Anne Tyler, Abschied für Anfänger

  • Inhalt (Cover):
    Als Aaron die schlagfertige Dorothy heiratet, bricht endlich ein neues Leben an. Doch Dorothy wird von einem Baum, der auf ihr Haus stürzt, getroffen und stirbt - und Aaron, Mitte dreißig, erstarrt in Trauer. Nur ihre überraschende Rückkehr von den Toten hilft ihm, über die Runden zu kommen.
    Während er seiner Arbeit als Verleger von teils absurden "Handbüchern für Anfänger" nachgeht, beginnt Aaron langsam zu verstehen, dass er selbst ein Anfänger ist: Er muss Schritt für Schritt lernen, was es heißt, Abschied zu nehmen. Wie er das tut, vermag Anne Tyler mit der ihr eigenen humorvollen Lakonie einfühlsam zu beschreiben.


    Autorin:
    Anne Tyler, 1941 in Minneapolis geboren, lebt in Baltimore. Nachdem "Pulitzerpreis" gewann sie für ihr Lebenswerk "Sunday Times Award for Liberary Excellence 2012".


    Meine Meinung u. Bewertung:
    Als bekennender Anne Tyler Fan war dieses Buch für mich wieder ein Muß.
    Zuerst dachte ich mir, oh Trauer ein schwieriges Thema, aber wenn es mit so viel Leichtigkeit und doch Tiefgang, ich möchte fast sagen Leidenschaft, erzählt wird, verliert es jegliche Art von Peinlichkeit und Zurückschrecken. Anne Tylers Stärken waren schon immer ihre Alltagsgeschichten, die allzu menschliches zutage beförderten und auch Aussenseiter zu Lieblingen machten. So erging es mir mit Aaron. Seit seinem zweiten Lebensjahr gehandicapt, hat er sich und seinen Körper akzeptiert. Er tröstet seine Mutter, die sich Vorwürfe macht und sieht keinen Grund zum Jammern. Genau so geht Dorothy mit seiner Behinderung um, und für ihn bricht eine Welt zusammen als nach einem Streit ein Baum auf das Haus fällt und sie vom schweren Fernsehgerät erschlagen wird. Trotz intensivem Bemühen von Freunden und Nachbarn, wobei es da allerlei Situationen zum Schmunzeln gibt, wird er mit seiner Trauer nicht fertig. Erst als Dorothy ihn wieder besucht, kann er das Geschehene verarbeiten und sich über manches klar werden. Das Übersinnliche dieser Begegnungen wird aber nicht überstrapaziert. Die Gespräche finden in Gedanken statt und Aaron sagt später, er weiß nicht ob sich das alles real abspielt oder nur in seiner Vorstellung.
    Meine Sympathie fliegt Aaron schnell zu und auch die anderen Personen wie z.B. seine Schwester Nandina, den Bauunternehmer Gil und alle Mitarbeiter des Verlags mit seinen sehr merkwürdigen Büchern, die mich oft erheiterten, ergeben ein rundes Gesamtbild.
    Fazit: Eine sehr einfühlsame Geschichte mit leisen Tönen, die mich begeistert hat. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Das Buch hatte ich auch schon in der Hand, aber wieder zur Seite gelegt. Von den letzten Romanen von Anne Tyler, die ich gelesen hatte, war ich nicht so überzeugt.Ich freue mich sehr, dass dein Urteil so positiv ausfällt, liebe Wirbelwind. Dann könnte das Buch doch etwas für mich sein.

  • Ja bei den letzten Büchern wollte sie wohl den "Anspruch" steigern. Abschied für Anfänger erinnert mich eher wieder an ihre frühen Werke. Mir persönlich gefallen die am besten.
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









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  • Als bekennender Anne Tyler Fan war dieses Buch für mich wieder ein Muß.


    Wird also für mich auch ein Muss sein.


    Dass Tyler mit dem Thema "Tod" literarisch großartig umgehen kann, hat sie ja schon in "Der Blechbüchsenbaum" bewiesen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Das erinnert mich daran, dass mir das noch fehlt. Danke Marie, das muß ich ändern. :lol:
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.