman, T. J. - Absturz

    Müller, Asta - Kairra

  • Kapitel 9


    Mit diesem Slapstick-Kapitel geht es mir wie euch, auch ich habe mich gefragt, was das soll und fand es im Moment des Lesens unsinnig und vor allem überflüssig.


    Liest man jedoch weiter, bekommt diese Szene - meiner Ansicht nach - nachträglich Sinn. Ich will jetzt nicht vorgreifen, aber innerhalb des Handlungsverlaufes trägt sie eine gewisse Funktion.


    Im Augenblick des Lesens habe ich sie aber als "unpassend" für ein solches Buch empfinden. Sie ist sehr typisch-amerikanisch, für meinen Geschmack zu sehr, weshalb ich zunächst auch nicht viel mit ihr anfangen konnte.


    Thema "guter" und "rachsüchtiger" Gott: Zwar wird Gott im AT oft als hart und "dunkel" dargestellt, aber nicht nur. Wenn er die Vernichtung seiner Geschöpfe bechließt, tut er das - zumindest verstehe ich das so - aus Enttäuschung. Um enttäuscht zu sein, muss man aber lieben können. Liebe zu jemandem zu empfinden ist die Voraussetzung dafür, enttäuscht von ihm sein zu können. Demnach ist Gott für mich im AT wie im NT ein liebender Gott. Im NT ist der dort geschilderte Gott ein erneut verzeihender und deshalb erneut liebender.


    Insgesamt ist das für mich ein sehr "menschlicher" Prozess, der Gottes Entwicklung damit in der Bibel zugeschrieben wird, und auch, dass Gott eine Entwciklung durchmacht, macht ihn menschlich. Und es heißt doch, Gott ist Mensch geworden. Aber das ist meine persönliche Interpreation.

  • Das war/ist eine sehr weitgehende Frage mit den Unterschieden zwischen Altem und Neuen Testament. Letztlich gibt es das Postulat, dass Gott ewig derselbe ist und bleibt, ich meine: in seinem Sein der und voll Liebe.


    Kapitel 9
    Insgesamt ist das für mich ein sehr "menschlicher" Prozess, der Gottes Entwicklung damit in der Bibel zugeschrieben wird, und auch, dass Gott eine Entwicklung durchmacht, macht ihn menschlich. Und es heißt doch, Gott ist Mensch geworden. Aber das ist meine persönliche Interpretation.


    Andererseits würde ich persönlich hier nun betonen, dass es ein langer, bis heute andauernder Prozess DES MENSCHEN ist, die Geschichte und Gott langsam besser (?) zu verstehen, seine Bilder zu erweitern. Vielleicht weil unser Bild aufgrund unserer eigenen Schuld so verwischt war und Angst vor Gott hatte aufkommen lassen, "musste" Jesus kommen, um ein für allemal klarzusetllen, wer Gott nun wirklich ist.


    Übertragen wir das Bild auf unser Buch finden wir diesen Gedanken doch, oder? Gott war stets als liebende Gegenwart da, doch es ist Tony, der quasi nicht in sich selbst und in den Gefilden der Liebe zu Hause ist. ER muss etwas lernen, sich entwickeln...

  • Kapitel 7
    bis Seite 106



    Ich muss sage ich empfinde tiefen Respekt für Molly.
    Ich habe 2 kerngesunde Kinder, dafür bin ich jeden Tag aufs Neue dankbar :love: . Der Gedanke, dass eines davon schwer krank oder gar behindert sein könnte zerreißt mich machmal förmlich. Und dann beide? Alleinerziehend?
    Das ist eine schwere Aufgabe, bei der auch ich den Glauben an alles verlieren würde.
    Mein 10 Jahre älterer Bruder war geistig schwerstbehindert. Er hatte zwar kein Down-Symdrom aber er durfte bis zum Schluss niemals allein auf die Straße. Wie hätte man solch einen Menschen seinem Alter entsprechend behandeln können, oder gar dürfen?
    Nein!
    Manchmal sollten wir nicht immer zu sehr auf unsere eigenen Erfahrungen zurück greifen und alles in die sprichwörtliche Schublade stecken?!
    Da wären wir wieder beim Thema: Sich mehr in andere hineinversetzten. Hinter Mauern zu gucken.


    Langsam bekomme ich den Eindruck das Young uns auch auf diesen Weg
    bringen wollte. Nicht dass wir nur unser eigenens Leben überdenken,
    sonderen auch offener anderen Menschen gegenüber zu werden. Uns mehr für
    ihr persönlichen Schicksal interessieren.


    Leider fehlt mir grade wirklich die Möglichkeit mich genauer auszudrücken. Ich hoffe ihr versteht was ich meine und wie ich es meine.
    Das Kapitel nimmt mich wirkliche bis hierhin sehr mit. Ich glaube ich muss das wirklich erstnoch eine WEile Sacken lassen.

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Kapitel 7
    bis Seite 106
    Da wären wir wieder beim Thema: Sich mehr in andere hineinversetzten. Hinter Mauern zu gucken.


    Langsam bekomme ich den Eindruck das Young uns auch auf diesen Weg bringen wollte. Nicht dass wir nur unser eigenens Leben überdenken, sonderen auch offener anderen Menschen gegenüber zu werden. Uns mehr für ihr persönlichen Schicksal interessieren.


    Leider fehlt mir grade wirklich die Möglichkeit mich genauer auszudrücken. Ich hoffe ihr versteht was ich meine und wie ich es meine. Das Kapitel nimmt mich wirkliche bis hierhin sehr mit. Ich glaube ich muss das wirklich erstnoch eine Weile Sacken lassen.


    Ich finde, dass Du das sehr gut ausgedrückt hast - danke! Dass es halt nicht nur um eine "Selbstfindung (oder wie auch immer) geht, sondern um das Öffnen für andere.