Hallo,
da hier anscheinend noch kein "Thema" über einen der größten deutschsprachigen Schriftsteller der letzten 50 Jahre begonnen wurde... Hier ist er.
Was findet ihr an Thomas Bernhard faszinierend?
Was sind eure Lieblingsbücher von ihm?
und was es nicht sonst noch alles zu diskutieren gibt...
Von den Schriften, die ich bisher von ihm gelesen habe, finde ich seine Autobiographie und "Heldenplatz" am besten.
In seiner Autobiographie beschreibt er seinen Weg durch eine von Nationalsozialismus und Katholizismus geprägte Schule, von der er letztlich in eine Lebensmittelhändlerlehre flieht, um dort an Tuberkulose zu erkranken, die ihn in die grauenvollsten Sanatorien bringt. Bis er schließlich beschließt nicht mehr in das Sanatorium zurückzukehren. Im letzten Band beschreibt er seine Kindheit, die einerseits von der Vaterlosigkeit und andererseits von seinem Großvater, auch Schriftsteller, geprägt wurde.
Eigentlich ist seine Autobiographie von düsterer Stimmung und Hass gegen die Autorität geprägt, doch findet sich auch viel Wahrheit, wenn man genauer darüber nachdenkt in ihr. Als Einstieg in Thomas Bernhards Werk ist sie auf jedenfall geeingnet, auch wenn man sich beim Lesen konzentrieren muss, um den seitenlangen Sätzen zu folgen.
"Heldenplatz", bekanntlich ging die Uraufführung 1988 mit einem -hauptsächlich von der österreichischen Boulevardpresse erursachten- Skandal einher, ist eins der letzten Werke Thomas Bernhards und so wird noch einmal aller Hass gegen Österreich deutlich. Besonders die unbewältigte nationalsozialistische Vergangenheit Österreichs wird hier thematisiert. So wurde das Stück mit dem Skandal in gewisser Weise ein Gesamtkunstwerk...
Grüße,
Tauon
