Gesammelte Ausstellungskataloge...

  • Museum Ratingen (Hrsg.): Dieter Nuhr Nuhr um die Welt; Verlag Kettler 2015; 76 Seiten; ISBN: 978-3-926538-28-4


    Der bekannte Kabarettist und Comedian Dieter Nuhr ist 2015 / 2016 in Ratingen und Siegen mit seiner aktuellen Fotoausstellung vertreten. Dies hier ist der dazugehörige Ausstellungskatalog.


    Das Buch enthält - natürlich - die ausgestellten Bilder. Etliche Fotos, die nicht ausgestellt werden, kommen hinzu. In einem eigenen Beitrag macht sich Nuhr ein paar pointierte Gedanken zu dem Thema "Warum Kunst? Warum nicht?". Kunstwissenschaftliche Theorie ist das nicht, eher allgemeines Gerede. In einem zweiten Text erklärt Nuhr in einem Interview mit Klaus Thelem,dem Kuratoren der Ausstellung, wie er als Fotograph arbeitet. Hier lernt der Leser sein zweites künstlerisches Standbein neben der Bühnenarbeit kennen. Durch die subjektiven und ungekünstelten Antworten lernen man auch den Menschen Nuhr sehr gut kennen. Der Textteil macht das Buch erst wirklich interessant.

  • Söke Dinkla: Zeichen gegen den Krieg; Wienand Verlag Köln 2015; 192 Seiten; ISBN: 978-3-86832-254-5


    Der 1. Weltkrieg jährt sich in diesen Tagen zum 100. Mal. Grund genug für das Duisburger Museum, ihm eine Ausstellung zu widmen. Dies hier ist der dazugehörige Ausstellungskatalog.


    Wie reflektieren Künstler den Krieg in ihren Heimatländern? Wie verarbeiten sie die geographische Distanz und die gleichzeitige mediale Nähe der Geschehnisse? Wie beeinflußt das Wissen über die Zustände in den Krisengebieten ihre Kunst? Ausgehend von Lehmbrucks Skulptur "Der Gestürzte" stellt das Buch zeitgenössische Positionen vor, die sich gestalterisch und thematisch mit kriegerischen Konflikten beschäftigen. Das Spektrum der Ausdrucksformen reicht dabei von Skulpturen, Installationen, Rauminszenierungen und Wandarbeiten bis hin zu Video- und Fotoarbeiten von Künstlern aus Ländern wie Chile, Bosnien-Herzegowina, Israel, Deutschland, Serbien, Spanien,Tschechien und Vietnam.


    Das Buch ist ein typischer Ausstellungskatalog. Er zeigt die ausgestellten Kunstwerke und bietet in einem umfangreichen Textteil die dazugehörigen kunstwissenschaftlichen Informationen. Hinsichtlich des Niveaus entspricht das Buch vielen anderen Ausstellungskatalogen. Er ist mehr was für den ehimischen Bücherschrank und eine Erinnerungsstütze für die Ausstellungsbesucher.


    Der Verlag macht nach eigenen Angaben rund 50 Titel pro Jahr. "Dies ist eines der wichtigsten Bücher der letzten Jahre. Es gelingt den Künstlern, uns die Augen zu öffnen, zu aufzurütteln, uns verlegen zu machen und zum Nachdenken anzuregen," ist von dort zu hören.

  • Ferdinand Ullrich: "Allez les Boules" Hommage zum 100. Geburtstag von Ernst Hermanns; Verlag Kerler Dortmund 2015; 80 Seiten ISBN: 978-3-86206-449-6


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor, der die beiden gleichnamigen Ausstellungen, die 2015 (teilweise) zeitgleich im Kunstmuseum Recklinghausen und im Kunstmuseum Gelsenkirchen zu sehen ist. Er stellt - geordnet nach den beteiligten Künstlern - die präsentierten Kunstwerke vor. Die großformatigen Farbfotos stehen dabei im Vordergrund. Die Biographien der Künstler sowie eine kurze, knappe kunstwissenschaftliche Einführungen zu jedem Künstler kommen hinzu.


    Es ist ein hübsch gemachter Katalog, der eine gute Gedächtnisstütze zu den beiden Ausstellungen sein kann. Wer sich für Ernst Hermanns interessiert, kann den Katalog für weitere eigene Recherchen nutzen.

  • Melitta Kliege / Angelika Nollert: Wiebke Siem Arbeiten 1983 - 2013; Verlag für moderne Kunst Nürnberg 2013; 120 Seiten; ISBN: 9783869844329


    Wiebke Siem wurde 1954 in Berlin geboren. Siem studierte von 1979 bis 1984 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Stanley Brouwn. Sie selbst hatte von 2000 bis 2001 eine Gastprofessur und von 2002 bis 2008 eine Professur für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg inne. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin.


    Angelika Nollert, Melitta Kliege, Penelope Curtis und Hanne Loreck führen in deutscher und englischer Sprache in das Siem`sche Werk ein. Der umfangreiche Farbteil gibt einen guten Überblick über das Werk.


    Siem ist immer wieder in Ausstellungen zu sehen; ihr Werk ist aber auch in verschiedenen Museum in der Dauerausstellung zu bewundern. Die Ausstellung im Wilhelm Lehmbruck Museum während der 36. Duisburger Akzente 2015 ist hier als Beispiel zu nennen. Wer eine solche Ausstellung besucht, kann das vorliegende und hier besprochene Buch durchaus als begleitendes Material benutzen.

  • Ralph Schippau / Christof Wingertszahn (Hrsg.): Verwilderte Romane - Gehegte Bücher Bibliophile Wanderungen durch die Romantik; Pastilla Verlag Düsseldorf 2013; 104 Seiten; ISBN: 978-3-9814074-2-6

    Hier liegt ein Ausstellungskatalog zu der gleichnamigen Ausstellung, die vom 17.11.2013 - 12.1.2014 im Goethe-Museum Düsseldorf zu sehen war, vor. Es zeigt "erstmals seltene und wertvolle Erstausgaben aus der Privatbibliothek Alexander Schippau. Der Schwerpunkt liegt auf der Früh- und Hochromantik", wie die Inhaltsangabe berichtet.


    Der Ausstellungskatalog ist eher textorientiert und literaturwissenschaftlich angelegt, weil büchervorstellend. Die gelegentlichen Bilder sind eher illustrierend. Die fachliche und sachliche Orientierung zeigt, daß dies ein eher Buch für bibliophile Kenner ist.

  • Jan Carstensen / Gefion Apel (Hrsg.): "Verflixt!" - Geister, Hexen und Dämonen; Waxmann Verlag Münster 2013; 197 Seiten; ISBN: 978-3-8309-2885-0

    Geister, Hexten und Dämonen sind von Alters her ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Sind sie heute nicht mehr Teil des Aberglaubens, werden sie doch als Teil von menschenlichen Empfindungen wie Furcht, Neid, Sehnsucht und Angst vor dem Zufall gesehen.


    Das vorliegende Buch stellt die Vorträge einer wissenschaftlichen Tagung zusammen, die im Sommer 2012 als Vorbereitung zum Themenjahr "Verflixt! Geister, Hesen und Dämonen" stattfand. Ort des Geschehens: das LWL-Freilichtmuseum Detmold.


    Auch wenn es illustrierende Zeichungen und Fotographien gibt, steht doch der Wortbeitrag im Vortrag. Die Texte bewegen sich auf einer sachlichen Ebene und werden durch viele Quellenangaben belegt. Mit Populärwissenschaften hat dies alles nichts zu tun; die Sachinformation im Vordergrund.


    Gisbert Strotdrees, Prof. Dr. Jürgen Macha, Prof. Dr. Jan Carstensen, Prof. Dr. Kurt Dröge, Dr. phil. Dipl.-Kaufmann Klaus Frechmann, Dr. Jochen Grywatsch, Dr. Markus Denkler und Dr. Thomas Schürmann sind nur einige der Autoren, die hier mitgewirkt haben.


    Die meisten von ihnen sind Geschichtswissenschaftler oder Volkskunder. Was sonst als wissenschaftlicher Literatur kann und darf man da erwarten?

  • Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung (Hrsg.): Wirtschaft! Wunder! Krupp in der Fotografie 1949 - 1967; Klartext Verlag Essen 2014; 96 Seiten; ISBN: 978-3-8375-1221-2


    Die Wirtschaftswunder-Zeit in den `50er Jahren war eine Ära unbegrenzten Wachstums. Die Firma Krupp verkörpert die damalige Dynamik. Trotz Kriegszerstörungen und Demontage steigt das Unternehmen für kurze Zeit noch einmal zum umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands auf.


    Eine solche Wiedergeburt macht die Öffentlichkeit natürlich neugierig. So kommen die Reportagefotographen. Sie dokumentieren Produktion, Werkssiedlungen, Konsumanstalt, Messen, ausländischen Besuch, vor allem aber die Belegschaft vom Lehrling bis zum Chef.


    Dies hier ist ein Ausstellungskatalog. Die dazugehörige Ausstellung ist 2014 in der Villa Hügel zu sehen und zeigt Werke von Rene Burri, Fritz Fenzl, Fritz Henle, Robert Lebeck, Erich Lessing, Hilmar Pabel und Albert Renger-Patzsch.


    Auch wenn Ralf Stremmel, Sigrid Schneider, Manuela Fellner-Feldhaus, Klaus Pollmeiner und Uwe Niggemeier mit ihren Texten eine Einführung in das Thema der Ausstellung geben, so steht die Fotographie doch im Vordergrund.


    Die Fotos überzeugen nicht wirklich. Sie wirken zu banal und gewöhnlich, als daß sie etwas über das Essener Unternehmen sagen würden, geschweige denn einen werbenden Charakter hätte.


  • Gemeinde Hünxe / Landschaftsverband Rheinland: 900 Jahre Hünxe 1092 - 1992; Selbstverlag Hünxe 1992; 137 Seiten; ohne ISBN

    Der Name Hünxe wird im Jahre 1092 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Grund genug für die Gemeinde am Niederrhein, eine Ausstellung zu organisieren und zu zeigen. Von Ludolfus de Hungese bis in die Gegenwart, adelige Häuser, alte Bauernhäuser und die wirtschaftliche Entwicklung sind genauso ein Thema wie das Gemeindeleben.


    Dies hier ist der dazugehörige Ausstellungkatalog. Sie war vom 13. März - 6. Mai 1992 vor Ort zu sehen. Unterstützt durch diverse Fotos werden die ausgestellten Exponate vorgestellt, oft anhand ihrer technischen Daten, gelegentlich auch durch weiterführende Texte mit zusätzlichen Informationen.


    Die Ur- und Frühzeit ist genauso ein Thema wie Schloß Gartrop, die örtlichen Kirchen und Schulen, Adelshäuser sowie Landwirtschaft, Handel und Handwerk. Der heimatkundliche interessierte Leser erhält so einen guten Eindruck und Überblick über seine Herkunftsregion.

  • Walter Smerling / Tobia Bezzola / Ferdinand Ullrich: China 8 Zeitgenössische Kunst aus China an Rhein und Ruhr; 496 Seiten; Wienand Köln 2015; ISBN: 978-3-86832-258-3



    Die Ausstellung "China 8" ist in Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, HAgen, Marl, Mülheim / Ruhr und Recklinghausen vom 15.5. - 13.9.2015 zu bewundern. Dies hier ist der dazugehörige Ausstellungskatalog. Er stellt die jeweiligen Ausstellungen sowie die dazugehörigen Künstler anhand von Texten und großformatigen Farbbildern vor.


    Wer sich für chinesische Gegenwartskunst interessiert, erhält so einen guten und sachlich fundierten Überblick über die Ausstellung. Den Besuch der Kunstpräsentationen vor Ort kann dies natürlich nicht ersetzen; der Ausstellungskatalog kann aber eine schwergewichtige und informative Ergänzung dazu sein.

  • Interessengemeinschaft Duisburger Künstler / Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum (Hrsg.): Wahlverwandschaften Duisburger Künstler - junge Künstler; Selbstverlag Duisbuzrg 2015; ISBN: 978-3-00-050549-4


    Die Ausstellung "Wahlverwandschaften Duisburger Künstler und junge Talente", nach der dieser Ausstellungskatalog benannt ist, ist vom 3. Oktober 2015 - 31.1.2016 in dem prominenten Duisburger Kunstmuseum zu sehen.


    Dieser Ausstellungskatalog stellt die teilnehmenden Künstler und ihre ausgestellten Werke vor. Dies geschieht nach einem einheitlichen Schema.


    Auf der Seite mit den geraden Ziffern werden der Name des Künstlers sowie einige wenige wichtige Daten zur Person genannt. Außerdem gibt es eine kurze, knappe Einführung in das jeweilige Werk. Auf der gegenüberliegenden Seite ist dann das jeweilige Werk in einem seitenfüllenden Farbfoto zu sehen.


    Eigentlich ist dies die Jahresausstellung der örtlichen Künstlerschaft. Da aber auch viele sehenswerte Künstler ohne Bezug zu Lehmbruck und seinem Museum zu sehen sind, erhält der Leser = Betrachter auch einen guten Einblick in überregionale Gegenwartskunst.

  • Walter Smerling: Mack Apollo in meinem Atelier; Wienand Verlag Köln 2015; 184 Seiten; ISBN: 978-3-868322873


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor; er beschreibt die Ausstellung, die vom 22. Oktober 2015 - 31. Januar 2016 in der Küppersmühle in Duisburg zu sehen ist. Dementsprechend sind hier auch die ausgestellten Kunstwerke zu sehen.


    Doch das Buch ist mehr. Schließlich ist Mack ja nicht nur ein x-beliebiger Künstler. Wer sich in der deutschen Nachkriegskultur ein wenig auskennt, weiß, daß er zu den Mitbegründern der ZERO-Bewegung gehört. Dementsprechend wird hier sowohl die Privatperson Heinz Mack wie auch der Künstler Mack etwas genauer vorgestellt. In deutscher wie englischer Sprache gibt es also kunsttheoretische Texte. Sie werden durch großformatige Farb- wie Schwarzweißfotographien (die sowohl die ausgestellten Werke wie auch Mack bei der Arbeit zeigen) ergänzt.


    Es lohnt sich schon, sich dieses Buch zu besorgen und zu Gemüte zu führen. Hier wird ein bedeutender deutscher Künstler des Nachkriegsdeutschlands vorgestellt. Wer sich mit ihm und seiner Zeit sowie seinem Werk beschäftigen möchte, hält also umfangreiches (auch Primär-)Material über ihn in den Händen.

  • Söke Dinkla / Michael Krajewski: Yvonne Roeb Divine Beast; Verlag der Buchhandlung Walther König Köln 2015; 112 Seiten; ISBN: 978-3-86335-852-5


    Dies hier ist ein Ausstellungskatalog. Die dazugehörige Kunstpräsentation ist vom November 2015 bis Januar 2016 im Wilhelm-Lehmbruck-Museum in Duisburg zu sehen.


    Und doch ist es mehr. Ein großes Konvolut an Farbfotos stellt das Schaffenswerk der aufstrebenden Künstlerin vor. Ein Essay von Michael Krajewski bietet auch eine kunstwissenschaftliche Einführung in die künstlerischen Ideen der Roeb.


    Das Buch gefällt. Es bietet ein durchaus gelungenes Porträt einer Künstlerin, die in der breiten nichtfachlichen Öffentlichkeit möglicherweise noch nicht so richtig bekannt ist.

  • Ferdinand Ullrich: Kunstpreis "junger Westen" 2015 Grafik, Zeichnung, Fotografie; Selbstverlag Recklinghausen 2015; 216 Seiten; ISBN: 978-3-939753-59-9


    Dies ist ein Ausstellungskatalog; die dazugehörige Ausstellung ist vom 6.12.2015 - 7.2.2016 in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen. Der Katalog beschränkt sich im guten Sinne darauf, die ausgestellten Werke - sortiert nach den Künstlern (einschließlich der Schaffensbeschreibung) - zu zeigen. Kunstwissenschaftliches Geschwafel, wie wir es in vielen anderen Katalogen finden, gibt es hier also nicht. Zum Glück? Ja. Man kann sich als Leser und Betrachter so ganz auf die präsentierte Kunst konzentrieren.

  • Norbert Bücker: Schöne Aussichten preis des vestischen künstlerbundes 2015; Selbstverlag Recklinghausen 2015; ohne Seitenangabe; ISBN: 9783939753582


    Der Vestische Künstlerbund, in dessen Auftrag dieser Ausstellungskatalog herausgegeben wird und der die dazugehörige Ausstellung im Kutscherhaus Recklinghausen wiederspiegelt, vergibt regelmäßig einen Preis. Nach einem Vorwort von Hans-Jürgen Schwalm werden hier die ausgestellten Kunstwerke gezeigt.


    Sowohl Preis wie auch Ausstellung sind eigentlich zu unwichtig, um sie überregional zu erwähnen. Dieser "Ausstellungskatalog" sei deswegen hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

  • Stadt Duisburg: Schiffe im Eismeer Gerhard Mercator und die moderne Arktisforschung; Selbstverlag Duisburg 2002; 86 Seiten; ISBN: 3-89279-590-8


    Dies hier ist ein Ausstellungskatalog. Die dazugehörige Ausstellung fand im Jahre 2002 im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg statt.


    Mit der Ausstellung möchte das Museum an die Übersiedlung Mercators und seiner Familie aus dem flämischen Rupelmonde in die heutige Ruhrgebietsmetropole erinnern. Hier entstand 1569 eine Weltkarte, die hauptsächlich für die Seeschiffahrt bestimmt war. Als sie darin das Nordpolargebiet erblickten, fühlten sich viele Seefahrer ermuntert, nach der Nordpassage im Eismeer zu suchen - oftmals ein tödliches Unterfangen.


    Peter Dunas, Gernot Tromnau und Oswald Dreyer- Eimbcke sind die Autoren dieses Werkes. Sie beschreiben nicht die eigentliche Ausstellung. Mercator und seine Bedeutung für Karthographie und Seefahrt sind das einzige Thema, um das es hier geht. Es geht zum spezielle Kulturgeschichte, die aber so gut dargestellt wird, daß sie allgemeinverständlich ist.


    Überwiegend farbige Abbildungen ergänzen den Textteil

  • Tobias G. Natter / Elisabeth Leopold: Nackte Männer von 1800 bis heute; Hirmer Verlag 2012; 348 Seiten; ISBN: 978-3-7774-5791-8

    Nackte Männer sind in der bildenden Kunst nicht ungewöhnlich. Die antiken Statuen aus Rom und Griechenland sind im wahrsten Sinne des Wortes ein klassisches Beispiel dafür.


    Das vorliegende Buch bietet einen Blick in die Kunstgeschichte, beispielsweise in die Antikensehnsucht um das Jahr 1800, Männerdarstellungen in der Zeit der Französischen Revolution, des Sturm und Drang sowie Spätimpressionismus bis in die Kunst des 20. Jahrhunderts.


    Bekannte Künstler sind hier vertreten: Ferdinand Hodler, Andy Warhol und Edvard Munch. Viele (mir) unbekannte wie Johann Heinrich Füssli, Antonio Canova, Egon Schiele und Richard Gerstl kommen hinzu.


    Doch es bleibt nicht bei den Abbildungen allein. Autoren wie Katharina Pewny, Jonathan Weinberg, Diethard Leopold und Daniela Hammer-Tugendhat liedern kunstwissenschaftliche und kunsthistorische Ausführungen.


    Dies hier ist ein Ausstellungskatalog. Die dazugehörige Kunstpräsentation war 2012/2013 im Leopold-Museum in Wien zu sehen.


    Wer sich über den (künstlerisch) ungewohnten Anblick und über sein eigenes Schamgefühl hinwegsetzen kann, hält hiermit sicherlich ein gut gemachtes Buch in den Händen. Nackte Männer sind als Ausstellungsthema ja nun wirklich kein Allerweltsthema, gerade und insbesondere in der bildenden Kunst nicht. Was gewagt erscheint, kann aber auch Neugierde auslösen. Wer beschäftigt sich wie damit? Was ist daran Kunst, wie einzuordnen? Wie wandelt sich Kunst? Fragen wie diese harren hier interessanten Antworten.

  • Susanne Landwerd: The urban Sacred Städtisch-religiöse Arrangements in Amsterdam, Berlin und London; Metropol Verlag Berlin 2016; 176 Seiten; ISBN: 978-3-86331-285-5


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor; die gleichnamige Präsentation ist 2016 im Kunstmuseum Bochum zu sehen.


    Amsterdam, London und Berlin zählen zu den säkularsten Städten der Welt. The urban sacred untersucht, wie sie von der Religion geprägt wurden.


    Auch wenn das vorliegende Buch vom Herausgeber "Ausstellungskatalog" genannt wird, ist es doch keine klassische Wiedergabe der im Museum gezeigten Ausstellung. Essays dominieren, die beigefügten Fotos wirken eher wie eine Dreingabe. So gesehen hat das Buch doch einen eigenständigen Charakter.

  • Dorota Mankiewicz: The Wild West - Wilder Westen. Die Geschichte der Avantgarde in Wroclaw; Selbstverlag Wroclaw 2015; 350 Seiten; ISBN: 978-83-63350-24-6

    Das Buch wird anläßlich der gleichnamigen Kunstpräsentation herausgegeben. Es ist ein typischer Ausstellungskatalog - es zeigt die ausgestellte Kunst, ergänzt durch kunstwissenschaftliche Essays. Es gibt Exemplare in deutscher, polnischer und englischer Sprache. Im Kunstmuseum Bochum ist die Ausstellung im Frühjahr 2016 zu sehen.
    Ausstellungen leben eigentlich davon, daß man sie sich vor Ort ansieht. Ausstellungskataloge haben da eher ergänzenden Charakter, sind quasi eine Gedächtnisstütze. Mehr ist dieser Ausstellungskatalog auch nicht.


    "Das Zeigenössische Museum Wroclaw präsentiert als Beitrag zu "Wroclaw - Kulturhauptstadt Europas 2016" eine umfangreiche Ausstellung der Avantgare-Tendenzen in der westpolnischen Stadt von Mitte der 1960er Jahre bis in die 1980er Jahre. In diesem Zeitraum schufen sich bildende Künstler, Kunsttheoretiker, Theaterleute, Musiker und Architekten künstlerische Freiräume wie an keinem anderen Ort in der sozialistischen Volksrepublik Polen. Konzeptkunst, Mail-Art, Neuer Expressionismus, erste Präsentationen feministischer Kunst, Film und Fotographie wurden von unabhängigen Kuratoren gezeigt. Die Ausstellung zeichnet zwei Jahrzehnte künstlerischen Schaffens nach und sucht nach Verknüpfungen mit der aktuellen Kunstszene in Wroclaw. Malerei, Skulptur, Fotographie, Film, aber auch zahlreiche Dokumente von Performancekunst, Theater, Musik, Architektur, Design und Alltagsleben geben vielfältige Einblicke in ein lebendiges Kulturleben hinter dem damals noch existierenden eisernen Vorhang," ist bei der Ausstellungseröffnung in Bochum zu erfahren.


    Ob Buch und Ausstellung diesem Anspruch gerecht werden, liegt natürlich im Auge des Betrachters.
    Wroclaw ist das ehemalige Breslau.

  • Götz Adriani / Walter Smerling (Hrsg.): Markus Lüpertz "Kunst die im Wege steht"; Wienand Verlag Köln 2016; 120 Seiten; ISBN: 978-3-86832-311-5


    Dies ist ein Ausstellungskatalog. Die dazugehörige gleichnamige Kunstpräsentation ist im Frühjahr 2016 im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg zu sehen.


    In der Küppersmühle erscheinen regelmäßig Ausstellungskataloge. Dieser hier ist ganz im Stile seiner Vorgänger gemacht. Er zeigt die ausgestellten Kunstwerke. Smerling, Adriani und Peter Weibel bieten dem Leser kunstwissenschaftliche Essays an, die eigentlich nur für fachliche Theoretiker lesbar sind - wer interessiert sich schon sonst dafür?


    Für das heimische Wohnzimmer sind die Lüpertz`schen Werke allein schon wegen ihrer immensen Größe ungeeignet; es sind Werke für Museen. Wer sich einen optischen Überblick über das Lebenswerk von Lüpertz verschaffen möchte, kann durchaus zu diesem Katalog greifen.

  • Gregor Jansen: Rita McBride Public Works 1988 - 2015; Verlag der Buchhandlung Walther König Köln 2016; 352 Seiten; ISBN: 978-3-86335-850-1



    Dieser Ausstellungskatalog erscheint anläßlich der gleichnamigen Ausstellung, die im Frühjahr 2016 in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen ist. Der Textteil ist deswegen indiskutabel, weil er ausschließlich in englischer Sprache gehalten ist. Der deutlich umfänglichere Bildteil zeigt nicht nur die Exponate der Ausstellung, sondern stellt die gesamte Schaffensperiode der US-Amerikanerin, die bekanntlich als Direktorin der Kunstakademie Düsseldorf fungiert, vor. Der Betrachter wird angesichts des sprachlichen Fehlgriffs damit alleingelassen.



    Wer die Ausstellung in Düsseldorf kennt, erlebt zwar einen Wiedererkennungseffekt; wer aber die Ausstellung, McBride und ihre Kuns erklärt bekommen möchte, wird zu anderer Lektüre greifen müssen.



    McBride ist in der Kunstszene (zumindest in Düsseldorf und NRW) nicht irgendwer. Die Kunsthalle vertut hier eine gute Möglichkeit, eine zumindest temporär bedeutsame Künstlerin vorzustellen.