Hamann, Brigitte - Kronprinz Rudolf, ein Leben

  • Die Autorin


    Brigitte Hamann ist eine in Wien lebende Historikerin und Autorin.


    Sie wurde am 26.07.1940 in Essen geboren.


    Sie studierte Geschichte und Germanistik in Münster und Wien.


    1963 Realschullehrer-Examen
    Volontariat bei der DPA


    1964 Redakteurin bei der "Neue Ruhr Zeitung"


    1965 Heirat mit dem Historiker Prof. Günther Hamann in Wien


    1966 erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft und arbeitete als Assistentin ihres Mannes


    1978 promovierte sie über Kronprinz Rudolf und gab noch im gleichen Jahr die gleichnamige Biographie heraus, die ein großer Erfolg wurde.


    Seitdem arbeitet B. Hamann als freie Historikerin und Autorin.


    Bekannte Bücher sind: "Rudolf - Kronprinz und Rebell", "Elisabeth - Kaiserin wider Willen", "Die Habsburger - ein Lexikon", "Hitlers Wien - Lehrjahre eines Diktators".


    Sie erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den "Bruno-Kreisky-Preis für das polit. Buch", "Preis der Stadt Wien für Publizistik", "Ehrenmedaille in Silber der Bundeshauptstadt Wien".


    Der Inhalt


    Das Buch ist in folgende Kapitel untergliedert:


    Vorwort


    1. Kindheit am Wiener Kaiserhof
    2. Eine bürgerliche Erziehung
    3. Ein Jahr auf Reisen
    4. Ornithologie
    5. Residenz in Prag
    6. Eine unstandesgemäße Freundschaft
    7. Repräsentation für Wissenschaft und Gewerbe
    8. Militär
    9. Ungarn
    10. Balkanwirren
    11. Deutschland
    12. Die große Wende
    13. Der Weg nach Mayerling
    14. Mayerling


    Anhang


    Meine Meinung


    Kronprinz Rudolf - die erste Assoziation zu diesem ungewöhnlichen Mann wird immer Mayerling sein, offensichtlich untrennbar für alle Zeiten, gefüttert von der Medienindustrie.
    Schade, denn dies wird diesem Mann in keinster Weise gerecht, genauso wie sein Ruf als Frauenheld und -verführer.
    Wir begegnen in dieser Biographie zunächst dem heiß ersehnten Kronprinz, dessen Laufbahn schon quasi in der Wiege festgelegt wird: sein Vater ernannte das frisch geborene Kind sofort zum Oberst des Infanterieregiments Nr.19.
    Der Kaiser, der sich einen kräftigen Sohn gewünscht hatte, war von Rudolf, der zart und von feinem Körperbau war, leider auch gesundheitlich, sehr anfällig, auf seine eigene Art enttäuscht und er nannte ihn mitunter "Krepierl".
    Schon im Alter von drei Jahren erhielt er Unterricht:Religion, Tschechisch,Ungarisch, Rechnen und Schreiben. Er hatte einen regen Geist, war wiß- und lernbegierig. Doch in den körperlichen Übungen, wie reiten, tat er sich, zum Leidwesen seines Vaters, nicht hervor.
    Der kleine Junge kam im Alter von sechs Jahren, wie es damals üblich war, zu seinem militärischen Erzieher, dem Oberst Gondrecourt. Dieser sollte, auf Befehl des Kaisers, das Kind "mutig und stark" machen. Die Methoden waren erschreckend, z.B. Kaltwasserkuren, und das Kind wurde schwach und verfiel zusehens.
    Da schaltete sich seine Mutter, die Kaiserin Elisabeth, ein und sorgte dafür, dass der kleine Prinz andere Erzieher erhielt. Der Kleine erholte sich und wuchs zu einem vielseitig gebildeten und weltoffenen jungen Mann heran, er reiste und sein Fachgebiet wurde die Ornithologie, er arbeite sogar an Brehms Tierleben mit, und umgab sich mit gebildeten Männern.
    Auch die Damenwelt wurde auf ihn aufmerksam und er muß tatsächlich das "gewisse Etwas" an sich gehabt haben, wenn er auf Fotos auch nicht gerade attraktiv erscheint - der Reigen begann sich zu drehen.
    Eine standesgemäße Hochzeit wurde ins Auge gefaßt und er entschied sich, ganz aus freien Stücken, für Prinzessin Stephanie von Belgien. Doch die Ehe stand unter keinem guten Stern - der Kronprinz wurde untreu. Bei einer dieser Gelegenheiten infizierte er sich mit einer Geschlechtskrankheit, vermutlich Gonorroe, und steckte auch seine Frau an, die dadurch unfruchtbar wurde, und ihre eigentliche Aufgabe, eine männlichen Erben zur Welt zu bringen, nicht mehr erfüllen konnte.
    Auch das "berufliche" Leben war alles andere als erfüllend. Der Kaiser betraute seinen Sohn mit eher unwichtigen Aufgaben und ließ ihn politisch an keiner Entscheidung oder Beratung teilhaben.
    Das alles war für Rudolf sehr unbefriedigend: er begann übermäßig zu trinken, Medikamente einzunehmen und Frauen nahmen einen großen Raum ein - der Mann wurde allem überdrüssig, müde. Er hatte nichts erreicht, konnte nichts erreichen, war politisch unbedeutend - der Weg nach Mayerling zeichnete sich vor.
    Der Rest, weil breitgetreten, ist bekannt.

    Komm zu mir in der Stille der Nacht; komm zu mir in der beredten Stille eines Traums.


    Christina Rosetti, Echo

    Einmal editiert, zuletzt von Rianonn ()

  • und steckte auch seine Frau an, die dadurch unfruchtbar wurde, und ihre eigentliche Aufgabe, eine männlichen Erben zur Welt zu bringen, nicht mehr erfüllen konnte.

    Immerhin hatten die beiden eine Tochter, Elisabeth Marie, die wohl etwas von der Unkonventionalität des Vaters geerbt hatte und ein Leben führte, über das nachzulesen recht interessant sein könnte. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Daas Buch habe ich schon gelesen und es ist absolut interessant. Die Frau war eine intelligente, schillernde Persönlichkeit, über deren Lebensgeschichte sich nachzulesen lohnt :study:

    Komm zu mir in der Stille der Nacht; komm zu mir in der beredten Stille eines Traums.


    Christina Rosetti, Echo

  • Daas Buch habe ich schon gelesen und es ist absolut interessant. Die Frau war eine intelligente, schillernde Persönlichkeit, über deren Lebensgeschichte sich nachzulesen lohnt :study:


    Dann hast Du das Pferd ja sozusagen von hinten aufgezäumt. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Schade, dass es keine neuere Biographie über Stephanie gibt, nur eine, soviel ich wenigstens weiß, mit Hilfe einer "Ghostwriterin",Irmgard Schiel, verfaßte Selbstbiographie: Ich sollte Kaiserin werden.

    Komm zu mir in der Stille der Nacht; komm zu mir in der beredten Stille eines Traums.


    Christina Rosetti, Echo

  • Hilfe einer "Ghostwriterin",Irmgard Schiel, verfaßte Selbstbiographie: Ich sollte Kaiserin werden.


    Du meinst anscheinend dieses Buch. Das von Irmgard Schiel verfasste Buch habe ich oben schon angezeigt und es ist keine Selbstbiographie.
    Liebe Grüsse Mara

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Genau dieses Buch meine ich, habe ich selbst zu Hause (Stephanie von Lónyay: Ich sollte Kaiserin werden. Lebenserinnerungen der letzten Kronprinzessin von Österreich-Ungarn. Koehler und Amelang, Leipzig 1935).

    Komm zu mir in der Stille der Nacht; komm zu mir in der beredten Stille eines Traums.


    Christina Rosetti, Echo