Birgit Vanderbeke - Sweet Sixteen

  • Hallo @ all! :cheers:


    Ich habe mal eine Frage, hat jemand von euch das neue Buch von Birgit Vanderbeke "Sweet Sixteen"? Wenn ja, kann man jemand sagen, ob es super ist oder eher nicht....!? Falls es nun jemand auch noch nicht gelesen hat, dann zitiere ich mal aus der Zeitschrift Glamour um was es dort geht: "Ohne Vorwarnung verschwinden mehrere Jugendliche an ihrem 16. Geburtstag, hinterlassen lediglich virtuelle Botschaften im Internet: Sie haben genug vom Konsumwahn-System, vom Jobben, Shoppen und Glotzen..." (kosten ca. 16,90)


    Danke für Hilfe und Interesse! :bom:

    Lebe hefür heute und nicht für morgen oder sogar gestern!

  • Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich meine, darüber mal eine Rezension in irgendeiner großen Zeitung gelesen zu haben.


    Da war die Meinung über das Buch nicht gerade die Beste. Hier habe ich grade einen Link gefunden: http://www.perlentaucher.de/buch/21603.html



    Aber ich selbst habe es nicht gelesen, also kann ich persönlich nichts darüber sagen.

  • Ich hatte damals »Muschelessen« von der Vanderbeke gelesen, fand's großartig und das neue Buch reizte mich von der Thematik.


    Ich muss aber gestehen, dass sich mir dieses Buch nicht völlig/eigentlich so gar nicht erschlossen hat. Die Motivation der Jugendlichen zu verschwinden und die Rolle des linken Musikers blieben für mich unklar.


    Nett allerdings die Beschreibung von den Verhaltensmaßnahmen der Eltern am 16. Geburtstag ihrer Kinder (herausgegeben von der Regierung...): zum Beispiel der Besuch einer Hundeshow... das passt :lol:


    Die Rezensionen die fân gefunden hat, treffen's äußerst gut.


    Davon abgesehen, würde ich das Buch auch eher in der Rubrik »Erzählungen« sehen...


    Einen sonnigen Tag wünscht euch
    Sandra

  • Also kann man sagen, es ist nicht gerade leicht zu lesen, man muss sich bisschen reinfitzen, sage ich mal so???!

    Lebe hefür heute und nicht für morgen oder sogar gestern!

  • Hallo Feuerherz,


    doch, zu lesen ist es schon einfach. Keine komplizierte Sprache, ich war auch recht schnell durch.


    Nur, wie gesagt, fand ich es inhaltlich so gar nicht schlüssig.


    Liebe Grüße
    Sandra

  • Habe in den letzten Tagen dieses Buch zuende gelesen. Ich fand es ganz unterhaltsam. Und ich hatte auch keine Probleme damit, die Rolle des Musikers einzuordnen, bzw. den Wunsch der Jugendlichen zu verschwinden.


    Hier noch etwas mehr zum Inhalt:

    Aus der Amazon.de-Redaktion


    Als erster macht Meks alias Markus Heuser die Fliege. An seinem sechzehnten Geburtstag verschwindet er spurlos, ohne Ankündigung, nachdem er mit den Eltern ein wenig gefeiert und die Kerzen seiner Torte ausgepustet hat. Sein Handy wird später bei der Studentin Maike S. gefunden, der man -- vielleicht Meks selbst? -- es zugeschickt hat: genau so wie anderen Unbeteiligten bei den weiteren Fällen plötzlich verschwindender Jugendlicher. Dabei folgt deren Strategie einem ganz bestimmten Muster, das ihre Eltern und die Polizei zunächst nicht so recht durchschauen können. Als die Ähnlichkeiten der einzelnen Fälle publik werden, wird man von dem „Heuser-Phänomen“ sprechen. Und dann tauchen plötzlich hellblaue T-Shirts auf. Auf denen steht vorne FREE YOUR MIND. Und hinten SWEET SIXTEEN ...


    Die Idee zu einem Roman über eine Jugend, die zum Mauerfall geboren wurde und in einer Medienwelt „ohne das Gefühl einer Zukunft“ groß geworden sind, um sich dann über das Internet zum physischen Verschwinden zu verabreden, hat die 49-jährige, in Brandenburg geborene und inzwischen in Südfrankreich lebende Autorin
    Birgit Vanderbeke schon eine Weile mit sich herumgetragen.


    Meine Meinung:


    Das Buch spricht viele Themen an. Darunter z.B. Medienkritik, Generationenkonflikt in Familien, Perspektivlosigkeit der Jugend. Eltern, die sich nicht genügend mit ihren Kindern auseinandersetzen, werden hier ebenso an den Pranger gestellt wie Politiker und Lehrer, deren Bemühungen um ein modernes Erziehungskonzept im Sand verlaufen. Die verschwindenden Jugendlichen verweigern sich der vorgelebten Konsum- und Medienwelt, wobei sie sich aber gerade diese Techniken zu "Komplizen" machen.
    Vanderbeke äußert keine DIREKTE Kritik; es werden lediglich bestimmte Sachverhalte angeführt, die der Leser für sich selbst beantworten und bewerten muss.


    Zwei Dinge gefielen mir besonders gut:


    1. Einerseits wird die allgemeine Situation in 3. Person erzählt, andererseits wird eine persönliche Ebene geschaffen, in dem zwischenzeitlich ein sogenannter "Trendjäger" von seinen Erfahrungen mit der Jugendszene erzählt. Ein Praktikantin in seinem Büro hat einen 15-jährigen Bruder, der ihn auf dem laufenden hält, was sich unter den Teenagern tut. Aber er ist bereits zu sehr Erwachsener, um alle Geheimnisse zu erfahren.


    2. Wenn man etwa bis zur Hälfte gelesen hat, fällt einem auf, dass der Umschlag einen direkten Bezug zur "Meksomanie"-Bewegung herstellt... ein liebevolles Detail!


    Ein interessanter Unterhaltungsroman, der durchaus Ansatzpunkte fürs Weiterdenken bietet.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Danke, für deinen Eintrag, ich werde es mir wahrscheinlich zu Weihnachten wünschen, denn momentan habe ich noch 3 Bücher vor mir. Außerdem bekomme ich noch eines ausgeliehen von meiner Tante, von daher, brauch i noch bissel Zeit. *smile*


    MfG Feuerherz :clown:

    Lebe hefür heute und nicht für morgen oder sogar gestern!

  • Feuerherz:


    gern geschehen!


    Bin gespannt, ob dir das Buch dann gefällt, wenn du es liest.


    Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass es in dem Buch nicht darum geht, wie die Jugendlichen zurecht kommen nach ihrem Verschwinden, was ihre Gedanken sind, wie sie die "Flucht" organisieren und ähnliches. Der Schwerpunkt im Buch liegt auf der Reaktion der Eltern, der Gesellschaft, der Politiker und der Lehrer. Und auf deren Hilfosigkeit und Unverständnis.


    Viel Spaß beim Lesen.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe das Buch gestern abend in einem Rutsch durch gelesen und würde mich meinen "Vorrednern" anschließen :wink: :


    Ich fand es auch relativ leicht zu lesen, aber der linke Musiker hat mich am Anfang sehr irritiert. Die Art und Weise, wie Birgit Vanderbeke die Zustände in den Familien, in den Schulen und auch in den Medien beschreibt, finde ich überaus originell. Finde es an dieser Stelle auch besser, indirekt zu kritisieren, anstatt mit dem Zeigefinger die menschen direkt anzuprangern.
    Was vor allem durch das Buch deutlich aufgezeigt wird, ist der Generationskonflikt zwischen den Eltern, die noch zunehmend ohne Internet aufgewachsen sind und den Jugendlichen, die seit der Grundschule (spätestens) mit den neuen Medien konfrontiert werden. Habe mich schon gefragt, ob ich dann bei meinen Kindern noch "mitkomme" oder mir am Ende alles tausendmal erklären lassen muss :wink: .


    LG,
    Casoubon.