Yrsa Sigurdardóttir: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz

  • Die Autorin:
    Yrsa Sigurðardóttir studierte Bauingenieurwesen in Reykjavík und Montreal. Seit 1998 schreibt sie Kinderbücher, und im Jahre 2005 erschien ihr erster Kriminalroman »Das letzte Ritual«. Ihre Bücher sind mittlerweile in 30 Sprachen übersetzt. Neben dem Schreiben arbeitet sie als Ingenieurin in Reykjavík. (amazon.de)


    Klappentext:
    Der erste Kinder-Krimi von Islands erfolgreichster Spannungsautorin
    Weil die Schulsekretärin die Umschläge vertauscht hat, bekommen Anna Lísa und Raggi statt der gefürchteten blauen Briefe die Einladung, an einem Ferienkurs für Hochbegabte teilzunehmen, den das naturwissenschaftliche Institut Biokids veranstaltet. Die beiden Freunde sind vielleicht nicht so superclever wie die anderen Teilnehmer, aber keineswegs auf den Kopf gefallen. Schnell wird ihnen klar, dass der Leiter von Biokids, Dr. Gudgeir, nichts Gutes im Schilde führt. Aber was? Und was hat das Ganze mit den beiden völlig gleich aussehenden Kaninchen auf sich? Die IQ-Kids nehmen eine heiße Sour auf und lassen nicht locker, auch wenn das immer gefährlicher wird ... (Verlagswebsite)


    Inhalt:
    Anna-Lisa und Raggi sind echt nicht die schlausten Kinder in ihrer Klasse und dass sie jetzt auch noch blaue Briefe befürchten müssen, macht es nicht unbedingt besser. Stress mit den Eltern steht ins Haus, und gerade Raggi überlegt fieberhaft, wie er seinen strengen Vater besänftigen muss, wenn der erstmal den Brief in den Fingern hat.
    Doch die Schulsekretärin hat einen Fehler gemacht – und Anna-Lisa und Raggi erhalten aus Versehen beide eine Einladung zu den “Biokids”, ein Institut, in dem hochbegabte Kinder während der Sommerferien gefördert werden sollen. Die Eltern sind hin und weg und können es kaum fassen – und nachdem Anna-Lisa und Raggi mit den beiden eigentlich eingeladenen Kindern abgeklärt haben, dass die da ohnehin nicht hin wollten, beschließen sie, es einfach mal zu versuchen in diesem Sommercamp.
    Natürlich fallen beide hier schnell auf. Gerade Raggi benimmt sich von Anfang an nicht so, dass man ihn irgendwie für hochbegabt oder auch nur für durchschnittlich intelligent halten könnte – ihm passiert einfach immer irgendwas. Aber vielleicht ist auch gerade deswegen Raggi auch der erste, der merkt, dass in diesem Institut irgendwas ganz und gar nicht stimmt. Der Direktor ist nicht nur eigentlich gar nicht an dem Nachwuchsprojekt interessiert, es scheint sowieso eher so, als ob er gar keine Kinder mögen würde und die vielen Jugendlichen im Haus nur duldet, weil er heimlich irgendwas mit ihnen vorhat. Aber was das ist, das ist gar nicht so leicht herauszufinden – und selbst, als sie der Lösung immer näher kommen, können Raggi und die Anderen es kaum glauben…


    Meine Meinung:
    Yrsa Sigurdardóttirs Jugendbuch ist toll. Es ist ganz anders als ihre Islandkrimis, auch von der Stimmung her sehr viel freundlicher als ihre Thriller, was natürlich bei der Zielgruppe angemessen ist – und spannend ist es trotzdem bis zum Schluss, denn was genau bei “Biokids” vor sich geht, das weiß man wirklich erst am Schluss.
    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Idee mit dem Zentrum, in dem gleichzeitig streng geheime Forschung betrieben wird und die Jugendlichen zusammen arbeiten. Raggi ist der totale Sympathieträger – und das sage ich, obwohl ich normalerweise die etwas trotteligen Figuren in Romanen eher nicht mag. Raggi tat mir in den Szenen mit seinem Vater meistens ziemlich leid, und wie er sich durch vermeintliche Kleinigkeiten immer wieder in Schwierigkeiten bringt, ist einerseits echt lustig, andererseits leidet man auch mit ihm mit und denkt manches Mal: das hätte mir auch passieren können…
    Der Fall der IQ-Kids steht natürlich im Mittelpunkt, wobei die Kinder sich selbst nie so nennen, und dieser “Bandenname” auch im Original nicht vorzukommen scheint. Ob er so gut gewählt ist, ist meiner Meinung nach fraglich, denn Raggi und auch Anna-Lisa sind beide nicht wirklich besonders intelligent. Von daher wirkt der Titel fast schon zynisch, was aber bestimmt nicht beabsichtigt ist.
    Jedenfalls: der Kriminalfall ist spannend angelegt. Auch die Nebenhandlungen um Raggi und Anna-Lisa sind sehr unterhaltsam und toll erzählt. Für mich ist das Buch insgesamt total stimmig und man kann schon hoffen, dass diese tolle Autorin noch öfter Bücher für junge Leserinnen und Leser schreiben wird.
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