(Druck)Fehler in Büchern

  • Hat das schon mal jemand von Euch gemacht, einen Verlag angeschrieben und auf Fehler hingewiesen, egal ob inhaltliche oder Rechtschreibefehler?
    Wenn ja, wie waren denn die Reaktionen?

    Ich hatte mal ein Verständnisproblem bei einem Buch (war also kein Fehler im Buch, sondern einer in meinem Hirn, wie sich dann klärte) und deswegen den Verlag kontaktiert. Meine Frage wurde damals direkt an den Übersetzer weitergeleitet, mit dem ich dann einen sehr angenehmen Austausch per Mail hatte. :wink:

  • Hat das schon mal jemand von Euch gemacht, einen Verlag angeschrieben und auf Fehler hingewiesen, egal ob inhaltliche oder Rechtschreibefehler?
    Wenn ja, wie waren denn die Reaktionen?

    Schon mehrmals. Weil ich oft Rezensionsexemplare bekomme, sind die Verlage sogar dankbar, wenn ich ihnen einen Fehler mitteile; denn manchmal ist ein Rezensionsbuch eine Art "Vordruck", und man kann den Fehler noch korrigieren, bevor das Buch in die Geschäfte kommt.


    Als bestes Vorgehen hat sich erwiesen, dem Verlag mitzuteilen, dass man Fehler gefunden hat, und nachzufragen, ob Interesse daran besteht, darüber genauer informiert zu werden. Bisher habe ich es bei den renommierten Verlagen noch nicht erlebt, dass man ungehalten reagiert hätte oder eine Antwort schuldig blieb.
    Dass das Ganze einen sachlichen und höflichen Umgangston verlangt, ist selbstverständlich, und ich würde auch nicht wegen ein, zwei Druckfehlern in einem Buch an den Verlag schreiben.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Hat das schon mal jemand von Euch gemacht, einen Verlag angeschrieben und auf Fehler hingewiesen, egal ob inhaltliche oder Rechtschreibefehler?
    Wenn ja, wie waren denn die Reaktionen?

    Ich habe vor Jahren mal an einen Verlag geschrieben, ich weiß aber gar nicht mehr welcher das war. Da ging es um ein Buch, das voller Rechtschreib- oder Tippfehler war (und zwar auf fast jeder Seite, oft auch zwei oder drei pro Seite). Das fand ich so furchtbar, dass es mir den Spaß am Buch total verdorben hat.


    Eine Antwort habe ich damals nicht bekommen. Ich habe mich dann damit getröstet, dass die (meisten) Fehler vielleicht - hoffentlich - in der nächsten Ausgabe ausgebügelt worden sein dürften. Aber ich habe natürlich auch nie überprüft, ob die nächste Auflage immer noch so sehr mit Fehlern gespickt war.

    Bemerkung meines Vaters beim Anblick meiner Bücherberge: "Wir haben ja alle unsere Macken... und du hast deine Bücher!"

  • Ich habe gerade "Tod unter Gurken" gelesen, eine Kurzgeschichtensammlung mit humorvollen Mordfällen. Da sind mir auch 2 richtige Logikfehler aufgefallen.


    1. ein Mord(versuch) vor 40 Jahren. Da heißt es, der Mann hätte bei der Heirat den Namen seiner reichen Frau angenommen. Das ging damals in D aber noch gar nicht.


    2. bekommt ein Mann am 31. November (!) einen Adventskalender geschenkt.


    Beide Fehler sind für die jeweilige Geschichte zwar nicht existenziell, aber zumindest der 2. hätte doch jedem Lektor auffallen müssen.

  • Auch ein junger Lektor sollte wissen, wann die Wende war und man wieder durchs Brandenburger Tor spazieren konnte - und ausgehend von einem derartigen Fauxpas vielleicht ein paar Dinge hinterfragen.

    Auf der Leipziger Buchmesse habe ich einen Einblick in die Lektorenarbeit bekommen. Hochspannend aber ich weiß nicht, ob ich sie machen würde. Du darfst einerseits dem Autoren nicht zu viel vorschreiben, sonst sind die heute ganz schnell bei einem anderen Verlag, andererseits unterstützt du sie bei der Schreibarbeit. Fehler, die dann im Druck passiert, werden eher dir angelastet (Schlecht lektoriert.) und nicht dem Autor, gleichwohl dein Namr nir im Buch zu finden ist. Du liest Manuskripte, Konzepte, Essays und Vorabversionen mehrmals, jeweils unter verschiedenen Gesichtspunkten. Mal suchst du nur Rechtschreibfehler, mal geht es um den Ausdruck, dann wieder Inhalt und Logik. Bei jedem Lesen konzentrierst du dich auf etwas anderes und läufst ständig in Gefahr, betriebsblind zu werden. Du bist zu einem Großteil dafür verantwortlich, dass ein Buch, abgesehen vom Marketing, ein Erfolg wird oder nicht. Ein zwei Bestseller im Jahr können einem Verlag die Bilanzen retten, so dass der den Rest des Jahres herausbringen kann, was er will aber daran hat lektorenarbeit eben einen weentlichen Anteil. Den Druck hast du also auch, und zwar mehrmals. Du betreust im Idealfalle mehrere Autoren, nur absolute Bestsellerautoren haben sozusagen ihren eigenen Lektoren, der nichts anderes macht außer diese zu betreuen. Ist aber so was von selten. Alleine für das Erfahren der Hintergrundarbeit hat sich die Messe gelohnt.


    Im Übrigen lese ich diesen Thread mit Faszination. Ich überlese zwar nicht unbeding gröbste Schnitzer aber vieles fällt mir zumindest beim ersten Mal lesen einfach nicht auf.

  • In diesem Buch wird ein Kind geboren, das laut Frauenärztin schon während der Schwangerschaft ungewöhnlich groß ist. Als der "Brocken" dann zur Welt kommt, soll er nur ca. 36 cm groß sein? Ehrlich? Wahrscheinlich ist das Umrechnen ins Dezimalsystem völlig schiefgelaufen.

    Gelesene Bücher 2011: 35 | 2012: 29 | 2013: 35 | 2014: 68, 2015: 52 | 2016: 66 | 2017: 53 (gehört: 05) | 2018: 43 (gehört: 06) | 2019: 17 (gehört: 3) | 2020: 07 (gehört: 03)

  • In "Du oder der Rest der Welt" sind wirklich viele Rechtschreib - und Ausdrucksfehler. Die Meisten wären mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen bzw hätten mich nicht gestört, aber der/die Vorbesitzer/in ( gebrauchtes Exemplar) hat netterweise alle Fehler unterstrichen :vielefehler::lol: "Ms Westford, kommen sie noch vorn [...]", solche Sachen.

  • Zitat von Ted Willliams

    Als er durch einen engen Gang, nach untern kroch - so leise als möglich...

    Aua :|


    Und weiter vorne wurde in dem Buch berichtet, dass eine der Katzen ein puterrotes Gesicht bekam. :-k Ähm, also wenn ich mir meine Kater mal so angucke... ich würde nicht erkennen, wenn sie ihre Gesichtsfarbe ändern. :scratch:

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Aua :|
    Und weiter vorne wurde in dem Buch berichtet, dass eine der Katzen ein puterrotes Gesicht bekam. :-k Ähm, also wenn ich mir meine Kater mal so angucke... ich würde nicht erkennen, wenn sie ihre Gesichtsfarbe ändern. :scratch:

    Das "als" war vermutlich der Übersetzer, das kannst du dem armen Tad Williams doch nicht anlasten! :wink:
    Das mit dem roten Gesicht finde ich lustig :totlach: - war es denn eine Nacktkatze? Aber ich glaube, Katzen würden, selbst wenn sie könnten, nicht erröten. Über sowas sind die einfach erhaben.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Ähm, also wenn ich mir meine Kater mal so angucke... ich würde nicht erkennen, wenn sie ihre Gesichtsfarbe ändern.

    Das nicht, aber man erkennt doch, wenn sie was angestellt haben ...ob sie rot werden, ist eine andere Frage ;)

    :study: Power conspiracy - Pedro Urvi

    :musik: Keep away- M. R. Forbes

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    Ziel 2023: 65 Bücher

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    ~ Schreibend entsteht Geschichte ~

  • Doch, ab 1976 konnte der Mann den Nachnamen der Frau annehmen. Nur hatte noch immer der Mann das letzte Wort.
    Hier ein guter Artikel dazu. http://www.emma.de/artikel/ehe…ren-namen-behalten-265002

  • Gestern Abend musste ich im Bett echt schmunzeln. :totlach:


    Da steht bei 34% der eBook-Version doch dieser Satz in meinem Buch:



    Der Monsignore war als Generalvikar inzwischen für sämtliche Kirchenbauten im Erzbischof Köln zuständig, ...

    :-,


    Ich nehme ja mal stark an, dass das eigentlich "im Erzbistum" heißen sollte, denn ich wüsste echt nicht, was ein Vikar in einem Bischof zu suchen hätte - es sei denn... :-,:-#:-#:-#


    Aber anatomisch wäre es trotzdem ein wenig eigenartig, wenn in einem Bischof irgendwelche Kirchengebäude wüchsen. Dann sollte er echt dringend mal zum Onkel Doktor. :wink:

  • Nun, im Jahr Tausend hatte Deutschland vor allem ein wichtiges Exportgut.

    :-k Ich bin zwar kein Historiker, aber irgendwie sprang mir das gerade ins Auge. Für ein historischen Roman ein echter Fauxpas. 8-[

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 116 / 240 Seiten


    SUB: 857

  • :-k Ich bin zwar kein Historiker, aber irgendwie sprang mir das gerade ins Auge. Für ein historischen Roman ein echter Fauxpas. 8-[

    Ich stehe momentan auf dem Schlauch - was ist der Fauxpas dabei? Das Wort "Exportgut" oder dass von Deutschland die Rede ist, das es im Jahr Tausend noch gar nicht als solches gab, oder dass Deutschland was exportiert haben soll? :scratch: Vielleicht bin ich noch zu müde, aber ich kapiere es gerade nicht.

  • In "Die Ankunft" von Ally Condie haben sich ein Paar fette Rechtschreibfehler eingeschlichen. So heißt es auf S.48: "Ich habe nicht den Fehler begankeigen, ...". Da wollte wohl jemand 3 extra Buchstaben in dem Wort haben :lol: Genauso auf S.136, "Das Bbeilau hat irgendetwas." Fallen solche Fehler nicht beim Lektorat auf? :vielefehler:
    Außerdem habe ich das Gefühl, die zweite Hälfte des Buches hatte einen anderen Übersetzer als in der ersten Hälfte. Und zwar erinnert sich die Hauptfigur recht zu Beginn an eine Begegnung mit ihrem Großvater, genauer gesagt an den "Tag im roten Garten" (wurde damals vom Großvater so genannt). Später im Buch wird genau diese Begegnung noch einmal erwähnt, diesmal nennt der Großvater sie allerdings "ein roter Gartentag". :-,

  • Bei 79% der eBookVersion wird hier eine 14 Jahre alte Leiche (also eine erwachsene Frau, die seit 14 Jahren tot ist - kein 14jähriger Mensch, der eben erst gestorben ist) ausgegraben und dann aufrecht stehend an einen Pfahl gefesselt. :-s


    Ich bin jetzt kein Pathologe, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass eine 14jährige Leiche noch so viel Gewebe hat, dass die Knochen derart gut zusammengehalten werden, dass man die Leiche aufrecht hinstellen kann.
    Das scheint mir echt sehr, sehr weit hergeholt und kann doch eigentlich nur ein Fehler sein, oder? :-k