Gesammelte Ausstellungskataloge...

  • Museum Kunstpalast (Hrsg.): Überirdisch Nordisch Akseli Gallen-Kallela Finns im Geist der Moderne; Hatje Catz Verlag Ostfildern 2012; 203 Seiten; ISBN: 978-3-7757-3231-4


    Akseli Gallen-Kallela (1865 - 1931) gehört seit den 1880er Jahren zu den bedeutendsten Malern der frühen Moderne Skandinaviens. Der Inhaltsangabe zufolge gehört er zu den bedeutendsten Künstlern Finnlands; sein Gesamtwerks umfaßt Malerei, Literatur, Grafik, Design und Architektur. Vom finnischen Nationalepos Kalevala fasziniert, setzte er Landschaft, Kultur und Menschen seiner Herkunft auf eine Weise ins Bild, die über heimatliche Verbundenheit hinausreicht und einen überzeugten Kosmopoliten sichtbar macht. Das Studium in Paris hatte Gallen-Kallela enge Kontakte zur europäischen Künstlerszene eröffnet, er nahm dort 1890 an der Weltausstellung teil, wurde Mitglied der Künstlergruppe Brücke und stellte 1914 auf der Biennale in Venedig aus.


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor. Die dazugehörige Ausstellung ist vom 2. Juni bis zum 9. September 2012 im museum kunstpalast in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf zu sehen.


    Formal und inhaltlich liegt hier ein ganz gewöhnlicher Ausstellungskatalog vor. Einige wenige Texte führen in den kunstwissenschaftlichen Teil des Buches ein. Der Bildteil überwiegt allerdings. Die vielen Farbbilder stellen die Ausstellung visuell vor.


    Skandinavische Kunst ist bei uns ja nicht sehr bekannt. Zu Recht? Das Buch zeigt gute und sehenswerte Kunst. Wer also nicht die Gelegenheit gehabt hat, sich die Ausstellung selbst anzuschauen, sollte sich schon diesen Ausstellungskatalog zulegen. Er lernt so eine so bei uns unbekannte Kunst kennen, die es durchaus wert ist, kennenzulernen. Da spielt es dann auch keine große Rolle, daß der Katalog unter optischen Gesichtspunkten eher durchschnittlich geraten ist.

  • Werner Lippert: Hans-Peter Feldmann / Das Museum im Kopf; Verlag der Buchhandlung Walther König Köln 1989; 160 Seiten; ISBN: 3-88375-117-0


    In den Jahren von 1968 bis 1980 schuf der deutsche Künstler Hans-Peter Feldmann ein umfangreiches Werk. Fotographien gehören genauso dazu wie beispielsweise Bücher und Plakate.


    Hier liegt mal kein Ausstellungskatalog, der eine bestimmte, konkret benennbare Kunstpräsentation dokumentiert. Das Buch nähert sich stattdessen einem konkreten Künstler und seinem Werk. Der Bildteil ist mit seinen farbigen und Schwarzweißfotographien (die jeweils unterschiedlich groß sind) steht im Vordergrund. Die kunsttheoretische Annäherung hat fast schon nur ergänzenden Charkter.

  • Raimund Stecker (Hrsg.): Wilhelm Mundt und Martin Schwenk; Verlag des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf 1993; 72 Seiten; IBSN: 3925974253


    Diese Publikation ist ein Ausstellungskatalog, die anläßlich der gleichnamigen Ausstellung erscheint. Die Aussetellung war vom 3. Juli bis 22. August 1993 in Düsseldorf zu sehen.


    Das Buch fällt aus dem Rahmen. Der vordere wie hintere Buchdeckel ist komplett blau; nur der Namen der Ausstellung ist in goldenen Buchstaben geschrieben. Das Format ist deutlich kleiner als DIN A4. Es gibt einen kurzen kunsttheoretischen Text, der ein paar Worte zu Kunst und Künstler verliert. Ansonsten überwiegen die Fotographien.


    Mund ist inzwischen mit seiner Kunst etabliert und beispielsweise auch im Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg zu sehen. Über Schwenk traue ich mir an dieser Stelle kein Urteil zu.

  • Stiftung Museum Moyland (Hrsg.): Fünfzig Jahre Sammlung van der Grinten 1946 – 1996; 544 Seiten; Selbstverlag Bedburg-Hau 1996; ISBN: 3-924042-22-3


    Hier liegt ein umfangreicher Ausstellungskatalog vor, der die gleichnamige Ausstellung im Museum Schloß Moyland vorstellt. Sie war dort vom 20. März – 5. September 1999 zu sehen.


    Der Textteil, der durch Schwarzweißfotos aus dem Privatbesitz der Sammler ergänzt wird, führt in die Geschichte, Aufbau und kunstwissenschaftliche sowie kunsthistorische Bedeutung der Sammlung ein. Dieser Teile bietet einen eher persönlichen Zugang zu der Kunst.


    Dann folgt der Hauptteil. Er ist mit „Ein chronologischer Querschnitt. 50 Jahre Sammlung van der Grinten in 153“ Werken überschrieben. Der Aufbau dieses Kapitels ist denkbar einfach. Auf den Seiten mit den geraden Ziffern gibt es eine Beschreibung der jeweiligen Kunstwerke, um die es gerade geht. Ein Foto von ihnen ist auf der gegenüberliegenden Seite, also der Seite mit den ungeraden Ziffern zu sehen. Wer möchte, kann so einen winzigen Ausschnitt aus der Sammlung kennenlernen. Auch ohne einen Besuch vor Ort kann der Leser so einen Eindruck von ihrer hohen Qualität erhalten.

  • Walter Smerling / Eva Müller-Remmert: Bernard Schultze Gegenwelten; Wienand-Verlag Köln 2012; 150 Seiten; ISBN: 978-3-86832-125-8
    Dieser Ausstellungskatalog erscheint anlässlich der Ausstellung „Bernard Schultze – Gegenwelten“, die vom 19. Oktober 2012 bis zum 20. Januar 2013 im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst zu sehen ist.

    Smerling ist Leiter des Museums, Müller-Remmert Kuratorin der Ausstellung.

    Hier liegt einer jener Ausstellungskataloge vor, wie sie für das Duisburger Museum üblich sind. Großformatige Farbfotos zeigen die präsentierte Kunst.

    Gleichzeiten bieten die Texte von Autoren wie Peter Iden, Walter Smerling und Eva Müller-Remmert eine Annäherung an die Kunst. Die Texte sind die Art von Gerede, die eine Ausstellung interessant machen sollen.

    In der vorliegenden Form kann der Ausstellungskatalog eine gute Gedächtnisstütze sein. Der Betrachter kann hier noch einmal Revue passieren lassen, was er in der Ausstellung zu sehen bekommen hat.

  • Ferdinand Ullrich / Hans-Jürgen Schwalm (Hrsg.): Kunstpreis junger westen 2011 Plastik Skulptur Installation; Selbstverlag Recklinghausen 2011; 127 Seiten; ISBN: 978-3-939753-36-0



    Der Kunstpreis „junger westen“ ist ein renommierter Kunstpreis, der seit den 1950er Jahren regelmäßig alle 2 Jahre in der Ruhrgebietsstadt Recklinghausen vergeben wird. So auch im Jahre 2011 an Michael Sailstorfer. Er konnte sich gegen Mitbewerber wie Julia Frankenberg, Johannes Nagel, Janine Tabüren, David Kroell und Benjamin Appel durchsetzen.



    In der Zeit vom 27. November 2011 bis zum 5. Februar 2012 ist die Ausstellung „Kunstpreis `junger westen 2011´“ in der Kunsthalle zu sehen, allerdings – bedingt durch Renovierungsarbeiten im eigentlichen Standort – im ehemaligen Gebäude der Fährmannschule als Ausweichquartier. Das vorliegende und hier besprochene Werk ist der dazugehörige Ausstellungskatalog.



    Der Preis war mit 10.000 Euro dotiert. Es konnten sich deutsche Künstler (bei Ausländern alternativ Wohnsitz in Deutschland) ab dem Geburtsjahrgang 1976 um den Preis bewerben. 28 von den 382 Künstlern, die Bewerbungen eingereicht haben, wurden für die Ausstellung ausgewählt.



    Viel Text gibt es nicht in dem Werk. Es besteht fast nur aus Fotos, die die Kunstwerke der ausgewählten Künstler zeigen. In einer Bildunterschrift werden Künstler, Titel des jeweiligen Werkes, Entstehungsjahr und benutztes Material genannt.



    Das Buch ist bestenfalls eine Erinnerungsstütze, die wieder in Erinnerung rufen soll, was man in Recklinghausen gesehen hat. Der Leser erfährt leider nichts über die jungen Künstler und ihr Werk. Der Ausstellungskatalog greift in dieser Hinsicht zu kurz. Man möchte als Leser schon erfahren, was die jeweilige Person aus der Masse der Mitbewerber heraushebt und seine jeweilige künstlerische Position heraushebt. Es wäre schon schön gewesen, ein paar allgemeinverständliche, vor allem aber einführende Worte zu jedem Künstler zu finden. Dann hätten die Damen und Herren den Ausstellungskatalog auch als Visitenkarte nutzen können.

  • Annegret Marx (Hrsg.): Steh auf und geh nach Süden 2000 Jahre Christentum in Äthiopien; Selbstverlag Frankfurt am Main 2007; 308 Seiten; ISBN: 978-3-932942-28-0

    Die gleichnamige Ausstellung "Steh auf und geh nach Süden 2000 Jahre Christentum" war vom 27. November 2007 bis zum 2. März 2008 im Ikonen-Museum der Stadt Frankfurt / Main zu sehen. In deutscher und englischer Sprache liegt hier der dazugehörige Ausstellungskatalog vor.

    Nach den Grußworten folgt der Beitrag "Die Wurzeln Äthiopiens Der Einfluß Südarabiens auf die äthiopische Kultur und das äthiopische Christentum". Walter Raunig blickt darauf auf die Christianisierung des nordostafrikanischen Landes zurück. Dann bietet Karl Christian Felmy fachtheoretische religions- und kulturwissenschaftliche Informationen zu den Ikonen aus Äthiopien. "Bilder in der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche im Verband der Kirchen des Ostens und ihre Stellung zu bildlichen Darstellungen". Es folgen dann einige weitere fachtheoretische Beiträge, die sich mit der Kultur der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche beschäftigen.

    Der sich daran anschließende Bildteil macht etwa ein Drittel des Ausstellungskataloges aus. Hier werden sowohl Kreuze wie auch Ikonnen - und zwar diejenigen, die in dem Frankfurter Museum ausgestellt werden - mittels Farbfotographien vorgestellt. Im letzten Drittel des Buches folgen dann die technischen Details zu den jeweiligen vorgestellten Kunstwerken.

    Was ist von dem hier besprochenen Ausstellungskatalog zu halten? Es ist offensichtlich, daß sich die Autoren sehr viel Mühe mit dem Thema gegeben haben. Der Katalog wendet sich nicht unbedingt an die Ausstellungsbesucher; die wären mit der Masse, Detailverliebtheit und Genauigkeit der Informationen doch ein wenig überfordert. Dieser sowohl inhaltlich wie auch drucktechnisch hochwertige Katalog wendet sich vielmehr an Fachleute, die sich sowohl mit Ikonen wie auch mit der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche auskennen und eine Gedächtnisstütze für den Ausstellungsbesuch haben möchten.

    An dieser Stelle sei noch ein Wort zu Annegret Marx gesagt. Sie ist Jahrgang 1944 und gelernte Goldschmiedin. Ihre zweite Ausbildung war die zur Gemeindereferentin. Die Technik der Ikonenmalerei erlernte sie in Kursen bei Irina Globits. Den Zugang zur Ikonenmalerei Äthiopiens fand sie bei der Betreuung von Flüchtlingen aus Äthiopien und Eritrea. Sie ist im Bereich der Erwachsenenbildung darum bemüht, die Kultur Äthiopiens bei uns in Deutschland zu vermitteln. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, daß hier eine Expertin an der Herausgabe des Ausstellungskataloges beteiligt war.

  • Lu Jingjing / Zhang Xiyuan: Yin Xiuzhen; Verlag Blue Kingfisher Ltd. Hongkong ; Seiten; ISBN: 978-988-15064-8-1


    Yin Xiuzhen ist eine chinesische Künstlerin, die Ende 2012 / Anfang 2013 in der Kunsthalle Düsseldorf ausstellt. Das vorliegende Buch gibt als der dazugehörige Ausstellungskatalog.


    Im Grunde ist damit auch schon alles wichtige über das Werk gesagt. Sue-an van der Zijpp, Gregor Jansen, Hou Hanru, Philippe Vergne und andere AUtoren stellen Yin vor. Viele großformatige Farbfotos stellen das Yin`sche Werk optisch vor.


    Ein unmittelbarer Bezug des Buches zu der Ausstellung in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt isrt nicht erkennbar. Die ausgestellten Exponate werden nämlich nicht gesondert hervorgehoben. Wer der englischen Sprache nicht sehr gut mächtig ist, wird auch nicht viel Freude an dem Ausstellungskatalog haben. Er wird Yin nicht kennenlernen können, da die deutsche Übersetzung fehlt.


    Die Kunsthalle Düsseldorf hat schon wesentlich bessere Kataloge herausgegeben.

  • Dieser prächtige Band ist das Katalogbuch zu einer gleichnamigen Ausstellung im Bucerius Kunst Forum in Hamburg, die vom 26.1.-20.5.2012 zu sehen war.
    Der Band gibt mit seinen kunsthistorischen Essays und den ausgestellten Werken, die einen Zeitraum zwischen 1919 und Giacomettis Tod 1966 umfassen einen sehr guten Überblick über das Leben und das Schaffen eines Künstlers, der nach surrealistischen Anfängen der Philosophie des Existentialismus nahe kam und diese dann auch in seine anonymen Portraits, übertrug, darunter die überlängten schlanken Skulpturen- der Essenz seines langen Schaffens, einer lebenslangen Suche nach dem Absoluten.

  • Zitat

    Dieser prächtige Band ist das Katalogbuch zu einer gleichnamigen Ausstellung im Bucerius Kunst Forum in Hamburg, die vom 26.1.-20.5.2012 zu sehen war


    Da ist was schief gelaufen. Diese Ausstellung läuft in diesem Jahr, also vom 26.01. - 20.05.2013. Des Weiteren läuft in der Kunsthalle Hamburg eine weitere Ausstellung: "Giocometti.Die Spielfelder". Diese ist noch bis zum 19.05. zu bestaunen.

  • Michael Glasmeier: Diskrete Energien / Discreet Energies 50 Jahre /
    Years documenta 1955 - 2005; Steidl Verlag Göttingen 2005; 240 Seiten;
    ISBN: 3-86521-146-1


    Die documenta ist
    sicherlich die bekannteste und bedeutendste Kunstausstellung bei uns in
    Deutschland. Sie findet regelmäßig in der hessischen Stadt Kassel
    statt. In der Kunsthalle Fridericianum Kassel fand in der Zeit vom 1.
    September bis 20. November 2005 der zweite Teil der Jubiläumsausstellung
    statt. Hier liegt der dazugehörige Ausstellungskatalog vor.


    In
    einer Einleitung beschreibt Glasmeier in deutscher und englischer
    Sprache das Ausstellungskonzept. In eben diesen beiden Sprachen bietet
    derselbe Autor am Ende des Buches ein paar kunsttheoretische
    Überlegungen an.


    In dem umfangreichen Teil
    dazwischen werden in einem Katalog Werke von Christo, Paul Thek, Peter
    Handke, Wilhelm Lehmbruck, Nam June Paik, Pier Paolo Pasolini, Gerhard
    Richter, Joseph Beuys, Paula Modersohn-Becker, Claes Oldenburg, Samuel
    Becket und Marcel Duchamp, aber auch vermeintlich unbekannten Künstlern
    wie Maria Helena Vieira da Silva, Krzystof Wodiczko, Adolf Wölfli, Terry
    Fox, William Copley, Rodney Graham und David Hockney vorgestellt.


    Die
    ausgestellten Kunstwerke werden durch ein Schwarzweißfoto wie einen
    kunsttheoretischen Text vorgestellt. Zu den Künstlern selbst gibt es im
    Anhang selbst ein paar biographische Daten (einschließlich ihrer
    bedeutsamen Ausstellungen.


    Dieser
    Ausstellungskatalog kann natürlich nur einen Einblick in die
    ausgestellte Kunst bieten. Er besagt nichts darüber, warum -
    beispielsweise - die jeweiligen Künstler ausgewählt wurden, die
    erfolgreich die unterschiedlichen documentas waren und wie sie
    organisiert werden. Wer an solchen Themen interessiert ist, wird zu
    anderer Literatur greifen müssen. Hier steht die Kunst und nicht das
    Ereignis als solches im Vordergrund.

  • Dieser monumentale Ausstellungskatalog ist eine ganz wunderbare Einführung in das Werk von Max Ernst (1891-1976). Als Mitbegründer des Dadaismus und wichtiger Vertreter des Surrealismus war er nicht nur einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, sondern auch einer der vielseitigsten.


    Immer wieder erfand er neue Techniken, die für die weitere
    Kunstgeschichte von enormer Bedeutung sein sollten. Die für ihre ambitionierten Ausstellungen und ihre engagierte Arbeit für die Kunst berühmte Fondation Beyer zeigt in diesem Jahr, durch viele Leihgaben aus vielen Ländern bereichert, eine großzügige Retrospektive des Werks von Max Ernst, vom 23.1.- 5.5.2013 zunächst in der Albertina in Wien und dann vom 26.5. - 8.9. 2013 in Basel.


    In insgesamt 190 Exponaten wird das gesamte Oeuvre von Max Ernst deutlich. Sie sind alle in diesem schönen Katalog abgebildet. Die kunstgeschichtlichen Essays des Bandes ordnen das Werk ein und lassen es auch für Laien verständlich werden. Besonders eindrücklich war mir die Verknüpfung von Kunstwerk und Zeitgeschichte, mit der es korrespondiert.

  • Das vorliegende auch für Nicht-Archäologen sehr interessante und verständliche Buch ist die Begleitschrift zu einer Sonderausstellung des Landesmuseums Natur und Mensch in Oldenburg, die vom 11.Mai bis zum 8. September 3013 zu sehen war.


    Es geht in den verschiedenen Beiträgen des Buches nicht nur um das Phänomen der Grabräuber, also des meist ungestraften Diebstahls von archäologischen Funden, sondern es wird auch gezeigt, auf welch hohem wissenschaftlichem Stand die zeitgenössische Archäologie sich befindet, indem sie neue technische Möglichkeiten und umfangreiche naturwissenschaftliche Methoden nutzt.


    Dennoch, so wollen die Ausstellung und das Buch zeigen, ist die Arbeit der Archäologen bedroht. Das alte Image des Abenteurers lockt auch und gerade in der Gegenwart eine Menge Menschen an, die sich in ihrer Freizeit auf die Suche nach verborgenen Schätzen machen. Oft sind es Gelegenheitssucher mit einfachen Mitteln, aber es gibt auch die professionellen Raubgräber, die über eine perfekte technische Ausrüstung verfügen. Ob mehr oder weniger kriminelle Energie vorhanden ist, das Ergebnis ist gleich: in das kulturelle Erbe werden durch diese Diebstähle Lücken gerissen, die nie wieder gefüllt werden können. Wenn einmal ein Zusammenhang zerstört ist, kann er nicht wieder hergestellt werden. Und es ist oft, wie viele Artikel betonen, genau dieser Fundzusammenhang, der oft mehr Erkenntnisse liefert für die Wissenschaftler, als der gefundene Gegenstand selbst.


    Die Autoren zeigen, dass dies ein weltweites Phänomen ist, das auch die Arbeit der Ethnologen und der Paläontologen betrifft. Sie zeigen Ansätze für Lösungswege auf, die auch den Hobbyarchäologen gerecht werden können.

  • Galerie Börgmann (Hrsg.): Roger Wardin strangeness; Kerber Verlag Bielefeld 2012; ohne Seitenzahl; ISBN: 978-3-86678-649-3


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor. Die dazugehörige, gleichnamige Ausstellung ist vom 20.1. - 13.3.2013 im Kunstverein Perschkenhaus in Moers zu sehen.


    Das Buch zeigt vorrangig die ausgestellten Bilder. Daneben bietet ein Text von Peter Funken in deutscher und englischer Sprache eine Heranführungen an den Künstler.


    Muß man ein solches Buch kennen? Es wirkt weniger wie ein Leistungsnachweis oder sinnvolles Begleitmaterial. Man muß schon sehr an dem Künstler interessiert sein, um zu diesem Werk zu greifen.

  • Quadrat Bottrop Josef Albers Museum (Hrsg.): Moderne Galerie Die Sammlung; Selbstverlag Bottrop 1996; 132 Seiten; ISBN: 3-89355-139-5


    Josef Albers ist der bedeutendste Künstler, den die Ruhrgebietsstadt Bottrop - sie liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Oberhausen - hervorgebracht hat. Das ihm gewidmete und nach ihm benannte Museum konnte 1996 seinen 20. Geburtstag feiern. Grund genug, einen Ausstellungskatalog herauszugeben.


    Faktisch werden hier auch nur die im Museum präsentierten Kunstwerke gezeigt. Auf der Seite mit den ungeraden Ziffern gibt es eine farbige Abbildung des Kunstwerkes, auf der gegenüberliegenden Seite mit den geraden Ziffern die dazugehörigen technischen Daten.


    Ein Ausstellungsverzeichnis 1976 - 1996 ganz am Ende bietet leider auch nur den Titel der Ausstellungen und ihre Dauer.


    So, wie das Buch gestaltet ist, steht zwar die Kunst im Vordergrund. Wirkliche Werbung wird so aber nicht gemacht. Josef Albers wird nicht vorgestellt, nichts über das Museum und seine Ausstellung gesagt.


    Das Museum liegt etwas außerhalb des Bottroper Stadtzentrums. Der zufällige Reisende wird sich also nicht unbedingt in das Quadrat verirren. Und ob man von dem tatsächlichen und kunstinteressierten Besucher wirklich so viel Kunstverstand und Grundlagenwissen voraussetzen kann, sei auch einmal dahingestellt.


    Das Museum schaft mit diesem Buch keinen Anreiz für einen Besuch.

  • Stadt Bottrop (Hrsg.): Zeitlauf Rückschau und Ausblick 1976 - 2001 Quadrat Bottrop; Selbstverlag Bottrop 2001; 132 Seiten; ohne ISBN


    Diese Publikation erscheint zum 25. Geburtstag des Bottroper Museums. Es ist im wahrsten Sinn des Wortes eine Rückschau. Es wird an die Anfangstage des Museum erinnert, an seine Ausstellungen und die Künstler, die dort gewesen sind. Die Vergangenheit muß bewegt gewesen sein. Ob die Gegenwart immer noch große Kunst zeigt, kann der Besucher am besten beurteilen. Die vielen Episoden, die in dem Buch beschrieben werden, machen jedenfalls neugierig.

  • Kunstakademie Münster (Hrsg.): Einhunderfuenfzehnmalachtzigmaldreikommafuenf; Selbstverlag Münster 2014; 82 Seiten; ISBN: 978-3-944748-04-5


    Das Buch ist Band 105 der Schriften der Kunstakademie Münster. Gleichzeitig ist es aber auch ein Ausstellungskatalog. Die dazugehörige Kunstpräsentation ist vom 1. Juni - 11. Juli 2014 im Kunstverein Duisburg zu sehen.


    Junge Leute wie Julian Reiser, Vicky Roters, Carlo Eggelsmann und Seung-ro Lee sind mit ihren Kunstwerken vertreten.


    Nach einer kurzen, allgemeinen Einführung in die Ausstellung werden in dem Katalog leider nur die ausgestellten Exponate abgebildet. Ein Wort zu den jungen Nachwuchskünstlern findet man hier vergeblich. Ein wenig bedauerlich ist das schon. Ein wenig Biographisches zu den Damen und Herren wäre schon schön und sinnvoll gewesen. Als Ausstellungsbesucher und Katalogleser würde man schon gerne mehr über sie erfahren.

  • Pauline M`barek: der berührte Rand the tangible border; Selbstverlag Düsseldorf 2014; 80 Seiten; ohne ISBN


    Das hier vorliegende Künstlerbuch erscheint anläßlich der gleichnamigen Kunstpräsentation, die vom 5.4. - 10.8.2014 im KiT - Kunst im Tunnel zu sehen ist.


    Hier liegt einer jener Ausstellungskataloge vor, wie er für das KiT typisch ist. Die Schwarzweißfotographien stehen im Vordergrund - sie zeigen ja schließlich die ausgestellte Kunst. Einige wenige, eher unauffällig wirkende Texte führen in das Werk ein.


    Der Leser kann ja selbst entscheiden, ob das Heft einen bleibenden Eindruck hinterläßt.