Gesammelte Ausstellungskataloge...

  • Harry Koll: Die Farben meiner Träume Frühe Kelims aus Anatolien; Selbstverlag Aachen / Duisburg 2011; 264 Seiten; ISBN: 978-3-00-032897-8


    Hier liegt der Ausstellungskatalog zu der gleichnamigen Ausstellung vor, die vom 17.4.2011 - 3.7.2011 im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg gezeigt wird.


    Jedem Kelim wird dabei eine Doppelseite zugestanden. Es gibt ein großformatiges Bild, das den gesamten Kelim zeigt; eine kleinere
    Aufnahme zeigt dann ein Detailbild. Texte in deutscher und englischer Sprache geben dann Fachinformationen zu dem jeweiligen Kelim.


    Unter inhaltlichen und seitengestalterischen Gesichtspunkten hat sich der Autor sicherlich viel Mühe gegeben. Dies muß man durchaus anerkennend erwähnen. Der Ausstellungskatalog ist aber auch eindeutig ein Werk, das sich an Fachleute wendet. Es dürfte nur wenige Leser geben, die sich für dieses Thema interessieren.




    Während der Ausstellung ist es für 65 € im Museum käuflich zu erwerben. Danach soll es für 80 € im Buchhandel zu erwerben sein.

  • Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg (Hrsg.): Bomben auf Duisburg Der Luftkrieg und die Stadt 1940 bis 1960; Mercator-VerlagDuisburg 2004; 96 Seiten; ISBN: 3-87463-369-1


    "Schon am 14. Februar 1942 hatte Großbritannien in der `Direktive Nr. 22´ festgelegt, daß die Industriestadt Duisburg zerstört und die Bevölkerung mittels massiven Bombardements demoralisiert werden sollte.


    So erreichte am 14. und 15. Oktober des Jahres 1944 der Zweite Weltkrieg für die Stadt Duisburg einen traurigen Höhepunkt. Unter dem Decknamen `Operation Hurricane´ flog die Royal Air Force drei verheerende Angriffe, deren zerstörerische Kraft immens war und heilloses Chaos nach sich zog. Mehr als 3.000 Menschen kamen durch diese Angriffe ums Leben," berichtet die Inhaltsangabe.


    Zum 60. Jahrestag dieser Zerstörung zeigt das Kultur- und Stadthistorische Museum eine Sonderausstellung zu diesem Thema. Hier
    liegt der dazugehörige Ausstellungskatalog vor. Er beschreibt allerdings nicht die Ausstellung selbst. Auf populärwissenschaftliche
    Weise beschreibt er Duisburger Stadtgeschichte. Die Ausführungen sind dementsprechend sachlich und faktenorientiert, aber leicht verständlich und anschaulich. Historische Abbildungen ergänzen den Text. Auf diese Art und Weise wird Geschichte wieder lebendig.

  • Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg (Hrsg.): Die Welt des Gerhard Mercator Karten, Atlanten und Globen aus Duisburg; Mercator-VerlagDuisburg 2006; 112 Seiten; ISBN: 3-87463-393-4


    "Das Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg beherbergt eine der größten karthographischen Sammlungen von Werken Gerhard Mercators. Sie entstand durch bürgerschaftliches Engagement bereits ab dem Ende des 19. Jahrhunderts.


    Gerhard Mercator lebte in einer Phase der Umwälzungen am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, in einer aufregenden Zeit, in der sich die Vorstellungen von der bewohnten Erde und ihrer Stellung im Kosmos stetig änderte.


    Gerhard Mercator war im wahrsten Sinne ein Universalgelehrter, in dessen Lebenswerk die verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen sinnvoll vereinigt sind. Er war nicht nur Karthograph, Geograph, Geometer, Mathematiker, Kupferstecher, Kalligraph, Astronom, Instrumenten- und Globenbauer, sondern auch Theologe, Philosoph, Humanist, Astrologe und Verleger. Sein Name wird stets mit der nach ihm benannten und auch heute noch benutzten Mercator-Projektion, der Verlegung des Magnetpols vom Himmel auf die Erde und dem heutzutage weltweit benutzten Begriff `Atlas´ für ein Katenwerk eng verbunden bleiben," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.


    Das Buch ist zweierlei.


    Zum einen ist es ein Blick in die Geschichte. Es stellt populärwissenschaftlich, also leicht verständlich, anschaulich und für den Laien gut zugänglich, das Leben des Gerhard Mercator vor. Dieser Teil ist der umfangreichere Teil des Buches.


    In dem kleineren, zweiten Teil beschreibt Gernot Tromnau, neben Ruth Löffler, Oswald Dreyer-Eimbcke und Peter van der Krogt einer der Autoren des Buches, die Austellung im Museum sowie Orte, die im heutigen Duisburg einen Bezug zu Mercator haben.


    Wie wir aus den Büchern des Museums gewohnt sind, veranschaulichen viele Karten und Fotos die Ausführungen.


    Wer sich für Geschichte und insbesondere die Duisburger Lokalgeschichte interessiert, hält hier auf jeden Fall ein hübsches, informatives und interessantes Buch in den Händen. Wer möchte, kann es ergänzend zu einem Ausstellungsbesuch nutzen.

  • Jochen Gerz: 2 -3 Straßen Text Eine Ausstellung in Städten des Ruhrgebiets; DuMont Verlag Köln 2011; 2984 Seiten; ISBN: 978-3-8321-9374-4


    "Das Buch ist Text, ist soziale Skulptur, ist Kunst als Beitrag von allen: Wer täglich schreibt, verändert sich. Menschen, die sich verändern, verändern die Welt.


    Bücher gibt es viele, aber so ein Buch gibt es nur einmal. 887 Autoren schreiben ein Buch. 10.000 Beiträge - dicht gedrängt, chronologisch - ersetzen, widersprechen und ergänzen sich. Ein Jahr ohne Atempause. 16 Sprachen gemeinsam an einem Ort. Der Ort heißt Deutschland. Der Text ist robust wie eine Manifestation von vielen Menschen. Er ist uferlos wie die Gegenwart.


    Das Buch ist nicht denkbar ohne das Internet. Jeder Autor taucht allein in die körperlose digitale Welt, die weiße Seite. Keiner kennt die Arbeit des anderen. Das Buch hat sich selbst geschrieben," berichtet die Inhaltsangabe.


    Dieses Buch ist also nicht aus dem Nichts heraus entstanden. Es dokumentiert praktisch den Verlauf des Kulturhauptstadt RUHR.2010 - Projektes `2 - 3 Straßen´, über das in der örtlichen und überregionalen Presse (siehe dort) mehrfach berichtet wurde, aus der Sicht der Teilnehmer. "Wer schreibt, verändert sich, und wer sich verändert, verändert die Welt," berichtet Gerz bei der Präsentation des Buches. "Das Schreiben ist nichts soziales. Es entsteht in der Einsamkeit. Aus der Zeit des `Wir´ ist die Zeit des `Ich´ entstanden. Dann kam die Moderne. `Es´ schreibt die Moderne. Das `es´ schreibt."


    Auflage: 2.000. Gewicht: 3 kg. Soweit zu den Daten. "Wir haben die Texte so gelassen, wie sie von den Autoren geschrieben wurden. Wir haben nur offensichtliche Rechtschreibefehler ausgemerzt," berichtet Nina Dunkmann, die Lektorin des Buches. "Die Texte sind dabei ursprünglich in einem geschlossenen Archiv veröffentlicht worden. Texte, die vorher schon irgendwo veröffentlicht worden waren, sind hier nicht aufgenommen worden; sie beeinflussen schließlich andere Autoren. Jeder sollte für sich an einem Buch arbeiten."


    Wer schreibt hier für wen? Für uns Leser? Jemand für sich selbst? Schon beim Durchblättern wrid schnell deutlich, daß hier eine Bleiwüste vorliegt. Auf jeder Seite gibt es lediglich Text, der nicht durch Fotos / Zeichnungen / ... (usw.) aufgelockert wird. Das Lesen gerät so nicht unbedingt zur Freude.


    Welchen Nutzen hat so ein Buch? Feiert sich die Kulturhauptstadt damit selbst? Gerz ist Schriftsteller; realisiert er die geistesgeschichtliche Idee, ein Buch nicht nur von einem Autoren, sondern von vielen Autoren gemeinsam verfassen zu lassen? Man muß als Leser schon einen persönlichen Bezug zu diesem konkreten Projekt der Ruhrgebiets-Kulturhauptstadt haben. Das Buch ist einfach zu umfangreich, als daß es ansonsten Freude machen würde.

  • Hermann Pfützer: 2 - 3 Straßen MAKING OF Eine Ausstellung in Städten des Ruhrgebiets von Jochen Gerz; DuMont Buchverlag Köln 2011; 239 Seiten; ISBN: 978-3-8321-9374-4


    "Dortmund, Duisburg und Mülheim an der Ruhr: 2 - 3 Straßen schafft Gesellschaft. Konsumenten werden Produzenten. Kunst wird zum Echtzeit-Experiment in drei ganz normalen Straßen. `2 - 3 Straßen MAKING OF´ ist das Begleitbuch zum 3.000 - Seiten - Buch TEXT. Skizziert wird der weg von der Idee und Planung, dem Leben in den drei Straßen bis hin zur Reflexion über die Nachhaltigkeit der Kunst. 2 - 3 Straßen schafft Raum und Zeit für Ideen und Veränderungen, für die es nirgends zu spät ist," berichtet die Inhaltsangabe.


    Die drei Ruhrgebietsstädte Duisburg, Dortmund und Mülheim an der Ruhr stellen 2010 insgesamt 57 sanierte Wohnungen zur Verfügung; in Duisburg ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEBAG daran beteiligt. Die Teilnehmer wohnen für ein Jahr in den neuen Wohnungen; dies ist quasi ihr Grundgehalt. Sie wollen und sollen täglich dafür schreiben. Von den 1.457 Kandidaten, die sich bewerben, werden schließlich 78 (56 Männer, 22 Frauen, Altersdurchschnitt: 33 Jahre) ausgewählt. "Die Veränderung der Straße in einem Jahr ist das Ziel der Ausstellung," berichtet die Kulturhauptstadt RUHR.2010 als Veranstalterin.


    Das vorliegende Buch bietet zweierlei. Der umfangreiche, fast schon überwiegende Teil mit seinen ganzseitigen Farbfotographien dokumentiert das Projekt ausschnittweise bildlich. Söke Dinkla (vom Duisburger Kulturhauptstadtbüro), Andrea von Hülsen-Esch, Volker Kirchberg und andere begleiten das Projekt wissenschaftlich; mit diesem Textteil beginnt auch das Buch.


    Was fehlt, ist ein populärwissenschaftlicher Ansatz, in dem dem Außenstehenden erklärt wird, wie das Projekt entstand und verlaufen
    ist. Warum beispielsweise Straßen in Duisburg - Hochfeld? Welche Personen haben tatsächlich teilgenommen? Welche künstlerischen Aktionen fanden in dem einen Jahr statt? Die Texte sind mir persönlich einfach zu abgehoben, als daß sie mir einen Zugang zu dem Projekt geben würden.

  • Deutsches Plakat Museum (Hrsg:) Flächen, die die Welt bedeuten Theaterplakate von Volker Pfüller; Edition Folkwang / Steidl Göttingen 2011; 80 Seiten; ISBN: 978-3-86930-277-5


    "Volker Pfüller wurde vor allem durch seine Arbeiten bekannt. Bühnenbild, Kostüm und Plakat konnte er zu Theaterstücken beitragen. Seine individuelle Art der Illustration wirkte stilbildend. Ganz bewußt stellte er seine Art in die Tradition der Plakatgestaltung um 1900; wann immer möglich zeichnet er direkt auf den Stein, die Druckplatte oder einen anderen Druckträger. Formal knüpft er an das Bildnis- oder Starplakat an, wie es um 1908 einen ersten Höhepunkt erlebte," berichtet die Inhaltsangabe.


    Die dazugehörige Ausstellung ist vom 16. April bis 26. Juni 2011 im Folkwang-Museum in Essen zu sehen. Die kurze Einfürung im Buch beschreibt den Künstler. Dann folgt der umfangreiche Bildteil, der die Bilder unkommentiert wiedergebt. Dieser Ausstellungskatalog ist eine gute Erinnerungsstücke an die dazugehörige Präsentation.

  • Deutsches Plakatmuseum (Hrsg.): Flächen, die die Welt bedeuten Theaterplakate von Frieder Grindler; Edition Folkwang / Steidl Göttingen 2011; 80 Seiten; ISBN: 978-3-86930-273-7


    "Frieder Grindler wurde vor allem durch seine Theaterplakate bekannt. Seine komplexen Bildideen, die er überzeugend durch Fotomontage umsetzt, scheinen wie geschaffen für einen Blick durch das Thema einer Auffühung hindurch zu sein. Seine seit dem Ende der 1960er Jahre vorgelegten, auf klassische Weise entstandene Montagen nehmen die Bildästhetik der seit Mitte der 1980er Jahre möglich gewordene digitale Fotobearbeitung und Montage vorweg," berichtet die Inhaltsangabe.


    Auch hier gibt es eine kurze verbale Einführung. Sie stellt den Künstler, seine Arbeitsweise und seine Plakatkunst vor. Aber auch in diesem Ausstellungskatalog (die dazugehörige Kunstpräsentation ist vom 16. April bis 26. Juni 2011 im Folkwang-Museum Essen zu sehen) stehen die Bilder im Vordergrund. Ohne nähere Erläuterung zeigen sie die Plakatkunst so, wie sie im Museum zu sehen ist.

  • Helmut Ricke: Glaskunst Reflex der Jahrhunderte Meisterwerke aus dem Glasmuseum Hentrich des Kunstmuseums Düsseldorf im Ehrenhof; Prestel - Verlag München / New York 1995; 384 Seiten; ISBN: 3-7913-1592-7


    Auch wenn die Glaskunst nicht unbedingt zum künstlerischen Mainstream gehört, sondern leider eher ein Schattendasein führt: Das Hentrich-Museum gehört auf jeden Fall zu den Höhepunkten der Museumslandschaft der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Im Museum Kunstpalast und im Grünen Gewölbe der Tonhalle untergebracht, liegt es am Rande der Düsseldorfer Altstadt. Da es leider nicht sehr viel Werbung für sich macht, wirkt es so, als liege es sehr versteckt.


    Ricke ist früher Leiter des Museums gewesen. Er legt hier einen Bestandskatalog vor, der die Sammlung fotographisch vorstellt und (unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten) Hintergrundinformationen liefert. Ergänzende Texte liefern die Informationen in verbaler Form. Der Leser erhält so einen gründlichen Überblick über die Sammlung. Leider sind die Fotos nur teilweise in Farbe, der Rest in schwarzweiß. Dies ist sehr bedauerlich. Die Farbfotos sind doch sehr ansprechend geraten und geben einen grandiosen Überblick über die Schönheit der gläsernen Kunst.

  • Daniel J. Schreiber / Hans-Peter Wipplinger: Jonas Burgert Lebendversucht; Verlag der Buchhandlung Walther König Köln 2011; 112 Seiten; ISBN: 978-3-86560-940-3


    Burgert wurde 1969 in Berlin geboren. Er studierte 1992 - 1996 an der Universität der Künste Berlin und war dort 1994 Meisterschüler von Dieter Hacker. Seit 1998 ist er immer wieder in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen.


    Dieser Ausstellungskatalog beschreibt eine Kunstpräsentation, die in der Kunsthalle Tübingen und in der Kunsthalle Krems (Österreich) zu sehen ist. Natürlich gibt es hier die ausgestellten Bilder zu sehen. Sie sind sehr farbig, gegenständlich, oft Menschen und Tiere einbeziehend und auch ausdrucksstark. Wie ein Kunstwissenschaftler (als Fachtheoretiker) diese Werke einordnen würde, kann ich als Laie nicht sagen. Vielleicht als "postmodern"? Wer eine Antwort auf diese Frage sucht, sollte die Texte von Wipplinger, Karin Pernegger und Schreiber lesen. In deutscher und englischer Sprache versuchen sie eine Annäherung an die Kunst.



  • 134 Seiten


    Hier liegt der Ausstellungskatalog zu der Ausstellung "Ägypten - Linien stiller Schönheit", die vom 23.9.2011 - 30-1-2012 in dem prominenten Duisburger Museum zu sehen ist, vor. Nach der Einführung von Prof. Dr. Peter Blome, Direktor des Antikenmuseums Basel und Sammlung Ludwig, wird die Ausstellung, nein: eigentlich sind es es die Exponate, beschrieben. Das Gestaltungsmerkmal: Auf den Seiten mit den ungeraden Ziffern gibt es ein Foto des Ausstellungsstücks, auf den Seiten mit den geraden Ziffern gibt es einen kurzen dazugehörigen Text, der das Objekt vorstellt. Die Texte sind in englischer und deutscher Sprache verfaßt und eine fachwissenschaftliche Annäherung an das gezeigte Stück. So gesehen wendet sich der Ausstellungskatalog hauptsächlich an fachlich-theoretisch interessierte Ausstellungsbesucher, die mehr haben wollen als eine bleibende Erinnerung an die Ausstellung.

  • Stadt Duisburg (Hrsg.): Dem Mörder auf der Spur ... Arthur Conan Doyle, Sherlock Holmes und Doktor Watson; Selbstverlag Duisburg 2010; 20 Seiten; ISBN: 978-3-89279-670-1


    Das Heft erscheint anläßlich der gleichnamigen Ausstellung, die 2010 in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei Duisburg zu sehen ist. Die Exponate wurden wohl von einem privaten Sammler in Portsmouth zusammengetragen und kamen dann im Rahmen einer Städtepartnerschaft in die Ruhrgebietsstadt.


    Die Ausstellung selbst steht hier aber nicht so sehr im Vordergrund. Der Leser erfährt hier eher etwas über Doyle und die Umsetzung des Holmes-Motives im Kino. Die Texte können natürlich nur sehr oberflächlich bleiben - allein ein vernünftiges Porträt von Doyle würde ja schon ein ganzes Buch füllen. Als Einstieg in das Thema ist das vorliegende Heft aber durchaus ausreichend.

  • 100 beste Plakate e. V. (Herausgeber): 100 beste Plakate `10; Verlag Hermann Schmidt Mainz; 217 Seiten; ISBN: 978-3-87439-821-3


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor. Er dokumentiert die Ausstellung, die im Frühjahr 2012 im ChorForum in St. Engelberg, Essen, zu sehen ist.


    Wie es bei Ausstellungskatalogen so üblich ist, zeigt das Buch in seinem Hauptteil die ausgestellten Plakate. Ein Essay in deutscher und englischer Sprache beschäftigt sich mit dem Plakat als künstlerischem Ausdrucksmittel. Ein Adreßverzeichnis der ausgestellten Plakatkünstler sowie Informationen zum Verein und dem Ausstellungskonzept schließen das Buch ab.


    Plakate - was haben die denn mit Kunst zu tun? So könnte der unbeteiligte Zeitgenosse nun Sagen. Das Buch zeigt die ganz Bandbreite der aktuellen Plakatkunst. Den kunsttheoretischen Teil kann ich als fachlicher Laie natürlich nur schlecht beurteilen. Unter optischen Gesichtspunkten gefällt das Buch jedenfalls, mir persönlich zumindest. So bekomme ich einen Eindruck von der Kreativität und Schaffenskraft der deutschsprachigen Plakatkunst.

  • Dieses farbenprächtige Buch ist ein Ausstellungsband einer faszinierenden Ausstellung, die in London 2010 und in Washington im Frühjahr 2011 zu sehen war. Sie zeigte den berühmten venezianischen Maler Canaletto mit seinen vielfältigen Ansichten von Venedig. Seine Malerei ist ein atemberaubendes Zusammenspiel von Licht, Wasser und Atmosphäre und regte zahlreiche andere Maler an, mit ihm in Konkurrenz zu gehen.

    Der Band zeigt mit seinen Bilder und Aufsätzen, wie diese Gegnerschaft zwischen Canaletto und anderen Malern wie Bellotto, Carlevarijs, Guardi, Joli, Marieschi und Vanvitelli zu einem immer eifriger ausgefochtenen Wettstreit wurde um die Gunst des Publikums. Ein Wettstreit, der eine künstlerische Höchstleistung nach der anderen hervorbrachte, und der der Nachwelt wunderbare Werke hinterließ.

    Das Buch ist in Wort und Bild eine erlebnisreiche Reise in das Venedig des 18. Jahrhunderts.


  • Museumsverein Mönchengladbach (Herausgeber): Kurzführer Stadtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach; Wolfgang Heinen Verlag Mönchengladbach 1997; 55 Seiten; ISBN: 3-927248-09-6


    Zentral und doch etwas versteckt in der Mönchengladbacher Innenstadt gelegen, zeigt das Museum moderne Kunst. Joseph Beuys ist hier genauso in der Dauerausstellung vertreten wie beispielsweise Man Ray, Jean Tinguely, Ulrich Rückriem, Siegmar Polke, Alexej von Jawlensky und Heinz Mack, um nur einen kleinen Einblick in die künstlerische Prominenz zu werfen.


    Natürlich beschreibt der Museumsführer auch die preisgekrönte Architektur des Museumsgebäudes. Dies geschieht aber eher ganz verstecket am Ende des Heftes.


    Die ausgestellte Kunst steht hier eindeutig im Vordergrund. Hannelore Kersting, Veit Loers und Dierk Stemmler sind die Autoren, die die Texte zu der Publikation beisteuern. Liest man diese Texte, wird man als Leser nicht nur durch das Museum und seine Ausstellung geführt. Die Autoren stellen auch die wichtigsten Kunstrichtungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und deren hauptsächlichsten Vertreter vor.


    Dies kommt nicht von ungefähr; zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet, ging die damalige Sammlung im Dritten Reich und den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges verloren. Nach dem Kriege mußte dann mit wenig Geld und viel Enthusiasmus eine neue Sammlung aufgebaut werden.


    Die dezente, unaufdringliche Seitengestaltung mit ihren Textblöcken und Fotographien gefällt genauso wie der leicht verständliche Schreibstil. Hier wird der nicht künstlerisch, nicht kunstwissenschaftlich, nicht kunsthistorisch vorgebildete Museumsbesucher geistig an die Hand genommen und in die Materie eingeführt. Dies geschieht so sachlich wie möglich, ohne die Zielgruppe, nämlich den Museumsbesucher, aus den Augen zu verlieren.


    Ein entsprechendes Interesse an der Kunst des 20. Jahrhunderts vorausgesetzt erhält der Leser hier nicht nur die Beschreibung einer lokal wie regional bedeutsamen Ausstellung. Ihm wird auch in ansprechender Form fachliches Hintergrundwissen vermittelt.

  • 44 Seiten


    Die Deutsche Arbeitsschutzausstellung, kurz DASA genannt, ist in der Ruhrgebietsstadt Dortmund angesiedelt. In Broschürenform liegt hier ein Kurzführer durch die Ausstellung vor. Mein eigener Besuch in der Ausstellung in diesem Jahr zeigt mir, daß es auch sinnnvoll ist, diesen Führer zur Hand zu nehmen, wenn man sich die Ausstellung anschaut.


    Schaut man sich den Ausstellungsführer unter formalen Gesichtspunkten an, wird der Leser schnell Gemeinsamkeiten entdecken, die sich durch die Seiten ziehen. Die Broschüre ist reichlich bebildert. Viele Seiten sind - hinsichtlich der Seitengestaltung - zweigeteilt. Oben gibt es Fotos und farbige Flächen, unten Schrift auf weißem Hintergrund. Sehr konsequent wird dieses Ausstellungsmerkmal aber nicht durchgehalten: Es wird immer wieder durchbrochen, so daß insgesamt ein eher unruhiger Eindruck entsteht.


    Die Texte orientieren sich kurz und bündig am jeweiligen Ausstellungsbereich. Sie geben wirklich nur grobe Hinweise, worum es in den jeweiligen Räumlichkeiten geht. Wer weitergehende Informationen sucht, wird beispielsweise im Museums-Laden nach entsprechender Fachliteratur suchen müssen.


    Wie schon oben gesagt: Trotz seiner Oberflächlichkeit ist der Museumsführer ein guter Begleiter durch die Ausstellung. Allein schon die geringe Seitenzahl läßt erahnen, daß nicht jedes einzelne Exponat / Ausstellungsstück detailliert besprochen und kein Rundgang zwingend vorgeschrieben wird. Das Heft setzt Schwerpunkte, die man unbedingt gesehen haben sollte. Was der Besucher dann daraus macht, bleibt dann ihm überlassen.


    Mein persönliches, individuelles Fazit? Die Seitengestaltung könnte durchaus durchgängig ruhiger sein. Ansonsten liegt hier eine brauchbare Einführung in die Ausstellung vor.

  • Gregor Jansen: Peter Land Springtime; Verlag der Buchhandlung Walther König Köln 2012; ohne Seitenzahl; ISBN: 978-3-86335-189-2


    Die Ausstellung "Peter Land Springtime" ist vom 20. April bis 20. Mai 2012 im Seitenlichtsaal der Kunsthalle Düsseldorf zu bewundern. Hier liegt der dazugehörige Ausstellungskatalog dazu vor.


    Auffällig daran ist erst einmal der Buchdeckel.. Er ist komplett in Silber, so daß der zufällige Leser nun wirklich keine Ahnung hat, welcher Inhalt ihn erwartet. Hinzu kommt: Seine Verschachtelung läßt den Ausstellungskatalog wie eine Einlegemappe erscheinen.


    Doch nun zum Inhalt. Diese Kombination aus Bild und Text, die wir auch aus anderen Ausstellungskatalogen kennen, ist nun wirklich nicht besonders aufregend. Die Fotos geben die ausgestellte Kunst wieder. Die Texte bieten in deutscher und englischer Sprache seitenlanges Geschwafel, das eine Annäherung an die ausgestellte Kunst sein soll.


    Die Ausstellung ist eine von vielen, die es in der Ausstellungsmöglichkeit in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gibt. Ob es wirklich erforderlich ist, extra dafür einen Ausstellungskatalog herauszugeben, sei einmal dahingestellt.


    Mit seiner geballten Prise Langeweile vermittelt der Ausstellungskatalog den Eindruck, ein Besuch der Ausstellung sei nicht unbedingt prickelnd und daher nicht erforderlich.


    Eine kleine Episode sei hier erlaubt. Der Autor dieser Buchbesprechung war bei der Pressekonferenz, in der Ausstellung und Ausstellungskatalog vorgestellt, zugegen. Es sollte einige Zeit dauern, bis er die Gelegenheit fand, diese Buchbesprechung zu schreiben. Die Ausstellung war bis dato gründlichst vergessen, der Ausstellungskatalog überhaupt keine Gedächtnisstütze.

  • Sead Husic: Die Frauen von Srebrenica; Verlag Hans Schiler Berlin 2012; 91 Seiten; ISBN: 978-3-89930-374-2


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor. Die dazugehörige Ausstellung ist in der Zeit vom 15. Juni bis zum 15. Juli 2012 im der Cubus-Kunsthalle, die in der Duisburger Innenstadt beheimatet ist, zu sehen.


    "Schwerpunkte des Programms sind Publikationen aus den Politik- und Sozialwissenschaften, Exil- und Migrationsliteratur und arabische Literatur. Regionale Schwerpunkte sind Deutschland und Europa, Nahost/Mittlerer Osten, Zentralasien und Afrika. Im Verlag erscheinen Reihen wissenschaftlicher Institute, Fach- und Sachbücher, und Belletristik in mehreren Sprachen.
    In der Belletristik setzen wir auf internationale moderne und Nachwuchsautoren. Vier unserer Autoren wurden in Deutschland mit einem Literaturpreis ausgezeichnet," stellt sich der Verlag auf seiner Internetpräsenz selbst vor. Er war zumindest mir persönlich bislang ziemlich unbekannt.


    Das Buch ist schnell beschrieben. In englischer und deutscher Sprache gibt es jeweils eine zweiseitige Einführung in die Thematik. Der Rest des Buches zeigt die Ausstellung. Auf den Seiten mit den geraden Ziffern gibt es je ein Schwarzweißfoto zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Seite, also der Seite mit den ungeraden Ziffern, gibt es als Text den Namen der Frau und ihrer ermordeten männlichen Angehörigen.


    Der Anlaß für die Ausstellung und den dazugehörigen Ausstellungskatalog, nämlich die Ermordung von Menschen, ist sicherlich traurig.


    Dafür, daß es sich hier um einen Ausstellungskatalog handelt. liegt ein ungewöhnliches Exemplar dieser Literaturgattung vor. Wo liegt der Informationsgehalt? Soll hier auf die Arbeit der Frauen hingewiesen, die Grausamkeit eines Krieges beschrieben werden? Keine Ahnung.


    Die Zielgruppe des Kataloges ist genauso schwer zu fassen. Ein Kroate wird sicherlich eine gefühlsmäßige, persönliche, wenn nicht sogar familiäre Beziehung zu dem Balkankrieg haben. Doch was ist mit deutschen, liechtensteinischen, Luxemburgischen oder sanmarinesischen "Lesern", dem all diese Beziehungen fehlen? Es bleibt dem Verlag zu wünschen, daß er hier keinen Ladenhüter produziert hat.

  • Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor. Er erscheint gezielt zum Abschluß der Ausstellung "Tanz, Tod und Beschwörung", die vom 11.11.2011 bis zum 18.6.2012 im Museum DKM (Duisburg) zu sehen ist. Das Format ist etwas kleiner als querliegendes DIN A4.

    Dr. Petra Kayser und Dr. Isobel Crombie stellen in deutscher und englischer Sprache die ausgestellte Kunst vor. Die Texte sollen eine kunsttheoretische und kunstwissenschaftliche Auseinandersetzung mit den präsentierten Werken sein.


    Den inhaltlichen Großteil des vorliegenden Buhces machen aber die großformatigen Farbfotographien aus. Sie sind teilweise breiter als eine Buchseite und raten daher in die benachbarte Buchseite hinein.


    Doch Vorsicht! Hier liegt kein Ausstellungskatalog vor, der der Reihe nach beschreibt, was der Besucher zu sehen bekommt. Am Ende des Buches gibt es ein Abbildungsverzeichnis. Hier werden aber auch nur Titel und - falls erforderlich - Zugehörigkeit zu einer Serie benannt.


    Der Ausstellungskatalog als solcher ist sicherlich guter Durchschnitt, wie wir ihn vom DKM kennen und gewohnt sind. Interessanter ist hier schon die vorgestellte Kunst. Eine solche Verbindung aus Spiritualität und Natur bekommen wir schließlich nicht oft in einem Museum zu sehen. Der Ausstellungskatalog bringt die Kunst - zumindest was den Bildteil anbelangt - angemessen herüber.