Gesammelte Ausstellungskataloge...

  • Gerhard Händler: Wilhelm Lehmbruck Die Zeichnungen der Reifezeit; Verlag Gerd Hatje Stuttgart 1988; 224 Seiten; ISBN 3 – 7757 – 0188 – 5; ohne Preisangabe Wer ein Bild haut, der schlägt es nicht. Er gestaltet eine Skulptur. Wilhelm Lehmbruck war nicht nur Bildhauer, sondern auch Maler, Graphier und Zeichner. „Wilhelm Lehmbruck – Die Zeichnungen der Reifezeit“ heißt ein Buch von Gerhard Händler.Der ehemalige Leiter des Duisburger Wilhelm Lehmbruck – Museums beschäftigt sich im ersten Teil des Buches mit den verschiedenen künstlerischen Stationen des Duisburg – Meidericher Künstlers. „Paris 1910 – 1912“, „Paris 1913 – 1914“, „Berlin 1914 – 1916“ und „Zürich 1917 – 1918“ heißen hier die Kapitel. Sehr umfangreich, sehr detailliert, scheinbar gut verständlich und doch eher theoretisch ist der Text angelegt. Der Text spricht mich persönlich nicht sonderlich an. Ihm fehlt die persönliche Note, die ihn erst gerne lesbar macht. Der Text ist mir zu wissenschaftlich geraten, als daß er für eine breite Leserschaft ohne jegliche kunsttheoretische Vorbildung interessant wäre. Ich gestehe: Ich lese ihn mehr oder weniger nur quer. Ich habe weder die Geduld noch das Interesse an solchen Ausführungen.Ich schlage schnell den zweiten Teil auf. In diesem umfangreichen Teil sind die Zeichnungen Lehmbrucks zu sehen. Neben der eigentlichen Zeichnung sind auch deren Namen, Entstehungsjahr, Größe, benutzte Materialien und u. U. Besitzer angegeben. Hier komme ich schon ein wenig ins Staunen. Mir war nicht bekannt, wie umfangreich das Schaffenswerk Lehmbrucks war. Ob es nur am schwachen, blassen und kaum erkennbaren Druck liegt, daß sich mir der Wert der Zeichnungen kaum erschließt? Oder liegt es daran, daß ich mit Radierungen, Zeichnungen und Graphiken nur wenig anfangen kann? Vielleicht von beidem ein wenig.Mein Fazit? Man muß schon viel Kunstsinn und Kunstliebhaberei aufbringen, um sich diesem Buch zuzuwenden. Der Durchschnittsbetrachter, der mehr aus Pflichtbewußtsein denn aus wirklichem Interesse ein Museum besucht, wird nur wenig Interesse daran haben.

  • Dietrich Schubert: Wilhelm Lehmbruck Catalogue Raisonné der Skulpturen 1898 – 1919; Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2001; 335 Seiten; ISBN 3 – 88462 – 172 – 6; ohne Preisangabe „Maß ist Maß.“ Erraten, von dem dieser Spruch stammt? Richtig: Von dem Duisburger Bildhauer Wilhelm Lehmbruck. Lehmbrucks Skulpturen stehen im Zentrum dieses Buches. Unterlegt mit Schwarzweiß- und Farbfotographien prasselt hier viel Text und viele Informationen auf mich ein. Die Fotos sind durchaus sehenswert. Sie vermitteln einen sehr guten Eindruck von den besprochenen Kunstwerken. Bei dem Text weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Er vermittelt viele kunsttheoretische und historische Informationen, von denen ich nicht weiß, ob sie für Laien überhaupt von Interesse sind. Ein solches Buch richtet sich augenfällig an eine interessierte Fachöffentlichkeit.Bei einem Buch wie diesem weiß ich nie so genau, was ich darüber schreiben soll. Es markiert für mich eine Grenzlinie. Es vermittelt einen Eindruck von Lehmbruck, seiner Kunst und seinem Umfeld. Dies geschieht aber mehr visuell, nämlich durch die Fotos. Der Text hat die Grenze zur Wissenschaftlichkeit längst überschritten.Ob auf diese Weise Leute angeregt werden, in ein Museum zu gehen und sich die Kunst dort anzusehen, ist sehr zweifelhaft. Kunst muß leicht verständlich und populärwissenschaftlich kommuniziert werden, um nicht für einige wenige Experten interessant zu sein. Bücher wie diese sind meilenweit davon entfernt und eher abschreckend.

  • Walter Smerling / Simone Förster (Hrsg.): inside // outside Innenraum und Ausblick in der zeitgenössischen deutschen Fotografie; Wienand Verlag Köln 2008; 112 Seiten; ISBN: 978-3-87909-970-2
    Hier liegt der Katalog zu der gleichnamigen Ausstellung im Duisburger MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, die vom 31.Oktober 2008 bis zum 18. Januar 2009 läuft, vor Nach dem Vorwort von Smerling folgt ein kurzer Beitrag von Sabine Förster, der Kuratorin der Ausstellung. Sie bietet eine kurze verbale Einführung in die gezeigten Kunstwerke. Es folgt ein Beitrag von Frank Hofmann. Er geht der Frage nach, wie de Raum Eingang in der Kunst Eingang findet. Mit Räumen ist dabei nicht nur das Zimmer oder der Blick durch ein Fenster gemeint. Hofmann geht auch der Frage der Wahrnehmung sowie der optischen und geistigen Wahrnehmung nach. Dann folgt der Hauptteil des Buches. In ihm werden die in der Ausstellung gezeigten Fotographien abgebildet. Eine Biographie der Künstler (einschließlich Ausstellungsverzeichnis und Bibliographie) rundet den Ausstellungskatalog ab. Rein formal liegt hier ein Katalog vor, der sich an anderen Ausstellungskatalogen orientiert, was Aufbau, Gestaltung und Inhalt anbelangt. Er ist also vorrangig für die Besucher der Duisburger Ausstellung interessant, die sich erinnern möchte, was sie in der Küppersmühle zu sehen bekommen haben.

  • Klappentext:
    Die drei weltweit größten Kandinsky-Sammlungen – Lenbachhaus München, Centre Pompidou Paris und Guggenheim Museum New York – präsentieren in einer gemeinsamen großen Retrospektive ab Herbst 2008 eine noch nie gezeigte Auswahl und Anzahl von Kandinsky-Gemälden. Die Konzentration auf rund 90 Hauptwerke hebt Kandinskys Rolle als Pionier und Theoretiker der Abstraktion besonders hervor und ermöglicht gleichzeitig einen intensiven Überblick über sein Gesamtwerk. Alle in der Ausstellung zu sehenden Werke werden in diesem Katalog mit großen Farbtafeln und ausführlichen Begleittexten von Kandinsky-Experten vorgestellt. Mit Textbeiträgen von Vivian E. Barnett, Tracey Bashkoff, Christian Derouet, Helmut Friedel, Matthias Haldemann, Annegret Hoberg.


    Meine Meinung:
    Mit der aktuellen Ausstellung "KANDINSKY. ABSOLUT. ABSTRAKT." im Lenbachhaus und später im Centre Pompidou und im Guggenheim Museum werden Bilder von Wassiliy Kandinsky in einer künstlerischen Tiefe und Breite zusammengestellt, wie man sie sich lange nicht an einem Ort vorstellen konnte und wie sie in absehbarer Zukunft so wohl auch kaum wieder denkbar sein wird. In dem ausführlichen Vorwort wird anschaulich dargelegt, wie diese einmalige Ausstellung zustande kam und nach welchen Gesichtspunkten die Kunstexperten diese Schau zusammenstellten. Ferner wird ausführlich geschildert, wie die drei großen Kandinsky-Sammlungen schon zu Lebzeiten des Künstlers entstanden.


    Daran anschließend findet sich eine detaillierte tabellarische Biographie, die pro Jahr wichtige Stationen des Künstlers in seinen geschichtlichen Zusammenhang aufzeigt, seine Wegbegleiter nennt und wie sie in ihrer Wirkung zusammen in sein Werk einfliessen. Sehr anschaulich sind auch die zahlreichen kleinen Fotos, die Kandinsky und sein Umfeld zeigen. Die Fülle an Informationen und Details ist sehr veranschaulichend und auch für einen Neuling durchaus verständlich.


    Den Hauptteil bilden die Farbtafeln der über 90 in der Ausstellung zusammengefassten Bilder Kandinskys. Jedem Bild ist eine Seite gewidmet, eine kleine Legende nennt Entstehungsjahr, Titel, Originalgröße und seine „Heimat“. Die meisten der Bilder werden durch kurze Essays von Kunstexperten besprochen, die einem das Bild und sein Entstehen kurz erklären. Die Audio-Kommentare im Museum sind zwar umfangreicher, doch das hätte das Buch an dieser Stelle zu umfangreich gemacht und so zerstückelt. Die Bilder sind den Schaffensperioden und den jeweiligen Stationen Kandinskys in München, Moskau, Dessau (Bauhaus) und Paris unterteilt, was die Entwicklung des Künstlers zusätzlich veranschaulicht.


    Darauf folgend findet sich ein größerer Textteil, in dem die drei Kuratoren der Ausstellung zusammen mit zwei weiteren Kunsthistorikern in insgesamt fünf Essays das Leben und Werk Wassily Kandinskys beleuchten. In recht unterschiedlichen Blickwinkeln sehen sie sein Schaffen und die unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Ein historisches und kunstgeschichtliches Grundwissen sollten auf jeden Fall vorhanden sein, um vielen Gedanken folgen zu können. Trotzdem sind viele Exkurse nicht zu abgehoben um noch allgemein verständlich zu sein. Aufgelockert werden diese Beiträge durch viele weitere Fotos aus der Zeit sowie Aquarelle, Hinterglasmalereien, Plakate und Gemälde Kandinskys.


    Den Abschluss bilden die üblichen Anhänge mit einer detaillierten Werkliste, einer Biographie Kandinskys künstlerischer Abhandlungen, einem Register sowohl dem Fotonachweis.


    Die Qualität von Einband, Bindung, Papier und Druck sind, wie man es von Prestel nicht anders erwartet, wirklich erstklassig. Die Farbtafeln geben die Bilder in ansprechender Größe jeweils auf einer Seite zentriert wieder, was manche Bilder leider etwas klein erscheinen lässt, sie in ihrer Gesamtsicht jedoch glücklicherweise auch nicht durch die Bindung kaputt macht. Die Auflösung ist fabelhaft detailreich, die Farbwiedergabe brillant, wenn sie auch manchmal ein wenig von der Realität abweicht. Einzig der Schriftgrad im Textteil ist ein wenig klein geraten, hilft es jedoch, das Buch nicht zu voluminös zu gestalten. Die graphische Gestaltung des Buches wirkt aus einem Guss und ist so zurückhaltend, dass man sich voll und ganz auf die Kunst Kandinskys konzentrieren mag.


    Insgesamt ein erschöpfender, umfangreicher und einmalig schöner Ausstellungskatalog, der durch seine biographischen Texte und Erläuterungen zu einem allgemein verständlichen Standardwerk über Wassiliy Kandinsky angesehen werden kann.

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • Prof. Dr. Götz Adriani: Gerhard Richter Bilder aus privaten Sammlungen;
    Selbstverlag 2008; 184 Seiten; ISBN: 978-3-7757-2136-3


    Hier
    liegt der Ausstellungskatalog zu der derzeit laufenden Ausstellung im
    MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst (in Duisburg) vor. Wie in
    solchen Katalogen üblich, wird hier die ausgestellte Kunst
    fotographisch festgehalten und präsentiert. Adriani stellt in einer
    längeren Einleitung Person und Geisteshaltung Richters vor. Dieter
    Schwarz steuert einen Beitrag über die Richter`sche Kunst bei. So
    entsteht ein hochwertiges Werk, das dem Kunstkenner viel Bekanntes und
    dem Laien einen Zugang zu der Kunst bietet.

  • Herbert Josef Schero: Utopie des Bedauerns -
    Poesie ohne Titel Die Werke der Jahre 1975 - 1985 Gemälde,
    Handzeichnungen, Druckgraphik, Objekte, Aktionen und Bilder;
    Edition-Verlag: Phoenix - Shanti Duisburg 1985; 216 Seiten; ISBN:
    3-925684-00-X




    Hier liegt ein Ausstellungskatalog in Buchform vor. Die dazugehörige
    Ausstellung fand vom 19. Januar bis 23. Februar 1986 im Städtischen
    Museum Wesel statt.




    Oh Gott, dieses Buch ist ja alt / uralt / Steinzeit. So höre ich jetzt
    die Kritiker sagen. Warum auf einen Ausstellungskatalog eingehen,
    dessen dazugehörige Ausstellung schon lange Zeit zurückliegt?




    Ganz einfach: Weil hier kein klassischer Ausstellungskatalog vorliegt.
    Kein Museumsdirektor begründet, warum er ausgerechnet diese Ausstellung
    gemacht hat. Kein vermeintlicher Kunstexperte betreibt Lobhudelei. Hier
    stellt sich ein Künstler selbst vor, zeigt seine Kunst und führt in
    seine Gedankenwelt ein.




    Schero ist Jahrgang 1953. Nach der Lehre als Buchdrucker (1967 - 1969)
    und dem Besuch der FOS Wirtschaft und Sozialpädagogik
    (Fachhochschulreife) studiert er an der Kunstakademie Düsseldorf (1975
    - 1979). In diese Zeit fältl ein Stipendium des Landschaftsverbandes
    Westfalen - Lippe (1977) sowie Gründung und Leitung der Galerie
    "Frühling" (1978). 1980 studiert er an der Kangraschool for
    Miniaturepainting bei Shree Schalu L. Raina in Himachal-Pradesh
    (Indien). 1983 ist er Herausgeber und Redakteur von "Der
    Diamantentaucher" Zeitschrift für Kunst, Kultur und Literatur. Diverse
    Kunstausstellungen und Buchveröffentlichungen folgen bis heute; der
    Verleger Schero ist sehr in der freien Duisburger Kulturszene aktiv.




    Diese biographischen Daten muß man als Leser schon im Hinterkopf
    behalten. Dann fällt der Zugang zu der Kunst auch leichter. Ansonsten
    wirkt sie doch sehr abseitig und modern.

  • Diana Küppers: Künstlerschmuck Objects d`art; Hirmer Verlag München 2009; 170 Seiten; ISBN: 978-3-7774-2151-3


    "Von Picasso bis Warhol Künstlerschmuck der Avantgarde" heißt eine Ausstellung, die vom 10. Mai bis 19. Juli 2009 im Museum für angewandte Kunst, Köln, und ab dem 28. November 2009 im Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg, zu sehen ist. Der vorliegende Titel ist der dazugehörige Ausstellungskatalog. Die Ausstellung brauche ich an dieser Stelle nicht vorzustellen; das hat die örtliche Tagespresse schon für mich erledigt.


    Diese Ausstellungskatalog in Buchform ist hochwertig. Die beiden Museumsdirektoren und die Sammlerin führen kurz in die Ausstellung ein. Dann folgt der umfangreiche Bildteil mit seinen grandiosen Farbfotografien. Hier stehen der Schmuck bzw. die Bilder eindeutig im Vordergrund. Langatmige und unverständliche kunsttheoretische Ausführungen fehlen zum Glück. So wird der Katalog zu einer idealen Ergänzung zur Ausstellung. Der Betrachter erfährt so viele Details, die beim Ausstellungsbesuch leicht übersehen werden können...

  • Prof. Dr. Christoph Brockhaus: Prestel Museumsführer Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg; Prestel Verlag München 2000; 128 Seiten; ISBN: 3-7913-2111-0


    Das Wilhelm Lehmbruck Museum ist eines der wichtigsten Museen Duisburgs. In seiner Dauerausstellung stellt es die künstlerische Hinterlassenschaft des Duisburger Bildhauers, aber auch die "Internationale Skulptur des 20. Jahrhunderts" - wie es das Museum selbst formuliert - aus. Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen wie ein Mit-mach-Museum für Kinder kommen hinzu.


    Der Museumsführer stellt das Lebenswerk Lehmbrucks, die Geschichte des Museums und seine Architektur vor. Der reichlich bebilderte Hauptteil stellt die ausgestellte Kunst vor. Es gibt eine kurze, knappe Einführung in die kunstgeschichtliche Epoche. Dann werden die jeweiligen Künstler vorgestellt. Die Reihenfolge bestimmt sich nach dem zeitlichen Ablauf - die Präsentation beginnt also zu Beginn des 20. Jahrhunderts und folgt ihm dann chronologisch.


    Wer sich für das Duisburger Museum und seine Ausstellung interessiert, dem sei dieses Buch empfohlen. Es stellt nicht nur Museum und Ausstellung als solche vor; es liefert auch viele kunstbezogene Hnitergrundinformationen. So gesehen ist der Museumsführer eine nützliche Ergänzung zu jedem Museumsbesuch.

  • Bodo Goeke: Bilder aus 40 Jahren Sportfotografie - Meine Borussia; Klartext - Verlag Essen 2009; 96 Seiten; ISBN: 978-3-8375-0267-1


    Goeke wurde am 24. August 1941 in Dortmund geboren. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine Lehre als Former und Gießer, welchelte dann aber 1970 als Fotoredakteur zur Westfälischen Rundschau.


    Das Buch ist der Ausstellungskatalog zu der gleichnamigen Ausstellung, die die RWE Vertriebs AG im Rahmen der Reihe "Die Kunst unserer Region" durchführte. Sie zeigt beispielsweise den erregten Michael Schulz, der nach einem Platzverweis in Karlsruhe am Spielfeldrand voller Wut gegen einen Wassereimer tritt oder Michael Rummenigge und die Anhänger nach dem gewonnenen Pokalfinal in Berlin, um nur einige Motive zu nennen.


    Die Bilder decken die Zeit von 1970 bis 2009 ab. Vordergründig decken sie Glück und Leid der Ruhrgebietsmannschaft ab. Die Bilder sind sicherlich hübsch anzugucken. Genau das ist aber auch ein bißchen mein Problem. Man muß schon ein eingefleischter Borussia Dortmund - Anhänger sein, um sich an sämtliche Spieler und Erfolge / Mißerfolge zu erinnern. Wenn nicht, wirken die Bilder fast schon wie Allerweltsfotos, bei denen nicht klar ist, um welche Mannschaft es sich hier handelt. Ein Buch über Borussia Mönchengladbach, Schalke 04, dem VfL Bochum oder dem MSV Duisburg würde dann genauso aussehen...

  • Dieter Nellen / Tayfun Belgin / Alexander Klar: Osthaus Museum Emil Schumacher Museum Kunstquartier Hagen; Klartext Verlag Essen 2009; ISBN: 978-3-89861-839-7


    Dieser dreiteilige Bildband besteht aus den Bildbänden "Kunstquartier Hagen mit Osthaus Museum und Emil Schumacher Museum", "Kunstquartier Hagen Osthaus Museum" und "Kunstquartiert Museum".


    Inhaltlich und optisch ansprechend gestaltet stellt das dreiteilige Werk Hagen als Museumsstandort und seine prominenten Kunstmuseen vor. Viele farbige, teils großformatigen Fotos zeigen die ausgestellten Kunstwerke. Die Texte überzeugen durch ihre Inhalte. Kunstwissenschaftliche Gesichtspunkte spielen dabei genauso eine Rolle wie allgemeingeschichtliche, biographische und museumspädagogische Aspekte.


    Die Texte sind zum Glück in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben, so daß auch der wissenschaftliche Laie in der Lage ist, den Ausführungen zu folgen. Das Werk ist eine hübsche und gute Werbung für die Stadt am südlichen Rand des Ruhrgebiets.

  • Schreiner & von Metternich fine arts (Hrsg.) Jan Holthoff; Selbstverlag Düsseldorf 2008; 46 Seiten; ISBN: 978-3-00-023286-2


    Dieser Katalog stellt eine Ausstellung vor, die 2008 in der Düsseldorfer Galerie Schreiner & von Metternich fine arts stattfand. Dieser Katalog ist in zweierlei Hinsicht interessant.


    Die Kunsthistorikerin Dr. Susanne Höper- Kuhn und der Duisburger Publizist Oskar Fahr führen verbal in das Werk des Duisburger Künstlers ein. Der umfangreiche Bildteil zeigt die Kunstwerke. Hier sind Farbfotographien enthalten, die einen lebendigen Eindruck von der Holthoff`schen Kunst bieten.


    Holthoff wurde 1977 in Duisburg geboren. Von 2002 bis 2008 studierte er Freie Kunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Seine Professoren: Gerhard Merz, Helmut Federle und Herbert Brandl. Holthoff schloß sein Studium mit dem Akademiebrief / Diplom ab; er lebt und arbeitet in Düsseldorf.

  • Marie-Luise Otten (Hrsg.): Peter Brüning Arbeiten auf Papier
    1952 bis 1970; Wienand - Verlag Köln 1997; 184 Seiten; ISBN:
    3-87909-544-2


    Dieser Katalog erscheint anläßlich einer Ausstellung des
    rheinischen Künstlers in Hannover, Dresden und Ratingen, wo Brüning
    lange Zeit lebte und wirkte.




    "Peter Brüning (1929 bis 1970) erlebte als einer der jüngsten Vertreter
    des deutschen Informel bereits in den frühen fünfziger Jahren
    internationale Anerkennung. Für das gesamte Schaffen grundlegend von
    von ausgeprägter Intensität stellt die Zeichnung in Brünings Werk
    gleichrangig neben der Malerei. Stets kündigen sich in ihr neue
    Gedanken und Ideen an. Zunächst entstanden Pinseltuschzeichnungen, die
    an die Technik der ostasiatischen Kalligraphie denken lassen. Eine
    zusätzliche Funktion erhielt die Zeichnung um 1964 in der
    Übergangsphase von rein formalem Interesse an schematischen
    Darstellungen und Symbolen zum inhaltlich gebundenen Zeichen, die nun
    zum Informationsträger wurden. Brünings Hinwendung zu Problemen
    zeichenhafter Bildfindung charakterisiert seine späteren Werke. Die
    Beschäftigung mit Elementen der Karthographie, deren Zeichensprache ihn
    faszinierte, führte ihn zu einer neuartigen Interpretation von
    Seherlebnissen und zu einem im Hinblick auf Natur und Umwelt visionär
    anmutende Ideen- und Formenvokabular," berichtet die Inhaltsangabe.




    Dies ist ein Ausstellungskatalog, wie ihn sich der
    kunstwissenschaftliche Laie wünscht. Brüning wird mit seiner Biographie
    und anhand diverser Schwarzweißfotographien vorgestellt. Verschiedene
    Autoren nähern sich im als Künstler. Der Hauptteil zeigt aber sein
    künstlerisches Schaffen, so daß der Betrachter nun auch eine
    Vorstellung davon hat, was ansonsten eher theoretisch beschrieben wird.




    Brüning ist ja leider einer der Künstler, die längst wieder in
    Vergessenheit geraten sind. Da kann ein Katalog wie dieses schon dazu
    beitragen, ihn aus diesem Dunkel wieder herauszureißen.

  • Galerie Schlichtenmaier (Hrsg.): Im Kraftfeld der Zeichen Peter Brüning zum Achtzigsten; Selbstverlag Grafenau 2009; 48 Seiten; ISBN: 3-89298-146-9


    Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor; die Stuttgarter Galerie zeigt im Jahre 2009 eine Ausstellung eines rheinischen Künstlers, der in den `50er und `60er JAhren ein bekannter und namhafter Vertreter des deutschen Informel war. Nach Angaben der Galerie ist dies die erste Ausstellung in Stuttgart seit 1961.


    Auf den ersten Blick ist dies ein kleiner, unscheinbarer Ausstellungskatalog, der einfach nur die ausgestellte Kunst präsentiert, ohne allzu sehr auf Brüning und seine Kunst einzugehen. Gerade einmal ein kurzer, tabellarischer Lebenslauf ist beigefügt. Anscheinend werden der Informel, Peter Brüning und seine Bedeutung für die deusche Nachkriegskunst als bekannt vorausgesetzt. Diese Vorgehensweise ist schon ein wenig bedauerlich. Wer die Zeit des Informel nie selbst erlebt hat (etwa weil er erst später geboren wurde), für den wäre eine Hinführung schon schön gewesen.

  • Galerie Schlichtenmaier: Informel Pioniere und Grenzgänger; Selbstverlag Grafenau ohne Jahresangabe; 64 Seiten; ISBN: 3-89298-147-7


    Gerhard Hoehme, Karl Otto Götz, Ernst Wilhelm Nay und K. R. H. Sonderborg sind einige der Künstler, die hier kurz und knapp mit einer kurzen tabellarischen Biographie, einer kurzen, kunstwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Begriff "Informel", vor allem aber durch Abbildungen ihrer Kunstwerke vorgestellt werden. Wer einen Einstieg in die moderne Kunst des Nachkriegsdeutschland sucht, der sollte durchaus zu diesem Katalog greifen. Er ist hübsch gemacht, auf für den Laien verständlich und daher brauchbar gestaltet.

  • Dr. Hans-Werner Mück (Hrsg.): Max Klinger Von der herben Zartheit schöner Formen Band I; Selbstverlag Duisburg 2010; 268 Seiten; ISBN: 3-935144-24-5

    Dr. Hans-Werner Mück (Hrsg.): Max Klinger Von der herben Zartheit schöner Formen Band II; 202 Seiten; Selbstverlag Duisburg 2010; ISBN: 3-935144-24-5

    Beide Bände zusammen bilden den Katalog zu der gleichnamigen Ausstellung, die vom Januar bis April 2011 im Duisburger Wilhelm-Lehmbruck-Museum zu sehen ist. Band I bietet eine sehr umfangreiche und detaillierte Biographie, die zwar durch diverse Schwarzweißabbildungen illustriert wird - die häufigen Querverweise stören aber etwas den Lesefluß. Im Band II steht demgegenüber das zeichnerische und bildhauerische Werk im Vordergrund.


    Es ist schon bemerkenswert, wie akribisch der Autor die Informationen zusammengetragen hat. Üblich ist das nicht. Hier wird weitestgehend auf die Worthülsen verzichtet, die so viele andere Ausstellungskataloge so schwer lesbar machen. Es sollte mehr solcher Bücher geben - dann würde es auch bestimmt mehr Spaß machen, sich mehr und intensiver mit der Kunst zu beschäftigen, die man so landauf landab in Kunstmuseen zusehen bekommt.

  • Helmut Ricke / Wilfried van Loyen (Hrsg.): gralglas Deutsches Design 1930 - 1981; Deutscher Kunstverlag 2011; 240 Seiten; ISBN: 978-3-422-07013-4


    Dieser Katalog erscheint anläßlich der Ausstellung "gralglas Dürnau Deutsches Design 1930 - 1981", die 2011 im Glasmuseum Hentrich in Düsseldorf zu sehen ist.


    Reichlich bebildert bietet das umfangreiche Buch einen guten Überblick über die gralglaskunst. Es zeigt dabei auch viele Motive, die nicht in der Ausstellung zu sehen sind.


    Genauso interessant sind aber auch die firmengeschichtlichen Informationen über die Gral-Glashütte Dürnau und die design-kunsthistorischen Ausführungen. Sie werden in leicht verständlicher Form dargeboten, so daß sie auch der fachliche Laie nachvollziehen kann.


    Das Buch bietet eine umfangreiche Dokumentation von Firmengeschichte, Design und Kunsthandwerk. Eine so umfangreiche und trotzdem kompakte Darstellung dürfte es zu diesem Thema wohl noch nicht gegeben haben.

  • Hans-Jügen Schwalm / Ferdinand Ullrich (Hrsg.): Zum Sterben schön? Der Tod in der Kunst des 20. Jahrhunderts; Selbstverlag Recklinghausen 2007; 64 Seiten; ISBN: 978-3-939753-10-0


    Hier liegt der Ausstellungskatalog zu der gleichnamigen Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen (11. Februar - 15. April 2007) vor. Er ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich.


    Sind Ausstellungskataloge oft dicke, umfangreiche Wälzer, liegt hier fast schon Taschenbuchformat vor. Die Seitenmaße sind gering, der Umfang überschaubar. Auch die Beschreibung der Ausstellung ist anders als in vielen anderen Ausstellungskatalogen. In der Regel wird jedem ausgestellten Kunstwerk eine Doppelseite zugestanden. Links (also auf den Seiten mit den geraden Nummer) gibt es eine kunstwissenschaftliche Betrachtung des Werkes, von dem es auf der rechten Seite (also auf der Seite mit den ungeraden Nummern) eine farbige Abbildung des Kunstwerkes gibt.


    So entsteht ein sehr konkreter Ausstellungskatalog, der sich schon handfest mit den präsentierten Kunstwerken befaßt und sich nicht - wie bei vielen anderen Ausstellungskatalogen üblich - in Allgemeinplätzen ergeht.

  • Willi Kemps / Museum Kunstpalast: Die Sammlung Kemp Teil II; 512 Seiten; Verlag Kettler Bönen / Westfalen 2011; ISBN: 978-3-86206-084-9


    Dieses doch sehr umfangreiche Werk erscheint anläßlich der Ausstellung "Neue Farben - Eine Auswahl aus der Sammlung Kemp", die vom 26. März bis 7. August 2011 im Museum Kunstpalast, Düsseldorf, zu sehen ist.


    Der Band ist in 2 Abschnitte untergliedert. Der erste, umfangreichere Teil zeigt einfach nur Werke, die in der Ausstellung zu sehen sind. Der zweite Teil ("Gesamtverzeichnis alphabetisch gegliedert nach Künstlernamen") ist zwar seitenmäßig nicht so umfangreich, zeigt aber kleinformatige Abbildungen zahlreicher Werke und liefert Daten zu den Kunstwerken, die in der Sammlung vertreten sind.


    Eine umfangreichere Besprechung erübrigt sich hier, zumal eine kunstwissenschaftliche Einführung in die Sammlung fehlt. Das Buch ist für Liebhaber, die sich am Anblick von Bildern erfreuen können. Daher sei hier der Hinweis gestattet, daß es das Buch gibt.

  • Christiane Heiser: Johan Thorn Prikker Mit allen Regeln der Kunst Vom Jugendstil zur Abstraktion; Selbstverlag Düsseldorf 2011; 256 Seiten; ISBN: 978-90-6918-251-3


    Dieser Katalog erscheint anläßlich der gleichnamigen Ausstellung, die vom 26. März bis 7. August 2011 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf zu sehen ist.


    "Johan Thorn Prikker (1868 - 1932) war ein kreativer Querkopf. Er galt vielen Zeitgenossen als unbequemer und eigensinniger Künstler, der jedoch schon zu Lebzeiten durch sein herausragendes Oeuvre faszinierte.


    Er begann seine Laufbahn in Den Haag, wo er die schönsten niederländischen Gemälde des Symbolismus schuf. Nach diesen ersten Erfolgen, aber auch Jahren des Zweifels kehrte er 1904 seinem Heimatland den Rücken und etablierte sich im Rheinland als allseits geschätzter Entwerfer von modernen Glasfenstern und monumentalen Wandgemälden," berichtet die Inhaltsangabe.


    Heiser gilt als Thorn-Prikker-Expertin. Zusammen mit anderen Autoren "zeichnet sie ein vielseitiges Bild vom Leben und Werk dieses kreativen Künstlers, dessen Schaffen sowohl Gemälde, Zeichnungen und Textilien als auch Glasfenster, Mosaiken und Wandbilder umfaßt". Die Texte "vermitteln ein differenziertes Bild von der Experimentierfreude dieses außergewöhnlichen Künstlers und der hohen Qualität seiner Werke".


    Das Buch bietet zweierlei. Zum einen zeigt es die Thorn Prikker`sche Kunst, bietet also Abbildungen von ihr. Viel wichtiger ist es aber, daß das Buch Kunstgeschichte im besten Sinne des Wortes bietet. Hier wird ein Künstler nicht abstrakt kunstwissenschaftlich vorgestellt. Auch für den fachlich-wissenschaftlichen Laien gut verständlich wird hier das Leben des Niederländers nachgezeichnet.


    Ich habe nun keine Ahnung, wie bedeutsam Thorn Prikker für sein Heimatland und im Rest der bundesdeutschen Republik ist. Gerade im Raum Düsseldorf - Neuss ist Thorn Prikker auch heute noch mit seinen Werken präsent. Zumindest für Leser in dieser Region dürfte dieses Buch also durchaus interessant sein.

  • Gunda Luyken & Beat Wismer / Stiftung Museum Kunstpalast: Mack Die Sprache meiner Hände The Language of My Hand; Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2011; 288 Seiten; ISBN: 978-3-7757-2978-9


    Dieser Katalog erscheint aus Anlaß der gleichnamigen Ausstellung, die vom 26. März bis zum 10. Juli 2011 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf und danach im Museum im Kunstspeicher, Würzburg, zu sehen ist.


    Dieses Buch ist ein normaler Ausstellungskatalog. Er zeigt die ausgestellten Kunstwerke. Fachwissenschaftliche Begleittexte in deutscher und englischer Sprache sollen in das Oeuvre einführen. Also alles wie gehabt für einen Ausstellungskatalog.