Adriana Trigiani: Violas bewegtes Leben / Viola in Reel Life

  • Die Autorin:
    Adriana Trigiani, geboren in Virginia, ist Autorin von Theaterstücken und Drehbüchern, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Seit den Achtzigerjahren arbeitet sie auch für das Fernsehen und als Filmemacherin. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt die Autorin in New York City.Adriana Trigiani, geboren in Virginia, ist Autorin von Theaterstücken und Drehbüchern, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Seit den Achtzigerjahren arbeitet sie auch für das Fernsehen und als Filmemacherin. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt die Autorin in New York City. (Quelle: Verlagswebsite)


    Klappentext:
    "Mit mir würde keiner tauschen wollen. Garantiert nicht. Man hat mich ausgesetzt. Einsam und allein. Man will mich in einem Internat in der staubigen Einöde von Indiana vergammeln lassen... Immerhin gibt es noch meine Filmkamera. Mit Film fällt mir sowas viel leichter. Bilder statt Worte. Bilder, die sich bewegen."


    Inhalt:
    Viola kann überhaupt nicht verstehen, warum ihre Eltern sie in dieses bescheuerte Internat schicken wollen. Sie ist immer gern in New York zur Schule gegangen und hat dort mit ihren beiden besten Freunden eine tolle Zeit gehabt – vor allem mit Andrew, den sie in diesem komischen Internat im Mittleren Westen schrecklich vermissen wird.
    Und so beschließt Viola erstmal, alles doof zu finden. Das Vierbettzimmer, das Internat an sich, ihre Mentorin Trish, die Landschaft – einfach alles. Aber zum Glück hat Viola ihre Videokamera, und da sie ohnehin davon träumt, später eine berühmte Filmproduzentin zu werden, ist ihr Videotagebuch gerade in den ersten Tagen das einzige, das sie aufrecht hält, als sie plötzlich ganz allein auf sich gestellt ist.
    Viola ist Einzelkind und es gewöhnt, dass sich viel um sie dreht. An der Perfect Academy ist das nicht mehr so, und Violas oftmals sarkastische Art macht es ihren Mitbewohnerinnen nicht gerade leicht, Freundschaft mit ihr zu schließen. Marisol, Romy und Suzanne sind alle ganz anders als Viola, aber sie sind eigentlich alle doch ganz nett, zumindest stellt Viola das nach einer Weile dann doch noch fest. Außerdem ist das Leben im Internat gar nicht so grässlich, wie sie es sich am Anfang vorgestellt hat. Zwar vermisst sie ihre Eltern und Andrew ganz schrecklich, aber andererseits wird gerade dieses ungewöhnliche Jahr etwas ganz Besonderes und steckt voller Überraschungen für die selbstbewusste New Yorkerin.


    Meine Meinung:
    Eine weltbewegende Geschichte ist es nicht, die Adriana Trigiani hier erzählt. Ein Mädchen im Internat, der übliche Stress, erstes Verliebtsein, Familie, Freundschaft. So weit, so gut. Eine angedeutete übersinnliche Geschichte gibt es in diesem Roman auch (Viola glaubt anfangs, einen Geist gesehen zu haben), aber dieser Handlungsstrang ist so nebenher erzählt, dass ich ihm irgendwie wenig Bedeutung beimessen kann und ihn ehrlich gesagt auch lange Zeit als recht überflüssig empfunden habe. Gebraucht hätte es ihn so sicherlich nicht, auch wenn durch diese Geistergeschichte Violas künstlerische Intuition offenbar verdeutlicht werden soll.
    Die Figuren sind recht sympathisch und haben mir durchweg ganz gut gefallen, aber jemand Besonderes ist nicht dabei. Viola und ihre Freundinnen sind alle recht austauschbar und selbiges gilt auch für die anderen Figuren.
    Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und das liegt eindeutig an der Art, in der es erzählt wird. Es wirkt jung, ohne gestellt zu wirken, es ist im Präsens erzählt und dadurch hat man das Gefühl, direkt dabei zu sein, wenn Viola irgendwas erlebt. So wird man in diese Geschichte hineingezogen und hat miterlebt, wie man sich mit fast fünfzehn fühlt, wenn man plötzlich “abgeschoben” wird.
    Ich denke, für junge Leserinnen bietet Viola Einiges an Identifikationspotenzial und allein vom Erzählen her denke ich, dass man sich die Autorin merken sollte
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